Kapitel 1. Paulus, ein Apostel Jesu Christi nach dem Befehl Gottes, unsers Heilandes, und des HERRN Jesu Christi, der unsre Hoffnung ist, dem Timotheus, meinem rechtschaffenen Sohn im Glauben: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von Gott, unserm Vater, und unserm HERRN Jesus Christus! Wie ich dich ermahnt habe, dass du zu Ephesus bliebest, da ich nach Mazedonien zog, und geboetest etlichen, dass sie nicht anders lehrten, und nicht acht haetten auf die Fabeln und Geschlechtsregister, die kein Ende haben und Fragen aufbringen mehr denn Besserung zu Gott im Glauben; denn die Hauptsumme des Gebotes ist Liebe von reinem Herzen und von gutem Gewissen und von ungefaerbtem Glauben; wovon etliche sind abgeirrt und haben sich umgewandt zu unnuetzem Geschwaetz, wollen der Schrift Meister sein, und verstehen nicht, was sie sagen oder was sie setzen. Wir wissen aber, dass das Gesetz gut ist, so es jemand recht braucht und weiss solches, dass dem Gerechten kein Gesetz gegeben ist, sondern den Ungerechten und Ungehorsamen, den Gottlosen und Suendern, den Unheiligen und Ungeistlichen, den Vatermoerdern und Muttermoerdern, den Totschlaegern den Hurern, den Knabenschaendern, den Menschendieben, den Luegnern, den Meineidigen und so etwas mehr der heilsamen Lehre zuwider ist, nach dem herrlichen Evangelium des seligen Gottes, welches mir anvertrauet ist. Ich danke unserm HERR Christus Jesus, der mich stark gemacht und treu geachtet hat und gesetzt in das Amt, der ich zuvor war ein Laesterer und ein Verfolger und ein Schmaeher; aber mir ist Barmherzigkeit widerfahren, denn ich habe es unwissend getan im Unglauben. Es ist aber desto reicher gewesen die Gnade unsers HERRN samt dem Glauben und der Liebe, die in Christo Jesu ist. Das ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort, dass Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Suender selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin. Aber darum ist mir Barmherzigkeit widerfahren, auf dass an mir vornehmlich Jesus Christus erzeigte alle Geduld, zum Vorbild denen, die an ihn glauben sollten zum ewigen Leben. Aber Gott, dem ewigen Koenig, dem Unvergaenglichen und Unsichtbaren und allein Weisen, sei Ehre und Preis in Ewigkeit! Amen. Dies Gebot befehle ich dir, mein Sohn Timotheus, nach den vorherigen Weissagungen ueber dich, dass du in ihnen eine gute Ritterschaft uebest und habest den Glauben und gutes Gewissen, welches etliche von sich gestossen und am Glauben Schiffbruch erlitten haben; unter welchen ist Hymenaeus und Alexander, welche ich habe dem Satan uebergeben, dass sie gezuechtigt werden, nicht mehr zu laestern.
Kapitel 2. So ermahne ich euch nun, dass man vor allen Dingen zuerst tue Bitte, Gebet, Fuerbitte und Danksagung fuer alle Menschen, fuer die Koenige und alle Obrigkeit, auf dass wir ein ruhiges und stilles Leben fuehren moegen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Denn solches ist gut und angenehm vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, naemlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat fuer alle zur Erloesung, dass solches zu seiner Zeit gepredigt wuerde; dazu ich gesetzt bin als Prediger und Apostel (ich sage die Wahrheit in Christo und luege nicht), als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit. So will ich nun, dass die Maenner beten an allen Orten und aufheben heilige Haende ohne Zorn und Zweifel. Desgleichen dass die Weiber in zierlichem Kleide mit Scham und Zucht sich schmuecken, nicht mit Zoepfen oder Gold oder Perlen oder koestlichem Gewand, sondern, wie sich's ziemt den Weibern, die da Gottseligkeit beweisen wollen, durch gute Werke. Ein Weib lerne in der Stille mit aller Untertaenigkeit. Einem Weibe aber gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie des Mannes Herr sei, sondern stille sei. Denn Adam ist am ersten gemacht, darnach Eva. Und Adam ward nicht verfuehrt; das Weib aber ward verfuehrt und hat die Uebertretung eingefuehrt. Sie wird aber selig werden durch Kinderzeugen, so sie bleiben im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung samt der Zucht.
