Kapitel 1. Das sind die Worte die Mose redete zum ganzen Israel jenseit des Jordans in der Wueste, auf dem Gefilde gegen das Schilfmeer, zwischen Pharan und Tophel, Laban Hazeroth und Disahab. Elf Tagereisen von Horeb, durch den Weg des Gebirges Seir, bis gen Kades-Barnea. Und es geschah im vierzigsten Jahr, am ersten Tage des elften Monats, da redete Mose mit den Kindern Israel alles, wie ihm der HERR an sie geboten hatte, nachdem er Sihon, den Koenig der Amoriter, geschlagen hatte, der zu Hesbon wohnte, dazu Og, den Koenig von Basan, der zu Astharoth und zu Edrei wohnte. Jenseit des Jordans, im Lande der Moabiter, fing an Mose auszulegen dies Gesetz und sprach: Der HERR, unser Gott, redete mit uns am Berge Horeb und sprach: Ihr seid lang genug an diesem Berge gewesen; wendet euch und ziehet hin, dass ihr zu dem Gebirge der Amoriter kommt und zu allen ihren Nachbarn im Gefilde, auf Bergen und in Gruenden, gegen Mittag und gegen die Anfurt des Meers, ins Land Kanaan und zum Berge Libanon, bis an das grosse Wasser Euphrat. Siehe da, ich habe euch das Land, das vor euch liegt, gegeben; gehet hinein und nehmet es ein, das der HERR euren Vaetern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, dass er's ihnen und ihrem Samen nach ihnen geben wollte. Da sprach ich zu derselben Zeit zu euch: Ich kann nicht allein ertragen; denn der HERR, euer Gott, hat euch gemehrt, dass ihr heutigestages seid wie die Menge der Sterne am Himmel. Der HERR, euer Vaeter Gott, mache euer noch viel tausend mehr und segne euch, wie er euch verheissen hat! Wie kann ich allein solche Muehe und Last und Hader von euch ertragen? Schafft her weise, verstaendige und erfahrene Leute unter euren Staemmen, die will ich ueber euch zu Haeuptern setzen. Da antwortetet ihr mir und spracht: Das ist ein gut Ding, davon du sagst, dass du tun willst. Da nahm ich die Haeupter eurer Staemme, weise und erfahrene Maenner, und setzte sie ueber euch zu Haeuptern ueber tausend, ueber hundert, ueber fuenfzig und ueber zehn, und zu Amtleuten unter euren Staemmen, und gebot euren Richtern zur selben Zeit und sprach: Verhoert eure Brueder und richtet recht zwischen jedermann und seinem Bruder und dem Fremdlinge. Keine Person sollt ihr im Gericht ansehen, sondern sollt den Kleinen hoeren wie den Grossen, und vor niemandes Person euch scheuen; denn das Gerichtamt ist Gottes. Wird aber euch eine Sache zu hart sein, die lasset an mich gelangen, dass ich sie hoere. Also gebot ich euch zu der Zeit alles, was ihr tun sollt. Da zogen wir aus von Horeb und wandelten durch die ganze Wueste, die gross und grausam ist, wie ihr gesehen habt, auf der Strasse zum Gebirge der Amoriter, wie uns der HERR, unser Gott, geboten hatte, und kamen bis gen Kades-Barnea. Da sprach ich zu euch: Ihr seid an das Gebirge der Amoriter gekommen, das uns der HERR, unser Gott, geben wird. Siehe da das Land vor dir, das der HERR, dein Gott, dir gegeben hat; zieh hinauf und nimm's ein, wie der HERR, deiner Vaeter Gott, dir verheissen hat. Fuerchte dich nicht und lass dir nicht grauen. Da kamt ihr alle zu mir und spracht: Lasst uns Maenner vor uns hin senden, die uns das Land erkunden und uns wieder sagen, durch welchen Weg wir hineinziehen sollen und die Staedte, da wir hineinkommen sollen. Das gefiel mir wohl, und ich nahm aus euch zwoelf Maenner, von jeglichem Stamm einen. Da diese weggingen und hinaufzogen auf das Gebirge und an den Bach Eskol kamen, da besahen sie es und nahmen Fruechte des Landes mit sich und brachten sie herab zu uns und sagten uns wieder und sprachen: Das Land ist gut, das der HERR, unser Gott, uns gegeben hat. Aber ihr wolltet nicht hinaufziehen und wurdet ungehorsam dem Munde des HERRN, eures Gottes, und murrtet in euren Huetten und spracht: Der HERR ist uns gram; darum hat er uns aus Aegyptenland gefuehrt, dass er uns in der Amoriter Haende gebe, uns zu vertilgen. Wo sollen wir hinauf? Unsre Brueder haben unser Herz verzagt gemacht und gesagt, das Volk sei groesser und hoeher denn wir; die Staedte seien gross und bis an den Himmel vermauert; dazu haben wir Enakiter daselbst gesehen. Ich sprach aber zu euch: Entsetzet euch nicht und fuerchtet euch nicht vor ihnen. Der HERR, euer Gott, zieht vor euch hin und wird fuer euch streiten, wie er mit euch getan hat in Aegypten vor euren Augen und in der Wueste, da du gesehen hast, wie dich der HERR, dein Gott, getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn traegt, durch allen Weg, daher ihr gewandelt seid, bis ihr an diesen Ort kamt. Aber das gilt nichts bei euch, dass ihr an den HERRN, euren Gott, haettet geglaubt, der vor euch her ging, euch die Staette zu weisen, wo ihr euch lagern solltet, des Nachts im Feuer, dass er euch den Weg zeigte, darin ihr gehen solltet, und des Tages in der Wolke. Als aber der HERR euer Geschrei hoerte, ward er zornig und schwur und sprach: Es soll keiner dieses boesen Geschlechts das gute Land sehen, das ich ihren Vaetern zu geben geschworen habe; ausser Kaleb, dem Sohn Jephunnes, der soll es sehen, und ihm will ich geben das Land, darauf er getreten ist, und seinen Kindern, darum dass er treulich dem HERRN gefolgt ist. Auch ward der HERR ueber mich zornig um euretwillen und sprach: Du sollst auch nicht hineinkommen. Aber Josua, der Sohn Nuns, der dein Diener ist, der soll hineinkommen. Denselben staerke; denn er soll Israel das Erbe austeilen. Und eure Kinder, davon ihr sagtet, sie wuerden ein Raub werden, und eure Soehne, die heutigestages weder Gutes noch Boeses verstehen, die sollen hineinkommen; denselben will ich's geben, und sie sollen's einnehmen. Ihr aber wendet euch und ziehet nach der Wueste den Weg zum Schilfmeer. Da antwortetet ihr und spracht zu mir: Wir haben an dem HERRN gesuendigt; wir wollen hinauf und streiten, wie uns der HERR, unser Gott, geboten hat. Da ihr euch nun ruestetet, ein jeglicher mit seinen Waffen, und wart an dem, dass ihr hinaufzoeget aufs Gebirge, sprach der HERR zu mir: Sage ihnen, dass sie nicht hinaufziehen, auch nicht streiten, denn ich bin nicht unter euch, auf dass ihr nicht geschlagen werdet von euren Feinden. Da ich euch das sagte, gehorchtet ihr nicht und wurdet ungehorsam dem Munde des HERRN und wart vermessen und zoget hinauf aufs Gebirge. Da zogen die Amoriter aus, die auf dem Gebirge wohnten, euch entgegen, und jagten euch, wie die Bienen tun, und schlugen euch zu Seir bis gen Horma. Da ihr nun wiederkamt und weintet vor dem HERRN, wollte der HERR eure Stimme nicht hoeren und neigte seine Ohren nicht zu euch. Also bliebet ihr in Kades eine lange Zeit.
Kapitel 2. Da wandten wir uns und zogen aus zur Wueste auf der Strasse zum Schilfmeer, wie der HERR zu mir sagte, und umzogen das Gebirge Seir eine lange Zeit. Und der HERR sprach zu mir: Ihr habt dies Gebirge nun genug umzogen; wendet euch gegen Mitternacht. Und gebiete dem Volk und sprich: ihr werdet durch das Land eurer Brueder, der Kinder Esau, ziehen, die zu Seir wohnen; und sie werden sich vor euch fuerchten. Aber verwahrt euch mit Fleiss, dass ihr sie nicht bekrieget; denn ich werde euch ihres Landes nicht einen Fussbreit geben; denn das Gebirge Seir habe ich den Kindern Esau zu besitzen gegeben. Speise sollt ihr um Geld von ihnen kaufen, dass ihr esset, und Wasser sollt ihr um Geld von ihnen kaufen, dass ihr trinket. Denn der HERR, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Haende. Er hat dein Reisen durch diese grosse Wueste zu Herzen genommen, und vierzig Jahre ist der HERR, dein Gott, bei dir gewesen, dass dir nichts gemangelt hat. Da wir nun vor unsern Bruedern, den Kindern Esau, weitergezogen waren, die auf dem Gebirge Seir wohnten, auf dem Wege des Gefildes von Elath und Ezeon-Geber, wandten wir uns und gingen durch den Weg der Wueste der Moabiter. Da sprach der HERR zu mir: Du sollst den Moabitern nicht Schaden tun noch sie bekriegen; denn ich will dir ihres Landes nichts zu besitzen geben; denn ich habe Ar den Kindern Lot zu besitzen gegeben. (Die Emiter haben vorzeiten darin gewohnt; das war ein grosses, starkes und hohes Volk wie die Enakiter. Man hielt sie auch fuer Riesen gleich wie die Enakiter; und die Moabiter heissen sie Emiter. Auch wohnten vorzeiten in Seir die Horiter; und die Kinder Esau vertrieben und vertilgten sie vor sich her und wohnten an ihrer Statt, gleich wie Israel dem Lande seiner Besitzung tat, das ihnen der HERR gab.) So macht euch nun auf und ziehet durch den Bach Sered! und wir zogen hindurch. Die Zeit aber, die wir von Kades-Barnea zogen, bis wir durch den Bach Sered kamen, war achtunddreissig Jahre, bis alle die Kriegsleute gestorben waren im lager, wie der HERR ihnen geschworen hatte. Dazu war auch die Hand des HERRN wider sie, dass sie umkaemen aus dem Lager, bis dass ihrer ein Ende wuerde. Und da aller der Kriegsleute ein Ende war und sie gestorben waren unter dem Volk, redete der HERR mit mir und sprach: Du wirst heute durch das Gebiet der Moabiter ziehen bei Ar und wirst nahe kommen gegen die Kinder Ammon. Denen sollst du nicht Schaden tun noch sie bekriegen; denn ich will dir des Landes der Kinder Ammon nichts zu besitzen geben; denn ich habe es den Kindern Lot zu besitzen gegeben. (Es ist auch gehalten fuer der Riesen Land, und haben vorzeiten Riesen darin gewohnt, und die Ammoniter hiessen sie Samsummiter. Das war ein grosses, starkes hohes Volk wie die Enakiter; und der HERR vertilgte sie vor ihnen und liess sie ihr Land besitzen, dass sie an ihrer Statt da wohnten, gleichwie er getan hat mit den Kindern Esau, die auf dem Gebirge Seir wohnen, da er die Horiter vor ihnen vertilgte und liess sie ihr Land besitzen, dass sie da an ihrer Statt wohnten bis auf diesen Tag. Und die Kaphthoriter zogen aus Kaphthor und vertilgten die Avviter, die in Doerfern wohnten bis gen Gaza, und wohnten an ihrer Statt daselbst.) Macht euch auf und ziehet aus und gehet ueber den Bach Arnon. Siehe, ich habe Sihon, den Koenig der Amoriter zu Hesbon, in deine Haende gegeben mit seinem Lande. Hebe an einzunehmen, und streite wider ihn. Heutigestages will ich anheben, dass sich vor dir fuerchten und erschrecken sollen alle Voelker unter dem ganzen Himmel, dass, wenn sie von dir hoeren, ihnen bange und wehe werden soll vor dir. Da sandte ich Boten aus der Wueste von Kedemoth zu Sihon, dem Koenig zu Hesbon, mit friedlichen Worten und liess ihm sagen: Ich will durch dein Land ziehen, und wo die Strasse geht, will ich gehen; ich will weder zur Rechten noch zur Linken ausweichen. Speise sollst du mir um Geld verkaufen, dass ich esse, und Wasser sollst du mir um Geld geben, dass ich trinke. Ich will nur zu Fuss hindurchgehen, wie mir die Kinder Esau getan haben, die zu Seir wohnen, und die Moabiter, die zu Ar wohnen, bis dass ich komme ueber den Jordan, in das Land, das uns der HERR, unser Gott, geben wird. Aber Sihon, der Koenig zu Hesbon, wollte uns nicht durchziehen lassen; denn der HERR, dein Gott, verhaertete seinen Mut und verstockte ihm sein Herz, auf dass er ihn in deine Haende gaebe, wie es heutigestages ist. Und der HERR sprach zu mir: Siehe, ich habe angefangen, dahinzugeben vor dir Sihon mit seinem Lande; hebt an, einzunehmen und zu besitzen sein Land. Und Sihon zog aus, uns entgegen, mit allem seinem Volk zum Streit gen Jahza. Aber der HERR, unser Gott, gab ihn dahin vor uns, dass wir ihn schlugen mit seinen Kindern und seinem ganzen Volk. Da gewannen wir zu der Zeit alle seine Staedte und verbannten alle Staedte, Maenner, Weiber und Kinder und liessen niemand uebrigbleiben. Allein das Vieh raubten wir fuer uns und die Ausbeute der Staedte, die wir gewannen. Von Aroer an, das am Ufer des Bachs Arnon liegt, und von der Stadt am Bach gen Gilead war keine Stadt, die sich vor uns schuetzen konnte; der HERR, unser Gott, gab alles dahin vor uns. Allein zu dem Lande der Kinder Ammon kamst du nicht, weder zu allem, was am Bach Jabbok war, noch zu den Staedten auf dem Gebirge noch zu allem, das uns der HERR, unser Gott, verboten hatte.
Kapitel 3. Und wir wandten uns und zogen hinauf den Weg nach Basan. Und Og, der Koenig von Basan, zog aus uns entgegen, mit allem seinem Volk, zu streiten bei Edrei. Aber der HERR sprach zu mir: Fuerchte dich nicht vor ihm; denn ich habe ihn und all sein Volk mit seinem Lande in deine Haende gegeben; und du sollst mit ihm tun, wie du mit Sihon, dem Koenig der Amoriter, getan hast, der zu Hesbon sass. Also gab der HERR, unser Gott, auch den Koenig Og von Basan in unsre Haende mit allem seinem Volk, dass wir ihn schlugen, bis dass ihm nichts uebrigblieb. Da gewannen wir zu der Zeit alle seine Staedte (und war keine Stadt, die wir ihm nicht nahmen): sechzig Staedte, die ganze Gegend Argob, das Koenigreich Ogs von Basan. Alle diese Staedte waren fest mit hohen Mauern, Toren und Riegeln, ausser sehr vielen anderen Flecken ohne Mauern. Und wir verbannten sie, gleich wie wir mit Sihon, dem Koenig zu Hesbon, taten. Alle Staedte verbannten wir, mit Maennern, Weibern und Kindern. Aber alles Vieh und den Raub der Staedte raubten wir fuer uns. Also nahmen wir zu der Zeit das Land aus der Hand der zwei Koenige der Amoriter, jenseit des Jordans, von dem Bach Arnon an bis an den Berg Hermon (welchen die Sidoniter Sirjon heissen, aber die Amoriter heissen ihn Senir), alle Staedte auf der Ebene und das ganze Gilead und das ganze Basan bis gen Salcha und Edrei, die Staedte des Koenigreichs Ogs von Basan. (Denn allein der Koenig Og von Basan war noch uebrig von den Riesen. Siehe, sein eisernes Bett ist zu Rabba der Kinder Ammon, neun Ellen lang und vier Ellen breit nach eines Mannes Ellenbogen.) Solches Land nahmen wir ein zu derselben Zeit. Von Aroer an, das am Bach Arnon liegt, gab ich's den Rubeniter und Gaditern samt dem halben Gebirge Gilead mit seinen Staedten. Aber das uebrige Gilead und das ganze Basan, das Koenigreich Ogs, gab ich dem halben Stamm Manasse, die ganze Gegend Argob (dieses ganze Basan heisst der Riesen Land). Jair, der Sohn Manasses, nahm die ganze Gegend Argob bis an die Grenze der Gessuriter und Maachathiter und hiess das Basan nach seinem Namen Doerfer Jairs bis auf den heutigen Tag. Machir aber gab ich Gilead. Und den Rubenitern und Gaditern gab ich des Gileads einen Teil bis an den Bach Arnon, die Mitte des Bachs, der die Grenze ist, und bis an den Bach Jabbok, der die Grenze ist der Kinder Ammon; dazu das Gefilde und den Jordan, der die Grenze ist, von Kinnereth an bis an das Meer am Gefilde, das Salzmeer, unten am Berge Pisga gegen Morgen. Und ich gebot euch zu der Zeit und sprach: Der HERR, euer Gott, hat euch dies Land gegeben einzunehmen; so ziehet nun geruestet vor euren Brueder, den Kindern Israel, her, was streitbar ist, allein eure Weiber und Kinder und das Vieh (denn ich weiss, dass ihr viel Vieh habt) lasst in euren Staedten belieben, die ich euch gegeben habe, bis dass der HERR eure Brueder auch zu Ruhe bringe wie euch, dass sie auch das Land einnehmen, das ihnen der HERR, euer Gott, geben wird jenseit des Jordans; so sollt ihr dann wiederkehren zu eurer Besitzung, die ich euch gegeben habe. Und Josua gebot ihnen zu derselben Zeit und sprach: Deine Augen haben gesehen alles, was der HERR, euer Gott, diesen Koenigen getan hat. Also wird der HERR auch allen Koenigreichen tun, da du hin ziehst. Fuerchtet euch nicht vor ihnen; denn der HERR, euer Gott, streitet fuer euch. Und ich bat den HERRN zu derselben Zeit und sprach: HERR HERR, du hast angehoben, zu erzeigen deinem Knecht deine Herrlichkeit und deine starke Hand. Denn wo ist ein Gott im Himmel und auf Erden, der es deinen Werken und deiner Macht koennte nachtun? Lass mich hinuebergehen und sehen das gute Land jenseit des Jordans, dies gute Gebirge und den Libanon. Aber der HERR war erzuernt auf mich um euretwillen und erhoerte mich nicht, sondern sprach: Lass es genug sein! rede mir davon nicht mehr! Steige auf die Hoehe des Berges Pisga, und hebe deine Augen auf gegen Abend und gegen Mitternacht und gegen Mittag und gegen Morgen, und siehe es mit deinen Augen; denn du wirst nicht ueber diesen Jordan gehen. Und gebiete dem Josua, dass er getrost und unverzagt sei; denn er soll ueber den Jordan ziehen vor dem Volk her und soll ihnen das Land austeilen, das du sehen wirst. Also blieben wir im Tal gegenueber Beth-Peor.
Kapitel 4. Und nun hoere, Israel, die Gebote und Rechte, die ich euch lehre, dass ihr sie tun sollt, auf dass ihr lebt und hineinkommet und das Land einnehmet, das euch der HERR, eurer Vaeter Gott, gibt. Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, auf dass ihr bewahren moeget die Gebote des HERRN, eures Gottes, die ich euch gebiete. Eure Augen haben gesehen, was der HERR getan hat wider den Baal-Peor; denn alle, die dem Baal-Peor folgten, hat der HERR, dein Gott, vertilgt unter euch. Aber ihr, die ihr dem HERRN, eurem Gott, anhinget, lebt alle heutigestages. Siehe, ich habe euch gelehrt Gebote und Rechte, wie mir der HERR, mein Gott, geboten hat, dass ihr also tun sollt in dem Lande, darein ihr kommen werdet, dass ihr's einnehmet. So behaltet's nun und tut es. Denn das wird eure Weisheit und Verstand sein bei allen Voelkern, wenn sie hoeren werden alle diese Gebote, dass sie muessen sagen: Ei, welch weise und verstaendige Leute sind das und ein herrlich Volk! Denn wo ist so ein herrlich Volk, zu dem Goetter also nahe sich tun als der HERR, unser Gott, so oft wir ihn anrufen? Und wo ist so ein herrlich Volk, das so gerechte Sitten und Gebote habe wie all dies Gesetz, dass ich euch heutigestages vorlege? Huete dich nur und bewahre deine Seele wohl, dass du nicht vergessest der Geschichten, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen kommen all dein Leben lang. Und sollst deinen Kindern und Kindeskindern kundtun den Tag, da du vor dem HERRN, deinem Gott, standest am Berge Horeb, da der HERR zu mir sagte: Versammle mir das Volk, dass sie meine Worte hoeren und lernen mich fuerchten alle ihre Lebtage auf Erden und lehren ihre Kinder. Und ihr tratet herzu und standet unten an dem Berge; der Berg brannte aber bis mitten an den Himmel, und war da Finsternis, Wolken und Dunkel. Und der HERR redete mit euch mitten aus dem Feuer. Die Stimme seiner Worte hoertet ihr; aber keine Gestalt saht ihr ausser der Stimme. Und er verkuendigte euch seinen Bund, den er euch gebot zu tun, naemlich die Zehn Worte, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln. Und der HERR gebot mir zur selben Zeit, dass ich euch lehren sollte Gebote und Rechte, dass ihr darnach taetet in dem Lande, darein ihr ziehet, dass ihr's einnehmet. So bewahret nun eure Seelen wohl, denn ihr habt keine Gestalt gesehen des Tages, da der HERR mit euch redete aus dem Feuer auf dem Berge Horeb, auf dass ihr nicht verderbet und machet euch irgend ein Bild, das gleich sei einem Mann oder Weib oder Vieh auf Erden oder Vogel unter dem Himmel oder Gewuerm auf dem Lande oder Fisch im Wasser unter der Erde, dass du auch nicht deine Augen aufhebest gen Himmel und sehest die Sonne und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels, und fallest ab und betest sie an und dienest ihnen, welche der HERR, dein Gott, verordnet hat allen Voelkern unter dem ganzen Himmel. Euch aber hat der HERR angenommen und aus dem eisernen Ofen, naemlich aus Aegypten, gefuehrt, dass ihr sein Erbvolk sollt sein, wie es ist an diesem Tag. Und der HERR war so erzuernt ueber mich um eures Tuns willen, dass er schwur, ich sollte nicht ueber den Jordan gehen noch in das gute Land kommen, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbteil geben wird, sondern ich muss in diesem Lande sterben und werde nicht ueber den Jordan gehen; ihr aber werdet hinuebergehen und solch gutes Land einnehmen. So huetet euch nun, dass ihr des Bundes des HERRN, eures Gottes, nicht vergesset, den er mit euch gemacht hat, und nicht Bilder machet irgend einer Gestalt, wie der HERR, dein Gott, geboten hat. Denn der HERR, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer und ein eifriger Gott. Wenn ihr nun aber Kinder zeuget und Kindeskinder und im Lande wohnet und verderbt euch und machet euch Bilder irgend einer Gestalt, dass ihr uebel tut vor dem HERRN, eurem Gott, und ihr ihn erzuernet: so rufe ich heutigestages ueber euch zu Zeugen Himmel und Erde, dass ihr werdet bald umkommen von dem Lande, in welches ihr gehet ueber den Jordan, dass ihr's einnehmet; ihr werdet nicht lange darin bleiben, sondern werdet vertilgt werden. Und der HERR wird euch zerstreuen unter die Voelker, und wird euer ein geringer Haufe uebrig sein unter den Heiden, dahin euch der HERR treiben wird. Daselbst wirst du dienen den Goettern, die Menschenhaende Werk sind, Holz und Stein, die weder sehen noch hoeren noch essen noch riechen. Wenn du aber daselbst den HERRN, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, wenn du ihn wirst von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen. Wenn du geaengstet sein wirst und dich treffen werden alle diese Dinge in den letzten Tage, so wirst du dich bekehren zu dem HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchen. Denn der HERR, dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird dich nicht lassen noch verderben, wird auch nicht vergessen des Bundes, den er deinen Vaetern geschworen hat. Denn frage nach den vorigen Zeiten, die vor dir gewesen sind, von dem Tage an, da Gott den Menschen auf Erden geschaffen hat, von einem Ende des Himmels zum andern, ob je solch grosses Ding geschehen oder desgleichen je gehoert sei, dass ein Volk Gottes Stimme gehoert habe aus dem Feuer reden, wie du gehoert hast, und dennoch lebest? oder ob Gott versucht habe hineinzugehen und sich ein Volk mitten aus einem Volk zu nehmen durch Versuchungen, durch Zeichen, durch Wunder, durch Streit und durch eine maechtige Hand und durch einen ausgestreckten Arm und durch sehr schreckliche Taten, wie das alles der HERR, euer Gott, fuer euch getan hat in Aegypten vor deinen Augen? Du hast's gesehen, auf dass du wissest, dass der HERR allein Gott ist und keiner mehr. Vom Himmel hat er dich seine Stimme hoeren lassen, dass er dich zuechtigte; und auf Erden hat er dir gezeigt sein grosses Feuer, und seine Worte hast du aus dem Feuer gehoert. Darum dass er deine Vaeter geliebt und ihren Samen nach ihnen erwaehlt hat, hat er dich ausgefuehrt mit seinem Angesicht durch sein grosse Kraft aus Aegypten, dass er vertriebe vor dir her grosse Voelker und staerkere, denn du bist, und dich hineinbraechte, dass er dir ihr Land gaebe zum Erbteil, wie es heutigestages steht. So sollst du nun heutigestages wissen und zu Herzen nehmen, dass der HERR Gott ist oben im Himmel und unten auf Erden und keiner mehr; dass du haltest seine Rechte und Gebote, die ich dir heute gebiete: so wird dir's und deinen Kindern nach dir wohl gehen, dass dein Leben lange waehre in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, gibt ewiglich. Da sonderte Mose drei Staedte aus jenseit des Jordans, gegen der Sonne Aufgang, dass dahin floehe, wer seinen Naechsten totschlaegt unversehens und ihm zuvor nicht Feind gewesen ist; der soll in der Staedte eine fliehen, dass er lebendig bleibe: Bezer in der Wueste im ebnen Lande unter den Rubenitern und Ramoth in Gilead unter den Gaditern und Golan in Basan unter den Manassitern. Das ist das Gesetz, das Mose den Kindern Israel vorlegte. Das sind die Zeugnisse und Gebote und Rechte, die Mose den Kindern Israel sagte, da sie aus Aegypten gezogen waren, jenseit des Jordans, im Tal gegenueber Beth-Peor, im Lande Sihons, des Koenigs der Amoriter, der zu Hesbon sass, den Mose und die Kinder Israel schlugen, da sie aus Aegypten gezogen waren, und nahmen sein Land ein, dazu das Land Ogs, des Koenigs von Basan, der zwei Koenige der Amoriter, die jenseit des Jordans waren, gegen der Sonne Aufgang, von Aroer an, welches am Ufer liegt des Baches Arnon, bis an den Berg Sion, das ist der Hermon, und alles Blachfeld jenseit des Jordans, gegen Aufgang der Sonne, bis an das Meer im Blachfelde, unten am Berge Pisga.
Kapitel 5. Und Mose rief das ganze Israel und sprach zu ihnen: Hoere, Israel, die Gebote und Rechte, die ich heute vor euren Ohren rede, und lernt sie und behaltet sie, dass ihr darnach tut! Der HERR, unser Gott, hat einen Bund mit uns gemacht am Horeb und hat nicht mit unsern Vaetern diesen Bund gemacht, sondern mit uns, die wir hier sind heutigestages und alle leben. Er hat von Angesicht zu Angesicht mit euch aus dem Feuer auf dem Berge geredet. Ich stand zu derselben Zeit zwischen dem HERRN und euch, dass ich euch ansagte des HERRN Wort; denn ihr fuerchtetet euch vor dem Feuer und ginget nicht auf den Berg. Und er sprach: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Aegyptenland gefuehrt hat, aus dem Diensthause. Du sollst keine andern Goetter haben vor mir. Du sollst dir kein Bildnis machen, keinerlei Gleichnis, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, noch des, das im Wasser unter der Erde ist. Du sollst sie nicht anbeten noch ihnen dienen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der die Missetat der Vaeter heimsucht ueber die Kinder ins dritte und vierte Glied, die mich hassen; und Barmherzigkeit erzeige in viel tausend, die mich lieben und meine Gebote halten. Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht. Den Sabbattag sollst du halten, dass du ihn heiligest, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Ochse noch dein Esel noch all dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist, auf dass dein Knecht und deine Magd ruhe wie du. Denn du sollst gedenken, dass du auch Knecht in Aegyptenland warst und der HERR, dein Gott, dich von dort ausgefuehrt hat mit einer maechtigen Hand und mit ausgerecktem Arm. Darum hat dir der HERR, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, auf dass du lange lebest und dass dir's wohl gehe in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird. Du sollst nicht toeten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Naechsten. Lass dich nicht geluesten deines Naechsten Weibes. Du sollst nicht begehren deines Naechsten Haus, Acker, Knecht, Magd, Ochsen, Esel noch alles, was sein ist. Das sind die Worte, die der HERR redete zu eurer ganzen Gemeinde auf dem Berge, aus dem Feuer und der Wolke und dem Dunkel, mit grosser Stimme, und tat nichts dazu und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir. Da ihr aber die Stimme aus der Finsternis hoertet und den Berg mit Feuer brennen saht, tratet ihr zu mir, alle Obersten unter euren Staemmen und eure Aeltesten, und spracht: Siehe, der HERR, unser Gott, hat uns lassen sehen sein Herrlichkeit und seine Majestaet; und wir haben sein Stimme aus dem Feuer gehoert. Heutigestages haben wir gesehen, dass Gott mit Menschen redet, und sie lebendig bleiben. Und nun, warum sollen wir sterben, dass uns dies grosse Feuer verzehre? Wenn wir des HERRN, unsers Gottes, Stimme weiter hoeren, so muessen wir sterben. Denn was ist alles Fleisch, dass es hoeren moege die Stimme des lebendigen Gottes aus dem Feuer reden wie wir, und lebendig bleibe? Tritt nun hinzu und hoere alles, was der HERR, unser Gott, sagt, und sage es uns. Alles, was der HERR, unser Gott, mit dir reden wird, das wollen wir hoeren und tun. Da aber der HERR eure Worte hoerte, die ihr mit mir redetet, sprach er zu mir: Ich habe gehoert die Worte dieses Volks, die sie dir geredet haben; es ist alles gut, was sie geredet haben. Ach dass sie ein solch Herz haetten, mich zu fuerchten, und zu halten alle meine Gebote ihr Leben lang, auf dass es ihnen wohl ginge und ihren Kindern ewiglich! Gehe hin und sage ihnen: Gehet heim in eure Huetten. Du aber sollst hier vor mir stehen, dass ich mit dir rede alle Gesetze und Gebote und Rechte, die du sie lehren sollst, dass sie darnach tun in dem Lande, das ich ihnen geben werde einzunehmen. So habt nun acht, dass ihr tut, wie euch der HERR, euer Gott, geboten hat, und weicht nicht, weder zur Rechten noch zur Linken, sondern wandelt in allen Wegen, die euch der HERR, euer Gott geboten hat, auf dass ihr leben moeget und es euch wohl gehe und ihr lange lebt in dem Lande, das ihr einnehmen werdet.
Kapitel 6. Dies sind aber die Gesetze und Gebote und Rechte, die euch der HERR, euer Gott, geboten hat, dass ihr sie lernen und tun sollt in dem Lande, dahin ihr ziehet, es einzunehmen, dass du den HERRN, deinen Gott, fuerchtest und haltest alle seine Rechte und Gebote, die ich dir gebiete, du und deine Kinder und deine Kindeskinder, alle eure Lebtage, auf dass ihr lange lebt. Israel, du sollst hoeren und behalten, dass du es tust, dass dir's wohl gehe und du sehr vermehrt werdest, wie der HERR, deiner Vaeter Gott, dir verheissen hat ein Land, darin Milch und Honig fliesst. Hoere, Israel, der HERR, unser Gott, ist ein einiger HERR. Und du sollst den HERRN, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allem Vermoegen. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschaerfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest oder auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst oder aufstehst, und sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sollen dir ein Denkmal vor deinen Augen sein, und sollst sie ueber deines Hauses Pfosten schreiben und an die Tore. Wenn dich nun der HERR, dein Gott, in das Land bringen wird, das er deinen Vaetern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat dir zu geben, grosse und feine Staedte, die du nicht gebaut hast, und Haeuser, alles Guts voll, die du nicht gefuellt hast und ausgehauene Brunnen, die du nicht ausgehauen hast, und Weinberge und Oelberge, die du nicht gepflanzt hast, dass du essest und satt werdest; so huete dich, dass du nicht des HERRN vergessest, der dich aus Aegyptenland, aus dem Diensthaus, gefuehrt hat; sondern du den HERRN, deinen Gott, fuerchten und ihm dienen und bei seinem Namen schwoeren. Und sollst nicht andern Goettern nachfolgen der Voelker, die um euch her sind denn der HERR, dein Gott, ist ein eifriger Gott unter dir, dass nicht der Zorn des HERRN, deines Gottes, ueber dich ergrimme und vertilge dich von der Erde. Ihr sollt den HERRN, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn versuchtet zu Massa, sondern sollt halten die Gebote des HERRN, eures Gottes, und seine Zeugnisse und Rechte, die er geboten hat, dass du tust, was recht und gut ist vor den Augen des HERRN, auf dass dir's wohl gehe und du hineinkommest und einnehmest das gute Land, das der HERR geschworen hat deinen Vaetern, dass er verjage alle deine Feinde vor dir, wie der HERR geredet hat. Wenn dich aber dein Sohn heute oder morgen fragen wird und sagen: Was sind das fuer Zeugnisse, Gebote und Rechte, die euch der HERR, unser Gott, geboten hat? so sollst du deinem Sohn sagen: Wir waren Knechte des Pharao in Aegypten, und der HERR fuehrte uns aus Aegypten mit maechtiger Hand, und der HERR tat grosse und boese Zeichen und Wunder an Aegypten und Pharao und allem seinem Hause vor unsern Augen und fuehrte uns von dannen, auf dass er uns einfuehrte und gaebe uns das Land, das er unsern Vaetern geschworen hatte; und der HERR hat uns geboten, zu tun nach allen diesen Rechten, dass wir den HERRN, unsern Gott, fuerchten, auf dass es uns wohl gehe alle unsre Lebtage, wie es geht heutigestages; und es wird unsre Gerechtigkeit sein vor dem HERRN, unserm Gott, so wir tun und halten alle diese Gebote, wie er uns geboten hat.
Kapitel 7. Wenn dich der HERR, dein Gott, in das Land bringt, darein du kommen wirst, es einzunehmen, und ausgerottet viele Voelker vor dir her, die Hethiter, Girgasiter, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, sieben Voelker, die groesser und staerker sind denn du, und wenn sie der HERR, dein Gott, vor dir dahingibt, dass du sie schlaegst, so sollt ihr sie verbannen, dass du keinen Bund mit ihnen machest noch ihnen Gunst erzeigest. Und sollst dich mit ihnen nicht befreunden: eure Toechter sollt ihr nicht geben ihren Soehnen, und ihre Toechter sollt ihr nicht nehmen euren Soehnen. Denn sie werden eure Soehne mir abfaellig machen, dass sie andern Goettern dienen; so wird dann des HERRN Zorn ergrimmen ueber euch und euch bald vertilgen. Sondern also sollt ihr mit ihnen tun: ihre Altaere sollt ihr zerreissen, ihre Saeulen zerbrechen, ihre Haine abhauen und ihre Goetzen mit Feuer verbrennen. Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott, Dich hat der HERR, dein Gott erwaehlt zum Volk des Eigentums aus allen Voelkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwaehlt, darum dass euer mehr waere als alle Voelker, denn du bist das kleinste unter allen Voelkern; sondern darum, dass er euch geliebt hat und dass er seinen Eid hielte, den er euren Vaetern geschworen hat, hat er euch ausgefuehrt mit maechtiger Hand und hat dich erloest vom Hause des Dienstes, aus der Hand Pharaos, des Koenigs in Aegypten. So sollst du nun wissen, dass der HERR, dein Gott, ein Gott ist, ein treuer Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit haelt denen, die ihn lieben und seine Gebote halten, in tausend Glieder, und vergilt denen, die ihn hassen, ins Angesicht, dass er sie umbringe, und saeumt sie nicht, dass er denen vergelte ins Angesicht, die ihn hassen. So halte nun die Gebote und Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, dass du darnach tust. Und wenn ihr diese Rede hoert und haltet sie und darnach tut, so wird der HERR, dein Gott, auch halten den Bund und die Barmherzigkeit, die er deinen Vaeter geschworen hat, und wird dich lieben und segnen und mehren und wird die Frucht deines Leibes segnen und die Frucht deines Landes, dein Getreide, Most und Oel, die Fruechte deiner Kuehe und die Fruechte deiner Schafe in dem Lande, das er deinen Vaetern geschworen hat dir zu geben. Gesegnet wirst du sein ueber alle Voelker. Es wird niemand unter dir unfruchtbar sein noch unter deinem Vieh. Der HERR wird von dir tun alle Krankheit und wird keine boese Seuche der Aegypter dir auflegen, die du erfahren hast, und wir sie allen deinen Hassern auflegen. Du wirst alle Voelker verzehren, die der HERR, dein Gott, dir geben wird. Du sollst ihrer nicht schonen und ihren Goettern nicht dienen; denn das wuerde dir ein Strick sein. Wirst du aber in deinem Herzen sagen: Dieses Volk ist mehr, denn ich bin; wie kann ich sie vertreiben? so fuerchte dich nicht vor ihnen. Gedenke, was der HERR, dein Gott, Pharao und allen Aegyptern getan hat durch grosse Versuchungen, die du mit Augen gesehen hast, und durch Zeichen und Wunder, durch maechtige Hand und ausgereckten Arm, womit dich der HERR, dein Gott, ausfuehrte. Also wird der HERR, dein Gott, allen Voelkern tun, vor denen du dich fuerchtest. Dazu wird der HERR, dein Gott, Hornissen unter sie senden, bis umgebracht werde, was uebrig ist und sich verbirgt vor dir. Lass dir nicht grauen vor ihnen; denn der HERR, dein Gott, ist unter dir, der grosse und schreckliche Gott. Er, der HERR, dein Gott, wird diese Leute ausrotten vor dir, einzeln nacheinander. Du kannst sie nicht eilend vertilgen, auf dass sich nicht wider dich mehren die Tiere auf dem Felde. Der HERR, dein Gott, wird sie vor dir dahingeben und wird sie mit grosser Schlacht erschlagen, bis er sie vertilge, und wird dir ihre Koenige in deine Haende geben, und du sollst ihren Namen umbringen unter dem Himmel. Es wird dir niemand widerstehen, bis du sie vertilgst. Die Bilder ihrer Goetter sollst du mit Feuer verbrennen, und sollst nicht begehren des Silbers oder Goldes, das daran ist, oder es zu dir nehmen, dass du dich nicht darin verstrickst; denn solches ist dem HERRN, deinem Gott, ein Greuel. Darum sollst du nicht in dein Haus den Greuel bringen, dass du nicht wie dasselbe verbannt werdest; sondern du sollst einen Ekel und Greuel daran haben, denn es ist verbannt.
Kapitel 8. Alle Gebote, die ich dir heute gebiete, sollt ihr halten dass ihr darnach tut, auf dass ihr lebt und gemehrt werdet und hineinkommt und einnehmet das Land, das der HERR euren Vaetern geschworen hat. Und gedenke alles des Weges, durch den dich der HERR, dein Gott, geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wueste, auf dass er dich demuetigte und versuchte, dass kund wuerde, was in deinem Herzen waere, ob du seine Gebote halten wuerdest oder nicht. Er demuetigte dich und liess dich hungern und speiste dich mit Man, das du und deine Vaeter nie gekannt hattet; auf dass er dir kundtaete, dass der Mensch nicht lebt vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht. Deine Kleider sind nicht veraltet an dir, und deine Fuesse sind nicht geschwollen diese vierzig Jahre. So erkennst du ja in deinem Herzen, dass der HERR, dein Gott, dich gezogen hat, wie eine Mann seinen Sohn zieht. So halte nun die Gebote des HERRN, deines Gottes, dass du in seinen Wegen wandelst und fuerchtest ihn. Denn der HERR, dein Gott, fuehrt dich in ein gutes Land, ein Land, darin Baeche und Brunnen und Seen sind, die an den Bergen und in den Auen fliessen; ein Land, darin Weizen, Gerste, Weinstoecke, Feigenbaeume und Granataepfel sind; ein Land darin Oelbaeume und Honig wachsen; ein Land, da du Brot genug zu essen hast, da dir nichts mangelt; ein Land, des Steine Eisen sind, da du Erz aus den Bergen hauest. Und wenn du gegessen hast und satt bist, sollst du den HERRN, deinen Gott, loben fuer das gute Land, das er dir gegeben hat. So huete dich nun, dass du des HERRN, deines Gottes, nicht vergessest, damit dass du seine Gebote und seine Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, nicht haeltst; dass, wenn du nun gegessen hast und satt bist und schoene Haeuser erbaust und darin wohnst und du deine Rinder und Schafe und Silber und Gold und alles, was du hast, sich mehrt, dass dann dein Herz sich nicht ueberhebe und du vergessest des HERRN, deines Gottes, der dich aus Aegyptenland gefuehrt hat, aus dem Diensthause, und dich geleitet hat durch die grosse und grausame Wueste, da feurige Schlangen und Skorpione und eitel Duerre und kein Wasser war, und liess dir Wasser aus dem harten Felsen gehen und speiste dich mit Man in der Wueste, von welchem deine Vaeter nichts gewusst haben, auf dass er dich demuetigte und versuchte, dass er dir hernach wohltaete. Du moechtest sonst sagen in deinem Herzen: Meine Kraefte und meiner Haende Staerke haben mir dies Vermoegen ausgerichtet. Sondern gedenke an den HERRN, deinen Gott; denn er ist's, der dir Kraefte gibt, solch maechtige Taten zu tun, auf dass er hielte seinen Bund, den er deinen Vaetern geschworen hat, wie es geht heutigestages. Wirst du aber des HERRN, deines Gottes, vergessen und andern Goettern nachfolgen und ihnen dienen und sie anbeten, so bezeuge ich heute ueber euch, dass ihr umkommen werdet; eben wie die Heiden, die der HERR umbringt vor eurem Angesicht, so werdet ihr auch umkommen, darum dass ihr nicht gehorsam seid der Stimme des HERRN, eures Gottes.
Kapitel 9. Hoere, Israel, du wirst heute ueber den Jordan gehen, dass du hineinkommest, einzunehmen das Land der Voelker, die groesser und staerker sind denn du, grosse Staedte vermauert bis in den Himmel, ein grosses, hohes Volk, die Enakiter, die du kennst, von denen du auch gehoert hast: Wer kann wider die Kinder Enak bestehen? So sollst du wissen heute, dass der HERR, dein Gott, vor dir her geht, ein verzehrendes Feuer. Er wird sie vertilgen und wird sie unterwerfen vor dir her, und du wirst sie vertreiben und umbringen bald, wie dir der HERR geredet hat. Wenn nun der HERR, dein Gott, sie ausgestossen hat vor dir her, so sprich nicht in deinem Herzen: Der HERR hat mich hereingefuehrt, dies Land einzunehmen, um meiner Gerechtigkeit willen, so doch der HERR diese Heiden vertreibt vor dir her um ihres gottlosen Wesens willen. Denn du kommst nicht herein, ihr Land einzunehmen, um deiner Gerechtigkeit und deines aufrichtigen Herzens willen; sondern der HERR, dein Gott, vertreibt diese Heiden um ihres gottlosen Wesens willen, dass er das Wort halte, das der HERR geschworen hat deinen Vaetern Abraham, Isaak und Jakob. So wisse nun, dass der HERR, dein Gott, dir nicht um deiner Gerechtigkeit willen dies gute Land gibt einzunehmen, sintemal du ein halsstarriges Volk bist. Gedenke, und vergiss nicht, wie du den HERRN, deinen Gott, erzuerntest in der Wueste. Von dem Tage an, da du aus Aegyptenland zogst, bis ihr gekommen seid an diesen Ort, seid ihr ungehorsam gewesen dem HERRN. Denn am Horeb erzuerntet ihr den HERRN also, dass er vor Zorn euch vertilgen wollte, da ich auf den Berg gegangen war, die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit euch machte, und ich vierzig Tage und vierzig Naechte auf dem Berge blieb und kein Brot ass und kein Wasser trank und mir der HERR die zwei steinernen Tafeln gab, mit dem Finger Gottes beschrieben, und darauf alle Worte, die der HERR mit euch aus dem Feuer auf dem Berge geredet hatte am Tage der Versammlung. Und nach den vierzig Tagen und vierzig Naechten gab mir der HERR die zwei steinernen Tafeln des Bundes und sprach zu mir: Mache dich auf, gehe eilend hinab von hinnen; denn dein Volk, das du aus Aegypten gefuehrt hast, hat's verderbt. Sie sind schnell getreten von dem Wege, den ich ihnen geboten habe: sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht. Und der HERR sprach zu mir: Ich sehe, dass dies Volk ein halsstarriges Volk ist. Lass ab von mir, dass ich sie vertilge und ihren Namen austilge unter dem Himmel; ich will aus dir ein staerkeres uns groesseres Volk machen, denn dieses ist. Und als ich mich wandte und von dem Berge ging, der mit Feuer brannte, und die zwei Tafeln des Bundes auf meinen Haenden hatte, da sah ich, und siehe, da hattet ihr euch an dem HERRN, eurem Gott, versuendigt, dass ihr euch ein gegossenes Kalb gemacht hattet und schnell von dem Wege getreten wart, den euch der HERR geboten hatte. Da fasste ich beide Tafeln und warf sie aus meinen Haenden und zerbrach sie vor euren Augen und fiel nieder vor dem HERRN, wie zuerst, vierzig Tage und vierzig Naechte, und ass kein Brot und trank kein Wasser um all eurer Suenden willen, die ihr getan hattet, da ihr solches Uebel tatet vor dem HERRN, ihn zu erzuernen. Denn ich fuerchtete mich vor dem Zorn und Grimm, mit dem der HERR ueber euch erzuernt war, dass er euch vertilgen wollte. Aber der HERR erhoerte mich auch damals. Auch war der HERR sehr zornig ueber Aaron, also dass er ihn vertilgen wollte; aber ich bat auch fuer Aaron zur selbigen Zeit. Aber eure Suende, das Kalb, das ihr gemacht hattet, nahm ich und zerschmelzte es mit Feuer und zerschlug es und zermalmte es, bis es Staub ward und warf den Staub in den Bach, der vom Berge fliesst. So erzuerntet ihr den HERRN auch zu Thabeera und zu Massa und bei den Lustgraebern. Und da er euch aus Kades-Barnea sandte und sprach: Gehet hinauf und nehmet das Land ein, das ich euch gegeben habe! wart ihr ungehorsam dem Mund des HERRN, eures Gottes, und glaubtet an ihn nicht und gehorchtet seiner Stimme nicht. Denn ihr seid ungehorsam dem HERRN gewesen, solange ich euch gekannt habe. Also fiel ich nieder vor dem HERRN die vierzig Tage und vierzig Naechte, die ich dalag; denn der HERR sprach, er wollte euch vertilgen. Ich aber bat den HERRN und sprach: HERR HERR, verderbe dein Volk und dein Erbteil nicht, das du durch deine grosse Kraft erloest und mit maechtiger Hand aus Aegypten gefuehrt hast! Gedenke an deine Knechte Abraham, Isaak und Jakob! Sieh nicht an die Haertigkeit und das gottlose Wesen und Suende dieses Volks, dass nicht das Land sage, daraus du uns gefuehrt hast: Der HERR konnte sie nicht ins Land bringen, das er ihnen verheissen hatte, und hat sie darum ausgefuehrt, dass er ihnen gram war, dass er sie toetete in der Wueste! Denn sie sind dein Volk und dein Erbteil, das du mit deinen grossen Kraeften und mit deinem ausgerecktem Arm hast ausgefuehrt.
Kapitel 10. Zu derselben Zeit sprach der HERR zu mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln wie die ersten und komm zu mir auf den Berg und mache dir eine hoelzerne Lade, so will ich auf die Tafeln schreiben die Worte, die auf den ersten waren, die du zerbrochen hast; und du sollst sie in die Lade legen. Also machte ich die Lade von Akazienholz und hieb zwei steinerne Tafeln, wie die ersten waren, und ging auf den Berg und hatte die zwei Tafeln in meinen Haenden. Da schrieb er auf die Tafeln, wie die erste Schrift war, die zehn Worte, die der HERR zu euch redete aus dem Feuer auf dem Berge zur Zeit der Versammlung; und der HERR gab sie mir. Und ich wandte mich und ging vom Berge und legte die Tafeln in die Lade, die ich gemacht hatte, dass sie daselbst waeren, wie mir der HERR geboten hatte. Und die Kinder Israel zogen aus von Beeroth-Bne-Jaakan gen Moser. Daselbst starb Aaron, und ist daselbst begraben; und sein Sohn Eleasar ward fuer ihn Priester. Von da zogen sie aus gen Gudegoda, von Gugegoda gen Jotbatha, ein Land, da Baeche sind. Zur selben Zeit sonderte der HERR den Stamm Levi aus, die Lade des Bundes des HERRN zu tragen und zu stehen vor dem HERRN, ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen bis auf diesen Tag. Darum sollten die Leviten kein Teil noch Erbe haben mit ihren Bruedern; denn der HERR ist ihr Erbe, wie der HERR, dein Gott, ihnen geredet hat. Ich aber stand auf dem Berge, wie das erstemal, vierzig Tage und vierzig Naechte; und der HERR erhoerte mich auch diesmal und wollte dich nicht verderben. Er sprach aber zu mir: Mache dich auf und gehe hin, dass du vor dem Volk her ziehst, dass sie hineinkommen und das Land einnehmen, das ich ihren Vaetern geschworen habe ihnen zu geben. Nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von dir, denn dass du den HERRN, deinen Gott, fuerchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und liebst ihn und dienest dem HERRN, deinem Gott, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, dass du die Gebote des HERRN haltest und seine Rechte, die ich dir heute gebiete, auf dass dir's wohl gehe? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist, das ist des HERRN, deines Gottes. dennoch hat er allein zu deinen Vaetern Lust gehabt, dass er sie liebte, und hat ihren Samen erwaehlt nach ihnen, euch, aus allen Voelkern, wie es heutigestages steht. So beschneidet nun eure Herzen und seid fuerder nicht halsstarrig. Denn der HERR, euer Gott, ist ein Gott aller Goetter und HERR ueber alle Herren, ein grosser Gott, maechtig und schrecklich, der keine Person achtet und kein Geschenk nimmt und schafft Recht den Waisen und Witwen und hat die Fremdlinge lieb, dass er ihnen Speise und Kleider gebe. Darum sollt ihr auch die Fremdlinge lieben; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Aegyptenland. Den HERRN, deinen Gott, sollst du fuerchten, ihm sollst du dienen, ihm sollst du anhangen und bei seinem Namen schwoeren. Er ist dein Ruhm und dein Gott, der bei dir solche grosse und schreckliche Dinge getan hat, die deine Augen gesehen haben. Deine Vaeter zogen hinab nach Aegypten mit siebzig Seelen; aber nun hat dich der HERR, dein Gott, gemehrt wie die Sterne am Himmel.
Kapitel 11. So sollst du nun den HERRN, deinen Gott, lieben und sein Gesetz, seine Weise, seine Rechte halten dein Leben lang. Und erkennet heute, was eure Kinder nicht wissen noch gesehen haben, naemlich die Zuechtigung des HERRN, eures Gottes, seine Herrlichkeit, dazu seine maechtige Hand und ausgereckten Arm und seine Zeichen und Werke, die er getan hat unter den Aegyptern, an Pharao, dem Koenig in Aegypten, und am allem seinem Lande; und was er an der Macht der Aegypter getan hat, an ihren Rossen und Wagen, da er das Wasser des Schilfmeers ueber sie fuehrte, da sie euch nachjagten und sie der HERR umbrachte bis auf diesen Tag; und was er euch getan hat in der Wueste, bis ihr an diesen Ort gekommen seid; was er Dathan und Abiram getan hat, den Kindern Eliabs, des Sohnes Rubens, wie die Erde ihren Mund auftat und verschlang sie mit Gesinde und Huetten und allem ihrem Gut, das sie erworben hatten, mitten unter dem ganzen Israel. Denn eure Augen haben die grossen Werke des HERRN gesehen, die er getan hat. Darum sollt ihr alle die Gebote halten, die ich dir heute gebiete, auf dass ihr gestaerkt werdet, hineinzukommen und das Land einzunehmen, dahin ihr ziehet, dass ihr's einnehmet; und dass du lange lebest in dem Lande, das der HERR euren Vaetern geschworen hat ihnen zu geben und ihrem Samen, ein Land, darin Milch und Honig fliesst. Denn das Land, da du hin kommst, ist nicht wie Aegyptenland, davon ihr ausgezogen seid, da du deinen Samen saeen und selbst traenken musstest wie einen Kohlgarten; sondern es hat Berge und Auen, die der Regen vom Himmel traenkt, auf welch Land der HERR, dein Gott, acht hat und die Augen des HERRN, deines Gottes, immerdar sehen, von Anfang des Jahres bis ans Ende. Werdet ihr nun meine Gebote hoeren, die ich euch gebiete, dass ihr den HERRN, euren Gott, liebet und ihm dienet von ganzem Herzen und von ganzer Seele, so will ich eurem Land Regen geben zu seiner Zeit, Fruehregen und Spaetregen, dass du einsammelst dein Getreide, deinen Most und dein Oel, und will deinem Vieh Gras geben auf deinem Felde, dass ihr esset und satt werdet. Huetet euch aber, dass sich euer Herz nicht ueberreden lasse, dass ihr abweichet und dienet andern Goettern und betet sie an, und dass dann der Zorn des HERRN ergrimme ueber euch und schliesse den Himmel zu, dass kein Regen komme und die Erde ihr Gewaechs nicht gebe und ihr bald umkommt von dem guten Lande, das euch der HERR gegeben hat. So fasset nun diese Worte zu Herzen und in eure Seele und bindet sie zum Zeichen auf eure Hand, dass sie ein Denkmal vor euren Augen seien. Und lehret sie eure Kinder, dass du davon redest, wenn du in deinem Hause sitzest oder auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst; und schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und an die Tore, dass du und deine Kinder lange leben in dem Lande, das der HERR deinen Vaetern geschworen hat ihnen zu geben, solange die Tage vom Himmel auf Erden waehren. Denn wo ihr diese Gebote alle werdet halten, die ich euch gebiete, dass ihr darnach tut, dass ihr den HERRN, euren Gott, liebet und wandelt in allen seinen Wegen und ihm anhanget, so wir der HERR alle diese Voelker vor euch her ausstossen, dass ihr groessere und staerkere Voelker vertreibt, denn ihr seid. Alle Orte, darauf eure Fusssohle tritt, sollen euer sein; von der Wueste an und von dem Berge Libanon und von dem Wasser Euphrat bis ans Meer gegen Abend soll eure Grenze sein. Niemand wird euch widerstehen koennen. Furcht und Schrecken vor euch wird der HERR ueber alles Land kommen lassen, darauf ihr tretet, wie er euch verheissen hat. Siehe, ich lege euch heute vor den Segen und den Fluch: den Segen so ihr gehorchet den Geboten des Herrn, eures Gottes, die ich euch heute gebiete; den Fluch aber, so ihr nicht gehorchen werdet den Geboten des HERRN, eures Gottes, und abweichet von dem Wege, den ich euch heute gebiete, dass ihr andern Goettern nachwandelt, die ihr nicht kennt. Wenn dich der HERR, dein Gott, in das Land bringt, da du hineinkommst, dass du es einnehmest, so sollst du den Segen sprechen lassen auf dem Berge Garizim und den Fluch auf dem Berge Ebal, welche sind jenseit des Jordans, der Strasse nach gegen der Sonne Niedergang, im Lande der Kanaaniter, die auf dem Blachfelde wohnen, Gilgal gegenueber, bei dem Hain More. Denn ihr werdet ueber den Jordan gehen, dass ihr hineinkommet, das Land einzunehmen, das euch der HERR, euer Gott, gegeben hat, dass ihr's einnehmet und darin wohnet. So haltet nun, dass ihr tut nach allen Geboten und Rechten, die ich euch heute vorlege.
Kapitel 12. Das sind die Gebote und Rechte, die ihr halten sollt, dass ihr darnach tut in dem Lande, das der HERR, deiner Vaeter Gott, dir gegeben hat einzunehmen, solange ihr auf Erden lebt. Verstoert alle Orte, da die Heiden, die ihr vertreiben werdet, ihren Goettern gedient haben, es sei auf hohen Bergen, auf Huegeln oder unter gruenen Baeumen, und reisst um ihre Altaere und zerbrecht ihre Saeulen und verbrennt mit Feuer ihre Haine, und die Bilder ihrer Goetter zerschlagt, und vertilgt ihren Namen aus demselben Ort. Ihr sollt dem HERRN, eurem Gott, nicht also tun; sondern den Ort, den der HERR, euer Gott, erwaehlen wird aus allen euren Staemmen, dass er seinen Namen daselbst laesst wohnen, sollt ihr aufsuchen und dahin kommen und eure Brandopfer und eure andern Opfer und eure Zehnten und eurer Haende Hebe und euer Geluebde und eure freiwilligen Opfer und die Erstgeburt eurer Rinder und Schafe dahin bringen. Und sollt daselbst vor dem HERRN, eurem Gott, essen und froehlich sein, ihr und euer Haus, ueber alles, was eure Hand vor sich bringt, darin dich der HERR, dein Gott, gesegnet hat. Ihr sollt der keins tun, das wir heute allhier tun, ein jeglicher, was ihn recht duenkt. Denn ihr seid bisher noch nicht zur Ruhe gekommen noch zu dem Erbteil, das dir der HERR, dein Gott, geben wird. Ihr werdet aber ueber den Jordan gehen und in dem Lande wohnen, das euch der HERR, euer Gott, wird zum Erbe austeilen, und er wird euch Ruhe geben von allen euren Feinden um euch her, und ihr werdet sicher wohnen. Wenn nun der HERR, dein Gott, einen Ort erwaehlt, dass sein Name daselbst wohne, sollt ihr dahin bringen alles, was ich euch gebiete: eure Brandopfer, eure andern Opfer, eure Zehnten, eurer Haende Hebe und eure freien Geluebde, die ihr dem HERRN geloben werdet. und sollt froehlich sein vor dem HERRN, eurem Gott, ihr und eure Soehne und eure Toechter und eure Knechte und eure Maegde und die Leviten, die in euren Toren sind; denn sie haben kein Teil noch Erbe mit euch. Huete dich, dass du nicht deine Brandopfer opferst an allen Orten, die du siehst; sondern an dem Ort, den der HERR erwaehlt in irgend einem deiner Staemme, da sollst du dein Brandopfer opfern und tun alles, was ich dir gebiete. Doch magst du schlachten und Fleisch essen in allen deinen Toren, nach aller Lust deiner Seele, nach dem Segen des HERRN, deines Gottes, den er dir gegeben hat; beide, der Reine und der Unreine, moegen's essen, wie man Reh oder Hirsch isst. Nur das Blut sollst du nicht essen, sondern auf die Erde giessen wie Wasser. Du darfst aber nicht essen in deinen Toren vom Zehnten deines Getreides, deines Mostes, deines Oels noch von der Erstgeburt deiner Rinder, deiner Schafe, oder von irgend einem deiner Geluebde, die du gelobt hast, oder von deinem freiwilligen Opfer, oder von der Hebe deiner Hand; sondern vor dem HERRN, deinem Gott, sollst du solches essen an dem Ort, den der HERR, dein Gott, erwaehlt, du und deine Soehne, deine Toechter, deine Knechte, deine Maegde und der Levit, der in deinem Tor ist, und sollst froehlich sein vor dem HERRN, deinem Gott, ueber alles, was deine Hand vor sich bringt. Und huete dich, dass du den Leviten nicht verlaesst, solange du in deinem Lande lebst. Wenn aber der HERR, dein Gott, deine Grenze erweitern wird, wie er dir verheissen hat, und du sprichst: Ich will Fleisch essen, weil deine Seele Fleisch zu essen geluestet, so iss Fleisch nach aller Lust deiner Seele. Ist aber die Staette fern von dir, die der HERR, dein Gott, erwaehlt hat, dass er seinen Namen daselbst wohnen lasse, so schlachte von deinen Rindern oder Schafen, die dir der HERR gegeben hat, wie ich dir geboten habe, und iss es in deinen Toren nach aller Lust deiner Seele. Wie man Reh oder Hirsch isst, magst du es essen; beide, der Reine und der Unreine, moegen es zugleich essen. Allein merke, dass du das Blut nicht essest, denn das Blut ist die Seele; darum sollst du die Seele nicht mit dem Fleisch essen, sondern sollst es auf die Erde giessen wie Wasser. Und sollst es darum nicht essen, dass dir's wohl gehe und deinen Kindern nach dir, weil du getan hast, was recht ist vor dem HERRN. Aber wenn du etwas heiligen willst von dem Deinen oder geloben, so sollst du es aufladen und bringen an den Ort, den der HERR erwaehlt hat, und dein Brandopfer mit Fleisch und Blut tun auf dem Altar des HERRN, deines Gottes. Das Blut deiner andern Opfer soll gegossen werden auf den Altar des HERRN, deines Gottes, und das Fleisch sollst du essen. Sieh zu, und hoere alle diese Worte, die ich dir gebiete, auf dass dir's wohl gehe und deinen Kindern nach dir ewiglich, weil du getan hast, was recht und gefaellig ist vor dem HERRN, deinem Gott. Wenn der HERR, dein Gott, vor dir her die Heiden ausrottet, dass du hinkommst, ihr Land einzunehmen, und es eingenommen hast und darin wohnst, so huete dich, dass du nicht in den Strick fallest ihnen nach, nachdem sie vertilgt sind vor dir, und nicht fragst nach ihren Goettern und sprichst: Wie diese Voelker haben ihren Goettern gedient, also will ich auch tun. Du sollst nicht also dem HERRN, deinem Gott, tun; denn sie haben ihren Goettern getan alles, was dem HERRN ein Greuel ist und was er hasst, denn sie haben auch ihre Soehne und Toechter mit Feuer verbrannt ihren Goettern. Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten, dass ihr darnach tut. Ihr sollt nichts dazutun noch davontun.
Kapitel 13. Wenn ein Prophet oder Traeumer unter euch wird aufstehen und gibt dir ein Zeichen oder Wunder, und das Zeichen oder Wunder kommt, davon er dir gesagt hat, und er spricht: Lass uns andern Goettern folgen, die ihr nicht kennt, und ihnen dienen; so sollst du nicht gehorchen den Worten des Propheten oder Traeumers; denn der HERR, euer Gott, versucht euch, dass er erfahre, ob ihr ihn von ganzem Herzen liebhabt. Denn ihr sollt dem HERRN, eurem Gott, folgen und ihn fuerchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhangen. Der Prophet aber oder der Traeumer soll sterben, darum dass er euch von dem HERRN, eurem Gott, der euch aus Aegyptenland gefuehrt und dich von dem Diensthause erloest hat, abzufallen gelehrt und dich aus dem Wege verfuehrt hat, den der HERR, dein Gott, geboten hat, darin zu wandeln, auf dass du das Boese von dir tust. Wenn dich dein Bruder, deiner Mutter Sohn, oder dein Sohn oder deine Tochter oder das Weib in deinen Armen oder dein Freund, der dir ist wie dein Herz, heimlich ueberreden wuerde und sagen: Lass uns gehen und andern Goettern dienen! -die du nicht kennst noch deine Vaeter, von den Goettern der Voelker, die um euch her sind, sie seien dir nahe oder ferne, von einem Ende der Erde bis an das andere, so willige nicht darein und gehorche ihm nicht. Auch soll dein Auge seiner nicht schonen, und sollst dich seiner nicht erbarmen noch ihn verbergen, sondern sollst ihn erwuergen. Deine Hand soll die erste ueber ihm sein, dass man ihn toete, und darnach die Hand des ganzen Volks. Man soll ihn zu Tode steinigen, denn er hat dich wollen verfuehren von dem HERRN, deinem Gott, der dich aus Aegyptenland, aus dem Diensthaus, gefuehrt hat, auf dass ganz Israel hoere und fuerchte sich und man nicht mehr solch Uebel vornehme unter euch. Wenn du hoerst von irgend einer Stadt, die dir der HERR, dein Gott, gegeben hat, darin zu wohnen, dass man sagt: Es sind etliche heillose Leute ausgegangen unter dir und haben die Buerger ihrer Stadt verfuehrt und gesagt: Lasst uns gehen und andern Goettern dienen! -die ihr nicht kennt- so sollst du sie fleissig suchen, forschen und fragen. Und so sich findet die Wahrheit, dass es gewiss also ist, dass der Greuel unter euch geschehen ist, so sollst du die Buerger derselben Stadt schlagen mit des Schwertes Schaerfe und sie verbannen mit allem, was darin ist, und ihr Vieh mit der Schaerfe des Schwerts. Und allen ihren Raub sollst du sammeln mitten auf die Gasse und mit Feuer verbrennen, die Stadt und allen ihren Raub miteinander, dem HERRN, deinem Gott, dass sie auf einem Haufen liege ewiglich und nie wieder gebaut werde. Und lass nichts von dem Bann an deiner Hand hangen, auf dass der HERR von dem Grimm seines Zorns abgewendet werde und gebe dir Barmherzigkeit und erbarme sich deiner und mehre dich, wie er den Vaetern geschworen hat; darum dass du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorcht hast, zu halten alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, dass du tust, was recht ist vor den Augen des HERRN, deines Gottes.
Kapitel 14. Ihr seid die Kinder des HERRN, eures Gottes; ihr sollt euch nicht Male stechen noch kahl scheren ueber den Augen ueber einem Toten. Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott; und der HERR hat dich erwaehlt, dass du sein Eigentum seist, aus allen Voelkern, die auf Erden sind. Du sollst keine Greuel essen. Das sind aber die Tiere, die ihr essen sollt: Ochs, Schaf, Ziege, Hirsch, Reh, Bueffel, Steinbock, Gemse, Auerochs und Elen; und alles Tier, das seine Klauen spaltet und wiederkaeut, sollt ihr essen. Das sollt ihr aber nicht essen von dem, das wiederkaeut, und von dem, das die Klauen spaltet: das Kamel, der Hase und Kaninchen, die wiederkaeuen und doch ihre Klauen nicht spalten, sollen euch unrein sein; das Schwein, ob es wohl die Klauen spaltet, so wiederkaeut es doch nicht: es soll euch unrein sein. Ihr Fleisch sollt ihr nicht essen, und ihr Aas sollt ihr nicht anruehren, Das ist, was ihr essen sollt von allem, das in Wassern ist: alles, was Flossfedern und Schuppen hat, sollt ihr essen. Was aber keine Flossfedern noch Schuppen hat, sollt ihr nicht essen; denn es ist euch unrein. Alle reinen Voegel esset. Das sind aber die ihr nicht essen sollt: der Adler, der Habicht, der Fischaar, der Taucher, der Weih, der Geier mit seiner Art und alle Raben mit ihrer Art, der Strauss, die Nachteule, der Kuckuck, der Sperber mit seiner Art, das Kaeuzlein, der Uhu, die Fledermaus, die Rohrdommel, der Storch, der Schwan, der Reiher, der Haeher mit seiner Art, der Wiedehopf, die Schwalbe. Und alles was Fluegel hat und kriecht, soll euch unrein sein, und sollt es nicht essen. Die reinen Voegel sollt ihr essen. Ihr sollt kein Aas essen-dem Fremdling in deinem Tor magst du es geben, dass er's esse oder dass er's verkaufe einem Auslaender; denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott. Du sollst das Boecklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter. Du sollst alle Jahre den Zehnten absondern alles Ertrages deiner Saat, der aus deinem Acker kommt, und sollst davon essen vor dem HERRN, deinem Gott, an dem Ort, den er erwaehlt, dass sein Name daselbst wohne, naemlich vom Zehnten deines Getreides, deines Mostes, deines Oels und von der Erstgeburt deiner Rinder und deiner Schafe, auf dass du lernst fuerchten den HERRN, deinen Gott, dein Leben lang. Wenn aber des Weges dir zu viel ist, dass du solches hintragen kannst, darum dass der Ort dir zu ferne ist, den der HERR, dein Gott, erwaehlt hat, dass er seinen Namen daselbst wohnen lasse (denn der HERR, dein Gott, hat dich gesegnet): so gib's hin um Geld und fasse das Geld in deine Hand und gehe an den Ort, den der HERR, dein Gott, erwaehlt hat, und gib das Geld um alles, was deiner Seele geluestet, es sei um Rinder, Schafe, Wein, starken Trank oder um alles, das deine Seele wuenscht, und iss daselbst vor dem HERRN, deinem Gott, und sei froehlich, du und dein Haus und der Levit, der in deinem Tor ist (den sollst du nicht verlassen, denn er hat kein Teil noch Erbe mit dir). Alle drei Jahre sollst du aussondern den Zehnten deines Ertrages desselben Jahrs und sollst's lassen in deinem Tor. So soll kommen der Levit (der kein Teil noch Erbe mit dir hat) und der Fremdling und der Waise und die Witwe, die in deinem Tor sind, und essen und sich saettigen, auf dass dich der HERR, dein Gott, segne in allen Werken deiner Hand, die du tust.
Kapitel 15. Alle sieben Jahre sollst du ein Erlassjahr halten. Also soll's aber zugehen mit dem Erlassjahr: wenn einer seinem Naechsten etwas borgte, der soll's ihm erlassen und soll's nicht einmahnen von seinem Naechsten oder von seinem Bruder; denn es heisst das Erlassjahr des HERRN. Von einem Fremden magst du es einmahnen; aber dem, der dein Bruder ist, sollst du es erlassen. Es sollte allerdinge kein Armer unter euch sein; denn der HERR wird dich segnen in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird zum Erbe einzunehmen, allein, dass du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchest und haltest alle diese Gebote, die ich dir heute gebiete, dass du darnach tust. Denn der HERR, dein Gott, wird dich segnen, wie er dir verheissen hat; so wirst du vielen Voelkern leihen, und du wirst von niemanden borgen; du wirst ueber viele Voelker herrschen, und ueber dich wird niemand herrschen. Wenn deiner Brueder irgend einer arm ist in irgend einer Stadt in deinem Lande, das der HERR, dein Gott, dir geben wird, so sollst du dein Herz nicht verhaerten noch deine Hand zuhalten gegen deinen armen Bruder, sondern sollst sie ihm auftun und ihm leihen, nach dem er Mangel hat. Huete dich, dass nicht in deinem Herzen eine boese Tuecke sei, dass du sprichst: Es naht herzu das siebente Jahr, das Erlassjahr, und siehst einen armen Bruder unfreundlich an und gebest ihm nicht; so wird er ueber dich zu dem HERRN rufen, und es wird dir eine Suende sein. Sondern du sollst ihm geben und dein Herz nicht verdriessen lassen, dass du ihm gibst; denn um solches willen wird dich der HERR, dein Gott, segnen in allen deinen Werken und in allem, was du vornimmst. Es werden allezeit Arme sein im Lande; darum gebiete ich dir und sage, dass du deine Hand auftust deinem Bruder, der bedraengt und arm ist in deinem Lande. Wenn sich dein Bruder, ein Hebraeer oder eine Hebraeerin, dir verkauft, so soll er dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr sollst du ihn frei losgeben. Und wenn du ihn frei losgibst, sollst du ihn nicht leer von dir gehen lassen, sondern sollst ihm auflegen von deinen Schafen, von deiner Tenne von deiner Kelter, dass du gebest von dem, das dir der HERR, dein Gott, gesegnet hat. Und gedenke, dass du auch Knecht warst in Aegyptenland und der HERR, dein Gott, dich erloest hat; darum gebiete ich dir solches heute. Wird er aber zu dir sprechen: Ich will nicht ausziehen von dir; denn ich habe dich und dein Haus lieb (weil ihm wohl bei dir ist), so nimm einen Pfriemen und bohre ihm durch sein Ohr an der Tuer und lass ihn ewiglich dein Knecht sein. Mit deiner Magd sollst du auch also tun. Und lass dich's nicht schwer duenken, dass du ihn frei losgibst, denn er hat dir als zwiefaeltiger Tageloehner sechs Jahre gedient; so wird der HERR, dein Gott, dich segnen in allem, was du tust. Alle Erstgeburt, die unter deinen Rindern und Schafen geboren wird, was ein Maennlein ist, sollst du dem HERRN, deinem Gott, heiligen. Du sollst nicht ackern mit dem Erstling deiner Ochsen und nicht scheren die Erstlinge deiner Schafe. Vor dem HERRN, deinem Gott, sollst du sie essen jaehrlich an der Staette, die der HERR erwaehlt, du und dein Haus. Wenn's aber einen Fehl hat, dass es hinkt oder blind ist, oder sonst irgend einen boesen Fehl, so sollst du es nicht opfern dem HERRN, deinem Gott; sondern in deinem Tor sollst du es essen, du seist unrein oder rein, wie man Reh und Hirsch isst. Allein dass du sein Blut nicht essest, sondern auf die Erde giessest wie Wasser.