Kapitel 3. Das ist gewisslich wahr: So jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt ein koestlich Werk. Es soll aber ein Bischof unstraeflich sein, eines Weibes Mann, nuechtern, maessig, sittig, gastfrei, lehrhaft, nicht ein Weinsaeufer, nicht raufen, nicht unehrliche Hantierung treiben, sondern gelinde, nicht zaenkisch, nicht geizig, der seinem eigenen Hause wohl vorstehe, der gehorsame Kinder habe mit aller Ehrbarkeit, (so aber jemand seinem eigenen Hause nicht weiss vorzustehen, wie wird er die Gemeinde Gottes versorgen?); Nicht ein Neuling, auf dass er sich nicht aufblase und ins Urteil des Laesterers falle. Er muss aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die draussen sind, auf dass er nicht falle dem Laesterer in Schmach und Strick. Desgleichen die Diener sollen ehrbar sein, nicht zweizuengig, nicht Weinsaeufer, nicht unehrliche Hantierungen treiben; die das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen haben. Und diese lasse man zuvor versuchen; darnach lasse man sie dienen, wenn sie unstraeflich sind. Desgleichen ihre Weiber sollen ehrbar sein, nicht Laesterinnen, nuechtern, treu in allen Dingen. Die Diener lass einen jeglichen sein eines Weibes Mann, die ihren Kindern wohl vorstehen und ihren eigenen Haeusern. Welche aber wohl dienen, die erwerben sich selbst eine gute Stufe und eine grosse Freudigkeit im Glauben an Christum Jesum. Solches schreibe ich dir und hoffe, bald zu dir zu kommen; so ich aber verzoege, dass du wissest, wie du wandeln sollst in dem Hause Gottes, welches ist die Gemeinde des lebendigen Gottes, ein Pfeiler und eine Grundfeste der Wahrheit. Und kuendlich gross ist das gottselige Geheimnis: Gott ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt von der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.
Kapitel 4. Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten werden etliche von dem Glauben abtreten und anhangen den verfuehrerischen Geistern und Lehren der Teufel durch die, so in Gleisnerei Luegen reden und Brandmal in ihrem Gewissen haben, die da gebieten, nicht ehelich zu werden und zu meiden die Speisen, die Gott geschaffen hat zu nehmen mit Danksagung, den Glaeubigen und denen, die die Wahrheit erkennen. Denn alle Kreatur Gottes ist gut, und nichts ist verwerflich, das mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet. Wenn du den Bruedern solches vorhaeltst, so wirst du ein guter Diener Jesu Christi sein, auferzogen in den Worten des Glaubens und der guten Lehre, bei welcher du immerdar gewesen bist. Aber der ungeistlichen Altweiberfabeln entschlage dich; uebe dich selbst aber in der Gottseligkeit. Denn die leibliche Uebung ist wenig nuetz; aber die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nuetz und hat die Verheissung dieses und des zukuenftigen Lebens. Das ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort. Denn dahin arbeiten wir auch und werden geschmaeht, dass wir auf den lebendigen Gott gehofft haben, welcher ist der Heiland aller Menschen, sonderlich der Glaeubigen. Solches gebiete und lehre. Niemand verachte deine Jugend; sondern sei ein Vorbild den Glaeubigen im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Geist, im Glauben, in der Keuschheit. Halte an mit Lesen, mit Ermahnen, mit Lehren, bis ich komme. Lass nicht aus der Acht die Gabe, die dir gegeben ist durch die Weissagung mit Handauflegung der Aeltesten. Dessen warte, gehe damit um, auf dass dein Zunehmen in allen Dingen offenbar sei. Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stuecken. Denn wo du solches tust, wirst du dich selbst selig machen und die dich hoeren.