Kapitel 16. Halte den Monat Abib, dass du Passah haltest dem HERRN, deinem Gott; denn im Monat Abib hat dich der HERR, dein Gott, aus Aegypten gefuehrt bei der Nacht. Und sollst dem HERRN, deinem Gott, das Passah schlachten, Schafe und Rinder, an der Staette, die der HERR erwaehlen wird, dass sein Name daselbst wohne. Du sollst kein Gesaeuertes auf das Fest essen, denn mit Furcht bist du aus Aegyptenland gezogen, auf dass du des Tages deines Auszugs aus Aegyptenland gedenkest dein Leben lang. Es soll in sieben Tagen kein Sauerteig gesehen werden in allen deinen Grenzen und soll auch nichts vom Fleisch, das des Abends am ersten Tage geschlachtet ist, ueber Nacht bleiben bis an den Morgen. Du darfst nicht Passah schlachten in irgend deiner Tore einem, die dir der HERR, dein Gott gegeben hat; sondern an der Staette, die der HERR, dein Gott erwaehlen wird, dass sein Name daselbst wohne, da sollst du das Passah schlachten des Abends, wenn die Sonne ist untergegangen, zu der Zeit, als du aus Aegypten zogst. Und sollst kochen und essen an der Staette, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird, und darnach dich wenden des Morgens und heimgehen in deine Huetten. Sechs Tage sollst du ungesaeuertes essen, und am siebenten Tag ist die Versammlung des HERRN, deines Gottes; da sollst du keine Arbeit tun. Sieben Wochen sollst du dir zaehlen, und anheben zu zaehlen, wenn man anfaengt mit der Sichel in der Saat. Und sollst halten das Fest der Wochen dem HERRN, deinem Gott, dass du eine freiwillige Gabe deiner Hand gebest, nach dem dich der HERR, dein Gott, gesegnet hat; und sollst froehlich sein vor dem HERRN, deinem Gott, du und dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd und der Levit, der in deinem Tor ist, der Fremdling, der Waise, und die Witwe, die unter dir sind, an der Staette, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird, dass sein Name da wohne. Und gedenke, dass du Knecht in Aegypten gewesen bist, dass du haltest und tust nach diesen Geboten. Das Fest der Laubhuetten sollst du halten sieben Tage, wenn du hast eingesammelt von deiner Tenne und von deiner Kelter, und sollst froehlich sein auf deinem Fest, du und dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, der Levit, der Fremdling, der Waise und die Witwe, die in deinem Tor sind. Sieben Tage sollst du dem HERRN, deinem Gott, das Fest halten an der Staette, die der HERR erwaehlen wird. Denn der HERR, dein Gott, wird dich segnen in allem deinem Einkommen und in allen Werken deiner Haende; darum sollst du froehlich sein. Dreimal des Jahres soll alles, was maennlich ist unter dir, vor dem HERR, deinem Gott, erscheinen, an der Staette, die der HERR erwaehlen wird: aufs Fest der ungesaeuerten Brote, aufs Fest der Wochen und aufs Fest der Laubhuetten; sie sollen aber nicht leer vor dem HERRN erscheinen, ein jeglicher nach der Gabe seiner Hand, nach dem Segen, den dir der HERR, dein Gott, gegeben hat. Richter und Amtleute sollst du dir setzen in allen deinen Toren, die dir der HERR, dein Gott, geben wird unter deinen Staemmen, dass sie das Volk richten mit rechtem Gericht. Du sollst das Recht nicht beugen und sollst auch keine Person ansehen noch Geschenke nehmen; denn die Geschenke machen die Weisen blind und verkehren die Sachen der Gerechten. Was recht ist, dem sollst du nachjagen, auf dass du leben und einehmen moegest das Land, das dir der HERR, dein Gott, geben wird. Du sollst keinen Hain von Baeumen pflanzen bei dem Altar des HERRN, deines Gottes, den du dir machst. Du sollst keine Saeule aufrichten, welche der HERR, dein Gott, hasst.
Kapitel 17. Du sollst dem HERRN, deinem Gott, keinen Ochsen oder Schaf opfern, das einen Fehl oder irgend etwas Boeses an sich hat; denn es ist dem HERRN, deinem Gott, ein Greuel. Wenn unter dir in der Tore einem, die dir der HERR, geben wird, jemand gefunden wird, Mann oder Weib, der da uebel tut vor den Augen des HERRN, deines Gottes, dass er seinen Bund uebertritt und hingeht und dient andern Goettern und betet sie an, es sei Sonne oder Mond oder allerlei Heer des Himmels, was ich nicht geboten habe, und es wird dir angesagt, und du hoerst es, so sollst du wohl darnach fragen. Und wenn du findest, das es gewiss wahr ist, dass solcher Greuel in Israel geschehen ist, so sollst du den Mann oder das Weib ausfuehren, die solches Uebel getan haben, zu deinem Tor und sollst sie zu Tode steinigen. Auf zweier oder dreier Zeugen Mund soll sterben, wer des Todes wert ist; aber auf eines Zeugen soll er nicht sterben. Die Hand der Zeugen soll die erste sein, ihn zu toeten, und darnach die Hand alles Volks, dass du das Boese von dir tust. Wenn eine Sache vor Gericht dir zu schwer sein wird, zwischen Blut und Blut, zwischen Handel und Handel, zwischen Schaden und Schaden, und was Streitsachen sind in deinen Toren, so sollst du dich aufmachen und hingehen zu der Staette, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird, und zu den Priestern, den Leviten, und zu dem Richter, der zur Zeit sein wird, kommen und fragen; die sollen dir das Urteil sprechen. Und du sollst tun nach dem, was sie dir sagen an der Staette, die der HERR erwaehlen wird, und sollst es halten, dass du tust nach allem, was sie dich lehren werden. Nach dem Gesetz, das sie dich lehren, und nach dem Recht, das sie dir sagen, sollst du dich halten, dass du davon nicht abweichest, weder zur Rechten noch zur Linken. Und wo jemand vermessen handeln wuerde, dass er dem Priester nicht gehorchte, der daselbst in des HERRN, deines Gottes, Amt steht, oder dem Richter, der soll sterben, und sollst das Boese aus Israel tun, dass es alles Volk hoere und sich fuerchte und nicht mehr vermessen sei. Wenn du in das Land kommst, das dir der HERR, dein Gott, geben wird, und nimmst es ein und wohnst darin und wirst sagen: Ich will einen Koenig ueber mich setzen, wie alle Voelker um mich her haben, so sollst du den zum Koenig ueber dich setzen, den der HERR, dein Gott, erwaehlen wird. Du sollst aber aus deinen Bruedern einen zum Koenig ueber dich setzen. Du darfst nicht irgend einen Fremdem, der nicht dein Bruder ist, ueber dich setzen. Allein dass er nicht viele Rosse halte und fuehre das Volk nicht wieder nach Aegypten um der Menge der Rosse willen; weil der HERR euch gesagt hat, dass ihr hinfort nicht wieder diesen Weg kommen sollt. Er soll auch nicht viele Weiber nehmen, dass sein Herz nicht abgewandt werde, und soll auch nicht viel Silber und Gold sammeln. Und wenn er nun sitzen wird auf dem Stuhl seines Koenigreichs, soll er dies andere Gesetz von den Priestern, den Leviten, nehmen und in ein Buch schreiben lassen. Das soll bei ihm sein, und er soll darin lesen sein Leben lang, auf dass er lerne fuerchten den HERRN, seinen Gott, dass er halte alle Worte dieses Gesetzes und diese Rechte, dass er darnach tue. Er soll sein Herz nicht erheben ueber seine Brueder und soll nicht weichen von dem Gebot, weder zur Rechten noch zur Linken, auf dass er seine Tage verlaengere in seinem Koenigreich, er und seine Kinder in Israel.
Kapitel 18. Die Priester, die Leviten des ganzen Stammes Levi, sollen nicht Teil noch Erbe haben mit Israel. Die Opfer des HERRN und sein Erbteil sollen sie essen. Darum sollen sie kein Erbe unter ihren Bruedern haben, dass der HERR ihr Erbe ist, wie er ihnen geredet hat. Das soll aber das Recht der Priester sein an dem Volk, an denen, die da opfern, es sei Ochse oder Schaf, dass man dem Priester gebe den Arm und beide Kinnbacken und den Wanst und die Erstlinge deines Korns, deines Mostes und deines Oels und die Erstlinge von der Schur deiner Schafe. Denn der HERR, dein Gott, hat ihn erwaehlt aus allen deinen Staemmen, dass er stehe am Dienst im Namen des HERRN, er und seine Soehne ewiglich. Wenn ein Levit kommt aus irgend einem deiner Tore oder sonst irgend aus ganz Israel, da er Gast ist, und kommt nach aller Lust seiner Seele an den Ort, den der HERR erwaehlen wird, dass er diene im Namen des HERRN, seines Gottes, wie alle seine Brueder, die Leviten, die daselbst vor dem HERR stehen: die sollen gleichen Teil zu essen haben, ohne was einer hat von dem verkauften Gut seiner Vaeter. Wenn du in das Land kommst, das dir der HERR, dein Gott, geben wird, so sollst du nicht lernen tun die Greuel dieser Voelker, dass nicht jemand unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lasse, oder ein Weissager oder Tagewaehler oder der auf Vogelgeschrei achte oder ein Zauberer oder Beschwoerer oder Wahrsager oder Zeichendeuter oder der die Toten frage. Denn wer solches tut, der ist dem HERRN ein Greuel, und um solcher Greuel willen vertreibt sie der HERR, dein Gott, vor dir her. Du aber sollst rechtschaffen sein mit dem HERRN, deinem Gott. Denn diese Voelker, deren Land du einnehmen wirst, gehorchen den Tagewaehlern und Weissagern; aber du sollst dich nicht also halten gegen den HERRN, deinen Gott. Einen Propheten wie mich wird der HERR, dein Gott, dir erwecken aus dir und aus deinen Bruedern; dem sollt ihr gehorchen. Wie du denn von dem HERRN, deinem Gott, gebeten hast am Horeb am Tage der Versammlung und sprachst: Ich will hinfort nicht mehr hoeren die Stimme des HERRN, meines Gottes, und das sehr grosse Feuer nicht mehr sehen, dass ich nicht sterbe. Und der HERR sprach zu mir: Sie haben wohl geredet. Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist, erwecken aus ihren Bruedern und meine Worte in seinen Mund geben; der soll zu ihnen reden alles, was ich ihm gebieten werde. Und wer meine Worte nicht hoeren wird, die er in meinem Namen reden wird, von dem will ich's fordern. Doch wenn ein Prophet vermessen ist, zu reden in meinem Namen, was ich ihm nicht geboten habe zu reden, und wenn einer redet in dem Namen anderer Goetter, derselbe Prophet soll sterben. Ob du aber in deinem Herzen sagen wuerdest: Wie kann ich merken, welches Wort der HERR nicht geredet hat? Wenn der Prophet redet in dem Namen des HERRN, und es wird nichts daraus und es kommt nicht, das ist das Wort, das der HERR nicht geredet hat, darum scheue dich nicht vor ihm.
Kapitel 19. Wenn der HERR, dein Gott, die Voelker ausgerottet hat, welcher Land dir der HERR, dein Gott, geben wird, dass du es einnehmest und in ihren Staedten und Haeusern wohnst, sollst du dir drei Staedte aussondern in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird einzunehmen. Und sollst den Weg dahin zurichten und das Gebiet deines Landes, das dir der HERR, dein Gott, austeilen wird, in drei Kreise scheiden, dass dahin fliehe, wer einen Totschlag getan hat. Und also soll's sein mit der Sache des Totschlaegers, der dahin flieht, dass er lebendig bleibe: wenn jemand seinen Naechsten schlaegt, nicht vorsaetzlich, und hat zuvor keinen Hass auf ihn gehabt, sondern als wenn jemand mit seinem Naechsten in den Wald ginge, Holz zu hauen, und seine Hand holte mit der Axt aus, das Holz abzuhauen, und das Eisen fuehre vom Stiel und traefe seinen Naechsten, dass er stuerbe: der soll in dieser Staedte eine fliehen, dass er lebendig bleibe, auf dass nicht der Blutraecher dem Totschlaeger nachjage, weil sein Herz erhitzt ist, und ergreife ihn, weil der Weg so ferne ist, und schlage ihn tot, so er doch nicht des Todes schuldig ist, weil er keinen Hass gegen ihn getragen hat. Darum gebiete ich dir, dass du drei Staedte aussonderst. Und so der HERR, dein Gott, deine Grenzen erweitern wird, wie er deinen Vaetern geschworen hat, und gibt dir alles Land, das er geredet hat deinen Vaetern zu geben (so du anders alle diese Gebote halten wirst, dass du darnach tust, die ich dir heute gebiete, dass du den HERRN, deinen Gott, liebst und in seinen Wegen wandelst dein Leben lang), so sollst du noch drei Staedte tun zu diesen dreien, auf dass nicht unschuldig Blut in deinem Land vergossen werde, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe gibt, und Blutschulden auf dich kommen. Wenn aber jemand Hass traegt wider seinen Naechsten und lauert auf ihn und macht sich ueber ihn und schlaegt ihn tot und flieht in dieser Staedte eine, so sollen die Aeltesten in seiner Stadt hinschicken und ihn von da holen lassen und ihn in die Haende des Blutraechers geben, dass er sterbe. Deine Augen sollen ihn nicht verschonen, und du sollst das unschuldige Blut aus Israel tun, dass dir's wohl gehe. Du sollst deines Naechsten Grenze nicht zuruecktreiben, die die Vorfahren gesetzt haben in deinem Erbteil, das du erbest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, gegeben hat einzunehmen. Es soll kein einzelner Zeuge wider jemand auftreten ueber irgend eine Missetat oder Suende, es sei welcherlei Suende es sei, die man tun kann, sondern in dem Mund zweier oder dreier Zeugen soll die Sache bestehen. Wenn ein frevler Zeuge wider jemand auftritt, ueber ihn zu bezeugen eine Uebertretung, so sollen die beiden Maenner, die eine Sache miteinander haben, vor dem HERRN, vor den Priestern und Richtern stehen, die zur selben Zeit sein werden; und die Richter sollen wohl forschen. Und wenn der falsche Zeuge hat ein falsches Zeugnis wider seinen Bruder gegeben, so sollt ihr ihm tun, wie er gedachte seinem Bruder zu tun, dass du das Boese von dir wegtust, auf dass es die andern hoeren, sich fuerchten und nicht mehr solche boese Stuecke vornehmen zu tun unter dir. Dein Auge soll sie nicht schonen; Seele um Seele, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuss um Fuss.
Kapitel 20. Wenn du in einen Krieg ziehst wider deine Feinde und siehst Rosse und Wagen eines Volks, das groesser ist als du, so fuerchte dich nicht vor ihnen; denn der HER, dein Gott, der dich aus Aegyptenland gefuehrt hat, ist mit dir. Wenn ihr nun hinzukommt zum Streit, so soll der Priester herzutreten und mit dem Volk reden und zu ihnen sprechen: Israel, hoere zu! Ihr geht heute in den Streit wider eure Feinde; euer Herz verzage nicht, fuerchtet euch nicht und erschreckt nicht und lasst euch nicht grauen vor ihnen; denn der HERR, euer Gott, geht mit euch, dass er fuer euch streite mit euren Feinden, euch zu helfen. Aber die Amtleute sollen mit dem Volk reden und sagen: Welcher ein neues Haus gebaut hat und hat's noch nicht eingeweiht, der gehe hin und bleibe in seinem Hause, auf dass er nicht sterbe im Krieg und ein anderer weihe es ein. Welcher einen Weinberg gepflanzt hat und hat seine Fruechte noch nicht genossen, der gehe hin und bleibe daheim, dass er nicht im Kriege sterbe und ein anderer geniesse seine Fruechte. Welcher ein Weib sich verlobt hat und hat sie noch nicht heimgeholt, der gehe hin und bleibe daheim, dass er nicht im Kriege sterbe und ein anderer hole sie heim. Und die Amtleute sollen weiter mit dem Volk reden und sprechen: Welcher sich fuerchtet und ein verzagtes Herz hat, der gehe hin und bleibe daheim, auf dass er nicht auch seiner Brueder Herz feige mache, wie sein Herz ist. Und wenn die Amtleute ausgeredet haben mit dem Volk, so sollen sie die Hauptleute vor das Volk an die Spitze stellen. Wenn du vor eine Stadt ziehst, sie zu bestreiten, so sollst du ihr den Frieden anbieten. Antwortet sie dir friedlich und tut dir auf, so soll das Volk, das darin gefunden wird dir zinsbar und untertan sein. Will sie aber nicht friedlich mit dir handeln und will mit dir kriegen, so belagere sie. Und wenn sie der HERR, dein Gott, dir in die Hand gibt, so sollst du alles, was maennlich darin ist, mit des Schwertes Schaerfe schlagen. Allein die Weiber, die Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt ist, und allen Raub sollst du unter dich austeilen und sollst essen von der Ausbeute deiner Feinde, die dir der HERR, dein Gott, gegeben hat. Also sollst du allen Staedten tun, die sehr ferne von dir liegen und nicht von den Staedten dieser Voelker hier sind. Aber in den Staedten dieser Voelker, die dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat, sondern sollst sie verbannen, naemlich die Hethiter, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, auf dass sie euch nicht lehren tun alle die Greuel, die sie ihren Goettern tun, und ihr euch versuendigt an dem HERR, eurem Gott. Wenn du vor einer Stadt lange Zeit liegen musst, wider die du streitest, sie zu erobern, so sollst die Baeume nicht verderben, dass du mit Aexten dran faehrst; denn du kannst davon essen, darum sollst du sie nicht ausrotten. Ist's doch Holz auf dem Felde und nicht ein Mensch, dass es vor dir ein Bollwerk sein koennte. Welches aber Baeume sind, von denen du weisst, dass man nicht davon isst, die sollst du verderben und ausrotten und Bollwerk daraus bauen wider die Stadt, die mit dir kriegt, bis du ihrer maechtig werdest.
Kapitel 21. Wenn man einen Erschlagenen findet in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird einzunehmen, und er liegt im Felde und man weiss nicht, wer ihn erschlagen hat, so sollen deine Aeltesten und Richter hinausgehen und von dem Erschlagenen messen bis an die Staedte, die umher liegen. Welche Stadt die naechste ist, deren Aelteste sollen eine junge Kuh von den Rindern nehmen, mit der man nicht gearbeitet und die noch nicht am Joch gezogen hat, und sollen sie hinabfuehren in einen kiesigen Grund, der weder bearbeitet noch besaet ist, und daselbst im Grund ihr den Hals brechen. Da sollen herzukommen die Priester, die Kinder Levi; denn der HERR, dein Gott, hat sie erwaehlt, dass sie ihm dienen und in seinem Namen segnen, und nach ihrem Mund sollen alle Sachen und alle Schaeden gerichtet werden. Und alle Aeltesten der Stadt sollen herzutreten zu dem Erschlagenen und ihre Haende waschen ueber die junge Kuh, der im Grunde der Hals gebrochen ist, und sollen antworten und sagen: Unsre Haende haben dies Blut nicht vergossen, so haben's auch unsre Augen nicht gesehen. Sei gnaedig deinem Volk Israel, das du, HERR, erloest hast; lege nicht das unschuldige Blut auf dein Volk Israel! So werden sie ueber dem Blut versoehnt sein. Also sollst du das unschuldige Blut von dir tun, dass du tust, was recht ist vor den Augen des HERRN. Wenn du in einen Streit ziehst wider deine Feinde, und der HERR, dein Gott, gibt sie dir in deine Haende, dass du ihre Gefangenen wegfuehrst, und siehst unter den Gefangenen ein schoenes Weib und hast Lust zu ihr, dass du sie zum Weibe nehmest, so fuehre sie in dein Haus und lass sie ihr Haar abscheren und ihre Naegel beschneiden und die Kleider ablegen, darin sie gefangen ist, und lass sie sitzen in deinem Hause und beweinen einen Monat lang ihren Vater und ihre Mutter; darnach gehe zu ihr und nimm sie zur Ehe und lass sie dein Weib sein. Wenn du aber nicht mehr Lust zu ihr hast, so sollst du sie gehen lassen, wohin sie will, und nicht um Geld verkaufen noch versetzen, darum dass du sie gedemuetigt hast. Wenn jemand zwei Weiber hat, eine, die er liebhat, und eine, die er hasst, und sie ihm Kinder gebaeren, beide, die liebe und die unwerte, dass der Erstgeborene von der unwerten ist, und die Zeit kommt, dass er seinen Kindern das Erbe austeile, so kann er nicht den Sohn der liebsten zum erstgeborenen Sohn machen fuer den erstgeborenen Sohn der unwerten, sondern er soll den Sohn der unwerten fuer den ersten Sohn erkennen, dass er ihm zwiefaeltig gebe von allem, was vorhanden ist; denn derselbe ist der Erstling seiner Kraft, und der Erstgeburt Recht ist sein. Wenn jemand einen eigenwilligen und ungehorsamen Sohn hat, der seines Vaters und seiner Mutter Stimme nicht gehorcht und, wenn sie ihn zuechtigen, ihnen nicht gehorchen will, so sollen ihn Vater und Mutter greifen und zu den Aeltesten der Stadt fuehren und zu dem Tor des Orts, und zu den Aeltesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist eigenwillig und ungehorsam und gehorcht unsrer Stimme nicht und ist ein Schlemmer und ein Trunkenbold. So sollen ihn steinigen alle Leute der Stadt, dass er sterbe, und sollst also das Boese von dir tun, dass es ganz Israel hoere und sich fuerchte. Wenn jemand eine Suende getan hat, die des Todes wuerdig ist, und wird getoetet, und man haengt ihn an ein Holz, so soll sein Leichnam nicht ueber Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn desselben Tages begraben, denn ein Gehenkter ist verflucht bei Gott, auf dass du dein Land nicht verunreinigst, das dir der HERR, dein Gott, gibt zum Erbe.
Kapitel 22. Wenn du deines Bruders Ochsen oder Schaf siehst irregehen, so sollst du dich nicht entziehen von ihnen, sondern sollst sie wieder zu deinem Bruder fuehren. Wenn aber dein Bruder dir nicht nahe ist und du kennst ihn nicht, so sollst du sie in dein Haus nehmen, dass sie bei dir seien, bis sie dein Bruder suche, und sollst sie ihm dann wiedergeben. Also sollst du tun mit seinem Esel, mit seinem Kleid und mit allem Verlorenen, das dein Bruder verliert und du findest; du kannst dich nicht entziehen. Wenn du deines Bruders Esel oder Ochsen siehst fallen auf dem Wege, so sollst du dich nicht von ihm entziehen, sondern sollst ihm aufhelfen. Ein Weib soll nicht Mannsgewand tragen, und ein Mann soll nicht Weiberkleider antun; denn wer solches tut, der ist dem HERRN, deinem Gott, ein Greuel. Wenn du auf dem Wege findest ein Vogelnest auf einem Baum oder auf der Erde, mit Jungen oder mit Eiern, und dass die Mutter auf den Jungen oder auf den Eiern sitzt, so sollst du nicht die Mutter mit den Jungen nehmen, sondern sollst die Mutter fliegen lassen und die Jungen nehmen, auf dass dir's wohl gehe und du lange lebest. Wenn du ein neues Haus baust, so mache eine Lehne darum auf deinem Dache, auf dass du nicht Blut auf dein Haus ladest, wenn jemand herabfiele. Du sollst deinen Weinberg nicht mit mancherlei besaeen, dass nicht dem Heiligtum verfalle die Fuelle, der Same, den du gesaet hast, samt dem Ertrage des Weinbergs. Du sollst nicht ackern zugleich mit einem Ochsen und Esel. Du sollst nicht anziehen ein gemengtes Kleid, von Wolle und Leinen zugleich. Du sollst dir Quasten machen an den Zipfeln deines Mantels mit dem du dich bedeckst. Wenn jemand ein Weib nimmt und wird ihr gram, wenn er zu ihr gegangen ist, und legt ihr etwas Schaendliches auf und bringt ein boeses Geschrei ueber sie aus und spricht: Das Weib habe ich genommen, und da ich mich zu ihr tat, fand ich sie nicht Jungfrau, so sollen Vater und Mutter der Dirne sie nehmen und vor die Aeltesten der Stadt in dem Tor hervorbringen der Dirne Jungfrauschaft. Und der Dirne Vater soll sagen: Ich habe diesem Mann meine Tochter zum Weibe gegeben; nun ist er ihr gram geworden und legt ein schaendlich Ding auf sie und spricht: Ich habe deine Tochter nicht Jungfrau gefunden; hier ist die Jungfrauschaft meiner Tochter. Und sollen das Kleid vor den Aeltesten der Stadt ausbreiten. So sollen die Aeltesten der Stadt den Mann nehmen und zuechtigen und um hundert Silberlinge buessen und dieselben der Dirne Vater geben, darum dass er eine Jungfrau in Israel beruechtigt hat; und er soll sie zum Weibe haben, dass er sie sein Leben lang nicht lassen moege. Ist's aber Wahrheit, dass die Dirne nicht ist Jungfrau gefunden, so soll man sie heraus vor die Tuer ihres Vaters Hauses fuehren, und die Leute der Stadt sollen sie zu Tode steinigen, darum dass sie eine Torheit in Israel begangen und in ihres Vaters Hause gehurt hat; und sollst das Boese von dir tun. Wenn jemand gefunden wird, der bei einem Weibe schlaeft, die einen Ehemann hat, so sollen sie beide sterben, der Mann und das Weib, bei dem er geschlafen hat; und sollst das Boese von Israel tun. Wenn eine Dirne jemand verlobt ist, und ein Mann kriegt sie in der Stadt und schlaeft bei ihr, so sollt ihr sie alle beide zu der Stadt Tor ausfuehren und sollt sie steinigen, dass sie sterben; die Dirne darum, dass sie nicht geschrieen hat, da sie doch in der Stadt war; den Mann darum, dass er seines Naechsten Weib geschaendet hat; und sollst das Boese von dir tun. Wenn aber jemand eine verlobte Dirne auf dem Felde kriegt und ergreift sie und schlaeft bei ihr, so soll der Mann allein sterben, der bei ihr geschlafen hat, und der Dirne sollst du nichts tun; denn sie hat keine Suende des Todes wert getan, sondern gleich wie jemand sich wider seinen Naechsten erhoebe und schluege ihn tot, so ist dies auch. Denn er fand sie auf dem Felde, und die verlobte Dirne schrie, und war niemand, der ihr half. Wenn jemand an eine Jungfrau kommt, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und schlaeft bei ihr, und es findet sich also, so soll, der bei ihr geschlafen hat, ihrem Vater fuenfzig Silberlinge geben und soll sie zum Weibe haben, darum dass er sie geschwaecht hat; er kann sie nicht lassen sein Leben lang. Niemand soll seines Vaters Weib nehmen und nicht aufdecken seines Vaters Decke.
Kapitel 23. Es soll kein Zerstossener noch Verschnittener in die Gemeinde des HERRN kommen. Es soll auch kein Hurenkind in die Gemeinde des HERRN kommen, auch nach dem zehnten Glied, sondern soll allewege nicht in die Gemeinde des HERRN kommen. Die Ammoniter und Moabiter sollen nicht in die Gemeinde des HERRN kommen, auch nach dem zehnten Glied; sondern sie sollen nimmermehr hineinkommen, darum dass sie euch nicht entgegenkamen mit Brot und Wasser auf dem Wege, da ihr aus Aegypten zoget, vielmehr wider euch dingten den Bileam, den Sohn Beors von Pethor aus Mesopotamien, dass er dich verfluchen sollte. Aber der HERR, dein Gott, wollte Bileam nicht hoeren und wandelte dir den Fluch in den Segen, darum, dass dich der HERR, dein Gott, liebhatte. Du sollst nicht ihren Frieden noch ihr Bestes suchen dein Leben lang ewiglich. Den Edomiter sollst du nicht fuer eine Greuel halten; er ist dein Bruder. Den Aegypter sollst du auch nicht fuer einen Greuel halten; denn du bist ein Fremdling in seinem Lande gewesen. Die Kinder, die sie im dritten Glied zeugen, sollen in die Gemeinde des HERRN kommen. Wenn du ausziehst wider deine Feinde und ein Lager aufschlaegst, so huete dich vor allem Boesen. Wenn jemand unter dir ist, der nicht rein ist, dass ihm des Nachts etwas widerfahren ist, der soll hinaus vor das Lager gehen und nicht wieder hineinkommen, bis er vor abends sich mit Wasser bade; und wenn die Sonne untergegangen ist, soll er wieder ins Lager gehen. Und du sollst draussen vor dem Lager einen Ort haben, dahin du zur Not hinausgehst. Und sollst eine Schaufel haben, und wenn du dich draussen setzen willst, sollst du damit graben; und wenn du gesessen hast, sollst du zuscharren, was von dir gegangen ist. Denn der HERR, dein Gott, wandelt unter deinem Lager, dass er dich errette und gebe deine Feinde vor dir dahin. Darum soll dein Lager heilig sein, dass nichts Schaendliches unter dir gesehen werde und er sich von dir wende. Du sollst den Knecht nicht seinem Herrn ueberantworten, der von ihm zu dir sich entwandt hat. Er soll bei dir bleiben an dem Ort, den er erwaehlt in deiner Tore einem, wo es ihm gefaellt; und sollst ihn nicht schinden. Es soll keine Hure sein unter den Toechtern Israels und kein Hurer unter den Soehnen Israels. Du sollst keinen Hurenlohn noch Hundegeld in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen aus irgend einem Geluebde; denn das ist dem HERRN, deinem Gott, beides ein Greuel. Du sollst von deinem Bruder nicht Zinsen nehmen, weder Geld noch mit Speise noch mit allem, womit man wuchern kann. Von den Fremden magst du Zinsen nehmen, aber nicht von deinem Bruder, auf dass dich der HERR, dein Gott, segne in allem, was du vornimmst in dem Lande, dahin du kommst, es einzunehmen. Wenn du dem HERRN ein Geluebde tust, so sollst du es nicht verziehen zu halten; denn der HERR, dein Gott, wird's von dir fordern, und es wird dir Suende sein. Wenn du das Geloben unterwegs laesst, so ist dir's keine Suende. Aber was zu deinen Lippen ausgegangen ist, sollst du halten und darnach tun, wie du dem HERRN, deinem Gott, freiwillig gelobt hast, was du mit deinem Munde geredet hast. Wenn du in deines Naechsten Weinberg gehst, so magst du Trauben essen nach deinem Willen, bis du satt hast; aber du sollst nichts in dein Gefaess tun Wenn du in die Saat deines Naechsten gehst, so magst du mit der Hand Aehren abrupfen; aber mit der Sichel sollst du nicht darin hin und her fahren.
Kapitel 24. Wenn jemand ein Weib nimmt und ehelicht sie, und sie nicht Gnade findet vor seinen Augen, weil er etwas schaendliches an ihr gefunden hat, so soll er einen Scheidebrief schreiben und ihr in die Hand geben und sie aus seinem Haus entlassen. Wenn sie dann aus seinem Hause gegangen ist und hingeht und wird eines andern Weib, und der andere ihr auch gram wird und einen Scheidebrief schreibt und ihr in die Hand gibt und sie aus seinem Hause laesst, oder so der andere Mann stirbt, der sie zum Weibe genommen hatte: so kann sie ihr erster Mann, der sie entliess, nicht wiederum nehmen, dass sie sein Weib sei, nachdem sie unrein ist, den solches ist ein Greuel vor dem HERRN, auf dass du nicht eine Suende ueber das Land bringst, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe gegeben hat. Wenn jemand kurz zuvor ein Weib genommen hat, der soll nicht in die Heerfahrt ziehen, und man soll ihm nichts auflegen. Er soll frei in seinem Hause sein ein Jahr lang, dass er froehlich sei mit seinem Weibe, das er genommen hat. Du sollst nicht zum Pfande nehmen den unteren und den oberen Muehlstein; denn damit haettest du das Leben zum Pfand genommen. Wenn jemand gefunden wird, der aus seinen Bruedern, aus den Kindern Israel, eine Seele stiehlt, und versetzt oder verkauft sie: solcher Dieb soll sterben, dass du das Boese von dir tust. Huete dich bei der Plage des Aussatzes, dass du mit Fleiss haltest und tust alles, was dich die Priester, die Leviten, lehren; wie ich ihnen geboten habe, so sollt ihr's halten und darnach tun. Bedenke, was der HERR, dein Gott, tat mit Mirjam auf dem Wege, da ihr aus Aegypten zoget. Wenn du deinem Naechsten irgend eine Schuld borgst, so sollst du nicht in sein Haus gehen und ihm ein Pfand nehmen, sondern du sollst aussen stehen, und er, dem du borgst, soll sein Pfand zu dir herausbringen. Ist er aber ein Duerftiger, so sollst du dich nicht schlafen legen ueber seinem Pfand, sondern sollst ihm sein Pfand wiedergeben, wenn die Sonne untergeht, dass er in seinem Kleide schlafe und segne dich. Das wird dir vor dem HERRN, deinem Gott, eine Gerechtigkeit sein. Du sollst dem Duerftigen und Armen seinen Lohn nicht vorenthalten, er sei von deinen Bruedern oder den Fremdlingen, die in deinem Lande und in deinen Toren sind, sondern sollst ihm seinen Lohn des Tages geben, dass die Sonne nicht darueber untergehe (denn er ist duerftig und erhaelt seine Seele damit), auf dass er nicht wider dich den HERRN anrufe und es dir Suende sei. Die Vaeter sollen nicht fuer die Kinder noch die Kinder fuer die Vaeter sterben, sondern ein jeglicher soll fuer seine Suende sterben. Du sollst das Recht des Fremdlings und des Waisen nicht beugen und sollst der Witwe nicht das Kleid zum Pfand nehmen. Denn du sollst gedenken, dass du Knecht in Aegypten gewesen bist und der HERR, dein Gott, dich von dort erloest hat; darum gebiete ich dir, dass du solches tust. Wenn du auf deinem Acker geerntet und eine Garbe vergessen hast auf dem Acker, so sollst du nicht umkehren, dieselbe zu holen, sondern sie soll des Fremdlings, des Waisen und der Witwe sein, auf dass dich der HERR, dein Gott, segne in allen Werken deiner Haende. Wenn du deine Oelbaeume hast geschuettelt, so sollst du nicht nachschuetteln; es soll des Fremdlings, des Waisen und der Witwe sein. Wenn du deinen Weinberg gelesen hast, so sollst du nicht nachlesen; es soll des Fremdlings, des Waisen und der Witwe sein. Und sollst gedenken, dass du Knecht in Aegyptenland gewesen bist; darum gebiete ich dir, dass du solches tust.
Kapitel 25. Wenn ein Hader ist zwischen Maennern, so soll man sie vor Gericht bringen und sie richten und den Gerechten gerecht sprechen und den Gottlosen verdammen. Und so der Gottlose Schlaege verdient hat, soll ihn doch der Richter heissen niederfallen, und man soll ihm vor dem Richter eine Zahl Schlaege geben nach dem Mass seiner Missetat. Wenn man ihm vierzig Schlaege gegeben hat, soll man ihn nicht mehr schlagen, auf dass nicht, so man mehr Schlaege gibt, er zuviel geschlagen werde und dein Bruder veraechtlich vor deinen Augen sei. Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden. Wenn Brueder beieinander wohnen und einer stirbt ohne Kinder, so soll des Verstorbenen Weib nicht einen fremden Mann draussen nehmen; sondern ihr Schwager soll sich zu ihr tun und sie zum Weibe nehmen und sie ehelichen. Und den ersten Sohn, den sie gebiert, soll er bestaetigen nach dem Namen seines verstorbenen Bruders, dass sein Name nicht vertilgt werde aus Israel. Gefaellt es aber dem Mann nicht, dass er sein Schwaegerin nehme, so soll sie, seine Schwaegerin hinaufgehen unter das Tor vor die Aeltesten und sagen: Mein Schwager weigert sich, seinem Bruder einen Namen zu erwecken in Israel, und will mich nicht ehelichen. So sollen ihn die Aeltesten der Stadt fordern und mit ihm reden. Wenn er dann darauf besteht und spricht: Es gefaellt mir nicht, sie zu nehmen, so soll seine Schwaegerin zu ihm treten vor den Aeltesten und ihm einen Schuh ausziehen von seinen Fuessen und ihn anspeien und soll antworten und sprechen: Also soll man tun einem jeden Mann, der seines Bruders Haus nicht erbauen will! Und sein Namen soll in Israel heissen "des Barfuessers Haus". Wenn zwei Maenner miteinander hadern und des einen Weib laeuft zu, dass sie ihren Mann errette von der Hand dessen, der ihn schlaegt, und streckt ihre Hand aus und ergreift ihn bei seiner Scham, so sollst du ihr die Hand abhauen, und dein Auge soll sie nicht verschonen. Du sollst nicht zweierlei Gewicht in deinem Sack, gross und klein, haben; und in deinem Hause soll nicht zweierlei Scheffel, gross und klein, sein. Du sollst ein voellig und recht Gewicht und einen voelligen und rechten Scheffel haben, auf dass dein Leben lange waehre in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird. Denn wer solches tut, der ist dem HERRN, deinem Gott, ein Greuel wie alle, die uebel tun. Gedenke was dir die Amalekiter taten auf dem Wege, da ihr aus Aegypten zoget, wie sie dich angriffen auf dem Wege und schlugen die letzten deines Heeres, alle die Schwachen, die dir hinten nachzogen, da du muede und matt warst, und fuerchteten Gott nicht. Wenn nun der HERR, dein Gott, dich zur Ruhe bringt von allen deinen Feinden umher im Lande, das dir der HERR, dein Gott, gibt zum Erbe einzunehmen, so sollst du das Gedaechtnis der Amalekiter austilgen unter dem Himmel. Das vergiss nicht!
Kapitel 26. Wenn du in das Land kommst, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, und nimmst es ein und wohnst darin, so sollst du nehmen allerlei erste Fruechte des Landes, die aus der Erde kommen, die der HERR, dein Gott dir gibt, und sollst sie in einen Korb legen und hingehen an den Ort, den der HERR, dein Gott, erwaehlen wird, dass sein Name daselbst wohne, und sollst zu dem Priester kommen, der zu der Zeit da ist, und zu ihm sagen: Ich bekenne heute dem HERRN, deinem Gott, dass ich gekommen bin in das Land, das der HERR unsern Vaetern geschworen hat uns zu geben. Und der Priester soll den Korb nehmen von deiner Hand und vor dem Altar des HERRN, deines Gottes, niedersetzen. Da sollst du antworten und sagen vor dem HERRN, deinem Gott: Mein Vater war ein Syrer und nahe dem Umkommen und zog hinab nach Aegypten und war daselbst ein Fremdling mit geringem Volk und ward daselbst ein grosses, starkes und zahlreiches Volk. Aber die Aegypter behandelten uns uebel und zwangen uns und legten einen harten Dienst auf uns. Da schrieen wir zu dem HERRN, dem Gott unsrer Vaeter; und der HERR erhoerte unser Schreien und sah unser Elend, unsre Angst und Not und fuehrte uns aus Aegypten mit maechtiger Hand und ausgerecktem Arm und mit grossem Schrecken, durch Zeichen und Wunder und brachte uns an diesen Ort und gab uns dies Land, darin Milch und Honig fliesst. Nun bringe ich die ersten Fruechte des Landes, die du, HERR, mir gegeben hast. Und sollst sie lassen vor dem HERRN, deinem Gott, und anbeten vor dem HERRN, deinem Gott, und froehlich sein ueber allem Gut, das dir der HERR, dein Gott, gegeben hat und deinem Hause, du und der Levit und der Fremdling, der bei dir ist. Wenn du alle Zehnten deines Einkommens zusammengebracht hast im dritten Jahr, das ist das Zehnten-Jahr, so sollst du dem Leviten, dem Fremdling, dem Waisen und der Witwe geben, dass sie essen in deinem Tor und satt werden. Und sollst sprechen vor dem HERRN, deinem Gott: Ich habe gebracht, was geheiligt ist, aus meinem Hause und habe es gegeben den Leviten, den Fremdlingen, den Waisen und den Witwen nach all deinem Gebot, das du mir geboten hast; ich habe deine Gebote nicht uebertreten noch vergessen; ich habe nichts davon gegessen in meinem Leide und habe nichts davongetan in Unreinigkeit; ich habe nicht zu den Toten davon gegeben; ich bin der Stimme des HERRN, meines Gottes, gehorsam gewesen und habe getan alles, wie du mir geboten hast. Siehe herab von deiner heiligen Wohnung, vom Himmel, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns gegeben hast, wie du unsern Vaetern geschworen hast, ein Land, darin Milch und Honig fliesst. Heutigestages gebietet dir der HERR, dein Gott, dass du tust nach allen diesen Geboten und Rechten, dass du sie haeltst und darnach tust von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Dem HERRN hast du heute zugesagt, dass er dein Gott, sei, dass du wollest in allen seinen Wegen wandeln und halten seine Gesetze, Gebote und Rechte und seiner Stimme gehorchen. Und der HERR hat dir heute zugesagt, dass du sein eigen Volk sein sollst, wie er dir verheissen hat, so du alle seine Gebote haeltst und dass er dich zum hoechsten machen werde und du geruehmt, gepriesen und geehrt werdest ueber alle Voelker, die er gemacht hat, dass du dem HERRN, deinem Gott, ein heiliges Volk seist, wie er geredet hat.
Kapitel 27. Und Mose gebot samt den Aeltesten Israels dem Volk und sprach: Haltet alle Gebote, die ich euch heute gebiete. Und zu der Zeit, wenn ihr ueber den Jordan geht in das Land, das dir der HERR, dein Gott, geben wird, sollst du grosse Steine aufrichten und sie mit Kalk tuenchen und darauf schreiben alle Worte dieses Gesetzes, wenn du hinueberkommst, auf dass du kommst in das Land, das der HERR, dein Gott, dir geben wird, ein Land darin Milch und Honig fliesst, wie der HERR, deiner Vaeter Gott, dir verheissen hat. Wenn ihr nun ueber den Jordan geht, so sollt ihr solche Steine aufrichten (davon ich euch heute gebiete) auf dem Berge Ebal und mit Kalk tuenchen. Und sollst daselbst dem HERRN, deinem Gott, einen steinernen Altar bauen, darueber kein Eisen faehrt. Von ganzen Steinen sollst du diesen Altar dem HERRN, deinem Gott, bauen und Brandopfer darauf opfern dem HERRN, deinem Gott. Und sollst Dankopfer opfern und daselbst essen und froehlich sein vor dem HERRN, deinem Gott. Und sollst auf die Steine alle Worte dieses Gesetzes schreiben, klar und deutlich. Und Mose und die Priester, die Leviten, redeten mit ganz Israel und sprachen: Merke und hoere zu, Israel! Heute, dieses Tages, bist du ein Volk des HERRN, deines Gottes, geworden, dass du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorsam seist und tust nach seinen Geboten und Rechten, die ich dir heute gebiete. Und Mose gebot dem Volk desselben Tages und sprach: Diese sollen stehen auf dem Berge Garizim, zu segnen das Volk, wenn ihr ueber den Jordan gegangen seid; Simeon, Levi, Juda, Isaschar, Joseph und Benjamin. Und diese sollen stehen auf dem Berge Ebal, zu fluchen Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan und Naphthali. Und die Leviten sollen anheben und sagen zu jedermann von Israel mit lauter Stimme: Verflucht sei, wer einen Goetzen oder ein gegossenes Bild macht, einen Greuel des HERRN, ein Werk von den Haenden der Werkmeister, und stellt es verborgen auf! Und alles Volk soll antworten und sagen: Amen. Verflucht sei, wer seinen Vater oder seine Mutter unehrt! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei wer seines Naechsten Grenze verengert! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer das Recht des Fremdlings, des Waisen und der Witwe beugt! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer bei seines Vaters Weibe liegt, dass er aufdecke die Decke seines Vaters! und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei wer irgend bei einem Vieh liegt! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer bei seiner Schwester liegt, die seines Vaters oder seiner Mutter Tochter ist! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer bei seiner Schwiegermutter liegt! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer seinen Naechsten heimlich erschlaegt! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer Geschenke nimmt, dass er unschuldiges Blut vergiesst! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer nicht alle Worte dieses Gesetzes erfuellt, dass er darnach tue! Und alles Volk soll sagen: Amen.
Kapitel 28. Und wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen wirst, dass du haeltst und tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird dich der HERR, dein Gott, zum hoechsten machen ueber alle Voelker auf Erden, und werden ueber dich kommen alle diese Segen und werden dich treffen, darum dass du der Stimme des HERRN, deines Gottes, bist gehorsam gewesen. Gesegnet wirst du sein in der Stadt, gesegnet auf dem Acker. Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Landes und die Frucht deines Viehs, die Fruechte deiner Rinder und die Fruechte deiner Schafe. Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog. Gesegnet wirst du sein, wenn du eingehst, gesegnet, wenn du ausgehst. Und der HERR wird deine Feinde, die sich wider dich auflehnen, vor dir schlagen; durch einen Weg sollen sie ausziehen wider dich, und durch sieben Wege vor dir fliehen. Der HERR wird gebieten dem Segen, dass er mit dir sei in deinem Keller und in allem, was du vornimmst, und wird dich segnen in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, gegeben hat. Der HERR wird dich ihm zum heiligen Volk aufrichten, wie er dir geschworen hat, darum dass du die Gebote des HERRN, deines Gottes, haeltst und wandelst in seinen Wegen, dass alle Voelker auf Erden werden sehen, dass du nach dem Namen des HERRN genannt bist, und werden sich vor dir fuerchten. Und der HERR wird machen, dass du Ueberfluss an Guetern haben wirst, an der Frucht deines Leibes, an der Frucht deines Viehs, an der Frucht deines Ackers, in dem Lande, das der HERR deinen Vaetern geschworen hat dir zu geben. Und der HERR wird dir seinen guten Schatz auftun, den Himmel, dass er deinem Land Regen gebe zu seiner Zeit und dass er segne alle Werke deiner Haende. Und du wirst vielen Voelkern leihen; du aber wirst von niemand borgen. Und der HERR wird dich zum Haupt machen und nicht zum Schwanz, und du wirst oben schweben und nicht unten liegen, darum dass du gehorsam bist den Geboten des HERRN, deines Gottes, die ich dir heute gebiete zu halten und zu tun, und nicht weichst von irgend einem Wort, das ich euch heute gebiete, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du andern Goettern nachwandelst, ihnen zu dienen. Wenn du aber nicht gehorchen wirst der Stimme des HERRN, deines Gottes, dass du haeltst und tust alle seine Gebote und Rechte, die ich dir heute gebiete, so werden alle Flueche ueber dich kommen und dich treffen. Verflucht wirst du sein in der Stadt, verflucht auf dem Acker. Verflucht wird sein dein Korb und dein Backtrog. Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Landes, die Frucht deiner Rinder und die Frucht deiner Schafe. Verflucht wirst du sein, wenn du eingehst, verflucht, wenn du ausgehst. Der HERR wird unter dich senden Unfall, Unruhe und Unglueck in allem, was du vor die Hand nimmst, was du tust, bis du vertilgt werdest und bald untergehst um deines boesen Wesens willen, darum dass du mich verlassen hast. Der HERR wird dir die Pestilenz anhaengen, bis dass er dich vertilge in dem Lande, dahin du kommst, es einzunehmen. Der HERR wird dich schlagen mit Darre, Fieber, Hitze, Brand, Duerre, giftiger Luft und Gelbsucht und wird dich verfolgen, bis er dich umbringe. Dein Himmel, der ueber deinem Haupt ist, wird ehern sein und die Erde unter dir eisern. Der HERR wird deinem Lande Staub und Asche fuer Regen geben vom Himmel auf dich, bis du vertilgt werdest. Der HERR wird dich vor deinen Feinden schlagen; durch einen Weg wirst du zu ihnen ausziehen, und durch sieben Wege wirst du vor ihnen fliehen und wirst zerstreut werden unter alle Reiche auf Erden. Dein Leichnam wird eine Speise sein allen Voegeln des Himmels und allen Tieren auf Erden, und niemand wird sein, der sie scheucht. Der HERR wird dich schlagen mit Druesen Aegyptens, mit Feigwarzen, mit Grind und Kraetze, dass du nicht kannst heil werden. Der HERR wird dich schlagen mit Wahnsinn, Blindheit und Rasen des Herzens; und wirst tappen am Mittag, wie ein Blinder tappt im Dunkeln; und wirst auf deinem Wege kein Glueck haben; und wirst Gewalt und Unrecht leiden muessen dein Leben lang, und niemand wird dir helfen. Ein Weib wirst du dir vertrauen lassen; aber ein anderer wird bei ihr schlafen. Ein Haus wirst du bauen; aber du wirst nicht darin wohnen. Einen Weinberg wirst du pflanzen; aber du wirst seine Fruechte nicht geniessen. Dein Ochse wird vor deinen Augen geschlachtet werden; aber du wirst nicht davon essen. Dein Esel wird vor deinem Angesicht mit Gewalt genommen und dir nicht wiedergegeben werden. Dein Schaf wird deinen Feinden gegeben werden, und niemand wird dir helfen. Deine Soehne und Toechter werden einem andern Volk gegeben werden, dass deine Augen zusehen und verschmachten ueber ihnen taeglich; und wird keine Staerke in deinen Haenden sein. Die Fruechte deines Landes und alle deine Arbeit wird ein Volk verzehren, das du nicht kennst, und wirst Unrecht leiden und zerstossen werden dein Leben lang und wirst unsinnig werden vor dem, das deine Augen sehen muessen. Der HERR wird dich schlagen mit boesen Druesen an den Knieen und Waden, dass du nicht kannst geheilt werden, von den Fusssohlen an bis auf den Scheitel. Der HERR wird dich und deinen Koenig, den du ueber dich gesetzt hast, treiben unter ein Volk, das du nicht kennst noch deine Vaeter; und wirst daselbst dienen andern Goettern: Holz und Steinen. Und wirst ein Scheusal und ein Sprichwort und Spott sein unter allen Voelkern, dahin dich der HERR getrieben hat. Du wirst viel Samen ausfuehren auf das Feld, und wenig einsammeln; denn die Heuschrecken werden's abfressen. Weinberge wirst du pflanzen und bauen, aber keinen Wein trinken noch lesen; denn die Wuermer werden's verzehren. Oelbaeume wirst du haben in allen deinen Grenzen; aber du wirst dich nicht salben mit Oel, denn dein Oelbaum wird ausgerissen werden. Soehne und Toechter wirst du zeugen, und doch nicht haben; denn sie werden gefangen weggefuehrt werden. Alle deine Baeume und Fruechte deines Landes wird das Ungeziefer fressen. Der Fremdling, der bei dir ist, wird ueber dich steigen und immer oben schweben; du aber wirst heruntersteigen und immer unterliegen. Er wird dir leihen, du aber wirst ihm nicht leihen; er wird das Haupt sein, und du wirst der Schwanz sein. Und alle diese Flueche werden ueber dich kommen und dich verfolgen und treffen, bis du vertilgt werdest, darum dass du der Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht gehorcht hast, dass du seine Gebote und Rechte hieltest, die er dir geboten hat. Darum werden Zeichen und Wunder an dir sein und an deinem Samen ewiglich, dass du dem HERRN, deinem Gott, nicht gedient hast mit Freude und Lust deines Herzens, da du allerlei genug hattest, Und du wirst deinem Feinde, den dir der HERR zuschicken wird, dienen in Hunger und Durst, in Bloesse und allerlei Mangel; und er wird ein eisernes Joch auf deinen Hals legen, bis dass er dich vertilge. Der HERR wird ein Volk ueber dich schicken von ferne, von der Welt Ende, wie ein Adler fliegt, des Sprache du nicht verstehst, ein freches Volk, das nicht ansieht die Person des Alten noch schont der Juenglinge. Es wird verzehren die Frucht deines Viehs und die Frucht deines Landes, bis du vertilgt werdest; und wird dir nichts uebriglassen an Korn, Most, Oel, an Fruechten der Rinder und Schafe, bis dass dich's umbringe; und wird dich aengsten in allen deinen Toren, bis dass es niederwerfe deine hohen und festen Mauern, darauf du dich verlaesst, in allem deinem Lande; und wirst geaengstet werden in allen deinen Toren, in deinem ganzen Lande, das dir der HERR, dein Gott, gegeben hat. Du wirst die Frucht deines Leibes essen, das Fleisch deiner Soehne und Toechter, die dir der HERR, dein Gott, gegeben hat, in der Angst und Not, womit dich dein Feind bedraengen wird, dass ein Mann, der zuvor sehr zaertlich und in Ueppigkeit gelebt hat unter euch, wird seinem Bruder und dem Weibe in seinen Armen und dem Sohne, der noch uebrig ist von seinen Soehnen, nicht goennen, zu geben jemand unter ihnen von dem Fleisch seiner Soehne, das er isst, sintemal ihm nichts uebrig ist von allem Gut in der Angst und Not, womit dich dein Feind bedraengen wird in allen deinen Toren. Ein Weib unter euch, das zuvor zaertlich und in Ueppigkeit gelebt hat, dass sie nicht versucht hat, ihre Fusssohle auf die Erde zu setzen, vor Zaertlichkeit und Wohlleben, die wird ihrem Manne in ihren Armen und ihrem Sohne und ihrer Tochter nicht goennen die Nachgeburt, die zwischen ihren eigenen Beinen ist ausgegangen, dazu ihre Soehne, die sie geboren hat; denn sie werden vor Mangel an allem heimlich essen in der Angst und Not, womit dich dein Feind bedraengen wird in deinen Toren. Wo du nicht wirst halten, dass du tust alle Worte dieses Gesetzes, die in diesem Buch geschrieben sind, dass du fuerchtest diesen herrlichen und schrecklichen Namen, den HERRN, deinen Gott, so wird der HERR erschrecklich mit dir umgehen, mit Plagen auf dich und deinen Samen, mit grossen und langwierigen Plagen, mit boesen und langwierigen Krankheiten, und wird dir zuwenden alle Seuchen Aegyptens, davor du dich fuerchtest, und sie werden dir anhangen; dazu alle Krankheiten und alle Plagen, die nicht geschrieben sind in dem Buch dieses Gesetzes, wird der HERR ueber dich kommen lassen, bis du vertilgt werdest. Und wird euer ein geringer Haufe uebrigbleiben, die ihr zuvor gewesen seid wie Sterne am Himmel nach der Menge, darum dass du nicht gehorcht hast der Stimme des HERRN, deines Gottes. Und wie sich der HERR ueber euch zuvor freute, dass er euch Gutes taete und mehrte euch, also wird er sich ueber euch freuen, dass er euch umbringe und vertilge; und werdet verstoert werden von dem Lande, in das du jetzt einziehst, es einzunehmen. Denn der HERR wird dich zerstreuen unter alle Voelker von einem Ende der Welt bis ans andere; und wirst daselbst andern Goettern dienen, die du nicht kennst noch deine Vaeter: Holz und Steinen. Dazu wirst du unter denselben Voelkern kein bleibend Wesen haben, und deine Fusssohlen werden keine Ruhe haben. Denn der HERR wird dir daselbst ein bebendes Herz geben und verschmachtete Augen und eine verdorrte Seele, dass dein Leben wird vor dir schweben. Nacht und Tag wirst du dich fuerchten und deines Lebens nicht sicher sein. Des Morgens wirst du sagen: Ach, dass es Abend waere! des Abends wirst du sagen: Ach, das es Morgen waere! vor Furcht deines Herzens, die dich schrecken wird, und vor dem, was du mit deinen Augen sehen wirst. Und der HERR wird dich mit Schiffen wieder nach Aegypten fuehren, den Weg, davon ich gesagt habe: Du sollst ihn nicht mehr sehen. Und ihr werdet daselbst euren Feinden zu Knechten und Maegden verkauft werden, und wird kein Kaeufer dasein.
Kapitel 29. Dies sind die Worte des Bundes, den der HERR dem Mose geboten hat zu machen mit den Kindern Israel in der Moabiter Lande, zum andernmal, nachdem er denselben mit ihnen gemacht hatte am Horeb. Und Mose rief das ganze Israel und sprach zu ihnen; Ihr habt gesehen alles, was der HERR getan hat in Aegypten vor euren Augen dem Pharao mit allen seinen Knechten und seinem ganzen Lande, die grossen Versuchungen, die deine Augen gesehen haben, dass es grosse Zeichen und Wunder waren. Und der HERR hat euch bis auf diesen heutigen Tag noch nicht gegeben ein Herz, das verstaendig waere, Augen, die da saehen, und Ohren, die da hoerten. Er hat euch vierzig Jahre in der Wueste lassen wandeln: eure Kleider sind an euch nicht veraltet, und dein Schuh ist nicht veraltet an deinen Fuessen; ihr habt kein Brot gegessen und keinen Wein getrunken noch starkes Getraenk, auf dass du wissest, dass ich der HERR, euer Gott, bin. Und da ihr kamt an diesen Ort, zog aus der Koenig Sihon zu Hesbon und der Koenig Og von Basan uns entgegen, mit uns zu streiten; und wir haben sie geschlagen und ihr Land eingenommen und zum Erbteil gegeben den Rubenitern und Gaditern und dem halben Stamm der Manassiter. So haltet nun die Worte dieses Bundes und tut darnach, auf dass ihr weise handeln moeget in allem eurem Tun. Ihr stehet heute alle vor dem HERRN, eurem Gott, die Obersten eurer Staemme, eure Aeltesten, eure Amtleute, ein jeder Mann in Israel, eure Kinder, eure Weiber, dein Fremdling, der in deinem Lager ist (beide, dein Holzhauer und dein Wasserschoepfer), dass du tretest in den Bund des HERRN, deines Gottes, und in den Eid, den der HERR, dein Gott, heute mit dir macht, auf dass er dich heute ihm zum Volk aufrichte und er dein Gott sei, wie er dir verheissen hat und wie er deinen Vaetern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat. denn ich mache diesen Bund und diesen Eid nicht mit euch allein, sondern sowohl mit euch, die ihr heute hier seid und mit uns stehet vor dem HERRN, unserm Gott, als auch mit denen, die heute nicht mit uns sind. Denn ihr wisst, wie wir in Aegyptenland gewohnt haben und mitten durch die Heiden gezogen sind, durch welche ihr zoget, und saht ihre Greuel und ihre Goetzen, Holz und Stein, Silber und Gold, die bei ihnen waren. Dass nicht vielleicht ein Mann oder ein Weib oder ein Geschlecht oder ein Stamm unter euch sei, des Herz heute sich von dem HERRN, unserm Gott, gewandt habe, dass er hingehe und diene den Goettern dieser Voelker und werde vielleicht eine Wurzel unter euch, die da Galle und Wermut trage, und ob er schon hoere die Worte dieses Fluches, dennoch sich segne in seinem Herzen und spreche: Es geht mir wohl, dieweil ich wandle, wie es mein Herz duenkt, auf dass die Trunkenen mit den Durstigen dahinfahren! Da wird der HERR dem nicht gnaedig sein; sondern dann wird sein Zorn und Eifer rauchen ueber solchen Mann und werden sich auf ihn legen alle Flueche, die in diesem Buch geschrieben sind; und der HERR wird seinen Namen austilgen unter dem Himmel und wird ihn absondern zum Unglueck aus allen Staemmen Israels, laut aller Flueche des Bundes, der in dem Buch dieses Gesetzes geschrieben ist. So werden dann sagen die Nachkommen eurer Kinder, die nach euch aufkommen werden, und die Fremden, die aus fernen Landen kommen, wenn sie die Plagen dieses Landes sehen und die Krankheiten, womit sie der HERR beladen hat (dass er all ihr Land mit Schwefel und Salz verbrannt hat, dass es nicht besaet werden kann noch etwas waechst noch Kraut darin aufgeht, gleich wie Sodom und Gomorra, Adama und Zeboim umgekehrt sind, die der HERR in seinem Zorn und Grimm umgekehrt hat), so werden alle Voelker sagen: Warum hat der HERR diesem Lande also getan? Was ist das fuer ein so grosser und grimmiger Zorn? So wird man sagen: Darum dass sie den Bund des HERRN, des Gottes ihrer Vaeter, verlassen haben, den er mit ihnen machte, da er sie aus Aegyptenland fuehrte, und sind hingegangen und haben andern Goettern gedient und sie angebetet (solche Goetter, die sie nicht kennen und die er ihnen nicht verordnet hat), darum ist des HERRN Zorn ergrimmt ueber dies Land, dass er ueber sie hat kommen lassen alle Flueche, die in diesem Buch geschrieben stehen; und der HERR hat sie aus ihrem Lande gestossen mit grossem Zorn, Grimm und Ungnade und hat sie in ein ander Land geworfen, wie es steht heutigestages. Das Geheimnis ist des HERRN, unsers Gottes; was aber offenbart ist, das ist unser und unserer Kinder ewiglich, dass wir tun sollen alle Worte dieses Gesetzes.
Kapitel 30. Wenn nun ueber dich kommt dies alles, es sei der Segen oder der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du in dein Herz gehst, wo du unter den Heiden bist, dahin dich der HERR, dein Gott, verstossen hat, und bekehrst dich zu dem HERRN, deinem Gott, dass du seiner Stimme gehorchest, du und deine Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, in allem, was ich dir heute gebiete, so wird der HERR, dein Gott, dein Gefaengnis wenden und sich deiner erbarmen und wird dich wieder versammeln aus allen Voelkern, dahin dich der HERR, dein Gott, verstreut hat. Wenn du bis an der Himmel Ende verstossen waerest, so wird dich doch der HERR, dein Gott, von dort sammeln und dich von dort holen und wird dich in das Land bringen, das deine Vaeter besessen haben, und wirst es einnehmen, und er wird dir Gutes tun und dich mehren ueber deine Vaeter. Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz beschneiden und das Herz deiner Nachkommen, dass du den HERRN, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, auf dass du leben moegest. Aber diese Flueche wird der HERR, dein Gott, alle auf deine Feinde legen und auf die, so dich hassen und verfolgen; du aber wirst dich bekehren und der Stimme des HERRN gehorchen, dass du tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete. Und der HERR, dein Gott, wird dir Glueck geben in allen Werken deiner Haende, an der Frucht deines Leibes, an der Frucht deines Viehs, an der Frucht deines Landes, dass dir's zugut komme. Denn der HERR wird sich wenden, dass er sich ueber dich freue, dir zugut, wie er sich ueber deine Vaeter gefreut hat, darum dass du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchest, zu halten seine Gebote und Rechte, die geschrieben stehen im Buch dieses Gesetzes, so du dich wirst bekehren zu dem HERRN, deinem Gott, von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Denn das Gebot, das ich dir heute gebiete, ist dir nicht verborgen noch zu ferne noch im Himmel, dass du moechtest sagen: Wer will uns in den Himmel fahren und es uns holen, dass wir's hoeren und tun? Es ist auch nicht jenseit des Meers, dass du moechtest sagen: Wer will uns ueber das Meer fahren und es uns holen, dass wir's hoeren und tun? Denn es ist das Wort gar nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tust. Siehe ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Boese, der ich dir heute gebiete, dass du den HERRN, deinen Gott, liebst und wandelst in seinen Wegen und seine Gebote, Gesetze und Rechte haltest und leben moegest und gemehrt werdest und dich der HERR, dein Gott, segne in dem Lande, in das du einziehst, es einzunehmen. Wendest du aber dein Herz und gehorchst nicht, sondern laesst dich verfuehren, dass du andere Goetter anbetest und ihnen dienest, so verkuendige ich euch heute, dass ihr umkommen und nicht lange in dem Lande bleiben werdet, dahin du einziehst ueber den Jordan, es einzunehmen. Ich nehme Himmel und Erde heute ueber euch zu Zeugen: ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, dass du das Leben erwaehlest und du und dein Same leben moegt, dass ihr den HERRN, euren Gott, liebet und seiner Stimme gehorchet und ihm anhanget. Denn das ist dein Leben und dein langes Alter, dass du in dem Lande wohnst, das der HERR deinen Vaetern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat ihnen zu geben.
Kapitel 31. Und Mose ging hin und redete diese Worte mit dem ganzen Israel und sprach zu ihnen: Ich bin heute hundertundzwanzig Jahre alt; ich kann nicht mehr aus noch ein gehen; dazu hat der HERR zu mir gesagt: Du sollst nicht ueber diesen Jordan gehen. Der HERR, dein Gott, wird selber vor dir her gehen; er wird selber diese Voelker vor dir her vertilgen, dass du ihr Land einnehmest. Josua, der soll vor dir hinuebergehen, wie der HERR geredet hat. Und der HERR wird ihnen tun, wie er getan hat Sihon und Og, den Koenigen der Amoriter, und ihrem Lande, welche er vertilgt hat. Wenn sie nun der HERR vor euch dahingeben wird, so sollt ihr ihnen tun nach allem Gebot, das ich euch geboten habe. Seid getrost und unverzagt, fuerchtet euch nicht und lasst euch nicht vor ihnen grauen; denn der HERR, dein Gott, wird selber mit dir wandeln und wird die Hand nicht abtun noch dich verlassen. Und Mose rief zu Josua und sprach zu ihm vor den Augen des ganzen Israel: Sei getrost und unverzagt; denn du wirst dies Volk in das Land bringen, das der HERR ihren Vaetern geschworen hat ihnen zu geben, und du wirst es unter sie austeilen. Der HERR aber, der selber vor euch her geht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun noch dich verlassen. Fuerchte dich nicht und erschrick nicht. Und Mose schrieb dies Gesetz und gab's den Priestern, den Kindern Levi, die die Lade des Bundes trugen, und allen Aeltesten Israels und gebot ihnen und sprach: Je nach sieben Jahren, zur Zeit des Erlassjahrs, am Fest der Laubhuetten, wenn das ganze Israel kommt, zu erscheinen vor dem HERRN, deinem Gott, an dem Ort, den er erwaehlen wird, sollst du dieses Gesetz vor dem ganzen Israel ausrufen lassen vor ihren Ohren, naemlich vor der Versammlung des Volks (der Maenner, Weiber und Kinder und deines Fremdlings, der in deinem Tor ist), auf dass sie es hoeren und lernen den HERRN, euren Gott, fuerchten und es zu halten, dass sie tun alle Worte dieses Gesetzes, und dass ihre Kinder, die es nicht wissen, es auch hoeren und lernen den HERRN, euren Gott, fuerchten alle Tage, die ihr in dem Lande lebt, darein ihr gehet ueber den Jordan, es einzunehmen. Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, deine Zeit ist herbeigekommen, dass du stirbst. Rufe Josua und tretet in die Huette des Stifts, dass ich ihm Befehl tue. Mose ging hin mit Josua, und sie traten in die Huette des Stifts. Der HERR aber erschien in der Huette in einer Wolkensaeule, und die Wolkensaeule stand in der Huette Tuer. Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, du wirst schlafen mit deinen Vaetern; und dies Volk wird aufkommen und wird abfallen zu fremden Goettern des Landes, darein sie kommen, und wird mich verlassen und den Bund fahren lassen, den ich mit ihm gemacht habe. So wird mein Zorn ergrimmen ueber sie zur selben Zeit, und ich werde sie verlassen und mein Antlitz vor ihnen verbergen, dass sie verzehrt werden. Und wenn sie dann viel Unglueck und Angst treffen wird, werden sie sagen: Hat mich nicht dies Uebel alles betreten, weil mein Gott nicht mit mir ist? Ich aber werde mein Antlitz verbergen zu der Zeit um alles Boesen willen, das sie getan haben, dass sie sich zu andern Goettern gewandt haben. So schreibt euch nun dies Lied und lehret es die Kinder Israel und legt es in ihren Mund, dass mir das Lied ein Zeuge sei unter den Kindern Israel. Denn ich will sie in das Land bringen, das ich ihren Vaetern geschworen habe, darin Milch und Honig fliesst. Und wenn sie essen und satt und fett werden, so werden sie sich wenden zu andern Goettern und ihnen dienen und mich laestern und meinen Bund fahren lassen. Und wenn sie dann viel Unglueck und Angst betreten wird, so soll dieses Lied ihnen antworten zum Zeugnis; denn es soll nicht vergessen werden aus dem Mund ihrer Nachkommen. Denn ich weiss ihre Gedanken, mit denen sie schon jetzt umgehen, ehe ich sie in das Land bringe, das ich geschworen habe. Also schrieb Mose dieses Lied zur selben Zeit und lehrte es die Kinder Israel. Und befahl Josua, dem Sohn Nuns, und sprach: Sei getrost und unverzagt; denn du sollst die Kinder Israel in das Land fuehren, das ich ihnen geschworen habe, und ich will mit dir sein. Da nun Mose die Worte dieses Gesetzes ganz ausgeschrieben hatte in ein Buch, gebot er den Leviten, die die Lade des Zeugnisses des HERRN trugen, und sprach: Nehmt das Buch dieses Gesetzes und legt es an die Seite der Lade des Bundes des HERRN, eures Gottes, dass es daselbst ein Zeuge sei wider dich. Denn ich kenne deinen Ungehorsam und deine Halsstarrigkeit. Siehe, wo ich noch heute mit euch lebe, seid ihr ungehorsam gewesen wider den HERRN; wie viel mehr nach meinem Tode! So versammelt nun vor mich alle Aeltesten eurer Staemme und eure Amtleute, dass ich diese Worte vor ihren Ohren rede und Himmel und Erde wider sie zu Zeugen nehme. Denn ich weiss, dass ihr's nach meinem Tode verderben werdet und aus dem Wege treten, den ich euch geboten habe. So wird euch dann Unglueck begegnen hernach, darum dass ihr uebel getan habt vor den Augen des HERRN, dass ihr ihn erzuerntet durch eurer Haende Werk. Also redete Mose die Worte dieses Liedes ganz aus vor den Ohren der ganzen Gemeinde Israel:
Kapitel 32. Merkt auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde hoere die Rede meines Mundes. Meine Lehre triefe wie der Regen, und meine Rede fliesse wie Tau, wie der Regen auf das Gras und wie die Tropfen auf das Kraut. Denn ich will den Namen des HERRN preisen. Gebt unserm Gott allein die Ehre! Er ist ein Fels. Seine Werke sind unstraeflich; denn alles, was er tut, das ist recht. Treu ist Gott und kein Boeses an ihm; gerecht und fromm ist er. Die verkehrte und boese Art faellt von ihm ab; sie sind Schandflecken und nicht seine Kinder. Dankest du also dem HERRN, deinem Gott, du toll und toericht Volk? Ist er nicht dein Vater und dein HERR? Ist's nicht er allein, der dich gemacht und bereitet hat? Gedenke der vorigen Zeit bis daher und betrachte, was er getan hat an den alten Vaetern. Frage deinen Vater, der wird dir's verkuendigen, deine Aeltesten, die werden dir's sagen. Da der Allerhoechste die Voelker zerteilte und zerstreute der Menschen Kinder, da setzte er die Grenzen der Voelker nach der Zahl der Kinder Israel. Denn des HERRN teil ist sein Volk, Jakob ist sein Erbe. Er fand ihn in der Wueste, in der duerren Einoede, da es heult. Er umfing ihn und hatte acht auf ihn; er behuetete ihn wie seinen Augapfel. Wie ein Adler ausfuehrt seine Jungen und ueber ihnen schwebt, breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Fluegeln. Der HERR allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm. Er liess ihn hoch herfahren auf Erden und naehrte ihn mit den Fruechten des Feldes und liess ihn Honig saugen aus den Felsen und Oel aus den harten Steinen, Butter von den Kuehen und Milch von den Schafen samt dem Fetten von den Laemmern und feiste Widder und Boecke mit fetten Nieren und Weizen und traenkte ihn mit gutem Traubenblut. Da aber Jesurun fett ward, ward er uebermuetig. Er ist fett und dick und stark geworden und hat den Gott fahren lassen, der ihn gemacht hat. Er hat den Fels seines Heils gering geachtet und hat ihn zum Eifer gereizt durch fremde Goetter; durch Greuel hat er ihn erzuernt. Sie haben den Teufeln geopfert und nicht ihrem Gott, den Goettern, die sie nicht kannten, den neuen, die zuvor nicht gewesen sind, die ihre Vaeter nicht geehrt haben. Deinen Fels, der dich gezeugt hat, hast du aus der Acht gelassen und hast vergessen Gottes, der dich gemacht hat. Und da es der HERR sah, ward er zornig ueber seine Soehne und Toechter, und er sprach: Ich will mein Antlitz vor ihnen verbergen, will sehen, was ihnen zuletzt widerfahren wird; denn es ist eine verkehrte Art, es sind untreue Kinder. Sie haben mich gereizt an dem, das nicht Gott ist; mit ihrer Abgoetterei haben sie mich erzuernt. Und ich will sie wieder reizen an dem, das nicht ein Volk ist; an einem toerichten Volk will ich sie erzuernen. Denn ein Feuer ist angegangen durch meinen Zorn und wird brennen bis in die unterste Hoelle und wird verzehren das Land mit seinem Gewaechs und wird anzuenden die Grundfesten der Berge. Ich will alles Unglueck ueber sie haeufen, ich will meine Pfeile in sie schiessen. Vor Hunger sollen sie verschmachten und verzehrt werden vom Fieber und von jaehem Tod. Ich will der Tiere Zaehne unter sie schicken und der Schlangen Gift. Auswendig wird sie das Schwert berauben und inwendig der Schrecken, beide, Juenglinge und Jungfrauen, die Saeuglinge mit dem grauen Mann. Ich wollte sagen: "Wo sind sie? ich werde ihr Gedaechtnis aufheben unter den Menschen", wenn ich nicht den Zorn der Feinde scheute, dass nicht ihre Feinde stolz wuerden und moechten sagen: Unsre Macht ist hoch, und der HERR hat nicht solches alles getan. Denn es ist ein Volk, darin kein Rat ist, und ist kein Verstand in ihnen. O, dass sie weise waeren und vernaehmen solches, dass sie verstuenden, was ihnen hernach begegnen wird! Wie gehet es zu, dass einer wird ihrer tausend jagen, und zwei werden zehntausend fluechtig machen? Ist es nicht also, dass sie ihr Fels verkauft hat und der HERR sie uebergeben hat? Denn unser Fels ist nicht wie ihr Fels, des sind unsre Feinde selbst Richter. Denn ihr Weinstock ist vom Weinstock zu Sodom und von dem Acker Gomorras; ihre Trauben sind Galle, sie haben bittere Beeren; ihr Wein ist Drachengift und wuetiger Ottern Galle. Ist solches nicht bei mir verborgen und versiegelt in meinen Schaetzen? Die Rache ist mein; ich will vergelten. Zu seiner Zeit soll ihr Fuss gleiten; denn die Zeit ihres Ungluecks ist nahe, und was ueber sie kommen soll, eilt herzu. Denn der HERR wird sein Volk richten, und ueber seine Knechte wird er sich erbarmen. Denn er wird ansehen, dass ihre Macht dahin ist und beides, das Verschlossene und Verlassene, weg ist. Und man wird sagen: Wo sind ihre Goetter, ihr Fels, auf den sie trauten? Welche das Fett ihrer Opfer assen und tranken den Wein ihrer Trankopfer, lasst sie aufstehen und euch helfen und schuetzen! Seht ihr nun, dass ich's allein bin und ist kein Gott neben Mir! Ich kann toeten und lebendig machen, ich kann schlagen und heilen, und ist niemand, der aus meiner Hand errette. Denn ich will meine Hand in den Himmel heben und will sagen: Ich lebe ewiglich. Wenn ich den Blitz meines Schwerts wetzen werde und meine Hand zur Strafe greifen wird, so will ich mich wieder raechen an meinen Feinden und denen, die mich hassen, vergelten. Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit dem Blut der Erschlagenen und Gefangenen, von dem entbloessten Haupt des Feindes. Jauchzet alle, die ihr sein Volk seid; denn er wird das Blut seiner Knechte raechen und wird sich an seinen Feinden raechen und gnaedig sein dem Lande seines Volkes. Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volks, er und Josua, der Sohn Nuns. Da nun Mose solches alles ausgeredet hatte zum ganzen Israel, sprach er zu ihnen: Nehmet zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge, dass ihr euren Kindern befehlt, dass sie halten und tun alle Worte dieses Gesetzes. Denn es ist nicht ein vergebliches Wort an euch, sondern es ist euer Leben; und solches Wort wird euer Leben verlaengern in dem Lande, da ihr hin gehet ueber den Jordan, dass ihr es einnehmet. Und der HERR redete mit Mose desselben Tages und sprach: Gehe auf das Gebirge Abarim, auf den Berg Nebo, der da liegt im Moabiterland, gegenueber Jericho, und schaue das Land Kanaan, das ich den Kindern Israel zum Eigentum geben werde, und stirb auf dem Berge, wenn du hinaufgekommen bist, und versammle dich zu deinem Volk, gleich wie dein Bruder Aaron starb auf dem Berge Hor und sich zu seinem Volk versammelte, darum dass ihr euch an mir versuendigt habt unter den Kindern Israel bei dem Haderwasser zu Kades in der Wueste Zin, dass ihr mich nicht heiligtet unter den Kindern Israel; denn du sollst das Land vor dir sehen, dass ich den Kindern Israel gebe, aber du sollst nicht hineinkommen.