Kapitel 5. Einen Alten schilt nicht, sondern ermahne ihn als einen Vater, die Jungen als Brueder, Die alten Weiber als Muetter, die jungen als Schwestern mit aller Keuschheit. Ehre die Witwen, welche rechte Witwen sind. So aber eine Witwe Enkel oder Kinder hat, solche lass zuvor lernen, ihre eigenen Haeuser goettlich regieren und den Eltern Gleiches vergelten; denn das ist wohl getan und angenehm vor Gott. Das ist aber die rechte Witwe, die einsam ist, die ihre Hoffnung auf Gott stellt und bleibt am Gebet und Flehen Tag und Nacht. Welche aber in Wolluesten lebt, die ist lebendig tot. Solches gebiete, auf dass sie untadelig seien. So aber jemand die Seinen, sonderlich seine Hausgenossen, nicht versorgt, der hat den Glauben verleugnet und ist aerger denn ein Heide. Lass keine Witwe erwaehlt werden unter sechzig Jahren, und die da gewesen sei eines Mannes Weib, und die ein Zeugnis habe guter Werke: so sie Kinder aufgezogen hat, so sie gastfrei gewesen ist, so sie der Heiligen Fuesse gewaschen hat, so sie den Truebseligen Handreichung getan hat, so sie in allem guten Werk nachgekommen ist. Der jungen Witwen aber entschlage dich; denn wenn sie geil geworden sind wider Christum, so wollen sie freien und haben ihr Urteil, dass sie den ersten Glauben gebrochen haben. Daneben sind sie faul und lernen umlaufen durch die Haeuser; nicht allein aber sind sie faul sondern auch geschwaetzig und vorwitzig und reden, was nicht sein soll. So will ich nun, dass die jungen Witwen freien, Kinder zeugen, haushalten, dem Widersacher keine Ursache geben zu schelten. Denn es sind schon etliche umgewandt dem Satan nach. So aber ein Glaeubiger oder Glaeubige Witwen hat, der versorge sie und lasse die Gemeinde nicht beschwert werden, auf dass die, so rechte Witwen sind, moegen genug haben. Die Aeltesten, die wohl vorstehen, die halte man zweifacher Ehre wert, sonderlich die da arbeiten im Wort und in der Lehre. Denn es spricht die Schrift: "Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, der da drischt;" und "Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert." Wider einen Aeltesten nimm keine Klage an ohne zwei oder drei Zeugen. Die da suendigen, die strafe vor allen, auf dass sich auch die andern fuerchten. Ich bezeuge vor Gott und dem HERRN Jesus Christus und den auserwaehlten Engeln, dass du solches haltest ohne eigenes Gutduenken und nichts tust nach Gunst. Die Haende lege niemand zu bald auf, mache dich auch nicht teilhaftig fremder Suenden. Halte dich selber keusch. Trinke nicht mehr Wasser, sondern auch ein wenig Wein um deines Magens willen und weil du oft krank bist. Etlicher Menschen Suenden sind offenbar, dass man sie zuvor richten kann; bei etlichen aber werden sie hernach offenbar. Desgleichen auch etlicher gute Werke sind zuvor offenbar, und die andern bleiben auch nicht verborgen.
Kapitel 6. Die Knechte, so unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, auf dass nicht der Name Gottes und die Lehre verlaestert werde. Welche aber glaeubige Herren haben, sollen sie nicht verachten, weil sie Brueder sind, sondern sollen viel mehr dienstbar sein, dieweil sie glaeubig und geliebt und der Wohltat teilhaftig sind. Solches lehre und ermahne. So jemand anders lehrt und bleibt nicht bei den heilsamen Worten unsers HERRN Jesu Christi und bei der Lehre, die gemaess ist der Gottseligkeit, der ist aufgeblasen und weiss nichts, sondern hat die Seuche der Fragen und Wortkriege, aus welchen entspringt Neid, Hader, Laesterung, boeser Argwohn. Schulgezaenke solcher Menschen, die zerruettete Sinne haben und der Wahrheit beraubt sind, die da meinen, Gottseligkeit sei ein Gewerbe. Tue dich von solchen! Es ist aber ein grosser Gewinn, wer gottselig ist und laesset sich genuegen. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum offenbar ist, wir werden auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so lasset uns genuegen. Denn die da reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Stricke und viel toerichte und schaedliche Lueste, welche versenken die Menschen ins Verderben und Verdammnis. Denn Geiz ist eine Wurzel alles Uebels; das hat etliche geluestet und sind vom Glauben irregegangen und machen sich selbst viel Schmerzen. Aber du, Gottesmensch, fliehe solches! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Gottseligkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut; kaempfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist und bekannt hast ein gutes Bekenntnis vor vielen Zeugen. Ich gebiete dir vor Gott, der alle Dinge lebendig macht, und vor Christo Jesu, der unter Pontius Pilatus bezeugt hat ein gutes Bekenntnis, dass du haltest das Gebot ohne Flecken, untadelig, bis auf die Erscheinung unsers HERRN Jesu Christi, welche wird zeigen zu seiner Zeit der Selige und allein Gewaltige, der Koenig aller Koenige und HERR aller Herren. der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; dem sei Ehre und ewiges Reich! Amen. Den Reichen von dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns dargibt reichlich, allerlei zu geniessen; dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gern geben, behilflich seien, Schaetze sammeln, sich selbst einen guten Grund aufs Zukuenftige, dass sie ergreifen das wahre Leben. O Timotheus! bewahre, was dir vertraut ist, und meide die ungeistlichen, losen Geschwaetze und das Gezaenke der falsch beruehmten Kunst, welche etliche vorgeben und gehen vom Glauben irre. Die Gnade sei mit dir! Amen.