Kapitel 33. Dies ist der Segen, damit Mose, der Mann Gottes, die Kinder Israel vor seinem Tode segnete. Und er sprach: Der Herr ist vom Sinai gekommen und ist ihnen aufgegangen von Seir; er ist hervorgebrochen von dem Berge Pharan und ist gekommen mit viel tausend Heiligen; zu seiner rechten Hand ist ein feuriges Gesetz an sie. Wie hat er die Leute so lieb! Alle seine Heiligen sind in deiner Hand; sie werden sich setzen zu deinen Fuessen und werden lernen von deinen Worten. Mose hat uns das Gesetz geboten, das Erbe der Gemeinde Jakobs. Und Er ward Koenig ueber Jesurun, als sich versammelten die Haeupter des Volks samt den Staemmen Israels. Ruben lebe, und sterbe nicht, und er sei ein geringer Haufe. Dies ist der Segen Juda's. Und er sprach: HERR, erhoere die Stimme Juda's und mache ihn zum Regenten in seinem Volk und lass seine Macht gross werden, und ihm muesse wider seine Feinde geholfen werden. Und zu Levi sprach er: Deine Macht und dein Licht bleibe bei deinem heiligen Mann, den du versucht hast zu Massa, da ihr hadertet am Haderwasser. Wer von seinem Vater und von seiner Mutter spricht: Ich sehe ihn nicht, und von seinem Bruder: Ich kenne ihn nicht, und von seinem Sohn: Ich weiss nicht, die halten deine Rede und bewahren deinen Bund; die werden Jakob deine Rechte lehren und Israel dein Gesetz; die werden Raeuchwerk vor deine Nase legen und ganze Opfer auf deinen Altar. HERR, segne sein Vermoegen und lass dir gefallen die Werke seiner Haende; zerschlage den Ruecken derer, die sich wider ihn auflehnen, und derer, die ihn hassen, dass sie nicht aufkommen. Und zu Benjamin sprach er: der Geliebte des HERRN wird sicher wohnen; allezeit wird er ueber ihm halten und wird zwischen seinen Schultern wohnen. Und zu Joseph sprach er: Sein Land liegt im Segen des HERRN: da sind edle Fruechte vom Himmel, vom Tau und von der Tiefe, die unten liegt; da sind edle Fruechte von der Sonne, und edle, reife Fruechte der Monde, und von den hohen Bergen von alters her und von den Huegeln fuer und fuer und edle Fruechte von der Erde und dem, was darinnen ist. Die Gnade des, der in dem Busch wohnte, komme auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Bruedern. Seine Herrlichkeit ist wie eines erstgeborenen Stieres, und seine Hoerner sind wie Einhornshoerner; mit denselben wird er die Voelker stossen zuhauf bis an des Landes Enden. Das sind die Zehntausende Ephraims und die Tausende Manasses. Und zu Sebulon sprach er: Sebulon freue dich deines Auszugs; aber Isaschar, freue dich deiner Huetten. Sie werden die Voelker auf den Berg rufen und daselbst opfern Opfer der Gerechtigkeit. Denn sie werden die Menge des Meers saugen und die versenkten Schaetze im Sande. Und zu Gad sprach er: Gelobt sei, der Gad Raum macht! Er liegt wie ein Loewe und raubt den Arm und den Scheitel, und er ersah sich das Erbe, denn daselbst war ihm eines Fuersten Teil aufgehoben, und er kam mit den Obersten des Volks und vollfuehrte die Gerechtigkeit des HERRN und seine Rechte an Israel. Und zu Dan sprach er: Dan ein junger Loewe, der herausspringt von Basan. Und zu Naphthali sprach er: Naphthali wird genug haben, was er begehrt, und wird voll Segens des HERRN sein; gegen Abend und Mittag wird sein Besitz sein. Und zu Asser sprach er: Asser sei gesegnet unter den Soehnen und tauche seinen Fuss in Oel. Eisen und Erz sei dein Riegel; dein Alter sei wie die Jugend. Es ist kein Gott wie der Gott Jesuruns. Der im Himmel sitzt, der sei deine Hilfe, und des Herrlichkeit in Wolken ist. Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter den ewigen Armen. Und er wird vor dir her deinen Feind austreiben und sagen: Sei vertilgt! Israel wird sicher allein wohnen; der Brunnen Jakobs wird sein in dem Lande, da Korn und Most ist, dazu sein Himmel wird mit Tau triefen. Wohl dir, Israel! Wer ist dir gleich? O Volk, das du durch den HERRN selig wirst, der deiner Hilfe Schild und das Schwert deines Sieges ist! Deinen Feinden wird's fehlen; aber du wirst auf ihren Hoehen einhertreten.
Kapitel 34. Und Mose ging von dem Gefilde der Moabiter auf den Berg Nebo, auf die Spitze des Gebirges Pisga, gegenueber Jericho. Und der HERR zeigte ihm das ganze Land Gilead bis gen Dan und das ganze Naphthali und das Land Ephraim und Manasse und das ganze Land Juda bis an das Meer gegen Abend und das Mittagsland und die Gegend der Ebene Jerichos, der Palmenstadt, bis gen Zoar. Und der HERR sprach zu ihm: Dies ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe und gesagt: Ich will es deinem Samen geben. Du hast es mit deinen Augen gesehen; aber du sollst nicht hinuebergehen. Also starb Mose, der Knecht des HERRN, daselbst im Lande der Moabiter nach dem Wort des HERRN. Und er begrub ihn im Tal im Lande der Moabiter gegenueber Beth-Peor. Und niemand hat sein Grab erfahren bis auf diesen heutigen Tag. Und Mose war hundertundzwanzig Jahre alt, da er starb. Seine Augen waren nicht dunkel geworden, und seine Kraft war nicht verfallen. Und die Kinder Israel beweinten Mose im Gefilde der Moabiter dreissig Tage; und es wurden vollendet die Tage des Weinens und Klagens ueber Mose. Josua aber, der Sohn Nuns, ward erfuellt mit dem Geist der Weisheit; denn Mose hatte seine Haende auf ihn gelegt. Und die Kinder Israel gehorchten ihm und taten, wie der HERR dem Mose geboten hatte. Und es stand hinfort kein Prophet in Israel auf wie Mose, den der HERR erkannt haette von Angesicht zu Angesicht, zu allerlei Zeichen und Wundern, dazu ihn der HERR sandte, dass er sie taete in Aegyptenland an Pharao und an allen seinen Knechten und an allem seinem Lande und zu aller dieser maechtigen Hand und den schrecklichen Taten, die Mose tat vor den Augen des ganzen Israels.
Kapitel 2. Da wandten wir uns und zogen aus zur Wueste auf der Strasse zum Schilfmeer, wie der HERR zu mir sagte, und umzogen das Gebirge Seir eine lange Zeit. Und der HERR sprach zu mir: Ihr habt dies Gebirge nun genug umzogen; wendet euch gegen Mitternacht. Und gebiete dem Volk und sprich: ihr werdet durch das Land eurer Brueder, der Kinder Esau, ziehen, die zu Seir wohnen; und sie werden sich vor euch fuerchten. Aber verwahrt euch mit Fleiss, dass ihr sie nicht bekrieget; denn ich werde euch ihres Landes nicht einen Fussbreit geben; denn das Gebirge Seir habe ich den Kindern Esau zu besitzen gegeben. Speise sollt ihr um Geld von ihnen kaufen, dass ihr esset, und Wasser sollt ihr um Geld von ihnen kaufen, dass ihr trinket. Denn der HERR, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Haende. Er hat dein Reisen durch diese grosse Wueste zu Herzen genommen, und vierzig Jahre ist der HERR, dein Gott, bei dir gewesen, dass dir nichts gemangelt hat. Da wir nun vor unsern Bruedern, den Kindern Esau, weitergezogen waren, die auf dem Gebirge Seir wohnten, auf dem Wege des Gefildes von Elath und Ezeon-Geber, wandten wir uns und gingen durch den Weg der Wueste der Moabiter. Da sprach der HERR zu mir: Du sollst den Moabitern nicht Schaden tun noch sie bekriegen; denn ich will dir ihres Landes nichts zu besitzen geben; denn ich habe Ar den Kindern Lot zu besitzen gegeben. (Die Emiter haben vorzeiten darin gewohnt; das war ein grosses, starkes und hohes Volk wie die Enakiter. Man hielt sie auch fuer Riesen gleich wie die Enakiter; und die Moabiter heissen sie Emiter. Auch wohnten vorzeiten in Seir die Horiter; und die Kinder Esau vertrieben und vertilgten sie vor sich her und wohnten an ihrer Statt, gleich wie Israel dem Lande seiner Besitzung tat, das ihnen der HERR gab.) So macht euch nun auf und ziehet durch den Bach Sered! und wir zogen hindurch. Die Zeit aber, die wir von Kades-Barnea zogen, bis wir durch den Bach Sered kamen, war achtunddreissig Jahre, bis alle die Kriegsleute gestorben waren im lager, wie der HERR ihnen geschworen hatte. Dazu war auch die Hand des HERRN wider sie, dass sie umkaemen aus dem Lager, bis dass ihrer ein Ende wuerde. Und da aller der Kriegsleute ein Ende war und sie gestorben waren unter dem Volk, redete der HERR mit mir und sprach: Du wirst heute durch das Gebiet der Moabiter ziehen bei Ar und wirst nahe kommen gegen die Kinder Ammon. Denen sollst du nicht Schaden tun noch sie bekriegen; denn ich will dir des Landes der Kinder Ammon nichts zu besitzen geben; denn ich habe es den Kindern Lot zu besitzen gegeben. (Es ist auch gehalten fuer der Riesen Land, und haben vorzeiten Riesen darin gewohnt, und die Ammoniter hiessen sie Samsummiter. Das war ein grosses, starkes hohes Volk wie die Enakiter; und der HERR vertilgte sie vor ihnen und liess sie ihr Land besitzen, dass sie an ihrer Statt da wohnten, gleichwie er getan hat mit den Kindern Esau, die auf dem Gebirge Seir wohnen, da er die Horiter vor ihnen vertilgte und liess sie ihr Land besitzen, dass sie da an ihrer Statt wohnten bis auf diesen Tag. Und die Kaphthoriter zogen aus Kaphthor und vertilgten die Avviter, die in Doerfern wohnten bis gen Gaza, und wohnten an ihrer Statt daselbst.) Macht euch auf und ziehet aus und gehet ueber den Bach Arnon. Siehe, ich habe Sihon, den Koenig der Amoriter zu Hesbon, in deine Haende gegeben mit seinem Lande. Hebe an einzunehmen, und streite wider ihn. Heutigestages will ich anheben, dass sich vor dir fuerchten und erschrecken sollen alle Voelker unter dem ganzen Himmel, dass, wenn sie von dir hoeren, ihnen bange und wehe werden soll vor dir. Da sandte ich Boten aus der Wueste von Kedemoth zu Sihon, dem Koenig zu Hesbon, mit friedlichen Worten und liess ihm sagen: Ich will durch dein Land ziehen, und wo die Strasse geht, will ich gehen; ich will weder zur Rechten noch zur Linken ausweichen. Speise sollst du mir um Geld verkaufen, dass ich esse, und Wasser sollst du mir um Geld geben, dass ich trinke. Ich will nur zu Fuss hindurchgehen, wie mir die Kinder Esau getan haben, die zu Seir wohnen, und die Moabiter, die zu Ar wohnen, bis dass ich komme ueber den Jordan, in das Land, das uns der HERR, unser Gott, geben wird. Aber Sihon, der Koenig zu Hesbon, wollte uns nicht durchziehen lassen; denn der HERR, dein Gott, verhaertete seinen Mut und verstockte ihm sein Herz, auf dass er ihn in deine Haende gaebe, wie es heutigestages ist. Und der HERR sprach zu mir: Siehe, ich habe angefangen, dahinzugeben vor dir Sihon mit seinem Lande; hebt an, einzunehmen und zu besitzen sein Land. Und Sihon zog aus, uns entgegen, mit allem seinem Volk zum Streit gen Jahza. Aber der HERR, unser Gott, gab ihn dahin vor uns, dass wir ihn schlugen mit seinen Kindern und seinem ganzen Volk. Da gewannen wir zu der Zeit alle seine Staedte und verbannten alle Staedte, Maenner, Weiber und Kinder und liessen niemand uebrigbleiben. Allein das Vieh raubten wir fuer uns und die Ausbeute der Staedte, die wir gewannen. Von Aroer an, das am Ufer des Bachs Arnon liegt, und von der Stadt am Bach gen Gilead war keine Stadt, die sich vor uns schuetzen konnte; der HERR, unser Gott, gab alles dahin vor uns. Allein zu dem Lande der Kinder Ammon kamst du nicht, weder zu allem, was am Bach Jabbok war, noch zu den Staedten auf dem Gebirge noch zu allem, das uns der HERR, unser Gott, verboten hatte.
Kapitel 3. Und wir wandten uns und zogen hinauf den Weg nach Basan. Und Og, der Koenig von Basan, zog aus uns entgegen, mit allem seinem Volk, zu streiten bei Edrei. Aber der HERR sprach zu mir: Fuerchte dich nicht vor ihm; denn ich habe ihn und all sein Volk mit seinem Lande in deine Haende gegeben; und du sollst mit ihm tun, wie du mit Sihon, dem Koenig der Amoriter, getan hast, der zu Hesbon sass. Also gab der HERR, unser Gott, auch den Koenig Og von Basan in unsre Haende mit allem seinem Volk, dass wir ihn schlugen, bis dass ihm nichts uebrigblieb. Da gewannen wir zu der Zeit alle seine Staedte (und war keine Stadt, die wir ihm nicht nahmen): sechzig Staedte, die ganze Gegend Argob, das Koenigreich Ogs von Basan. Alle diese Staedte waren fest mit hohen Mauern, Toren und Riegeln, ausser sehr vielen anderen Flecken ohne Mauern. Und wir verbannten sie, gleich wie wir mit Sihon, dem Koenig zu Hesbon, taten. Alle Staedte verbannten wir, mit Maennern, Weibern und Kindern. Aber alles Vieh und den Raub der Staedte raubten wir fuer uns. Also nahmen wir zu der Zeit das Land aus der Hand der zwei Koenige der Amoriter, jenseit des Jordans, von dem Bach Arnon an bis an den Berg Hermon (welchen die Sidoniter Sirjon heissen, aber die Amoriter heissen ihn Senir), alle Staedte auf der Ebene und das ganze Gilead und das ganze Basan bis gen Salcha und Edrei, die Staedte des Koenigreichs Ogs von Basan. (Denn allein der Koenig Og von Basan war noch uebrig von den Riesen. Siehe, sein eisernes Bett ist zu Rabba der Kinder Ammon, neun Ellen lang und vier Ellen breit nach eines Mannes Ellenbogen.) Solches Land nahmen wir ein zu derselben Zeit. Von Aroer an, das am Bach Arnon liegt, gab ich's den Rubeniter und Gaditern samt dem halben Gebirge Gilead mit seinen Staedten. Aber das uebrige Gilead und das ganze Basan, das Koenigreich Ogs, gab ich dem halben Stamm Manasse, die ganze Gegend Argob (dieses ganze Basan heisst der Riesen Land). Jair, der Sohn Manasses, nahm die ganze Gegend Argob bis an die Grenze der Gessuriter und Maachathiter und hiess das Basan nach seinem Namen Doerfer Jairs bis auf den heutigen Tag. Machir aber gab ich Gilead. Und den Rubenitern und Gaditern gab ich des Gileads einen Teil bis an den Bach Arnon, die Mitte des Bachs, der die Grenze ist, und bis an den Bach Jabbok, der die Grenze ist der Kinder Ammon; dazu das Gefilde und den Jordan, der die Grenze ist, von Kinnereth an bis an das Meer am Gefilde, das Salzmeer, unten am Berge Pisga gegen Morgen. Und ich gebot euch zu der Zeit und sprach: Der HERR, euer Gott, hat euch dies Land gegeben einzunehmen; so ziehet nun geruestet vor euren Brueder, den Kindern Israel, her, was streitbar ist, allein eure Weiber und Kinder und das Vieh (denn ich weiss, dass ihr viel Vieh habt) lasst in euren Staedten belieben, die ich euch gegeben habe, bis dass der HERR eure Brueder auch zu Ruhe bringe wie euch, dass sie auch das Land einnehmen, das ihnen der HERR, euer Gott, geben wird jenseit des Jordans; so sollt ihr dann wiederkehren zu eurer Besitzung, die ich euch gegeben habe. Und Josua gebot ihnen zu derselben Zeit und sprach: Deine Augen haben gesehen alles, was der HERR, euer Gott, diesen Koenigen getan hat. Also wird der HERR auch allen Koenigreichen tun, da du hin ziehst. Fuerchtet euch nicht vor ihnen; denn der HERR, euer Gott, streitet fuer euch. Und ich bat den HERRN zu derselben Zeit und sprach: HERR HERR, du hast angehoben, zu erzeigen deinem Knecht deine Herrlichkeit und deine starke Hand. Denn wo ist ein Gott im Himmel und auf Erden, der es deinen Werken und deiner Macht koennte nachtun? Lass mich hinuebergehen und sehen das gute Land jenseit des Jordans, dies gute Gebirge und den Libanon. Aber der HERR war erzuernt auf mich um euretwillen und erhoerte mich nicht, sondern sprach: Lass es genug sein! rede mir davon nicht mehr! Steige auf die Hoehe des Berges Pisga, und hebe deine Augen auf gegen Abend und gegen Mitternacht und gegen Mittag und gegen Morgen, und siehe es mit deinen Augen; denn du wirst nicht ueber diesen Jordan gehen. Und gebiete dem Josua, dass er getrost und unverzagt sei; denn er soll ueber den Jordan ziehen vor dem Volk her und soll ihnen das Land austeilen, das du sehen wirst. Also blieben wir im Tal gegenueber Beth-Peor.
Kapitel 4. Und nun hoere, Israel, die Gebote und Rechte, die ich euch lehre, dass ihr sie tun sollt, auf dass ihr lebt und hineinkommet und das Land einnehmet, das euch der HERR, eurer Vaeter Gott, gibt. Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, auf dass ihr bewahren moeget die Gebote des HERRN, eures Gottes, die ich euch gebiete. Eure Augen haben gesehen, was der HERR getan hat wider den Baal-Peor; denn alle, die dem Baal-Peor folgten, hat der HERR, dein Gott, vertilgt unter euch. Aber ihr, die ihr dem HERRN, eurem Gott, anhinget, lebt alle heutigestages. Siehe, ich habe euch gelehrt Gebote und Rechte, wie mir der HERR, mein Gott, geboten hat, dass ihr also tun sollt in dem Lande, darein ihr kommen werdet, dass ihr's einnehmet. So behaltet's nun und tut es. Denn das wird eure Weisheit und Verstand sein bei allen Voelkern, wenn sie hoeren werden alle diese Gebote, dass sie muessen sagen: Ei, welch weise und verstaendige Leute sind das und ein herrlich Volk! Denn wo ist so ein herrlich Volk, zu dem Goetter also nahe sich tun als der HERR, unser Gott, so oft wir ihn anrufen? Und wo ist so ein herrlich Volk, das so gerechte Sitten und Gebote habe wie all dies Gesetz, dass ich euch heutigestages vorlege? Huete dich nur und bewahre deine Seele wohl, dass du nicht vergessest der Geschichten, die deine Augen gesehen haben, und dass sie nicht aus deinem Herzen kommen all dein Leben lang. Und sollst deinen Kindern und Kindeskindern kundtun den Tag, da du vor dem HERRN, deinem Gott, standest am Berge Horeb, da der HERR zu mir sagte: Versammle mir das Volk, dass sie meine Worte hoeren und lernen mich fuerchten alle ihre Lebtage auf Erden und lehren ihre Kinder. Und ihr tratet herzu und standet unten an dem Berge; der Berg brannte aber bis mitten an den Himmel, und war da Finsternis, Wolken und Dunkel. Und der HERR redete mit euch mitten aus dem Feuer. Die Stimme seiner Worte hoertet ihr; aber keine Gestalt saht ihr ausser der Stimme. Und er verkuendigte euch seinen Bund, den er euch gebot zu tun, naemlich die Zehn Worte, und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln. Und der HERR gebot mir zur selben Zeit, dass ich euch lehren sollte Gebote und Rechte, dass ihr darnach taetet in dem Lande, darein ihr ziehet, dass ihr's einnehmet. So bewahret nun eure Seelen wohl, denn ihr habt keine Gestalt gesehen des Tages, da der HERR mit euch redete aus dem Feuer auf dem Berge Horeb, auf dass ihr nicht verderbet und machet euch irgend ein Bild, das gleich sei einem Mann oder Weib oder Vieh auf Erden oder Vogel unter dem Himmel oder Gewuerm auf dem Lande oder Fisch im Wasser unter der Erde, dass du auch nicht deine Augen aufhebest gen Himmel und sehest die Sonne und den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels, und fallest ab und betest sie an und dienest ihnen, welche der HERR, dein Gott, verordnet hat allen Voelkern unter dem ganzen Himmel. Euch aber hat der HERR angenommen und aus dem eisernen Ofen, naemlich aus Aegypten, gefuehrt, dass ihr sein Erbvolk sollt sein, wie es ist an diesem Tag. Und der HERR war so erzuernt ueber mich um eures Tuns willen, dass er schwur, ich sollte nicht ueber den Jordan gehen noch in das gute Land kommen, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbteil geben wird, sondern ich muss in diesem Lande sterben und werde nicht ueber den Jordan gehen; ihr aber werdet hinuebergehen und solch gutes Land einnehmen. So huetet euch nun, dass ihr des Bundes des HERRN, eures Gottes, nicht vergesset, den er mit euch gemacht hat, und nicht Bilder machet irgend einer Gestalt, wie der HERR, dein Gott, geboten hat. Denn der HERR, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer und ein eifriger Gott. Wenn ihr nun aber Kinder zeuget und Kindeskinder und im Lande wohnet und verderbt euch und machet euch Bilder irgend einer Gestalt, dass ihr uebel tut vor dem HERRN, eurem Gott, und ihr ihn erzuernet: so rufe ich heutigestages ueber euch zu Zeugen Himmel und Erde, dass ihr werdet bald umkommen von dem Lande, in welches ihr gehet ueber den Jordan, dass ihr's einnehmet; ihr werdet nicht lange darin bleiben, sondern werdet vertilgt werden. Und der HERR wird euch zerstreuen unter die Voelker, und wird euer ein geringer Haufe uebrig sein unter den Heiden, dahin euch der HERR treiben wird. Daselbst wirst du dienen den Goettern, die Menschenhaende Werk sind, Holz und Stein, die weder sehen noch hoeren noch essen noch riechen. Wenn du aber daselbst den HERRN, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, wenn du ihn wirst von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen. Wenn du geaengstet sein wirst und dich treffen werden alle diese Dinge in den letzten Tage, so wirst du dich bekehren zu dem HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchen. Denn der HERR, dein Gott, ist ein barmherziger Gott; er wird dich nicht lassen noch verderben, wird auch nicht vergessen des Bundes, den er deinen Vaetern geschworen hat. Denn frage nach den vorigen Zeiten, die vor dir gewesen sind, von dem Tage an, da Gott den Menschen auf Erden geschaffen hat, von einem Ende des Himmels zum andern, ob je solch grosses Ding geschehen oder desgleichen je gehoert sei, dass ein Volk Gottes Stimme gehoert habe aus dem Feuer reden, wie du gehoert hast, und dennoch lebest? oder ob Gott versucht habe hineinzugehen und sich ein Volk mitten aus einem Volk zu nehmen durch Versuchungen, durch Zeichen, durch Wunder, durch Streit und durch eine maechtige Hand und durch einen ausgestreckten Arm und durch sehr schreckliche Taten, wie das alles der HERR, euer Gott, fuer euch getan hat in Aegypten vor deinen Augen? Du hast's gesehen, auf dass du wissest, dass der HERR allein Gott ist und keiner mehr. Vom Himmel hat er dich seine Stimme hoeren lassen, dass er dich zuechtigte; und auf Erden hat er dir gezeigt sein grosses Feuer, und seine Worte hast du aus dem Feuer gehoert. Darum dass er deine Vaeter geliebt und ihren Samen nach ihnen erwaehlt hat, hat er dich ausgefuehrt mit seinem Angesicht durch sein grosse Kraft aus Aegypten, dass er vertriebe vor dir her grosse Voelker und staerkere, denn du bist, und dich hineinbraechte, dass er dir ihr Land gaebe zum Erbteil, wie es heutigestages steht. So sollst du nun heutigestages wissen und zu Herzen nehmen, dass der HERR Gott ist oben im Himmel und unten auf Erden und keiner mehr; dass du haltest seine Rechte und Gebote, die ich dir heute gebiete: so wird dir's und deinen Kindern nach dir wohl gehen, dass dein Leben lange waehre in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, gibt ewiglich. Da sonderte Mose drei Staedte aus jenseit des Jordans, gegen der Sonne Aufgang, dass dahin floehe, wer seinen Naechsten totschlaegt unversehens und ihm zuvor nicht Feind gewesen ist; der soll in der Staedte eine fliehen, dass er lebendig bleibe: Bezer in der Wueste im ebnen Lande unter den Rubenitern und Ramoth in Gilead unter den Gaditern und Golan in Basan unter den Manassitern. Das ist das Gesetz, das Mose den Kindern Israel vorlegte. Das sind die Zeugnisse und Gebote und Rechte, die Mose den Kindern Israel sagte, da sie aus Aegypten gezogen waren, jenseit des Jordans, im Tal gegenueber Beth-Peor, im Lande Sihons, des Koenigs der Amoriter, der zu Hesbon sass, den Mose und die Kinder Israel schlugen, da sie aus Aegypten gezogen waren, und nahmen sein Land ein, dazu das Land Ogs, des Koenigs von Basan, der zwei Koenige der Amoriter, die jenseit des Jordans waren, gegen der Sonne Aufgang, von Aroer an, welches am Ufer liegt des Baches Arnon, bis an den Berg Sion, das ist der Hermon, und alles Blachfeld jenseit des Jordans, gegen Aufgang der Sonne, bis an das Meer im Blachfelde, unten am Berge Pisga.
Kapitel 5. Und Mose rief das ganze Israel und sprach zu ihnen: Hoere, Israel, die Gebote und Rechte, die ich heute vor euren Ohren rede, und lernt sie und behaltet sie, dass ihr darnach tut! Der HERR, unser Gott, hat einen Bund mit uns gemacht am Horeb und hat nicht mit unsern Vaetern diesen Bund gemacht, sondern mit uns, die wir hier sind heutigestages und alle leben. Er hat von Angesicht zu Angesicht mit euch aus dem Feuer auf dem Berge geredet. Ich stand zu derselben Zeit zwischen dem HERRN und euch, dass ich euch ansagte des HERRN Wort; denn ihr fuerchtetet euch vor dem Feuer und ginget nicht auf den Berg. Und er sprach: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Aegyptenland gefuehrt hat, aus dem Diensthause. Du sollst keine andern Goetter haben vor mir. Du sollst dir kein Bildnis machen, keinerlei Gleichnis, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, noch des, das im Wasser unter der Erde ist. Du sollst sie nicht anbeten noch ihnen dienen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der die Missetat der Vaeter heimsucht ueber die Kinder ins dritte und vierte Glied, die mich hassen; und Barmherzigkeit erzeige in viel tausend, die mich lieben und meine Gebote halten. Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht. Den Sabbattag sollst du halten, dass du ihn heiligest, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Ochse noch dein Esel noch all dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist, auf dass dein Knecht und deine Magd ruhe wie du. Denn du sollst gedenken, dass du auch Knecht in Aegyptenland warst und der HERR, dein Gott, dich von dort ausgefuehrt hat mit einer maechtigen Hand und mit ausgerecktem Arm. Darum hat dir der HERR, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, auf dass du lange lebest und dass dir's wohl gehe in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird. Du sollst nicht toeten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Naechsten. Lass dich nicht geluesten deines Naechsten Weibes. Du sollst nicht begehren deines Naechsten Haus, Acker, Knecht, Magd, Ochsen, Esel noch alles, was sein ist. Das sind die Worte, die der HERR redete zu eurer ganzen Gemeinde auf dem Berge, aus dem Feuer und der Wolke und dem Dunkel, mit grosser Stimme, und tat nichts dazu und schrieb sie auf zwei steinerne Tafeln und gab sie mir. Da ihr aber die Stimme aus der Finsternis hoertet und den Berg mit Feuer brennen saht, tratet ihr zu mir, alle Obersten unter euren Staemmen und eure Aeltesten, und spracht: Siehe, der HERR, unser Gott, hat uns lassen sehen sein Herrlichkeit und seine Majestaet; und wir haben sein Stimme aus dem Feuer gehoert. Heutigestages haben wir gesehen, dass Gott mit Menschen redet, und sie lebendig bleiben. Und nun, warum sollen wir sterben, dass uns dies grosse Feuer verzehre? Wenn wir des HERRN, unsers Gottes, Stimme weiter hoeren, so muessen wir sterben. Denn was ist alles Fleisch, dass es hoeren moege die Stimme des lebendigen Gottes aus dem Feuer reden wie wir, und lebendig bleibe? Tritt nun hinzu und hoere alles, was der HERR, unser Gott, sagt, und sage es uns. Alles, was der HERR, unser Gott, mit dir reden wird, das wollen wir hoeren und tun. Da aber der HERR eure Worte hoerte, die ihr mit mir redetet, sprach er zu mir: Ich habe gehoert die Worte dieses Volks, die sie dir geredet haben; es ist alles gut, was sie geredet haben. Ach dass sie ein solch Herz haetten, mich zu fuerchten, und zu halten alle meine Gebote ihr Leben lang, auf dass es ihnen wohl ginge und ihren Kindern ewiglich! Gehe hin und sage ihnen: Gehet heim in eure Huetten. Du aber sollst hier vor mir stehen, dass ich mit dir rede alle Gesetze und Gebote und Rechte, die du sie lehren sollst, dass sie darnach tun in dem Lande, das ich ihnen geben werde einzunehmen. So habt nun acht, dass ihr tut, wie euch der HERR, euer Gott, geboten hat, und weicht nicht, weder zur Rechten noch zur Linken, sondern wandelt in allen Wegen, die euch der HERR, euer Gott geboten hat, auf dass ihr leben moeget und es euch wohl gehe und ihr lange lebt in dem Lande, das ihr einnehmen werdet.
Kapitel 6. Dies sind aber die Gesetze und Gebote und Rechte, die euch der HERR, euer Gott, geboten hat, dass ihr sie lernen und tun sollt in dem Lande, dahin ihr ziehet, es einzunehmen, dass du den HERRN, deinen Gott, fuerchtest und haltest alle seine Rechte und Gebote, die ich dir gebiete, du und deine Kinder und deine Kindeskinder, alle eure Lebtage, auf dass ihr lange lebt. Israel, du sollst hoeren und behalten, dass du es tust, dass dir's wohl gehe und du sehr vermehrt werdest, wie der HERR, deiner Vaeter Gott, dir verheissen hat ein Land, darin Milch und Honig fliesst. Hoere, Israel, der HERR, unser Gott, ist ein einiger HERR. Und du sollst den HERRN, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allem Vermoegen. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschaerfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest oder auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst oder aufstehst, und sollst sie binden zum Zeichen auf deine Hand, und sollen dir ein Denkmal vor deinen Augen sein, und sollst sie ueber deines Hauses Pfosten schreiben und an die Tore. Wenn dich nun der HERR, dein Gott, in das Land bringen wird, das er deinen Vaetern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat dir zu geben, grosse und feine Staedte, die du nicht gebaut hast, und Haeuser, alles Guts voll, die du nicht gefuellt hast und ausgehauene Brunnen, die du nicht ausgehauen hast, und Weinberge und Oelberge, die du nicht gepflanzt hast, dass du essest und satt werdest; so huete dich, dass du nicht des HERRN vergessest, der dich aus Aegyptenland, aus dem Diensthaus, gefuehrt hat; sondern du den HERRN, deinen Gott, fuerchten und ihm dienen und bei seinem Namen schwoeren. Und sollst nicht andern Goettern nachfolgen der Voelker, die um euch her sind denn der HERR, dein Gott, ist ein eifriger Gott unter dir, dass nicht der Zorn des HERRN, deines Gottes, ueber dich ergrimme und vertilge dich von der Erde. Ihr sollt den HERRN, euren Gott, nicht versuchen, wie ihr ihn versuchtet zu Massa, sondern sollt halten die Gebote des HERRN, eures Gottes, und seine Zeugnisse und Rechte, die er geboten hat, dass du tust, was recht und gut ist vor den Augen des HERRN, auf dass dir's wohl gehe und du hineinkommest und einnehmest das gute Land, das der HERR geschworen hat deinen Vaetern, dass er verjage alle deine Feinde vor dir, wie der HERR geredet hat. Wenn dich aber dein Sohn heute oder morgen fragen wird und sagen: Was sind das fuer Zeugnisse, Gebote und Rechte, die euch der HERR, unser Gott, geboten hat? so sollst du deinem Sohn sagen: Wir waren Knechte des Pharao in Aegypten, und der HERR fuehrte uns aus Aegypten mit maechtiger Hand, und der HERR tat grosse und boese Zeichen und Wunder an Aegypten und Pharao und allem seinem Hause vor unsern Augen und fuehrte uns von dannen, auf dass er uns einfuehrte und gaebe uns das Land, das er unsern Vaetern geschworen hatte; und der HERR hat uns geboten, zu tun nach allen diesen Rechten, dass wir den HERRN, unsern Gott, fuerchten, auf dass es uns wohl gehe alle unsre Lebtage, wie es geht heutigestages; und es wird unsre Gerechtigkeit sein vor dem HERRN, unserm Gott, so wir tun und halten alle diese Gebote, wie er uns geboten hat.
Kapitel 7. Wenn dich der HERR, dein Gott, in das Land bringt, darein du kommen wirst, es einzunehmen, und ausgerottet viele Voelker vor dir her, die Hethiter, Girgasiter, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, sieben Voelker, die groesser und staerker sind denn du, und wenn sie der HERR, dein Gott, vor dir dahingibt, dass du sie schlaegst, so sollt ihr sie verbannen, dass du keinen Bund mit ihnen machest noch ihnen Gunst erzeigest. Und sollst dich mit ihnen nicht befreunden: eure Toechter sollt ihr nicht geben ihren Soehnen, und ihre Toechter sollt ihr nicht nehmen euren Soehnen. Denn sie werden eure Soehne mir abfaellig machen, dass sie andern Goettern dienen; so wird dann des HERRN Zorn ergrimmen ueber euch und euch bald vertilgen. Sondern also sollt ihr mit ihnen tun: ihre Altaere sollt ihr zerreissen, ihre Saeulen zerbrechen, ihre Haine abhauen und ihre Goetzen mit Feuer verbrennen. Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott, Dich hat der HERR, dein Gott erwaehlt zum Volk des Eigentums aus allen Voelkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwaehlt, darum dass euer mehr waere als alle Voelker, denn du bist das kleinste unter allen Voelkern; sondern darum, dass er euch geliebt hat und dass er seinen Eid hielte, den er euren Vaetern geschworen hat, hat er euch ausgefuehrt mit maechtiger Hand und hat dich erloest vom Hause des Dienstes, aus der Hand Pharaos, des Koenigs in Aegypten. So sollst du nun wissen, dass der HERR, dein Gott, ein Gott ist, ein treuer Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit haelt denen, die ihn lieben und seine Gebote halten, in tausend Glieder, und vergilt denen, die ihn hassen, ins Angesicht, dass er sie umbringe, und saeumt sie nicht, dass er denen vergelte ins Angesicht, die ihn hassen. So halte nun die Gebote und Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, dass du darnach tust. Und wenn ihr diese Rede hoert und haltet sie und darnach tut, so wird der HERR, dein Gott, auch halten den Bund und die Barmherzigkeit, die er deinen Vaeter geschworen hat, und wird dich lieben und segnen und mehren und wird die Frucht deines Leibes segnen und die Frucht deines Landes, dein Getreide, Most und Oel, die Fruechte deiner Kuehe und die Fruechte deiner Schafe in dem Lande, das er deinen Vaetern geschworen hat dir zu geben. Gesegnet wirst du sein ueber alle Voelker. Es wird niemand unter dir unfruchtbar sein noch unter deinem Vieh. Der HERR wird von dir tun alle Krankheit und wird keine boese Seuche der Aegypter dir auflegen, die du erfahren hast, und wir sie allen deinen Hassern auflegen. Du wirst alle Voelker verzehren, die der HERR, dein Gott, dir geben wird. Du sollst ihrer nicht schonen und ihren Goettern nicht dienen; denn das wuerde dir ein Strick sein. Wirst du aber in deinem Herzen sagen: Dieses Volk ist mehr, denn ich bin; wie kann ich sie vertreiben? so fuerchte dich nicht vor ihnen. Gedenke, was der HERR, dein Gott, Pharao und allen Aegyptern getan hat durch grosse Versuchungen, die du mit Augen gesehen hast, und durch Zeichen und Wunder, durch maechtige Hand und ausgereckten Arm, womit dich der HERR, dein Gott, ausfuehrte. Also wird der HERR, dein Gott, allen Voelkern tun, vor denen du dich fuerchtest. Dazu wird der HERR, dein Gott, Hornissen unter sie senden, bis umgebracht werde, was uebrig ist und sich verbirgt vor dir. Lass dir nicht grauen vor ihnen; denn der HERR, dein Gott, ist unter dir, der grosse und schreckliche Gott. Er, der HERR, dein Gott, wird diese Leute ausrotten vor dir, einzeln nacheinander. Du kannst sie nicht eilend vertilgen, auf dass sich nicht wider dich mehren die Tiere auf dem Felde. Der HERR, dein Gott, wird sie vor dir dahingeben und wird sie mit grosser Schlacht erschlagen, bis er sie vertilge, und wird dir ihre Koenige in deine Haende geben, und du sollst ihren Namen umbringen unter dem Himmel. Es wird dir niemand widerstehen, bis du sie vertilgst. Die Bilder ihrer Goetter sollst du mit Feuer verbrennen, und sollst nicht begehren des Silbers oder Goldes, das daran ist, oder es zu dir nehmen, dass du dich nicht darin verstrickst; denn solches ist dem HERRN, deinem Gott, ein Greuel. Darum sollst du nicht in dein Haus den Greuel bringen, dass du nicht wie dasselbe verbannt werdest; sondern du sollst einen Ekel und Greuel daran haben, denn es ist verbannt.
Kapitel 8. Alle Gebote, die ich dir heute gebiete, sollt ihr halten dass ihr darnach tut, auf dass ihr lebt und gemehrt werdet und hineinkommt und einnehmet das Land, das der HERR euren Vaetern geschworen hat. Und gedenke alles des Weges, durch den dich der HERR, dein Gott, geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wueste, auf dass er dich demuetigte und versuchte, dass kund wuerde, was in deinem Herzen waere, ob du seine Gebote halten wuerdest oder nicht. Er demuetigte dich und liess dich hungern und speiste dich mit Man, das du und deine Vaeter nie gekannt hattet; auf dass er dir kundtaete, dass der Mensch nicht lebt vom Brot allein, sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht. Deine Kleider sind nicht veraltet an dir, und deine Fuesse sind nicht geschwollen diese vierzig Jahre. So erkennst du ja in deinem Herzen, dass der HERR, dein Gott, dich gezogen hat, wie eine Mann seinen Sohn zieht. So halte nun die Gebote des HERRN, deines Gottes, dass du in seinen Wegen wandelst und fuerchtest ihn. Denn der HERR, dein Gott, fuehrt dich in ein gutes Land, ein Land, darin Baeche und Brunnen und Seen sind, die an den Bergen und in den Auen fliessen; ein Land, darin Weizen, Gerste, Weinstoecke, Feigenbaeume und Granataepfel sind; ein Land darin Oelbaeume und Honig wachsen; ein Land, da du Brot genug zu essen hast, da dir nichts mangelt; ein Land, des Steine Eisen sind, da du Erz aus den Bergen hauest. Und wenn du gegessen hast und satt bist, sollst du den HERRN, deinen Gott, loben fuer das gute Land, das er dir gegeben hat. So huete dich nun, dass du des HERRN, deines Gottes, nicht vergessest, damit dass du seine Gebote und seine Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, nicht haeltst; dass, wenn du nun gegessen hast und satt bist und schoene Haeuser erbaust und darin wohnst und du deine Rinder und Schafe und Silber und Gold und alles, was du hast, sich mehrt, dass dann dein Herz sich nicht ueberhebe und du vergessest des HERRN, deines Gottes, der dich aus Aegyptenland gefuehrt hat, aus dem Diensthause, und dich geleitet hat durch die grosse und grausame Wueste, da feurige Schlangen und Skorpione und eitel Duerre und kein Wasser war, und liess dir Wasser aus dem harten Felsen gehen und speiste dich mit Man in der Wueste, von welchem deine Vaeter nichts gewusst haben, auf dass er dich demuetigte und versuchte, dass er dir hernach wohltaete. Du moechtest sonst sagen in deinem Herzen: Meine Kraefte und meiner Haende Staerke haben mir dies Vermoegen ausgerichtet. Sondern gedenke an den HERRN, deinen Gott; denn er ist's, der dir Kraefte gibt, solch maechtige Taten zu tun, auf dass er hielte seinen Bund, den er deinen Vaetern geschworen hat, wie es geht heutigestages. Wirst du aber des HERRN, deines Gottes, vergessen und andern Goettern nachfolgen und ihnen dienen und sie anbeten, so bezeuge ich heute ueber euch, dass ihr umkommen werdet; eben wie die Heiden, die der HERR umbringt vor eurem Angesicht, so werdet ihr auch umkommen, darum dass ihr nicht gehorsam seid der Stimme des HERRN, eures Gottes.
Kapitel 9. Hoere, Israel, du wirst heute ueber den Jordan gehen, dass du hineinkommest, einzunehmen das Land der Voelker, die groesser und staerker sind denn du, grosse Staedte vermauert bis in den Himmel, ein grosses, hohes Volk, die Enakiter, die du kennst, von denen du auch gehoert hast: Wer kann wider die Kinder Enak bestehen? So sollst du wissen heute, dass der HERR, dein Gott, vor dir her geht, ein verzehrendes Feuer. Er wird sie vertilgen und wird sie unterwerfen vor dir her, und du wirst sie vertreiben und umbringen bald, wie dir der HERR geredet hat. Wenn nun der HERR, dein Gott, sie ausgestossen hat vor dir her, so sprich nicht in deinem Herzen: Der HERR hat mich hereingefuehrt, dies Land einzunehmen, um meiner Gerechtigkeit willen, so doch der HERR diese Heiden vertreibt vor dir her um ihres gottlosen Wesens willen. Denn du kommst nicht herein, ihr Land einzunehmen, um deiner Gerechtigkeit und deines aufrichtigen Herzens willen; sondern der HERR, dein Gott, vertreibt diese Heiden um ihres gottlosen Wesens willen, dass er das Wort halte, das der HERR geschworen hat deinen Vaetern Abraham, Isaak und Jakob. So wisse nun, dass der HERR, dein Gott, dir nicht um deiner Gerechtigkeit willen dies gute Land gibt einzunehmen, sintemal du ein halsstarriges Volk bist. Gedenke, und vergiss nicht, wie du den HERRN, deinen Gott, erzuerntest in der Wueste. Von dem Tage an, da du aus Aegyptenland zogst, bis ihr gekommen seid an diesen Ort, seid ihr ungehorsam gewesen dem HERRN. Denn am Horeb erzuerntet ihr den HERRN also, dass er vor Zorn euch vertilgen wollte, da ich auf den Berg gegangen war, die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln des Bundes, den der HERR mit euch machte, und ich vierzig Tage und vierzig Naechte auf dem Berge blieb und kein Brot ass und kein Wasser trank und mir der HERR die zwei steinernen Tafeln gab, mit dem Finger Gottes beschrieben, und darauf alle Worte, die der HERR mit euch aus dem Feuer auf dem Berge geredet hatte am Tage der Versammlung. Und nach den vierzig Tagen und vierzig Naechten gab mir der HERR die zwei steinernen Tafeln des Bundes und sprach zu mir: Mache dich auf, gehe eilend hinab von hinnen; denn dein Volk, das du aus Aegypten gefuehrt hast, hat's verderbt. Sie sind schnell getreten von dem Wege, den ich ihnen geboten habe: sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht. Und der HERR sprach zu mir: Ich sehe, dass dies Volk ein halsstarriges Volk ist. Lass ab von mir, dass ich sie vertilge und ihren Namen austilge unter dem Himmel; ich will aus dir ein staerkeres uns groesseres Volk machen, denn dieses ist. Und als ich mich wandte und von dem Berge ging, der mit Feuer brannte, und die zwei Tafeln des Bundes auf meinen Haenden hatte, da sah ich, und siehe, da hattet ihr euch an dem HERRN, eurem Gott, versuendigt, dass ihr euch ein gegossenes Kalb gemacht hattet und schnell von dem Wege getreten wart, den euch der HERR geboten hatte. Da fasste ich beide Tafeln und warf sie aus meinen Haenden und zerbrach sie vor euren Augen und fiel nieder vor dem HERRN, wie zuerst, vierzig Tage und vierzig Naechte, und ass kein Brot und trank kein Wasser um all eurer Suenden willen, die ihr getan hattet, da ihr solches Uebel tatet vor dem HERRN, ihn zu erzuernen. Denn ich fuerchtete mich vor dem Zorn und Grimm, mit dem der HERR ueber euch erzuernt war, dass er euch vertilgen wollte. Aber der HERR erhoerte mich auch damals. Auch war der HERR sehr zornig ueber Aaron, also dass er ihn vertilgen wollte; aber ich bat auch fuer Aaron zur selbigen Zeit. Aber eure Suende, das Kalb, das ihr gemacht hattet, nahm ich und zerschmelzte es mit Feuer und zerschlug es und zermalmte es, bis es Staub ward und warf den Staub in den Bach, der vom Berge fliesst. So erzuerntet ihr den HERRN auch zu Thabeera und zu Massa und bei den Lustgraebern. Und da er euch aus Kades-Barnea sandte und sprach: Gehet hinauf und nehmet das Land ein, das ich euch gegeben habe! wart ihr ungehorsam dem Mund des HERRN, eures Gottes, und glaubtet an ihn nicht und gehorchtet seiner Stimme nicht. Denn ihr seid ungehorsam dem HERRN gewesen, solange ich euch gekannt habe. Also fiel ich nieder vor dem HERRN die vierzig Tage und vierzig Naechte, die ich dalag; denn der HERR sprach, er wollte euch vertilgen. Ich aber bat den HERRN und sprach: HERR HERR, verderbe dein Volk und dein Erbteil nicht, das du durch deine grosse Kraft erloest und mit maechtiger Hand aus Aegypten gefuehrt hast! Gedenke an deine Knechte Abraham, Isaak und Jakob! Sieh nicht an die Haertigkeit und das gottlose Wesen und Suende dieses Volks, dass nicht das Land sage, daraus du uns gefuehrt hast: Der HERR konnte sie nicht ins Land bringen, das er ihnen verheissen hatte, und hat sie darum ausgefuehrt, dass er ihnen gram war, dass er sie toetete in der Wueste! Denn sie sind dein Volk und dein Erbteil, das du mit deinen grossen Kraeften und mit deinem ausgerecktem Arm hast ausgefuehrt.
Kapitel 10. Zu derselben Zeit sprach der HERR zu mir: Haue dir zwei steinerne Tafeln wie die ersten und komm zu mir auf den Berg und mache dir eine hoelzerne Lade, so will ich auf die Tafeln schreiben die Worte, die auf den ersten waren, die du zerbrochen hast; und du sollst sie in die Lade legen. Also machte ich die Lade von Akazienholz und hieb zwei steinerne Tafeln, wie die ersten waren, und ging auf den Berg und hatte die zwei Tafeln in meinen Haenden. Da schrieb er auf die Tafeln, wie die erste Schrift war, die zehn Worte, die der HERR zu euch redete aus dem Feuer auf dem Berge zur Zeit der Versammlung; und der HERR gab sie mir. Und ich wandte mich und ging vom Berge und legte die Tafeln in die Lade, die ich gemacht hatte, dass sie daselbst waeren, wie mir der HERR geboten hatte. Und die Kinder Israel zogen aus von Beeroth-Bne-Jaakan gen Moser. Daselbst starb Aaron, und ist daselbst begraben; und sein Sohn Eleasar ward fuer ihn Priester. Von da zogen sie aus gen Gudegoda, von Gugegoda gen Jotbatha, ein Land, da Baeche sind. Zur selben Zeit sonderte der HERR den Stamm Levi aus, die Lade des Bundes des HERRN zu tragen und zu stehen vor dem HERRN, ihm zu dienen und in seinem Namen zu segnen bis auf diesen Tag. Darum sollten die Leviten kein Teil noch Erbe haben mit ihren Bruedern; denn der HERR ist ihr Erbe, wie der HERR, dein Gott, ihnen geredet hat. Ich aber stand auf dem Berge, wie das erstemal, vierzig Tage und vierzig Naechte; und der HERR erhoerte mich auch diesmal und wollte dich nicht verderben. Er sprach aber zu mir: Mache dich auf und gehe hin, dass du vor dem Volk her ziehst, dass sie hineinkommen und das Land einnehmen, das ich ihren Vaetern geschworen habe ihnen zu geben. Nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von dir, denn dass du den HERRN, deinen Gott, fuerchtest, dass du in allen seinen Wegen wandelst und liebst ihn und dienest dem HERRN, deinem Gott, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, dass du die Gebote des HERRN haltest und seine Rechte, die ich dir heute gebiete, auf dass dir's wohl gehe? Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist, das ist des HERRN, deines Gottes. dennoch hat er allein zu deinen Vaetern Lust gehabt, dass er sie liebte, und hat ihren Samen erwaehlt nach ihnen, euch, aus allen Voelkern, wie es heutigestages steht. So beschneidet nun eure Herzen und seid fuerder nicht halsstarrig. Denn der HERR, euer Gott, ist ein Gott aller Goetter und HERR ueber alle Herren, ein grosser Gott, maechtig und schrecklich, der keine Person achtet und kein Geschenk nimmt und schafft Recht den Waisen und Witwen und hat die Fremdlinge lieb, dass er ihnen Speise und Kleider gebe. Darum sollt ihr auch die Fremdlinge lieben; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Aegyptenland. Den HERRN, deinen Gott, sollst du fuerchten, ihm sollst du dienen, ihm sollst du anhangen und bei seinem Namen schwoeren. Er ist dein Ruhm und dein Gott, der bei dir solche grosse und schreckliche Dinge getan hat, die deine Augen gesehen haben. Deine Vaeter zogen hinab nach Aegypten mit siebzig Seelen; aber nun hat dich der HERR, dein Gott, gemehrt wie die Sterne am Himmel.
Kapitel 11. So sollst du nun den HERRN, deinen Gott, lieben und sein Gesetz, seine Weise, seine Rechte halten dein Leben lang. Und erkennet heute, was eure Kinder nicht wissen noch gesehen haben, naemlich die Zuechtigung des HERRN, eures Gottes, seine Herrlichkeit, dazu seine maechtige Hand und ausgereckten Arm und seine Zeichen und Werke, die er getan hat unter den Aegyptern, an Pharao, dem Koenig in Aegypten, und am allem seinem Lande; und was er an der Macht der Aegypter getan hat, an ihren Rossen und Wagen, da er das Wasser des Schilfmeers ueber sie fuehrte, da sie euch nachjagten und sie der HERR umbrachte bis auf diesen Tag; und was er euch getan hat in der Wueste, bis ihr an diesen Ort gekommen seid; was er Dathan und Abiram getan hat, den Kindern Eliabs, des Sohnes Rubens, wie die Erde ihren Mund auftat und verschlang sie mit Gesinde und Huetten und allem ihrem Gut, das sie erworben hatten, mitten unter dem ganzen Israel. Denn eure Augen haben die grossen Werke des HERRN gesehen, die er getan hat. Darum sollt ihr alle die Gebote halten, die ich dir heute gebiete, auf dass ihr gestaerkt werdet, hineinzukommen und das Land einzunehmen, dahin ihr ziehet, dass ihr's einnehmet; und dass du lange lebest in dem Lande, das der HERR euren Vaetern geschworen hat ihnen zu geben und ihrem Samen, ein Land, darin Milch und Honig fliesst. Denn das Land, da du hin kommst, ist nicht wie Aegyptenland, davon ihr ausgezogen seid, da du deinen Samen saeen und selbst traenken musstest wie einen Kohlgarten; sondern es hat Berge und Auen, die der Regen vom Himmel traenkt, auf welch Land der HERR, dein Gott, acht hat und die Augen des HERRN, deines Gottes, immerdar sehen, von Anfang des Jahres bis ans Ende. Werdet ihr nun meine Gebote hoeren, die ich euch gebiete, dass ihr den HERRN, euren Gott, liebet und ihm dienet von ganzem Herzen und von ganzer Seele, so will ich eurem Land Regen geben zu seiner Zeit, Fruehregen und Spaetregen, dass du einsammelst dein Getreide, deinen Most und dein Oel, und will deinem Vieh Gras geben auf deinem Felde, dass ihr esset und satt werdet. Huetet euch aber, dass sich euer Herz nicht ueberreden lasse, dass ihr abweichet und dienet andern Goettern und betet sie an, und dass dann der Zorn des HERRN ergrimme ueber euch und schliesse den Himmel zu, dass kein Regen komme und die Erde ihr Gewaechs nicht gebe und ihr bald umkommt von dem guten Lande, das euch der HERR gegeben hat. So fasset nun diese Worte zu Herzen und in eure Seele und bindet sie zum Zeichen auf eure Hand, dass sie ein Denkmal vor euren Augen seien. Und lehret sie eure Kinder, dass du davon redest, wenn du in deinem Hause sitzest oder auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst; und schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und an die Tore, dass du und deine Kinder lange leben in dem Lande, das der HERR deinen Vaetern geschworen hat ihnen zu geben, solange die Tage vom Himmel auf Erden waehren. Denn wo ihr diese Gebote alle werdet halten, die ich euch gebiete, dass ihr darnach tut, dass ihr den HERRN, euren Gott, liebet und wandelt in allen seinen Wegen und ihm anhanget, so wir der HERR alle diese Voelker vor euch her ausstossen, dass ihr groessere und staerkere Voelker vertreibt, denn ihr seid. Alle Orte, darauf eure Fusssohle tritt, sollen euer sein; von der Wueste an und von dem Berge Libanon und von dem Wasser Euphrat bis ans Meer gegen Abend soll eure Grenze sein. Niemand wird euch widerstehen koennen. Furcht und Schrecken vor euch wird der HERR ueber alles Land kommen lassen, darauf ihr tretet, wie er euch verheissen hat. Siehe, ich lege euch heute vor den Segen und den Fluch: den Segen so ihr gehorchet den Geboten des Herrn, eures Gottes, die ich euch heute gebiete; den Fluch aber, so ihr nicht gehorchen werdet den Geboten des HERRN, eures Gottes, und abweichet von dem Wege, den ich euch heute gebiete, dass ihr andern Goettern nachwandelt, die ihr nicht kennt. Wenn dich der HERR, dein Gott, in das Land bringt, da du hineinkommst, dass du es einnehmest, so sollst du den Segen sprechen lassen auf dem Berge Garizim und den Fluch auf dem Berge Ebal, welche sind jenseit des Jordans, der Strasse nach gegen der Sonne Niedergang, im Lande der Kanaaniter, die auf dem Blachfelde wohnen, Gilgal gegenueber, bei dem Hain More. Denn ihr werdet ueber den Jordan gehen, dass ihr hineinkommet, das Land einzunehmen, das euch der HERR, euer Gott, gegeben hat, dass ihr's einnehmet und darin wohnet. So haltet nun, dass ihr tut nach allen Geboten und Rechten, die ich euch heute vorlege.
Kapitel 12. Das sind die Gebote und Rechte, die ihr halten sollt, dass ihr darnach tut in dem Lande, das der HERR, deiner Vaeter Gott, dir gegeben hat einzunehmen, solange ihr auf Erden lebt. Verstoert alle Orte, da die Heiden, die ihr vertreiben werdet, ihren Goettern gedient haben, es sei auf hohen Bergen, auf Huegeln oder unter gruenen Baeumen, und reisst um ihre Altaere und zerbrecht ihre Saeulen und verbrennt mit Feuer ihre Haine, und die Bilder ihrer Goetter zerschlagt, und vertilgt ihren Namen aus demselben Ort. Ihr sollt dem HERRN, eurem Gott, nicht also tun; sondern den Ort, den der HERR, euer Gott, erwaehlen wird aus allen euren Staemmen, dass er seinen Namen daselbst laesst wohnen, sollt ihr aufsuchen und dahin kommen und eure Brandopfer und eure andern Opfer und eure Zehnten und eurer Haende Hebe und euer Geluebde und eure freiwilligen Opfer und die Erstgeburt eurer Rinder und Schafe dahin bringen. Und sollt daselbst vor dem HERRN, eurem Gott, essen und froehlich sein, ihr und euer Haus, ueber alles, was eure Hand vor sich bringt, darin dich der HERR, dein Gott, gesegnet hat. Ihr sollt der keins tun, das wir heute allhier tun, ein jeglicher, was ihn recht duenkt. Denn ihr seid bisher noch nicht zur Ruhe gekommen noch zu dem Erbteil, das dir der HERR, dein Gott, geben wird. Ihr werdet aber ueber den Jordan gehen und in dem Lande wohnen, das euch der HERR, euer Gott, wird zum Erbe austeilen, und er wird euch Ruhe geben von allen euren Feinden um euch her, und ihr werdet sicher wohnen. Wenn nun der HERR, dein Gott, einen Ort erwaehlt, dass sein Name daselbst wohne, sollt ihr dahin bringen alles, was ich euch gebiete: eure Brandopfer, eure andern Opfer, eure Zehnten, eurer Haende Hebe und eure freien Geluebde, die ihr dem HERRN geloben werdet. und sollt froehlich sein vor dem HERRN, eurem Gott, ihr und eure Soehne und eure Toechter und eure Knechte und eure Maegde und die Leviten, die in euren Toren sind; denn sie haben kein Teil noch Erbe mit euch. Huete dich, dass du nicht deine Brandopfer opferst an allen Orten, die du siehst; sondern an dem Ort, den der HERR erwaehlt in irgend einem deiner Staemme, da sollst du dein Brandopfer opfern und tun alles, was ich dir gebiete. Doch magst du schlachten und Fleisch essen in allen deinen Toren, nach aller Lust deiner Seele, nach dem Segen des HERRN, deines Gottes, den er dir gegeben hat; beide, der Reine und der Unreine, moegen's essen, wie man Reh oder Hirsch isst. Nur das Blut sollst du nicht essen, sondern auf die Erde giessen wie Wasser. Du darfst aber nicht essen in deinen Toren vom Zehnten deines Getreides, deines Mostes, deines Oels noch von der Erstgeburt deiner Rinder, deiner Schafe, oder von irgend einem deiner Geluebde, die du gelobt hast, oder von deinem freiwilligen Opfer, oder von der Hebe deiner Hand; sondern vor dem HERRN, deinem Gott, sollst du solches essen an dem Ort, den der HERR, dein Gott, erwaehlt, du und deine Soehne, deine Toechter, deine Knechte, deine Maegde und der Levit, der in deinem Tor ist, und sollst froehlich sein vor dem HERRN, deinem Gott, ueber alles, was deine Hand vor sich bringt. Und huete dich, dass du den Leviten nicht verlaesst, solange du in deinem Lande lebst. Wenn aber der HERR, dein Gott, deine Grenze erweitern wird, wie er dir verheissen hat, und du sprichst: Ich will Fleisch essen, weil deine Seele Fleisch zu essen geluestet, so iss Fleisch nach aller Lust deiner Seele. Ist aber die Staette fern von dir, die der HERR, dein Gott, erwaehlt hat, dass er seinen Namen daselbst wohnen lasse, so schlachte von deinen Rindern oder Schafen, die dir der HERR gegeben hat, wie ich dir geboten habe, und iss es in deinen Toren nach aller Lust deiner Seele. Wie man Reh oder Hirsch isst, magst du es essen; beide, der Reine und der Unreine, moegen es zugleich essen. Allein merke, dass du das Blut nicht essest, denn das Blut ist die Seele; darum sollst du die Seele nicht mit dem Fleisch essen, sondern sollst es auf die Erde giessen wie Wasser. Und sollst es darum nicht essen, dass dir's wohl gehe und deinen Kindern nach dir, weil du getan hast, was recht ist vor dem HERRN. Aber wenn du etwas heiligen willst von dem Deinen oder geloben, so sollst du es aufladen und bringen an den Ort, den der HERR erwaehlt hat, und dein Brandopfer mit Fleisch und Blut tun auf dem Altar des HERRN, deines Gottes. Das Blut deiner andern Opfer soll gegossen werden auf den Altar des HERRN, deines Gottes, und das Fleisch sollst du essen. Sieh zu, und hoere alle diese Worte, die ich dir gebiete, auf dass dir's wohl gehe und deinen Kindern nach dir ewiglich, weil du getan hast, was recht und gefaellig ist vor dem HERRN, deinem Gott. Wenn der HERR, dein Gott, vor dir her die Heiden ausrottet, dass du hinkommst, ihr Land einzunehmen, und es eingenommen hast und darin wohnst, so huete dich, dass du nicht in den Strick fallest ihnen nach, nachdem sie vertilgt sind vor dir, und nicht fragst nach ihren Goettern und sprichst: Wie diese Voelker haben ihren Goettern gedient, also will ich auch tun. Du sollst nicht also dem HERRN, deinem Gott, tun; denn sie haben ihren Goettern getan alles, was dem HERRN ein Greuel ist und was er hasst, denn sie haben auch ihre Soehne und Toechter mit Feuer verbrannt ihren Goettern. Alles, was ich euch gebiete, das sollt ihr halten, dass ihr darnach tut. Ihr sollt nichts dazutun noch davontun.
Kapitel 13. Wenn ein Prophet oder Traeumer unter euch wird aufstehen und gibt dir ein Zeichen oder Wunder, und das Zeichen oder Wunder kommt, davon er dir gesagt hat, und er spricht: Lass uns andern Goettern folgen, die ihr nicht kennt, und ihnen dienen; so sollst du nicht gehorchen den Worten des Propheten oder Traeumers; denn der HERR, euer Gott, versucht euch, dass er erfahre, ob ihr ihn von ganzem Herzen liebhabt. Denn ihr sollt dem HERRN, eurem Gott, folgen und ihn fuerchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhangen. Der Prophet aber oder der Traeumer soll sterben, darum dass er euch von dem HERRN, eurem Gott, der euch aus Aegyptenland gefuehrt und dich von dem Diensthause erloest hat, abzufallen gelehrt und dich aus dem Wege verfuehrt hat, den der HERR, dein Gott, geboten hat, darin zu wandeln, auf dass du das Boese von dir tust. Wenn dich dein Bruder, deiner Mutter Sohn, oder dein Sohn oder deine Tochter oder das Weib in deinen Armen oder dein Freund, der dir ist wie dein Herz, heimlich ueberreden wuerde und sagen: Lass uns gehen und andern Goettern dienen! -die du nicht kennst noch deine Vaeter, von den Goettern der Voelker, die um euch her sind, sie seien dir nahe oder ferne, von einem Ende der Erde bis an das andere, so willige nicht darein und gehorche ihm nicht. Auch soll dein Auge seiner nicht schonen, und sollst dich seiner nicht erbarmen noch ihn verbergen, sondern sollst ihn erwuergen. Deine Hand soll die erste ueber ihm sein, dass man ihn toete, und darnach die Hand des ganzen Volks. Man soll ihn zu Tode steinigen, denn er hat dich wollen verfuehren von dem HERRN, deinem Gott, der dich aus Aegyptenland, aus dem Diensthaus, gefuehrt hat, auf dass ganz Israel hoere und fuerchte sich und man nicht mehr solch Uebel vornehme unter euch. Wenn du hoerst von irgend einer Stadt, die dir der HERR, dein Gott, gegeben hat, darin zu wohnen, dass man sagt: Es sind etliche heillose Leute ausgegangen unter dir und haben die Buerger ihrer Stadt verfuehrt und gesagt: Lasst uns gehen und andern Goettern dienen! -die ihr nicht kennt- so sollst du sie fleissig suchen, forschen und fragen. Und so sich findet die Wahrheit, dass es gewiss also ist, dass der Greuel unter euch geschehen ist, so sollst du die Buerger derselben Stadt schlagen mit des Schwertes Schaerfe und sie verbannen mit allem, was darin ist, und ihr Vieh mit der Schaerfe des Schwerts. Und allen ihren Raub sollst du sammeln mitten auf die Gasse und mit Feuer verbrennen, die Stadt und allen ihren Raub miteinander, dem HERRN, deinem Gott, dass sie auf einem Haufen liege ewiglich und nie wieder gebaut werde. Und lass nichts von dem Bann an deiner Hand hangen, auf dass der HERR von dem Grimm seines Zorns abgewendet werde und gebe dir Barmherzigkeit und erbarme sich deiner und mehre dich, wie er den Vaetern geschworen hat; darum dass du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorcht hast, zu halten alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, dass du tust, was recht ist vor den Augen des HERRN, deines Gottes.
Kapitel 14. Ihr seid die Kinder des HERRN, eures Gottes; ihr sollt euch nicht Male stechen noch kahl scheren ueber den Augen ueber einem Toten. Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott; und der HERR hat dich erwaehlt, dass du sein Eigentum seist, aus allen Voelkern, die auf Erden sind. Du sollst keine Greuel essen. Das sind aber die Tiere, die ihr essen sollt: Ochs, Schaf, Ziege, Hirsch, Reh, Bueffel, Steinbock, Gemse, Auerochs und Elen; und alles Tier, das seine Klauen spaltet und wiederkaeut, sollt ihr essen. Das sollt ihr aber nicht essen von dem, das wiederkaeut, und von dem, das die Klauen spaltet: das Kamel, der Hase und Kaninchen, die wiederkaeuen und doch ihre Klauen nicht spalten, sollen euch unrein sein; das Schwein, ob es wohl die Klauen spaltet, so wiederkaeut es doch nicht: es soll euch unrein sein. Ihr Fleisch sollt ihr nicht essen, und ihr Aas sollt ihr nicht anruehren, Das ist, was ihr essen sollt von allem, das in Wassern ist: alles, was Flossfedern und Schuppen hat, sollt ihr essen. Was aber keine Flossfedern noch Schuppen hat, sollt ihr nicht essen; denn es ist euch unrein. Alle reinen Voegel esset. Das sind aber die ihr nicht essen sollt: der Adler, der Habicht, der Fischaar, der Taucher, der Weih, der Geier mit seiner Art und alle Raben mit ihrer Art, der Strauss, die Nachteule, der Kuckuck, der Sperber mit seiner Art, das Kaeuzlein, der Uhu, die Fledermaus, die Rohrdommel, der Storch, der Schwan, der Reiher, der Haeher mit seiner Art, der Wiedehopf, die Schwalbe. Und alles was Fluegel hat und kriecht, soll euch unrein sein, und sollt es nicht essen. Die reinen Voegel sollt ihr essen. Ihr sollt kein Aas essen-dem Fremdling in deinem Tor magst du es geben, dass er's esse oder dass er's verkaufe einem Auslaender; denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott. Du sollst das Boecklein nicht kochen in der Milch seiner Mutter. Du sollst alle Jahre den Zehnten absondern alles Ertrages deiner Saat, der aus deinem Acker kommt, und sollst davon essen vor dem HERRN, deinem Gott, an dem Ort, den er erwaehlt, dass sein Name daselbst wohne, naemlich vom Zehnten deines Getreides, deines Mostes, deines Oels und von der Erstgeburt deiner Rinder und deiner Schafe, auf dass du lernst fuerchten den HERRN, deinen Gott, dein Leben lang. Wenn aber des Weges dir zu viel ist, dass du solches hintragen kannst, darum dass der Ort dir zu ferne ist, den der HERR, dein Gott, erwaehlt hat, dass er seinen Namen daselbst wohnen lasse (denn der HERR, dein Gott, hat dich gesegnet): so gib's hin um Geld und fasse das Geld in deine Hand und gehe an den Ort, den der HERR, dein Gott, erwaehlt hat, und gib das Geld um alles, was deiner Seele geluestet, es sei um Rinder, Schafe, Wein, starken Trank oder um alles, das deine Seele wuenscht, und iss daselbst vor dem HERRN, deinem Gott, und sei froehlich, du und dein Haus und der Levit, der in deinem Tor ist (den sollst du nicht verlassen, denn er hat kein Teil noch Erbe mit dir). Alle drei Jahre sollst du aussondern den Zehnten deines Ertrages desselben Jahrs und sollst's lassen in deinem Tor. So soll kommen der Levit (der kein Teil noch Erbe mit dir hat) und der Fremdling und der Waise und die Witwe, die in deinem Tor sind, und essen und sich saettigen, auf dass dich der HERR, dein Gott, segne in allen Werken deiner Hand, die du tust.
Kapitel 15. Alle sieben Jahre sollst du ein Erlassjahr halten. Also soll's aber zugehen mit dem Erlassjahr: wenn einer seinem Naechsten etwas borgte, der soll's ihm erlassen und soll's nicht einmahnen von seinem Naechsten oder von seinem Bruder; denn es heisst das Erlassjahr des HERRN. Von einem Fremden magst du es einmahnen; aber dem, der dein Bruder ist, sollst du es erlassen. Es sollte allerdinge kein Armer unter euch sein; denn der HERR wird dich segnen in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird zum Erbe einzunehmen, allein, dass du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchest und haltest alle diese Gebote, die ich dir heute gebiete, dass du darnach tust. Denn der HERR, dein Gott, wird dich segnen, wie er dir verheissen hat; so wirst du vielen Voelkern leihen, und du wirst von niemanden borgen; du wirst ueber viele Voelker herrschen, und ueber dich wird niemand herrschen. Wenn deiner Brueder irgend einer arm ist in irgend einer Stadt in deinem Lande, das der HERR, dein Gott, dir geben wird, so sollst du dein Herz nicht verhaerten noch deine Hand zuhalten gegen deinen armen Bruder, sondern sollst sie ihm auftun und ihm leihen, nach dem er Mangel hat. Huete dich, dass nicht in deinem Herzen eine boese Tuecke sei, dass du sprichst: Es naht herzu das siebente Jahr, das Erlassjahr, und siehst einen armen Bruder unfreundlich an und gebest ihm nicht; so wird er ueber dich zu dem HERRN rufen, und es wird dir eine Suende sein. Sondern du sollst ihm geben und dein Herz nicht verdriessen lassen, dass du ihm gibst; denn um solches willen wird dich der HERR, dein Gott, segnen in allen deinen Werken und in allem, was du vornimmst. Es werden allezeit Arme sein im Lande; darum gebiete ich dir und sage, dass du deine Hand auftust deinem Bruder, der bedraengt und arm ist in deinem Lande. Wenn sich dein Bruder, ein Hebraeer oder eine Hebraeerin, dir verkauft, so soll er dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr sollst du ihn frei losgeben. Und wenn du ihn frei losgibst, sollst du ihn nicht leer von dir gehen lassen, sondern sollst ihm auflegen von deinen Schafen, von deiner Tenne von deiner Kelter, dass du gebest von dem, das dir der HERR, dein Gott, gesegnet hat. Und gedenke, dass du auch Knecht warst in Aegyptenland und der HERR, dein Gott, dich erloest hat; darum gebiete ich dir solches heute. Wird er aber zu dir sprechen: Ich will nicht ausziehen von dir; denn ich habe dich und dein Haus lieb (weil ihm wohl bei dir ist), so nimm einen Pfriemen und bohre ihm durch sein Ohr an der Tuer und lass ihn ewiglich dein Knecht sein. Mit deiner Magd sollst du auch also tun. Und lass dich's nicht schwer duenken, dass du ihn frei losgibst, denn er hat dir als zwiefaeltiger Tageloehner sechs Jahre gedient; so wird der HERR, dein Gott, dich segnen in allem, was du tust. Alle Erstgeburt, die unter deinen Rindern und Schafen geboren wird, was ein Maennlein ist, sollst du dem HERRN, deinem Gott, heiligen. Du sollst nicht ackern mit dem Erstling deiner Ochsen und nicht scheren die Erstlinge deiner Schafe. Vor dem HERRN, deinem Gott, sollst du sie essen jaehrlich an der Staette, die der HERR erwaehlt, du und dein Haus. Wenn's aber einen Fehl hat, dass es hinkt oder blind ist, oder sonst irgend einen boesen Fehl, so sollst du es nicht opfern dem HERRN, deinem Gott; sondern in deinem Tor sollst du es essen, du seist unrein oder rein, wie man Reh und Hirsch isst. Allein dass du sein Blut nicht essest, sondern auf die Erde giessest wie Wasser.