Kapitel 2. So ermahne ich euch nun, dass man vor allen Dingen zuerst tue Bitte, Gebet, Fuerbitte und Danksagung fuer alle Menschen, fuer die Koenige und alle Obrigkeit, auf dass wir ein ruhiges und stilles Leben fuehren moegen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Denn solches ist gut und angenehm vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, naemlich der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gegeben hat fuer alle zur Erloesung, dass solches zu seiner Zeit gepredigt wuerde; dazu ich gesetzt bin als Prediger und Apostel (ich sage die Wahrheit in Christo und luege nicht), als Lehrer der Heiden im Glauben und in der Wahrheit. So will ich nun, dass die Maenner beten an allen Orten und aufheben heilige Haende ohne Zorn und Zweifel. Desgleichen dass die Weiber in zierlichem Kleide mit Scham und Zucht sich schmuecken, nicht mit Zoepfen oder Gold oder Perlen oder koestlichem Gewand, sondern, wie sich's ziemt den Weibern, die da Gottseligkeit beweisen wollen, durch gute Werke. Ein Weib lerne in der Stille mit aller Untertaenigkeit. Einem Weibe aber gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie des Mannes Herr sei, sondern stille sei. Denn Adam ist am ersten gemacht, darnach Eva. Und Adam ward nicht verfuehrt; das Weib aber ward verfuehrt und hat die Uebertretung eingefuehrt. Sie wird aber selig werden durch Kinderzeugen, so sie bleiben im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung samt der Zucht.
Kapitel 3. Das ist gewisslich wahr: So jemand ein Bischofsamt begehrt, der begehrt ein koestlich Werk. Es soll aber ein Bischof unstraeflich sein, eines Weibes Mann, nuechtern, maessig, sittig, gastfrei, lehrhaft, nicht ein Weinsaeufer, nicht raufen, nicht unehrliche Hantierung treiben, sondern gelinde, nicht zaenkisch, nicht geizig, der seinem eigenen Hause wohl vorstehe, der gehorsame Kinder habe mit aller Ehrbarkeit, (so aber jemand seinem eigenen Hause nicht weiss vorzustehen, wie wird er die Gemeinde Gottes versorgen?); Nicht ein Neuling, auf dass er sich nicht aufblase und ins Urteil des Laesterers falle. Er muss aber auch ein gutes Zeugnis haben von denen, die draussen sind, auf dass er nicht falle dem Laesterer in Schmach und Strick. Desgleichen die Diener sollen ehrbar sein, nicht zweizuengig, nicht Weinsaeufer, nicht unehrliche Hantierungen treiben; die das Geheimnis des Glaubens in reinem Gewissen haben. Und diese lasse man zuvor versuchen; darnach lasse man sie dienen, wenn sie unstraeflich sind. Desgleichen ihre Weiber sollen ehrbar sein, nicht Laesterinnen, nuechtern, treu in allen Dingen. Die Diener lass einen jeglichen sein eines Weibes Mann, die ihren Kindern wohl vorstehen und ihren eigenen Haeusern. Welche aber wohl dienen, die erwerben sich selbst eine gute Stufe und eine grosse Freudigkeit im Glauben an Christum Jesum. Solches schreibe ich dir und hoffe, bald zu dir zu kommen; so ich aber verzoege, dass du wissest, wie du wandeln sollst in dem Hause Gottes, welches ist die Gemeinde des lebendigen Gottes, ein Pfeiler und eine Grundfeste der Wahrheit. Und kuendlich gross ist das gottselige Geheimnis: Gott ist offenbart im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, erschienen den Engeln, gepredigt den Heiden, geglaubt von der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.