Kapitel 16. Halte den Monat Abib, dass du Passah haltest dem HERRN, deinem Gott; denn im Monat Abib hat dich der HERR, dein Gott, aus Aegypten gefuehrt bei der Nacht. Und sollst dem HERRN, deinem Gott, das Passah schlachten, Schafe und Rinder, an der Staette, die der HERR erwaehlen wird, dass sein Name daselbst wohne. Du sollst kein Gesaeuertes auf das Fest essen, denn mit Furcht bist du aus Aegyptenland gezogen, auf dass du des Tages deines Auszugs aus Aegyptenland gedenkest dein Leben lang. Es soll in sieben Tagen kein Sauerteig gesehen werden in allen deinen Grenzen und soll auch nichts vom Fleisch, das des Abends am ersten Tage geschlachtet ist, ueber Nacht bleiben bis an den Morgen. Du darfst nicht Passah schlachten in irgend deiner Tore einem, die dir der HERR, dein Gott gegeben hat; sondern an der Staette, die der HERR, dein Gott erwaehlen wird, dass sein Name daselbst wohne, da sollst du das Passah schlachten des Abends, wenn die Sonne ist untergegangen, zu der Zeit, als du aus Aegypten zogst. Und sollst kochen und essen an der Staette, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird, und darnach dich wenden des Morgens und heimgehen in deine Huetten. Sechs Tage sollst du ungesaeuertes essen, und am siebenten Tag ist die Versammlung des HERRN, deines Gottes; da sollst du keine Arbeit tun. Sieben Wochen sollst du dir zaehlen, und anheben zu zaehlen, wenn man anfaengt mit der Sichel in der Saat. Und sollst halten das Fest der Wochen dem HERRN, deinem Gott, dass du eine freiwillige Gabe deiner Hand gebest, nach dem dich der HERR, dein Gott, gesegnet hat; und sollst froehlich sein vor dem HERRN, deinem Gott, du und dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd und der Levit, der in deinem Tor ist, der Fremdling, der Waise, und die Witwe, die unter dir sind, an der Staette, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird, dass sein Name da wohne. Und gedenke, dass du Knecht in Aegypten gewesen bist, dass du haltest und tust nach diesen Geboten. Das Fest der Laubhuetten sollst du halten sieben Tage, wenn du hast eingesammelt von deiner Tenne und von deiner Kelter, und sollst froehlich sein auf deinem Fest, du und dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, der Levit, der Fremdling, der Waise und die Witwe, die in deinem Tor sind. Sieben Tage sollst du dem HERRN, deinem Gott, das Fest halten an der Staette, die der HERR erwaehlen wird. Denn der HERR, dein Gott, wird dich segnen in allem deinem Einkommen und in allen Werken deiner Haende; darum sollst du froehlich sein. Dreimal des Jahres soll alles, was maennlich ist unter dir, vor dem HERR, deinem Gott, erscheinen, an der Staette, die der HERR erwaehlen wird: aufs Fest der ungesaeuerten Brote, aufs Fest der Wochen und aufs Fest der Laubhuetten; sie sollen aber nicht leer vor dem HERRN erscheinen, ein jeglicher nach der Gabe seiner Hand, nach dem Segen, den dir der HERR, dein Gott, gegeben hat. Richter und Amtleute sollst du dir setzen in allen deinen Toren, die dir der HERR, dein Gott, geben wird unter deinen Staemmen, dass sie das Volk richten mit rechtem Gericht. Du sollst das Recht nicht beugen und sollst auch keine Person ansehen noch Geschenke nehmen; denn die Geschenke machen die Weisen blind und verkehren die Sachen der Gerechten. Was recht ist, dem sollst du nachjagen, auf dass du leben und einehmen moegest das Land, das dir der HERR, dein Gott, geben wird. Du sollst keinen Hain von Baeumen pflanzen bei dem Altar des HERRN, deines Gottes, den du dir machst. Du sollst keine Saeule aufrichten, welche der HERR, dein Gott, hasst.
Kapitel 17. Du sollst dem HERRN, deinem Gott, keinen Ochsen oder Schaf opfern, das einen Fehl oder irgend etwas Boeses an sich hat; denn es ist dem HERRN, deinem Gott, ein Greuel. Wenn unter dir in der Tore einem, die dir der HERR, geben wird, jemand gefunden wird, Mann oder Weib, der da uebel tut vor den Augen des HERRN, deines Gottes, dass er seinen Bund uebertritt und hingeht und dient andern Goettern und betet sie an, es sei Sonne oder Mond oder allerlei Heer des Himmels, was ich nicht geboten habe, und es wird dir angesagt, und du hoerst es, so sollst du wohl darnach fragen. Und wenn du findest, das es gewiss wahr ist, dass solcher Greuel in Israel geschehen ist, so sollst du den Mann oder das Weib ausfuehren, die solches Uebel getan haben, zu deinem Tor und sollst sie zu Tode steinigen. Auf zweier oder dreier Zeugen Mund soll sterben, wer des Todes wert ist; aber auf eines Zeugen soll er nicht sterben. Die Hand der Zeugen soll die erste sein, ihn zu toeten, und darnach die Hand alles Volks, dass du das Boese von dir tust. Wenn eine Sache vor Gericht dir zu schwer sein wird, zwischen Blut und Blut, zwischen Handel und Handel, zwischen Schaden und Schaden, und was Streitsachen sind in deinen Toren, so sollst du dich aufmachen und hingehen zu der Staette, die der HERR, dein Gott, erwaehlen wird, und zu den Priestern, den Leviten, und zu dem Richter, der zur Zeit sein wird, kommen und fragen; die sollen dir das Urteil sprechen. Und du sollst tun nach dem, was sie dir sagen an der Staette, die der HERR erwaehlen wird, und sollst es halten, dass du tust nach allem, was sie dich lehren werden. Nach dem Gesetz, das sie dich lehren, und nach dem Recht, das sie dir sagen, sollst du dich halten, dass du davon nicht abweichest, weder zur Rechten noch zur Linken. Und wo jemand vermessen handeln wuerde, dass er dem Priester nicht gehorchte, der daselbst in des HERRN, deines Gottes, Amt steht, oder dem Richter, der soll sterben, und sollst das Boese aus Israel tun, dass es alles Volk hoere und sich fuerchte und nicht mehr vermessen sei. Wenn du in das Land kommst, das dir der HERR, dein Gott, geben wird, und nimmst es ein und wohnst darin und wirst sagen: Ich will einen Koenig ueber mich setzen, wie alle Voelker um mich her haben, so sollst du den zum Koenig ueber dich setzen, den der HERR, dein Gott, erwaehlen wird. Du sollst aber aus deinen Bruedern einen zum Koenig ueber dich setzen. Du darfst nicht irgend einen Fremdem, der nicht dein Bruder ist, ueber dich setzen. Allein dass er nicht viele Rosse halte und fuehre das Volk nicht wieder nach Aegypten um der Menge der Rosse willen; weil der HERR euch gesagt hat, dass ihr hinfort nicht wieder diesen Weg kommen sollt. Er soll auch nicht viele Weiber nehmen, dass sein Herz nicht abgewandt werde, und soll auch nicht viel Silber und Gold sammeln. Und wenn er nun sitzen wird auf dem Stuhl seines Koenigreichs, soll er dies andere Gesetz von den Priestern, den Leviten, nehmen und in ein Buch schreiben lassen. Das soll bei ihm sein, und er soll darin lesen sein Leben lang, auf dass er lerne fuerchten den HERRN, seinen Gott, dass er halte alle Worte dieses Gesetzes und diese Rechte, dass er darnach tue. Er soll sein Herz nicht erheben ueber seine Brueder und soll nicht weichen von dem Gebot, weder zur Rechten noch zur Linken, auf dass er seine Tage verlaengere in seinem Koenigreich, er und seine Kinder in Israel.
Kapitel 18. Die Priester, die Leviten des ganzen Stammes Levi, sollen nicht Teil noch Erbe haben mit Israel. Die Opfer des HERRN und sein Erbteil sollen sie essen. Darum sollen sie kein Erbe unter ihren Bruedern haben, dass der HERR ihr Erbe ist, wie er ihnen geredet hat. Das soll aber das Recht der Priester sein an dem Volk, an denen, die da opfern, es sei Ochse oder Schaf, dass man dem Priester gebe den Arm und beide Kinnbacken und den Wanst und die Erstlinge deines Korns, deines Mostes und deines Oels und die Erstlinge von der Schur deiner Schafe. Denn der HERR, dein Gott, hat ihn erwaehlt aus allen deinen Staemmen, dass er stehe am Dienst im Namen des HERRN, er und seine Soehne ewiglich. Wenn ein Levit kommt aus irgend einem deiner Tore oder sonst irgend aus ganz Israel, da er Gast ist, und kommt nach aller Lust seiner Seele an den Ort, den der HERR erwaehlen wird, dass er diene im Namen des HERRN, seines Gottes, wie alle seine Brueder, die Leviten, die daselbst vor dem HERR stehen: die sollen gleichen Teil zu essen haben, ohne was einer hat von dem verkauften Gut seiner Vaeter. Wenn du in das Land kommst, das dir der HERR, dein Gott, geben wird, so sollst du nicht lernen tun die Greuel dieser Voelker, dass nicht jemand unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lasse, oder ein Weissager oder Tagewaehler oder der auf Vogelgeschrei achte oder ein Zauberer oder Beschwoerer oder Wahrsager oder Zeichendeuter oder der die Toten frage. Denn wer solches tut, der ist dem HERRN ein Greuel, und um solcher Greuel willen vertreibt sie der HERR, dein Gott, vor dir her. Du aber sollst rechtschaffen sein mit dem HERRN, deinem Gott. Denn diese Voelker, deren Land du einnehmen wirst, gehorchen den Tagewaehlern und Weissagern; aber du sollst dich nicht also halten gegen den HERRN, deinen Gott. Einen Propheten wie mich wird der HERR, dein Gott, dir erwecken aus dir und aus deinen Bruedern; dem sollt ihr gehorchen. Wie du denn von dem HERRN, deinem Gott, gebeten hast am Horeb am Tage der Versammlung und sprachst: Ich will hinfort nicht mehr hoeren die Stimme des HERRN, meines Gottes, und das sehr grosse Feuer nicht mehr sehen, dass ich nicht sterbe. Und der HERR sprach zu mir: Sie haben wohl geredet. Ich will ihnen einen Propheten, wie du bist, erwecken aus ihren Bruedern und meine Worte in seinen Mund geben; der soll zu ihnen reden alles, was ich ihm gebieten werde. Und wer meine Worte nicht hoeren wird, die er in meinem Namen reden wird, von dem will ich's fordern. Doch wenn ein Prophet vermessen ist, zu reden in meinem Namen, was ich ihm nicht geboten habe zu reden, und wenn einer redet in dem Namen anderer Goetter, derselbe Prophet soll sterben. Ob du aber in deinem Herzen sagen wuerdest: Wie kann ich merken, welches Wort der HERR nicht geredet hat? Wenn der Prophet redet in dem Namen des HERRN, und es wird nichts daraus und es kommt nicht, das ist das Wort, das der HERR nicht geredet hat, darum scheue dich nicht vor ihm.
Kapitel 19. Wenn der HERR, dein Gott, die Voelker ausgerottet hat, welcher Land dir der HERR, dein Gott, geben wird, dass du es einnehmest und in ihren Staedten und Haeusern wohnst, sollst du dir drei Staedte aussondern in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird einzunehmen. Und sollst den Weg dahin zurichten und das Gebiet deines Landes, das dir der HERR, dein Gott, austeilen wird, in drei Kreise scheiden, dass dahin fliehe, wer einen Totschlag getan hat. Und also soll's sein mit der Sache des Totschlaegers, der dahin flieht, dass er lebendig bleibe: wenn jemand seinen Naechsten schlaegt, nicht vorsaetzlich, und hat zuvor keinen Hass auf ihn gehabt, sondern als wenn jemand mit seinem Naechsten in den Wald ginge, Holz zu hauen, und seine Hand holte mit der Axt aus, das Holz abzuhauen, und das Eisen fuehre vom Stiel und traefe seinen Naechsten, dass er stuerbe: der soll in dieser Staedte eine fliehen, dass er lebendig bleibe, auf dass nicht der Blutraecher dem Totschlaeger nachjage, weil sein Herz erhitzt ist, und ergreife ihn, weil der Weg so ferne ist, und schlage ihn tot, so er doch nicht des Todes schuldig ist, weil er keinen Hass gegen ihn getragen hat. Darum gebiete ich dir, dass du drei Staedte aussonderst. Und so der HERR, dein Gott, deine Grenzen erweitern wird, wie er deinen Vaetern geschworen hat, und gibt dir alles Land, das er geredet hat deinen Vaetern zu geben (so du anders alle diese Gebote halten wirst, dass du darnach tust, die ich dir heute gebiete, dass du den HERRN, deinen Gott, liebst und in seinen Wegen wandelst dein Leben lang), so sollst du noch drei Staedte tun zu diesen dreien, auf dass nicht unschuldig Blut in deinem Land vergossen werde, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe gibt, und Blutschulden auf dich kommen. Wenn aber jemand Hass traegt wider seinen Naechsten und lauert auf ihn und macht sich ueber ihn und schlaegt ihn tot und flieht in dieser Staedte eine, so sollen die Aeltesten in seiner Stadt hinschicken und ihn von da holen lassen und ihn in die Haende des Blutraechers geben, dass er sterbe. Deine Augen sollen ihn nicht verschonen, und du sollst das unschuldige Blut aus Israel tun, dass dir's wohl gehe. Du sollst deines Naechsten Grenze nicht zuruecktreiben, die die Vorfahren gesetzt haben in deinem Erbteil, das du erbest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, gegeben hat einzunehmen. Es soll kein einzelner Zeuge wider jemand auftreten ueber irgend eine Missetat oder Suende, es sei welcherlei Suende es sei, die man tun kann, sondern in dem Mund zweier oder dreier Zeugen soll die Sache bestehen. Wenn ein frevler Zeuge wider jemand auftritt, ueber ihn zu bezeugen eine Uebertretung, so sollen die beiden Maenner, die eine Sache miteinander haben, vor dem HERRN, vor den Priestern und Richtern stehen, die zur selben Zeit sein werden; und die Richter sollen wohl forschen. Und wenn der falsche Zeuge hat ein falsches Zeugnis wider seinen Bruder gegeben, so sollt ihr ihm tun, wie er gedachte seinem Bruder zu tun, dass du das Boese von dir wegtust, auf dass es die andern hoeren, sich fuerchten und nicht mehr solche boese Stuecke vornehmen zu tun unter dir. Dein Auge soll sie nicht schonen; Seele um Seele, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuss um Fuss.
Kapitel 20. Wenn du in einen Krieg ziehst wider deine Feinde und siehst Rosse und Wagen eines Volks, das groesser ist als du, so fuerchte dich nicht vor ihnen; denn der HER, dein Gott, der dich aus Aegyptenland gefuehrt hat, ist mit dir. Wenn ihr nun hinzukommt zum Streit, so soll der Priester herzutreten und mit dem Volk reden und zu ihnen sprechen: Israel, hoere zu! Ihr geht heute in den Streit wider eure Feinde; euer Herz verzage nicht, fuerchtet euch nicht und erschreckt nicht und lasst euch nicht grauen vor ihnen; denn der HERR, euer Gott, geht mit euch, dass er fuer euch streite mit euren Feinden, euch zu helfen. Aber die Amtleute sollen mit dem Volk reden und sagen: Welcher ein neues Haus gebaut hat und hat's noch nicht eingeweiht, der gehe hin und bleibe in seinem Hause, auf dass er nicht sterbe im Krieg und ein anderer weihe es ein. Welcher einen Weinberg gepflanzt hat und hat seine Fruechte noch nicht genossen, der gehe hin und bleibe daheim, dass er nicht im Kriege sterbe und ein anderer geniesse seine Fruechte. Welcher ein Weib sich verlobt hat und hat sie noch nicht heimgeholt, der gehe hin und bleibe daheim, dass er nicht im Kriege sterbe und ein anderer hole sie heim. Und die Amtleute sollen weiter mit dem Volk reden und sprechen: Welcher sich fuerchtet und ein verzagtes Herz hat, der gehe hin und bleibe daheim, auf dass er nicht auch seiner Brueder Herz feige mache, wie sein Herz ist. Und wenn die Amtleute ausgeredet haben mit dem Volk, so sollen sie die Hauptleute vor das Volk an die Spitze stellen. Wenn du vor eine Stadt ziehst, sie zu bestreiten, so sollst du ihr den Frieden anbieten. Antwortet sie dir friedlich und tut dir auf, so soll das Volk, das darin gefunden wird dir zinsbar und untertan sein. Will sie aber nicht friedlich mit dir handeln und will mit dir kriegen, so belagere sie. Und wenn sie der HERR, dein Gott, dir in die Hand gibt, so sollst du alles, was maennlich darin ist, mit des Schwertes Schaerfe schlagen. Allein die Weiber, die Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt ist, und allen Raub sollst du unter dich austeilen und sollst essen von der Ausbeute deiner Feinde, die dir der HERR, dein Gott, gegeben hat. Also sollst du allen Staedten tun, die sehr ferne von dir liegen und nicht von den Staedten dieser Voelker hier sind. Aber in den Staedten dieser Voelker, die dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat, sondern sollst sie verbannen, naemlich die Hethiter, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat, auf dass sie euch nicht lehren tun alle die Greuel, die sie ihren Goettern tun, und ihr euch versuendigt an dem HERR, eurem Gott. Wenn du vor einer Stadt lange Zeit liegen musst, wider die du streitest, sie zu erobern, so sollst die Baeume nicht verderben, dass du mit Aexten dran faehrst; denn du kannst davon essen, darum sollst du sie nicht ausrotten. Ist's doch Holz auf dem Felde und nicht ein Mensch, dass es vor dir ein Bollwerk sein koennte. Welches aber Baeume sind, von denen du weisst, dass man nicht davon isst, die sollst du verderben und ausrotten und Bollwerk daraus bauen wider die Stadt, die mit dir kriegt, bis du ihrer maechtig werdest.
Kapitel 21. Wenn man einen Erschlagenen findet in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird einzunehmen, und er liegt im Felde und man weiss nicht, wer ihn erschlagen hat, so sollen deine Aeltesten und Richter hinausgehen und von dem Erschlagenen messen bis an die Staedte, die umher liegen. Welche Stadt die naechste ist, deren Aelteste sollen eine junge Kuh von den Rindern nehmen, mit der man nicht gearbeitet und die noch nicht am Joch gezogen hat, und sollen sie hinabfuehren in einen kiesigen Grund, der weder bearbeitet noch besaet ist, und daselbst im Grund ihr den Hals brechen. Da sollen herzukommen die Priester, die Kinder Levi; denn der HERR, dein Gott, hat sie erwaehlt, dass sie ihm dienen und in seinem Namen segnen, und nach ihrem Mund sollen alle Sachen und alle Schaeden gerichtet werden. Und alle Aeltesten der Stadt sollen herzutreten zu dem Erschlagenen und ihre Haende waschen ueber die junge Kuh, der im Grunde der Hals gebrochen ist, und sollen antworten und sagen: Unsre Haende haben dies Blut nicht vergossen, so haben's auch unsre Augen nicht gesehen. Sei gnaedig deinem Volk Israel, das du, HERR, erloest hast; lege nicht das unschuldige Blut auf dein Volk Israel! So werden sie ueber dem Blut versoehnt sein. Also sollst du das unschuldige Blut von dir tun, dass du tust, was recht ist vor den Augen des HERRN. Wenn du in einen Streit ziehst wider deine Feinde, und der HERR, dein Gott, gibt sie dir in deine Haende, dass du ihre Gefangenen wegfuehrst, und siehst unter den Gefangenen ein schoenes Weib und hast Lust zu ihr, dass du sie zum Weibe nehmest, so fuehre sie in dein Haus und lass sie ihr Haar abscheren und ihre Naegel beschneiden und die Kleider ablegen, darin sie gefangen ist, und lass sie sitzen in deinem Hause und beweinen einen Monat lang ihren Vater und ihre Mutter; darnach gehe zu ihr und nimm sie zur Ehe und lass sie dein Weib sein. Wenn du aber nicht mehr Lust zu ihr hast, so sollst du sie gehen lassen, wohin sie will, und nicht um Geld verkaufen noch versetzen, darum dass du sie gedemuetigt hast. Wenn jemand zwei Weiber hat, eine, die er liebhat, und eine, die er hasst, und sie ihm Kinder gebaeren, beide, die liebe und die unwerte, dass der Erstgeborene von der unwerten ist, und die Zeit kommt, dass er seinen Kindern das Erbe austeile, so kann er nicht den Sohn der liebsten zum erstgeborenen Sohn machen fuer den erstgeborenen Sohn der unwerten, sondern er soll den Sohn der unwerten fuer den ersten Sohn erkennen, dass er ihm zwiefaeltig gebe von allem, was vorhanden ist; denn derselbe ist der Erstling seiner Kraft, und der Erstgeburt Recht ist sein. Wenn jemand einen eigenwilligen und ungehorsamen Sohn hat, der seines Vaters und seiner Mutter Stimme nicht gehorcht und, wenn sie ihn zuechtigen, ihnen nicht gehorchen will, so sollen ihn Vater und Mutter greifen und zu den Aeltesten der Stadt fuehren und zu dem Tor des Orts, und zu den Aeltesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist eigenwillig und ungehorsam und gehorcht unsrer Stimme nicht und ist ein Schlemmer und ein Trunkenbold. So sollen ihn steinigen alle Leute der Stadt, dass er sterbe, und sollst also das Boese von dir tun, dass es ganz Israel hoere und sich fuerchte. Wenn jemand eine Suende getan hat, die des Todes wuerdig ist, und wird getoetet, und man haengt ihn an ein Holz, so soll sein Leichnam nicht ueber Nacht an dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn desselben Tages begraben, denn ein Gehenkter ist verflucht bei Gott, auf dass du dein Land nicht verunreinigst, das dir der HERR, dein Gott, gibt zum Erbe.
Kapitel 22. Wenn du deines Bruders Ochsen oder Schaf siehst irregehen, so sollst du dich nicht entziehen von ihnen, sondern sollst sie wieder zu deinem Bruder fuehren. Wenn aber dein Bruder dir nicht nahe ist und du kennst ihn nicht, so sollst du sie in dein Haus nehmen, dass sie bei dir seien, bis sie dein Bruder suche, und sollst sie ihm dann wiedergeben. Also sollst du tun mit seinem Esel, mit seinem Kleid und mit allem Verlorenen, das dein Bruder verliert und du findest; du kannst dich nicht entziehen. Wenn du deines Bruders Esel oder Ochsen siehst fallen auf dem Wege, so sollst du dich nicht von ihm entziehen, sondern sollst ihm aufhelfen. Ein Weib soll nicht Mannsgewand tragen, und ein Mann soll nicht Weiberkleider antun; denn wer solches tut, der ist dem HERRN, deinem Gott, ein Greuel. Wenn du auf dem Wege findest ein Vogelnest auf einem Baum oder auf der Erde, mit Jungen oder mit Eiern, und dass die Mutter auf den Jungen oder auf den Eiern sitzt, so sollst du nicht die Mutter mit den Jungen nehmen, sondern sollst die Mutter fliegen lassen und die Jungen nehmen, auf dass dir's wohl gehe und du lange lebest. Wenn du ein neues Haus baust, so mache eine Lehne darum auf deinem Dache, auf dass du nicht Blut auf dein Haus ladest, wenn jemand herabfiele. Du sollst deinen Weinberg nicht mit mancherlei besaeen, dass nicht dem Heiligtum verfalle die Fuelle, der Same, den du gesaet hast, samt dem Ertrage des Weinbergs. Du sollst nicht ackern zugleich mit einem Ochsen und Esel. Du sollst nicht anziehen ein gemengtes Kleid, von Wolle und Leinen zugleich. Du sollst dir Quasten machen an den Zipfeln deines Mantels mit dem du dich bedeckst. Wenn jemand ein Weib nimmt und wird ihr gram, wenn er zu ihr gegangen ist, und legt ihr etwas Schaendliches auf und bringt ein boeses Geschrei ueber sie aus und spricht: Das Weib habe ich genommen, und da ich mich zu ihr tat, fand ich sie nicht Jungfrau, so sollen Vater und Mutter der Dirne sie nehmen und vor die Aeltesten der Stadt in dem Tor hervorbringen der Dirne Jungfrauschaft. Und der Dirne Vater soll sagen: Ich habe diesem Mann meine Tochter zum Weibe gegeben; nun ist er ihr gram geworden und legt ein schaendlich Ding auf sie und spricht: Ich habe deine Tochter nicht Jungfrau gefunden; hier ist die Jungfrauschaft meiner Tochter. Und sollen das Kleid vor den Aeltesten der Stadt ausbreiten. So sollen die Aeltesten der Stadt den Mann nehmen und zuechtigen und um hundert Silberlinge buessen und dieselben der Dirne Vater geben, darum dass er eine Jungfrau in Israel beruechtigt hat; und er soll sie zum Weibe haben, dass er sie sein Leben lang nicht lassen moege. Ist's aber Wahrheit, dass die Dirne nicht ist Jungfrau gefunden, so soll man sie heraus vor die Tuer ihres Vaters Hauses fuehren, und die Leute der Stadt sollen sie zu Tode steinigen, darum dass sie eine Torheit in Israel begangen und in ihres Vaters Hause gehurt hat; und sollst das Boese von dir tun. Wenn jemand gefunden wird, der bei einem Weibe schlaeft, die einen Ehemann hat, so sollen sie beide sterben, der Mann und das Weib, bei dem er geschlafen hat; und sollst das Boese von Israel tun. Wenn eine Dirne jemand verlobt ist, und ein Mann kriegt sie in der Stadt und schlaeft bei ihr, so sollt ihr sie alle beide zu der Stadt Tor ausfuehren und sollt sie steinigen, dass sie sterben; die Dirne darum, dass sie nicht geschrieen hat, da sie doch in der Stadt war; den Mann darum, dass er seines Naechsten Weib geschaendet hat; und sollst das Boese von dir tun. Wenn aber jemand eine verlobte Dirne auf dem Felde kriegt und ergreift sie und schlaeft bei ihr, so soll der Mann allein sterben, der bei ihr geschlafen hat, und der Dirne sollst du nichts tun; denn sie hat keine Suende des Todes wert getan, sondern gleich wie jemand sich wider seinen Naechsten erhoebe und schluege ihn tot, so ist dies auch. Denn er fand sie auf dem Felde, und die verlobte Dirne schrie, und war niemand, der ihr half. Wenn jemand an eine Jungfrau kommt, die nicht verlobt ist, und ergreift sie und schlaeft bei ihr, und es findet sich also, so soll, der bei ihr geschlafen hat, ihrem Vater fuenfzig Silberlinge geben und soll sie zum Weibe haben, darum dass er sie geschwaecht hat; er kann sie nicht lassen sein Leben lang. Niemand soll seines Vaters Weib nehmen und nicht aufdecken seines Vaters Decke.
Kapitel 23. Es soll kein Zerstossener noch Verschnittener in die Gemeinde des HERRN kommen. Es soll auch kein Hurenkind in die Gemeinde des HERRN kommen, auch nach dem zehnten Glied, sondern soll allewege nicht in die Gemeinde des HERRN kommen. Die Ammoniter und Moabiter sollen nicht in die Gemeinde des HERRN kommen, auch nach dem zehnten Glied; sondern sie sollen nimmermehr hineinkommen, darum dass sie euch nicht entgegenkamen mit Brot und Wasser auf dem Wege, da ihr aus Aegypten zoget, vielmehr wider euch dingten den Bileam, den Sohn Beors von Pethor aus Mesopotamien, dass er dich verfluchen sollte. Aber der HERR, dein Gott, wollte Bileam nicht hoeren und wandelte dir den Fluch in den Segen, darum, dass dich der HERR, dein Gott, liebhatte. Du sollst nicht ihren Frieden noch ihr Bestes suchen dein Leben lang ewiglich. Den Edomiter sollst du nicht fuer eine Greuel halten; er ist dein Bruder. Den Aegypter sollst du auch nicht fuer einen Greuel halten; denn du bist ein Fremdling in seinem Lande gewesen. Die Kinder, die sie im dritten Glied zeugen, sollen in die Gemeinde des HERRN kommen. Wenn du ausziehst wider deine Feinde und ein Lager aufschlaegst, so huete dich vor allem Boesen. Wenn jemand unter dir ist, der nicht rein ist, dass ihm des Nachts etwas widerfahren ist, der soll hinaus vor das Lager gehen und nicht wieder hineinkommen, bis er vor abends sich mit Wasser bade; und wenn die Sonne untergegangen ist, soll er wieder ins Lager gehen. Und du sollst draussen vor dem Lager einen Ort haben, dahin du zur Not hinausgehst. Und sollst eine Schaufel haben, und wenn du dich draussen setzen willst, sollst du damit graben; und wenn du gesessen hast, sollst du zuscharren, was von dir gegangen ist. Denn der HERR, dein Gott, wandelt unter deinem Lager, dass er dich errette und gebe deine Feinde vor dir dahin. Darum soll dein Lager heilig sein, dass nichts Schaendliches unter dir gesehen werde und er sich von dir wende. Du sollst den Knecht nicht seinem Herrn ueberantworten, der von ihm zu dir sich entwandt hat. Er soll bei dir bleiben an dem Ort, den er erwaehlt in deiner Tore einem, wo es ihm gefaellt; und sollst ihn nicht schinden. Es soll keine Hure sein unter den Toechtern Israels und kein Hurer unter den Soehnen Israels. Du sollst keinen Hurenlohn noch Hundegeld in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen aus irgend einem Geluebde; denn das ist dem HERRN, deinem Gott, beides ein Greuel. Du sollst von deinem Bruder nicht Zinsen nehmen, weder Geld noch mit Speise noch mit allem, womit man wuchern kann. Von den Fremden magst du Zinsen nehmen, aber nicht von deinem Bruder, auf dass dich der HERR, dein Gott, segne in allem, was du vornimmst in dem Lande, dahin du kommst, es einzunehmen. Wenn du dem HERRN ein Geluebde tust, so sollst du es nicht verziehen zu halten; denn der HERR, dein Gott, wird's von dir fordern, und es wird dir Suende sein. Wenn du das Geloben unterwegs laesst, so ist dir's keine Suende. Aber was zu deinen Lippen ausgegangen ist, sollst du halten und darnach tun, wie du dem HERRN, deinem Gott, freiwillig gelobt hast, was du mit deinem Munde geredet hast. Wenn du in deines Naechsten Weinberg gehst, so magst du Trauben essen nach deinem Willen, bis du satt hast; aber du sollst nichts in dein Gefaess tun Wenn du in die Saat deines Naechsten gehst, so magst du mit der Hand Aehren abrupfen; aber mit der Sichel sollst du nicht darin hin und her fahren.
Kapitel 24. Wenn jemand ein Weib nimmt und ehelicht sie, und sie nicht Gnade findet vor seinen Augen, weil er etwas schaendliches an ihr gefunden hat, so soll er einen Scheidebrief schreiben und ihr in die Hand geben und sie aus seinem Haus entlassen. Wenn sie dann aus seinem Hause gegangen ist und hingeht und wird eines andern Weib, und der andere ihr auch gram wird und einen Scheidebrief schreibt und ihr in die Hand gibt und sie aus seinem Hause laesst, oder so der andere Mann stirbt, der sie zum Weibe genommen hatte: so kann sie ihr erster Mann, der sie entliess, nicht wiederum nehmen, dass sie sein Weib sei, nachdem sie unrein ist, den solches ist ein Greuel vor dem HERRN, auf dass du nicht eine Suende ueber das Land bringst, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe gegeben hat. Wenn jemand kurz zuvor ein Weib genommen hat, der soll nicht in die Heerfahrt ziehen, und man soll ihm nichts auflegen. Er soll frei in seinem Hause sein ein Jahr lang, dass er froehlich sei mit seinem Weibe, das er genommen hat. Du sollst nicht zum Pfande nehmen den unteren und den oberen Muehlstein; denn damit haettest du das Leben zum Pfand genommen. Wenn jemand gefunden wird, der aus seinen Bruedern, aus den Kindern Israel, eine Seele stiehlt, und versetzt oder verkauft sie: solcher Dieb soll sterben, dass du das Boese von dir tust. Huete dich bei der Plage des Aussatzes, dass du mit Fleiss haltest und tust alles, was dich die Priester, die Leviten, lehren; wie ich ihnen geboten habe, so sollt ihr's halten und darnach tun. Bedenke, was der HERR, dein Gott, tat mit Mirjam auf dem Wege, da ihr aus Aegypten zoget. Wenn du deinem Naechsten irgend eine Schuld borgst, so sollst du nicht in sein Haus gehen und ihm ein Pfand nehmen, sondern du sollst aussen stehen, und er, dem du borgst, soll sein Pfand zu dir herausbringen. Ist er aber ein Duerftiger, so sollst du dich nicht schlafen legen ueber seinem Pfand, sondern sollst ihm sein Pfand wiedergeben, wenn die Sonne untergeht, dass er in seinem Kleide schlafe und segne dich. Das wird dir vor dem HERRN, deinem Gott, eine Gerechtigkeit sein. Du sollst dem Duerftigen und Armen seinen Lohn nicht vorenthalten, er sei von deinen Bruedern oder den Fremdlingen, die in deinem Lande und in deinen Toren sind, sondern sollst ihm seinen Lohn des Tages geben, dass die Sonne nicht darueber untergehe (denn er ist duerftig und erhaelt seine Seele damit), auf dass er nicht wider dich den HERRN anrufe und es dir Suende sei. Die Vaeter sollen nicht fuer die Kinder noch die Kinder fuer die Vaeter sterben, sondern ein jeglicher soll fuer seine Suende sterben. Du sollst das Recht des Fremdlings und des Waisen nicht beugen und sollst der Witwe nicht das Kleid zum Pfand nehmen. Denn du sollst gedenken, dass du Knecht in Aegypten gewesen bist und der HERR, dein Gott, dich von dort erloest hat; darum gebiete ich dir, dass du solches tust. Wenn du auf deinem Acker geerntet und eine Garbe vergessen hast auf dem Acker, so sollst du nicht umkehren, dieselbe zu holen, sondern sie soll des Fremdlings, des Waisen und der Witwe sein, auf dass dich der HERR, dein Gott, segne in allen Werken deiner Haende. Wenn du deine Oelbaeume hast geschuettelt, so sollst du nicht nachschuetteln; es soll des Fremdlings, des Waisen und der Witwe sein. Wenn du deinen Weinberg gelesen hast, so sollst du nicht nachlesen; es soll des Fremdlings, des Waisen und der Witwe sein. Und sollst gedenken, dass du Knecht in Aegyptenland gewesen bist; darum gebiete ich dir, dass du solches tust.
Kapitel 25. Wenn ein Hader ist zwischen Maennern, so soll man sie vor Gericht bringen und sie richten und den Gerechten gerecht sprechen und den Gottlosen verdammen. Und so der Gottlose Schlaege verdient hat, soll ihn doch der Richter heissen niederfallen, und man soll ihm vor dem Richter eine Zahl Schlaege geben nach dem Mass seiner Missetat. Wenn man ihm vierzig Schlaege gegeben hat, soll man ihn nicht mehr schlagen, auf dass nicht, so man mehr Schlaege gibt, er zuviel geschlagen werde und dein Bruder veraechtlich vor deinen Augen sei. Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden. Wenn Brueder beieinander wohnen und einer stirbt ohne Kinder, so soll des Verstorbenen Weib nicht einen fremden Mann draussen nehmen; sondern ihr Schwager soll sich zu ihr tun und sie zum Weibe nehmen und sie ehelichen. Und den ersten Sohn, den sie gebiert, soll er bestaetigen nach dem Namen seines verstorbenen Bruders, dass sein Name nicht vertilgt werde aus Israel. Gefaellt es aber dem Mann nicht, dass er sein Schwaegerin nehme, so soll sie, seine Schwaegerin hinaufgehen unter das Tor vor die Aeltesten und sagen: Mein Schwager weigert sich, seinem Bruder einen Namen zu erwecken in Israel, und will mich nicht ehelichen. So sollen ihn die Aeltesten der Stadt fordern und mit ihm reden. Wenn er dann darauf besteht und spricht: Es gefaellt mir nicht, sie zu nehmen, so soll seine Schwaegerin zu ihm treten vor den Aeltesten und ihm einen Schuh ausziehen von seinen Fuessen und ihn anspeien und soll antworten und sprechen: Also soll man tun einem jeden Mann, der seines Bruders Haus nicht erbauen will! Und sein Namen soll in Israel heissen "des Barfuessers Haus". Wenn zwei Maenner miteinander hadern und des einen Weib laeuft zu, dass sie ihren Mann errette von der Hand dessen, der ihn schlaegt, und streckt ihre Hand aus und ergreift ihn bei seiner Scham, so sollst du ihr die Hand abhauen, und dein Auge soll sie nicht verschonen. Du sollst nicht zweierlei Gewicht in deinem Sack, gross und klein, haben; und in deinem Hause soll nicht zweierlei Scheffel, gross und klein, sein. Du sollst ein voellig und recht Gewicht und einen voelligen und rechten Scheffel haben, auf dass dein Leben lange waehre in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird. Denn wer solches tut, der ist dem HERRN, deinem Gott, ein Greuel wie alle, die uebel tun. Gedenke was dir die Amalekiter taten auf dem Wege, da ihr aus Aegypten zoget, wie sie dich angriffen auf dem Wege und schlugen die letzten deines Heeres, alle die Schwachen, die dir hinten nachzogen, da du muede und matt warst, und fuerchteten Gott nicht. Wenn nun der HERR, dein Gott, dich zur Ruhe bringt von allen deinen Feinden umher im Lande, das dir der HERR, dein Gott, gibt zum Erbe einzunehmen, so sollst du das Gedaechtnis der Amalekiter austilgen unter dem Himmel. Das vergiss nicht!