Kapitel 4. Der Geist aber sagt deutlich, dass in den letzten Zeiten werden etliche von dem Glauben abtreten und anhangen den verfuehrerischen Geistern und Lehren der Teufel durch die, so in Gleisnerei Luegen reden und Brandmal in ihrem Gewissen haben, die da gebieten, nicht ehelich zu werden und zu meiden die Speisen, die Gott geschaffen hat zu nehmen mit Danksagung, den Glaeubigen und denen, die die Wahrheit erkennen. Denn alle Kreatur Gottes ist gut, und nichts ist verwerflich, das mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet. Wenn du den Bruedern solches vorhaeltst, so wirst du ein guter Diener Jesu Christi sein, auferzogen in den Worten des Glaubens und der guten Lehre, bei welcher du immerdar gewesen bist. Aber der ungeistlichen Altweiberfabeln entschlage dich; uebe dich selbst aber in der Gottseligkeit. Denn die leibliche Uebung ist wenig nuetz; aber die Gottseligkeit ist zu allen Dingen nuetz und hat die Verheissung dieses und des zukuenftigen Lebens. Das ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort. Denn dahin arbeiten wir auch und werden geschmaeht, dass wir auf den lebendigen Gott gehofft haben, welcher ist der Heiland aller Menschen, sonderlich der Glaeubigen. Solches gebiete und lehre. Niemand verachte deine Jugend; sondern sei ein Vorbild den Glaeubigen im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Geist, im Glauben, in der Keuschheit. Halte an mit Lesen, mit Ermahnen, mit Lehren, bis ich komme. Lass nicht aus der Acht die Gabe, die dir gegeben ist durch die Weissagung mit Handauflegung der Aeltesten. Dessen warte, gehe damit um, auf dass dein Zunehmen in allen Dingen offenbar sei. Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Stuecken. Denn wo du solches tust, wirst du dich selbst selig machen und die dich hoeren.
Kapitel 5. Einen Alten schilt nicht, sondern ermahne ihn als einen Vater, die Jungen als Brueder, Die alten Weiber als Muetter, die jungen als Schwestern mit aller Keuschheit. Ehre die Witwen, welche rechte Witwen sind. So aber eine Witwe Enkel oder Kinder hat, solche lass zuvor lernen, ihre eigenen Haeuser goettlich regieren und den Eltern Gleiches vergelten; denn das ist wohl getan und angenehm vor Gott. Das ist aber die rechte Witwe, die einsam ist, die ihre Hoffnung auf Gott stellt und bleibt am Gebet und Flehen Tag und Nacht. Welche aber in Wolluesten lebt, die ist lebendig tot. Solches gebiete, auf dass sie untadelig seien. So aber jemand die Seinen, sonderlich seine Hausgenossen, nicht versorgt, der hat den Glauben verleugnet und ist aerger denn ein Heide. Lass keine Witwe erwaehlt werden unter sechzig Jahren, und die da gewesen sei eines Mannes Weib, und die ein Zeugnis habe guter Werke: so sie Kinder aufgezogen hat, so sie gastfrei gewesen ist, so sie der Heiligen Fuesse gewaschen hat, so sie den Truebseligen Handreichung getan hat, so sie in allem guten Werk nachgekommen ist. Der jungen Witwen aber entschlage dich; denn wenn sie geil geworden sind wider Christum, so wollen sie freien und haben ihr Urteil, dass sie den ersten Glauben gebrochen haben. Daneben sind sie faul und lernen umlaufen durch die Haeuser; nicht allein aber sind sie faul sondern auch geschwaetzig und vorwitzig und reden, was nicht sein soll. So will ich nun, dass die jungen Witwen freien, Kinder zeugen, haushalten, dem Widersacher keine Ursache geben zu schelten. Denn es sind schon etliche umgewandt dem Satan nach. So aber ein Glaeubiger oder Glaeubige Witwen hat, der versorge sie und lasse die Gemeinde nicht beschwert werden, auf dass die, so rechte Witwen sind, moegen genug haben. Die Aeltesten, die wohl vorstehen, die halte man zweifacher Ehre wert, sonderlich die da arbeiten im Wort und in der Lehre. Denn es spricht die Schrift: "Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, der da drischt;" und "Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert." Wider einen Aeltesten nimm keine Klage an ohne zwei oder drei Zeugen. Die da suendigen, die strafe vor allen, auf dass sich auch die andern fuerchten. Ich bezeuge vor Gott und dem HERRN Jesus Christus und den auserwaehlten Engeln, dass du solches haltest ohne eigenes Gutduenken und nichts tust nach Gunst. Die Haende lege niemand zu bald auf, mache dich auch nicht teilhaftig fremder Suenden. Halte dich selber keusch. Trinke nicht mehr Wasser, sondern auch ein wenig Wein um deines Magens willen und weil du oft krank bist. Etlicher Menschen Suenden sind offenbar, dass man sie zuvor richten kann; bei etlichen aber werden sie hernach offenbar. Desgleichen auch etlicher gute Werke sind zuvor offenbar, und die andern bleiben auch nicht verborgen.
Kapitel 6. Die Knechte, so unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten, auf dass nicht der Name Gottes und die Lehre verlaestert werde. Welche aber glaeubige Herren haben, sollen sie nicht verachten, weil sie Brueder sind, sondern sollen viel mehr dienstbar sein, dieweil sie glaeubig und geliebt und der Wohltat teilhaftig sind. Solches lehre und ermahne. So jemand anders lehrt und bleibt nicht bei den heilsamen Worten unsers HERRN Jesu Christi und bei der Lehre, die gemaess ist der Gottseligkeit, der ist aufgeblasen und weiss nichts, sondern hat die Seuche der Fragen und Wortkriege, aus welchen entspringt Neid, Hader, Laesterung, boeser Argwohn. Schulgezaenke solcher Menschen, die zerruettete Sinne haben und der Wahrheit beraubt sind, die da meinen, Gottseligkeit sei ein Gewerbe. Tue dich von solchen! Es ist aber ein grosser Gewinn, wer gottselig ist und laesset sich genuegen. Denn wir haben nichts in die Welt gebracht; darum offenbar ist, wir werden auch nichts hinausbringen. Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so lasset uns genuegen. Denn die da reich werden wollen, die fallen in Versuchung und Stricke und viel toerichte und schaedliche Lueste, welche versenken die Menschen ins Verderben und Verdammnis. Denn Geiz ist eine Wurzel alles Uebels; das hat etliche geluestet und sind vom Glauben irregegangen und machen sich selbst viel Schmerzen. Aber du, Gottesmensch, fliehe solches! Jage aber nach der Gerechtigkeit, der Gottseligkeit, dem Glauben, der Liebe, der Geduld, der Sanftmut; kaempfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist und bekannt hast ein gutes Bekenntnis vor vielen Zeugen. Ich gebiete dir vor Gott, der alle Dinge lebendig macht, und vor Christo Jesu, der unter Pontius Pilatus bezeugt hat ein gutes Bekenntnis, dass du haltest das Gebot ohne Flecken, untadelig, bis auf die Erscheinung unsers HERRN Jesu Christi, welche wird zeigen zu seiner Zeit der Selige und allein Gewaltige, der Koenig aller Koenige und HERR aller Herren. der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, da niemand zukommen kann, welchen kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; dem sei Ehre und ewiges Reich! Amen. Den Reichen von dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den ungewissen Reichtum, sondern auf den lebendigen Gott, der uns dargibt reichlich, allerlei zu geniessen; dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gern geben, behilflich seien, Schaetze sammeln, sich selbst einen guten Grund aufs Zukuenftige, dass sie ergreifen das wahre Leben. O Timotheus! bewahre, was dir vertraut ist, und meide die ungeistlichen, losen Geschwaetze und das Gezaenke der falsch beruehmten Kunst, welche etliche vorgeben und gehen vom Glauben irre. Die Gnade sei mit dir! Amen.