Kapitel 26. Wenn du in das Land kommst, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, und nimmst es ein und wohnst darin, so sollst du nehmen allerlei erste Fruechte des Landes, die aus der Erde kommen, die der HERR, dein Gott dir gibt, und sollst sie in einen Korb legen und hingehen an den Ort, den der HERR, dein Gott, erwaehlen wird, dass sein Name daselbst wohne, und sollst zu dem Priester kommen, der zu der Zeit da ist, und zu ihm sagen: Ich bekenne heute dem HERRN, deinem Gott, dass ich gekommen bin in das Land, das der HERR unsern Vaetern geschworen hat uns zu geben. Und der Priester soll den Korb nehmen von deiner Hand und vor dem Altar des HERRN, deines Gottes, niedersetzen. Da sollst du antworten und sagen vor dem HERRN, deinem Gott: Mein Vater war ein Syrer und nahe dem Umkommen und zog hinab nach Aegypten und war daselbst ein Fremdling mit geringem Volk und ward daselbst ein grosses, starkes und zahlreiches Volk. Aber die Aegypter behandelten uns uebel und zwangen uns und legten einen harten Dienst auf uns. Da schrieen wir zu dem HERRN, dem Gott unsrer Vaeter; und der HERR erhoerte unser Schreien und sah unser Elend, unsre Angst und Not und fuehrte uns aus Aegypten mit maechtiger Hand und ausgerecktem Arm und mit grossem Schrecken, durch Zeichen und Wunder und brachte uns an diesen Ort und gab uns dies Land, darin Milch und Honig fliesst. Nun bringe ich die ersten Fruechte des Landes, die du, HERR, mir gegeben hast. Und sollst sie lassen vor dem HERRN, deinem Gott, und anbeten vor dem HERRN, deinem Gott, und froehlich sein ueber allem Gut, das dir der HERR, dein Gott, gegeben hat und deinem Hause, du und der Levit und der Fremdling, der bei dir ist. Wenn du alle Zehnten deines Einkommens zusammengebracht hast im dritten Jahr, das ist das Zehnten-Jahr, so sollst du dem Leviten, dem Fremdling, dem Waisen und der Witwe geben, dass sie essen in deinem Tor und satt werden. Und sollst sprechen vor dem HERRN, deinem Gott: Ich habe gebracht, was geheiligt ist, aus meinem Hause und habe es gegeben den Leviten, den Fremdlingen, den Waisen und den Witwen nach all deinem Gebot, das du mir geboten hast; ich habe deine Gebote nicht uebertreten noch vergessen; ich habe nichts davon gegessen in meinem Leide und habe nichts davongetan in Unreinigkeit; ich habe nicht zu den Toten davon gegeben; ich bin der Stimme des HERRN, meines Gottes, gehorsam gewesen und habe getan alles, wie du mir geboten hast. Siehe herab von deiner heiligen Wohnung, vom Himmel, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns gegeben hast, wie du unsern Vaetern geschworen hast, ein Land, darin Milch und Honig fliesst. Heutigestages gebietet dir der HERR, dein Gott, dass du tust nach allen diesen Geboten und Rechten, dass du sie haeltst und darnach tust von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Dem HERRN hast du heute zugesagt, dass er dein Gott, sei, dass du wollest in allen seinen Wegen wandeln und halten seine Gesetze, Gebote und Rechte und seiner Stimme gehorchen. Und der HERR hat dir heute zugesagt, dass du sein eigen Volk sein sollst, wie er dir verheissen hat, so du alle seine Gebote haeltst und dass er dich zum hoechsten machen werde und du geruehmt, gepriesen und geehrt werdest ueber alle Voelker, die er gemacht hat, dass du dem HERRN, deinem Gott, ein heiliges Volk seist, wie er geredet hat.
Kapitel 27. Und Mose gebot samt den Aeltesten Israels dem Volk und sprach: Haltet alle Gebote, die ich euch heute gebiete. Und zu der Zeit, wenn ihr ueber den Jordan geht in das Land, das dir der HERR, dein Gott, geben wird, sollst du grosse Steine aufrichten und sie mit Kalk tuenchen und darauf schreiben alle Worte dieses Gesetzes, wenn du hinueberkommst, auf dass du kommst in das Land, das der HERR, dein Gott, dir geben wird, ein Land darin Milch und Honig fliesst, wie der HERR, deiner Vaeter Gott, dir verheissen hat. Wenn ihr nun ueber den Jordan geht, so sollt ihr solche Steine aufrichten (davon ich euch heute gebiete) auf dem Berge Ebal und mit Kalk tuenchen. Und sollst daselbst dem HERRN, deinem Gott, einen steinernen Altar bauen, darueber kein Eisen faehrt. Von ganzen Steinen sollst du diesen Altar dem HERRN, deinem Gott, bauen und Brandopfer darauf opfern dem HERRN, deinem Gott. Und sollst Dankopfer opfern und daselbst essen und froehlich sein vor dem HERRN, deinem Gott. Und sollst auf die Steine alle Worte dieses Gesetzes schreiben, klar und deutlich. Und Mose und die Priester, die Leviten, redeten mit ganz Israel und sprachen: Merke und hoere zu, Israel! Heute, dieses Tages, bist du ein Volk des HERRN, deines Gottes, geworden, dass du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorsam seist und tust nach seinen Geboten und Rechten, die ich dir heute gebiete. Und Mose gebot dem Volk desselben Tages und sprach: Diese sollen stehen auf dem Berge Garizim, zu segnen das Volk, wenn ihr ueber den Jordan gegangen seid; Simeon, Levi, Juda, Isaschar, Joseph und Benjamin. Und diese sollen stehen auf dem Berge Ebal, zu fluchen Ruben, Gad, Asser, Sebulon, Dan und Naphthali. Und die Leviten sollen anheben und sagen zu jedermann von Israel mit lauter Stimme: Verflucht sei, wer einen Goetzen oder ein gegossenes Bild macht, einen Greuel des HERRN, ein Werk von den Haenden der Werkmeister, und stellt es verborgen auf! Und alles Volk soll antworten und sagen: Amen. Verflucht sei, wer seinen Vater oder seine Mutter unehrt! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei wer seines Naechsten Grenze verengert! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer das Recht des Fremdlings, des Waisen und der Witwe beugt! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer bei seines Vaters Weibe liegt, dass er aufdecke die Decke seines Vaters! und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei wer irgend bei einem Vieh liegt! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer bei seiner Schwester liegt, die seines Vaters oder seiner Mutter Tochter ist! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer bei seiner Schwiegermutter liegt! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer seinen Naechsten heimlich erschlaegt! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer Geschenke nimmt, dass er unschuldiges Blut vergiesst! Und alles Volk soll sagen: Amen. Verflucht sei, wer nicht alle Worte dieses Gesetzes erfuellt, dass er darnach tue! Und alles Volk soll sagen: Amen.
Kapitel 28. Und wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen wirst, dass du haeltst und tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird dich der HERR, dein Gott, zum hoechsten machen ueber alle Voelker auf Erden, und werden ueber dich kommen alle diese Segen und werden dich treffen, darum dass du der Stimme des HERRN, deines Gottes, bist gehorsam gewesen. Gesegnet wirst du sein in der Stadt, gesegnet auf dem Acker. Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Landes und die Frucht deines Viehs, die Fruechte deiner Rinder und die Fruechte deiner Schafe. Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog. Gesegnet wirst du sein, wenn du eingehst, gesegnet, wenn du ausgehst. Und der HERR wird deine Feinde, die sich wider dich auflehnen, vor dir schlagen; durch einen Weg sollen sie ausziehen wider dich, und durch sieben Wege vor dir fliehen. Der HERR wird gebieten dem Segen, dass er mit dir sei in deinem Keller und in allem, was du vornimmst, und wird dich segnen in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, gegeben hat. Der HERR wird dich ihm zum heiligen Volk aufrichten, wie er dir geschworen hat, darum dass du die Gebote des HERRN, deines Gottes, haeltst und wandelst in seinen Wegen, dass alle Voelker auf Erden werden sehen, dass du nach dem Namen des HERRN genannt bist, und werden sich vor dir fuerchten. Und der HERR wird machen, dass du Ueberfluss an Guetern haben wirst, an der Frucht deines Leibes, an der Frucht deines Viehs, an der Frucht deines Ackers, in dem Lande, das der HERR deinen Vaetern geschworen hat dir zu geben. Und der HERR wird dir seinen guten Schatz auftun, den Himmel, dass er deinem Land Regen gebe zu seiner Zeit und dass er segne alle Werke deiner Haende. Und du wirst vielen Voelkern leihen; du aber wirst von niemand borgen. Und der HERR wird dich zum Haupt machen und nicht zum Schwanz, und du wirst oben schweben und nicht unten liegen, darum dass du gehorsam bist den Geboten des HERRN, deines Gottes, die ich dir heute gebiete zu halten und zu tun, und nicht weichst von irgend einem Wort, das ich euch heute gebiete, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du andern Goettern nachwandelst, ihnen zu dienen. Wenn du aber nicht gehorchen wirst der Stimme des HERRN, deines Gottes, dass du haeltst und tust alle seine Gebote und Rechte, die ich dir heute gebiete, so werden alle Flueche ueber dich kommen und dich treffen. Verflucht wirst du sein in der Stadt, verflucht auf dem Acker. Verflucht wird sein dein Korb und dein Backtrog. Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Landes, die Frucht deiner Rinder und die Frucht deiner Schafe. Verflucht wirst du sein, wenn du eingehst, verflucht, wenn du ausgehst. Der HERR wird unter dich senden Unfall, Unruhe und Unglueck in allem, was du vor die Hand nimmst, was du tust, bis du vertilgt werdest und bald untergehst um deines boesen Wesens willen, darum dass du mich verlassen hast. Der HERR wird dir die Pestilenz anhaengen, bis dass er dich vertilge in dem Lande, dahin du kommst, es einzunehmen. Der HERR wird dich schlagen mit Darre, Fieber, Hitze, Brand, Duerre, giftiger Luft und Gelbsucht und wird dich verfolgen, bis er dich umbringe. Dein Himmel, der ueber deinem Haupt ist, wird ehern sein und die Erde unter dir eisern. Der HERR wird deinem Lande Staub und Asche fuer Regen geben vom Himmel auf dich, bis du vertilgt werdest. Der HERR wird dich vor deinen Feinden schlagen; durch einen Weg wirst du zu ihnen ausziehen, und durch sieben Wege wirst du vor ihnen fliehen und wirst zerstreut werden unter alle Reiche auf Erden. Dein Leichnam wird eine Speise sein allen Voegeln des Himmels und allen Tieren auf Erden, und niemand wird sein, der sie scheucht. Der HERR wird dich schlagen mit Druesen Aegyptens, mit Feigwarzen, mit Grind und Kraetze, dass du nicht kannst heil werden. Der HERR wird dich schlagen mit Wahnsinn, Blindheit und Rasen des Herzens; und wirst tappen am Mittag, wie ein Blinder tappt im Dunkeln; und wirst auf deinem Wege kein Glueck haben; und wirst Gewalt und Unrecht leiden muessen dein Leben lang, und niemand wird dir helfen. Ein Weib wirst du dir vertrauen lassen; aber ein anderer wird bei ihr schlafen. Ein Haus wirst du bauen; aber du wirst nicht darin wohnen. Einen Weinberg wirst du pflanzen; aber du wirst seine Fruechte nicht geniessen. Dein Ochse wird vor deinen Augen geschlachtet werden; aber du wirst nicht davon essen. Dein Esel wird vor deinem Angesicht mit Gewalt genommen und dir nicht wiedergegeben werden. Dein Schaf wird deinen Feinden gegeben werden, und niemand wird dir helfen. Deine Soehne und Toechter werden einem andern Volk gegeben werden, dass deine Augen zusehen und verschmachten ueber ihnen taeglich; und wird keine Staerke in deinen Haenden sein. Die Fruechte deines Landes und alle deine Arbeit wird ein Volk verzehren, das du nicht kennst, und wirst Unrecht leiden und zerstossen werden dein Leben lang und wirst unsinnig werden vor dem, das deine Augen sehen muessen. Der HERR wird dich schlagen mit boesen Druesen an den Knieen und Waden, dass du nicht kannst geheilt werden, von den Fusssohlen an bis auf den Scheitel. Der HERR wird dich und deinen Koenig, den du ueber dich gesetzt hast, treiben unter ein Volk, das du nicht kennst noch deine Vaeter; und wirst daselbst dienen andern Goettern: Holz und Steinen. Und wirst ein Scheusal und ein Sprichwort und Spott sein unter allen Voelkern, dahin dich der HERR getrieben hat. Du wirst viel Samen ausfuehren auf das Feld, und wenig einsammeln; denn die Heuschrecken werden's abfressen. Weinberge wirst du pflanzen und bauen, aber keinen Wein trinken noch lesen; denn die Wuermer werden's verzehren. Oelbaeume wirst du haben in allen deinen Grenzen; aber du wirst dich nicht salben mit Oel, denn dein Oelbaum wird ausgerissen werden. Soehne und Toechter wirst du zeugen, und doch nicht haben; denn sie werden gefangen weggefuehrt werden. Alle deine Baeume und Fruechte deines Landes wird das Ungeziefer fressen. Der Fremdling, der bei dir ist, wird ueber dich steigen und immer oben schweben; du aber wirst heruntersteigen und immer unterliegen. Er wird dir leihen, du aber wirst ihm nicht leihen; er wird das Haupt sein, und du wirst der Schwanz sein. Und alle diese Flueche werden ueber dich kommen und dich verfolgen und treffen, bis du vertilgt werdest, darum dass du der Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht gehorcht hast, dass du seine Gebote und Rechte hieltest, die er dir geboten hat. Darum werden Zeichen und Wunder an dir sein und an deinem Samen ewiglich, dass du dem HERRN, deinem Gott, nicht gedient hast mit Freude und Lust deines Herzens, da du allerlei genug hattest, Und du wirst deinem Feinde, den dir der HERR zuschicken wird, dienen in Hunger und Durst, in Bloesse und allerlei Mangel; und er wird ein eisernes Joch auf deinen Hals legen, bis dass er dich vertilge. Der HERR wird ein Volk ueber dich schicken von ferne, von der Welt Ende, wie ein Adler fliegt, des Sprache du nicht verstehst, ein freches Volk, das nicht ansieht die Person des Alten noch schont der Juenglinge. Es wird verzehren die Frucht deines Viehs und die Frucht deines Landes, bis du vertilgt werdest; und wird dir nichts uebriglassen an Korn, Most, Oel, an Fruechten der Rinder und Schafe, bis dass dich's umbringe; und wird dich aengsten in allen deinen Toren, bis dass es niederwerfe deine hohen und festen Mauern, darauf du dich verlaesst, in allem deinem Lande; und wirst geaengstet werden in allen deinen Toren, in deinem ganzen Lande, das dir der HERR, dein Gott, gegeben hat. Du wirst die Frucht deines Leibes essen, das Fleisch deiner Soehne und Toechter, die dir der HERR, dein Gott, gegeben hat, in der Angst und Not, womit dich dein Feind bedraengen wird, dass ein Mann, der zuvor sehr zaertlich und in Ueppigkeit gelebt hat unter euch, wird seinem Bruder und dem Weibe in seinen Armen und dem Sohne, der noch uebrig ist von seinen Soehnen, nicht goennen, zu geben jemand unter ihnen von dem Fleisch seiner Soehne, das er isst, sintemal ihm nichts uebrig ist von allem Gut in der Angst und Not, womit dich dein Feind bedraengen wird in allen deinen Toren. Ein Weib unter euch, das zuvor zaertlich und in Ueppigkeit gelebt hat, dass sie nicht versucht hat, ihre Fusssohle auf die Erde zu setzen, vor Zaertlichkeit und Wohlleben, die wird ihrem Manne in ihren Armen und ihrem Sohne und ihrer Tochter nicht goennen die Nachgeburt, die zwischen ihren eigenen Beinen ist ausgegangen, dazu ihre Soehne, die sie geboren hat; denn sie werden vor Mangel an allem heimlich essen in der Angst und Not, womit dich dein Feind bedraengen wird in deinen Toren. Wo du nicht wirst halten, dass du tust alle Worte dieses Gesetzes, die in diesem Buch geschrieben sind, dass du fuerchtest diesen herrlichen und schrecklichen Namen, den HERRN, deinen Gott, so wird der HERR erschrecklich mit dir umgehen, mit Plagen auf dich und deinen Samen, mit grossen und langwierigen Plagen, mit boesen und langwierigen Krankheiten, und wird dir zuwenden alle Seuchen Aegyptens, davor du dich fuerchtest, und sie werden dir anhangen; dazu alle Krankheiten und alle Plagen, die nicht geschrieben sind in dem Buch dieses Gesetzes, wird der HERR ueber dich kommen lassen, bis du vertilgt werdest. Und wird euer ein geringer Haufe uebrigbleiben, die ihr zuvor gewesen seid wie Sterne am Himmel nach der Menge, darum dass du nicht gehorcht hast der Stimme des HERRN, deines Gottes. Und wie sich der HERR ueber euch zuvor freute, dass er euch Gutes taete und mehrte euch, also wird er sich ueber euch freuen, dass er euch umbringe und vertilge; und werdet verstoert werden von dem Lande, in das du jetzt einziehst, es einzunehmen. Denn der HERR wird dich zerstreuen unter alle Voelker von einem Ende der Welt bis ans andere; und wirst daselbst andern Goettern dienen, die du nicht kennst noch deine Vaeter: Holz und Steinen. Dazu wirst du unter denselben Voelkern kein bleibend Wesen haben, und deine Fusssohlen werden keine Ruhe haben. Denn der HERR wird dir daselbst ein bebendes Herz geben und verschmachtete Augen und eine verdorrte Seele, dass dein Leben wird vor dir schweben. Nacht und Tag wirst du dich fuerchten und deines Lebens nicht sicher sein. Des Morgens wirst du sagen: Ach, dass es Abend waere! des Abends wirst du sagen: Ach, das es Morgen waere! vor Furcht deines Herzens, die dich schrecken wird, und vor dem, was du mit deinen Augen sehen wirst. Und der HERR wird dich mit Schiffen wieder nach Aegypten fuehren, den Weg, davon ich gesagt habe: Du sollst ihn nicht mehr sehen. Und ihr werdet daselbst euren Feinden zu Knechten und Maegden verkauft werden, und wird kein Kaeufer dasein.
Kapitel 29. Dies sind die Worte des Bundes, den der HERR dem Mose geboten hat zu machen mit den Kindern Israel in der Moabiter Lande, zum andernmal, nachdem er denselben mit ihnen gemacht hatte am Horeb. Und Mose rief das ganze Israel und sprach zu ihnen; Ihr habt gesehen alles, was der HERR getan hat in Aegypten vor euren Augen dem Pharao mit allen seinen Knechten und seinem ganzen Lande, die grossen Versuchungen, die deine Augen gesehen haben, dass es grosse Zeichen und Wunder waren. Und der HERR hat euch bis auf diesen heutigen Tag noch nicht gegeben ein Herz, das verstaendig waere, Augen, die da saehen, und Ohren, die da hoerten. Er hat euch vierzig Jahre in der Wueste lassen wandeln: eure Kleider sind an euch nicht veraltet, und dein Schuh ist nicht veraltet an deinen Fuessen; ihr habt kein Brot gegessen und keinen Wein getrunken noch starkes Getraenk, auf dass du wissest, dass ich der HERR, euer Gott, bin. Und da ihr kamt an diesen Ort, zog aus der Koenig Sihon zu Hesbon und der Koenig Og von Basan uns entgegen, mit uns zu streiten; und wir haben sie geschlagen und ihr Land eingenommen und zum Erbteil gegeben den Rubenitern und Gaditern und dem halben Stamm der Manassiter. So haltet nun die Worte dieses Bundes und tut darnach, auf dass ihr weise handeln moeget in allem eurem Tun. Ihr stehet heute alle vor dem HERRN, eurem Gott, die Obersten eurer Staemme, eure Aeltesten, eure Amtleute, ein jeder Mann in Israel, eure Kinder, eure Weiber, dein Fremdling, der in deinem Lager ist (beide, dein Holzhauer und dein Wasserschoepfer), dass du tretest in den Bund des HERRN, deines Gottes, und in den Eid, den der HERR, dein Gott, heute mit dir macht, auf dass er dich heute ihm zum Volk aufrichte und er dein Gott sei, wie er dir verheissen hat und wie er deinen Vaetern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat. denn ich mache diesen Bund und diesen Eid nicht mit euch allein, sondern sowohl mit euch, die ihr heute hier seid und mit uns stehet vor dem HERRN, unserm Gott, als auch mit denen, die heute nicht mit uns sind. Denn ihr wisst, wie wir in Aegyptenland gewohnt haben und mitten durch die Heiden gezogen sind, durch welche ihr zoget, und saht ihre Greuel und ihre Goetzen, Holz und Stein, Silber und Gold, die bei ihnen waren. Dass nicht vielleicht ein Mann oder ein Weib oder ein Geschlecht oder ein Stamm unter euch sei, des Herz heute sich von dem HERRN, unserm Gott, gewandt habe, dass er hingehe und diene den Goettern dieser Voelker und werde vielleicht eine Wurzel unter euch, die da Galle und Wermut trage, und ob er schon hoere die Worte dieses Fluches, dennoch sich segne in seinem Herzen und spreche: Es geht mir wohl, dieweil ich wandle, wie es mein Herz duenkt, auf dass die Trunkenen mit den Durstigen dahinfahren! Da wird der HERR dem nicht gnaedig sein; sondern dann wird sein Zorn und Eifer rauchen ueber solchen Mann und werden sich auf ihn legen alle Flueche, die in diesem Buch geschrieben sind; und der HERR wird seinen Namen austilgen unter dem Himmel und wird ihn absondern zum Unglueck aus allen Staemmen Israels, laut aller Flueche des Bundes, der in dem Buch dieses Gesetzes geschrieben ist. So werden dann sagen die Nachkommen eurer Kinder, die nach euch aufkommen werden, und die Fremden, die aus fernen Landen kommen, wenn sie die Plagen dieses Landes sehen und die Krankheiten, womit sie der HERR beladen hat (dass er all ihr Land mit Schwefel und Salz verbrannt hat, dass es nicht besaet werden kann noch etwas waechst noch Kraut darin aufgeht, gleich wie Sodom und Gomorra, Adama und Zeboim umgekehrt sind, die der HERR in seinem Zorn und Grimm umgekehrt hat), so werden alle Voelker sagen: Warum hat der HERR diesem Lande also getan? Was ist das fuer ein so grosser und grimmiger Zorn? So wird man sagen: Darum dass sie den Bund des HERRN, des Gottes ihrer Vaeter, verlassen haben, den er mit ihnen machte, da er sie aus Aegyptenland fuehrte, und sind hingegangen und haben andern Goettern gedient und sie angebetet (solche Goetter, die sie nicht kennen und die er ihnen nicht verordnet hat), darum ist des HERRN Zorn ergrimmt ueber dies Land, dass er ueber sie hat kommen lassen alle Flueche, die in diesem Buch geschrieben stehen; und der HERR hat sie aus ihrem Lande gestossen mit grossem Zorn, Grimm und Ungnade und hat sie in ein ander Land geworfen, wie es steht heutigestages. Das Geheimnis ist des HERRN, unsers Gottes; was aber offenbart ist, das ist unser und unserer Kinder ewiglich, dass wir tun sollen alle Worte dieses Gesetzes.
Kapitel 30. Wenn nun ueber dich kommt dies alles, es sei der Segen oder der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und du in dein Herz gehst, wo du unter den Heiden bist, dahin dich der HERR, dein Gott, verstossen hat, und bekehrst dich zu dem HERRN, deinem Gott, dass du seiner Stimme gehorchest, du und deine Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, in allem, was ich dir heute gebiete, so wird der HERR, dein Gott, dein Gefaengnis wenden und sich deiner erbarmen und wird dich wieder versammeln aus allen Voelkern, dahin dich der HERR, dein Gott, verstreut hat. Wenn du bis an der Himmel Ende verstossen waerest, so wird dich doch der HERR, dein Gott, von dort sammeln und dich von dort holen und wird dich in das Land bringen, das deine Vaeter besessen haben, und wirst es einnehmen, und er wird dir Gutes tun und dich mehren ueber deine Vaeter. Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz beschneiden und das Herz deiner Nachkommen, dass du den HERRN, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, auf dass du leben moegest. Aber diese Flueche wird der HERR, dein Gott, alle auf deine Feinde legen und auf die, so dich hassen und verfolgen; du aber wirst dich bekehren und der Stimme des HERRN gehorchen, dass du tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete. Und der HERR, dein Gott, wird dir Glueck geben in allen Werken deiner Haende, an der Frucht deines Leibes, an der Frucht deines Viehs, an der Frucht deines Landes, dass dir's zugut komme. Denn der HERR wird sich wenden, dass er sich ueber dich freue, dir zugut, wie er sich ueber deine Vaeter gefreut hat, darum dass du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchest, zu halten seine Gebote und Rechte, die geschrieben stehen im Buch dieses Gesetzes, so du dich wirst bekehren zu dem HERRN, deinem Gott, von ganzem Herzen und von ganzer Seele. Denn das Gebot, das ich dir heute gebiete, ist dir nicht verborgen noch zu ferne noch im Himmel, dass du moechtest sagen: Wer will uns in den Himmel fahren und es uns holen, dass wir's hoeren und tun? Es ist auch nicht jenseit des Meers, dass du moechtest sagen: Wer will uns ueber das Meer fahren und es uns holen, dass wir's hoeren und tun? Denn es ist das Wort gar nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tust. Siehe ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Boese, der ich dir heute gebiete, dass du den HERRN, deinen Gott, liebst und wandelst in seinen Wegen und seine Gebote, Gesetze und Rechte haltest und leben moegest und gemehrt werdest und dich der HERR, dein Gott, segne in dem Lande, in das du einziehst, es einzunehmen. Wendest du aber dein Herz und gehorchst nicht, sondern laesst dich verfuehren, dass du andere Goetter anbetest und ihnen dienest, so verkuendige ich euch heute, dass ihr umkommen und nicht lange in dem Lande bleiben werdet, dahin du einziehst ueber den Jordan, es einzunehmen. Ich nehme Himmel und Erde heute ueber euch zu Zeugen: ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, dass du das Leben erwaehlest und du und dein Same leben moegt, dass ihr den HERRN, euren Gott, liebet und seiner Stimme gehorchet und ihm anhanget. Denn das ist dein Leben und dein langes Alter, dass du in dem Lande wohnst, das der HERR deinen Vaetern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat ihnen zu geben.
Kapitel 31. Und Mose ging hin und redete diese Worte mit dem ganzen Israel und sprach zu ihnen: Ich bin heute hundertundzwanzig Jahre alt; ich kann nicht mehr aus noch ein gehen; dazu hat der HERR zu mir gesagt: Du sollst nicht ueber diesen Jordan gehen. Der HERR, dein Gott, wird selber vor dir her gehen; er wird selber diese Voelker vor dir her vertilgen, dass du ihr Land einnehmest. Josua, der soll vor dir hinuebergehen, wie der HERR geredet hat. Und der HERR wird ihnen tun, wie er getan hat Sihon und Og, den Koenigen der Amoriter, und ihrem Lande, welche er vertilgt hat. Wenn sie nun der HERR vor euch dahingeben wird, so sollt ihr ihnen tun nach allem Gebot, das ich euch geboten habe. Seid getrost und unverzagt, fuerchtet euch nicht und lasst euch nicht vor ihnen grauen; denn der HERR, dein Gott, wird selber mit dir wandeln und wird die Hand nicht abtun noch dich verlassen. Und Mose rief zu Josua und sprach zu ihm vor den Augen des ganzen Israel: Sei getrost und unverzagt; denn du wirst dies Volk in das Land bringen, das der HERR ihren Vaetern geschworen hat ihnen zu geben, und du wirst es unter sie austeilen. Der HERR aber, der selber vor euch her geht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun noch dich verlassen. Fuerchte dich nicht und erschrick nicht. Und Mose schrieb dies Gesetz und gab's den Priestern, den Kindern Levi, die die Lade des Bundes trugen, und allen Aeltesten Israels und gebot ihnen und sprach: Je nach sieben Jahren, zur Zeit des Erlassjahrs, am Fest der Laubhuetten, wenn das ganze Israel kommt, zu erscheinen vor dem HERRN, deinem Gott, an dem Ort, den er erwaehlen wird, sollst du dieses Gesetz vor dem ganzen Israel ausrufen lassen vor ihren Ohren, naemlich vor der Versammlung des Volks (der Maenner, Weiber und Kinder und deines Fremdlings, der in deinem Tor ist), auf dass sie es hoeren und lernen den HERRN, euren Gott, fuerchten und es zu halten, dass sie tun alle Worte dieses Gesetzes, und dass ihre Kinder, die es nicht wissen, es auch hoeren und lernen den HERRN, euren Gott, fuerchten alle Tage, die ihr in dem Lande lebt, darein ihr gehet ueber den Jordan, es einzunehmen. Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, deine Zeit ist herbeigekommen, dass du stirbst. Rufe Josua und tretet in die Huette des Stifts, dass ich ihm Befehl tue. Mose ging hin mit Josua, und sie traten in die Huette des Stifts. Der HERR aber erschien in der Huette in einer Wolkensaeule, und die Wolkensaeule stand in der Huette Tuer. Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, du wirst schlafen mit deinen Vaetern; und dies Volk wird aufkommen und wird abfallen zu fremden Goettern des Landes, darein sie kommen, und wird mich verlassen und den Bund fahren lassen, den ich mit ihm gemacht habe. So wird mein Zorn ergrimmen ueber sie zur selben Zeit, und ich werde sie verlassen und mein Antlitz vor ihnen verbergen, dass sie verzehrt werden. Und wenn sie dann viel Unglueck und Angst treffen wird, werden sie sagen: Hat mich nicht dies Uebel alles betreten, weil mein Gott nicht mit mir ist? Ich aber werde mein Antlitz verbergen zu der Zeit um alles Boesen willen, das sie getan haben, dass sie sich zu andern Goettern gewandt haben. So schreibt euch nun dies Lied und lehret es die Kinder Israel und legt es in ihren Mund, dass mir das Lied ein Zeuge sei unter den Kindern Israel. Denn ich will sie in das Land bringen, das ich ihren Vaetern geschworen habe, darin Milch und Honig fliesst. Und wenn sie essen und satt und fett werden, so werden sie sich wenden zu andern Goettern und ihnen dienen und mich laestern und meinen Bund fahren lassen. Und wenn sie dann viel Unglueck und Angst betreten wird, so soll dieses Lied ihnen antworten zum Zeugnis; denn es soll nicht vergessen werden aus dem Mund ihrer Nachkommen. Denn ich weiss ihre Gedanken, mit denen sie schon jetzt umgehen, ehe ich sie in das Land bringe, das ich geschworen habe. Also schrieb Mose dieses Lied zur selben Zeit und lehrte es die Kinder Israel. Und befahl Josua, dem Sohn Nuns, und sprach: Sei getrost und unverzagt; denn du sollst die Kinder Israel in das Land fuehren, das ich ihnen geschworen habe, und ich will mit dir sein. Da nun Mose die Worte dieses Gesetzes ganz ausgeschrieben hatte in ein Buch, gebot er den Leviten, die die Lade des Zeugnisses des HERRN trugen, und sprach: Nehmt das Buch dieses Gesetzes und legt es an die Seite der Lade des Bundes des HERRN, eures Gottes, dass es daselbst ein Zeuge sei wider dich. Denn ich kenne deinen Ungehorsam und deine Halsstarrigkeit. Siehe, wo ich noch heute mit euch lebe, seid ihr ungehorsam gewesen wider den HERRN; wie viel mehr nach meinem Tode! So versammelt nun vor mich alle Aeltesten eurer Staemme und eure Amtleute, dass ich diese Worte vor ihren Ohren rede und Himmel und Erde wider sie zu Zeugen nehme. Denn ich weiss, dass ihr's nach meinem Tode verderben werdet und aus dem Wege treten, den ich euch geboten habe. So wird euch dann Unglueck begegnen hernach, darum dass ihr uebel getan habt vor den Augen des HERRN, dass ihr ihn erzuerntet durch eurer Haende Werk. Also redete Mose die Worte dieses Liedes ganz aus vor den Ohren der ganzen Gemeinde Israel:
Kapitel 32. Merkt auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde hoere die Rede meines Mundes. Meine Lehre triefe wie der Regen, und meine Rede fliesse wie Tau, wie der Regen auf das Gras und wie die Tropfen auf das Kraut. Denn ich will den Namen des HERRN preisen. Gebt unserm Gott allein die Ehre! Er ist ein Fels. Seine Werke sind unstraeflich; denn alles, was er tut, das ist recht. Treu ist Gott und kein Boeses an ihm; gerecht und fromm ist er. Die verkehrte und boese Art faellt von ihm ab; sie sind Schandflecken und nicht seine Kinder. Dankest du also dem HERRN, deinem Gott, du toll und toericht Volk? Ist er nicht dein Vater und dein HERR? Ist's nicht er allein, der dich gemacht und bereitet hat? Gedenke der vorigen Zeit bis daher und betrachte, was er getan hat an den alten Vaetern. Frage deinen Vater, der wird dir's verkuendigen, deine Aeltesten, die werden dir's sagen. Da der Allerhoechste die Voelker zerteilte und zerstreute der Menschen Kinder, da setzte er die Grenzen der Voelker nach der Zahl der Kinder Israel. Denn des HERRN teil ist sein Volk, Jakob ist sein Erbe. Er fand ihn in der Wueste, in der duerren Einoede, da es heult. Er umfing ihn und hatte acht auf ihn; er behuetete ihn wie seinen Augapfel. Wie ein Adler ausfuehrt seine Jungen und ueber ihnen schwebt, breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Fluegeln. Der HERR allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm. Er liess ihn hoch herfahren auf Erden und naehrte ihn mit den Fruechten des Feldes und liess ihn Honig saugen aus den Felsen und Oel aus den harten Steinen, Butter von den Kuehen und Milch von den Schafen samt dem Fetten von den Laemmern und feiste Widder und Boecke mit fetten Nieren und Weizen und traenkte ihn mit gutem Traubenblut. Da aber Jesurun fett ward, ward er uebermuetig. Er ist fett und dick und stark geworden und hat den Gott fahren lassen, der ihn gemacht hat. Er hat den Fels seines Heils gering geachtet und hat ihn zum Eifer gereizt durch fremde Goetter; durch Greuel hat er ihn erzuernt. Sie haben den Teufeln geopfert und nicht ihrem Gott, den Goettern, die sie nicht kannten, den neuen, die zuvor nicht gewesen sind, die ihre Vaeter nicht geehrt haben. Deinen Fels, der dich gezeugt hat, hast du aus der Acht gelassen und hast vergessen Gottes, der dich gemacht hat. Und da es der HERR sah, ward er zornig ueber seine Soehne und Toechter, und er sprach: Ich will mein Antlitz vor ihnen verbergen, will sehen, was ihnen zuletzt widerfahren wird; denn es ist eine verkehrte Art, es sind untreue Kinder. Sie haben mich gereizt an dem, das nicht Gott ist; mit ihrer Abgoetterei haben sie mich erzuernt. Und ich will sie wieder reizen an dem, das nicht ein Volk ist; an einem toerichten Volk will ich sie erzuernen. Denn ein Feuer ist angegangen durch meinen Zorn und wird brennen bis in die unterste Hoelle und wird verzehren das Land mit seinem Gewaechs und wird anzuenden die Grundfesten der Berge. Ich will alles Unglueck ueber sie haeufen, ich will meine Pfeile in sie schiessen. Vor Hunger sollen sie verschmachten und verzehrt werden vom Fieber und von jaehem Tod. Ich will der Tiere Zaehne unter sie schicken und der Schlangen Gift. Auswendig wird sie das Schwert berauben und inwendig der Schrecken, beide, Juenglinge und Jungfrauen, die Saeuglinge mit dem grauen Mann. Ich wollte sagen: "Wo sind sie? ich werde ihr Gedaechtnis aufheben unter den Menschen", wenn ich nicht den Zorn der Feinde scheute, dass nicht ihre Feinde stolz wuerden und moechten sagen: Unsre Macht ist hoch, und der HERR hat nicht solches alles getan. Denn es ist ein Volk, darin kein Rat ist, und ist kein Verstand in ihnen. O, dass sie weise waeren und vernaehmen solches, dass sie verstuenden, was ihnen hernach begegnen wird! Wie gehet es zu, dass einer wird ihrer tausend jagen, und zwei werden zehntausend fluechtig machen? Ist es nicht also, dass sie ihr Fels verkauft hat und der HERR sie uebergeben hat? Denn unser Fels ist nicht wie ihr Fels, des sind unsre Feinde selbst Richter. Denn ihr Weinstock ist vom Weinstock zu Sodom und von dem Acker Gomorras; ihre Trauben sind Galle, sie haben bittere Beeren; ihr Wein ist Drachengift und wuetiger Ottern Galle. Ist solches nicht bei mir verborgen und versiegelt in meinen Schaetzen? Die Rache ist mein; ich will vergelten. Zu seiner Zeit soll ihr Fuss gleiten; denn die Zeit ihres Ungluecks ist nahe, und was ueber sie kommen soll, eilt herzu. Denn der HERR wird sein Volk richten, und ueber seine Knechte wird er sich erbarmen. Denn er wird ansehen, dass ihre Macht dahin ist und beides, das Verschlossene und Verlassene, weg ist. Und man wird sagen: Wo sind ihre Goetter, ihr Fels, auf den sie trauten? Welche das Fett ihrer Opfer assen und tranken den Wein ihrer Trankopfer, lasst sie aufstehen und euch helfen und schuetzen! Seht ihr nun, dass ich's allein bin und ist kein Gott neben Mir! Ich kann toeten und lebendig machen, ich kann schlagen und heilen, und ist niemand, der aus meiner Hand errette. Denn ich will meine Hand in den Himmel heben und will sagen: Ich lebe ewiglich. Wenn ich den Blitz meines Schwerts wetzen werde und meine Hand zur Strafe greifen wird, so will ich mich wieder raechen an meinen Feinden und denen, die mich hassen, vergelten. Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit dem Blut der Erschlagenen und Gefangenen, von dem entbloessten Haupt des Feindes. Jauchzet alle, die ihr sein Volk seid; denn er wird das Blut seiner Knechte raechen und wird sich an seinen Feinden raechen und gnaedig sein dem Lande seines Volkes. Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den Ohren des Volks, er und Josua, der Sohn Nuns. Da nun Mose solches alles ausgeredet hatte zum ganzen Israel, sprach er zu ihnen: Nehmet zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge, dass ihr euren Kindern befehlt, dass sie halten und tun alle Worte dieses Gesetzes. Denn es ist nicht ein vergebliches Wort an euch, sondern es ist euer Leben; und solches Wort wird euer Leben verlaengern in dem Lande, da ihr hin gehet ueber den Jordan, dass ihr es einnehmet. Und der HERR redete mit Mose desselben Tages und sprach: Gehe auf das Gebirge Abarim, auf den Berg Nebo, der da liegt im Moabiterland, gegenueber Jericho, und schaue das Land Kanaan, das ich den Kindern Israel zum Eigentum geben werde, und stirb auf dem Berge, wenn du hinaufgekommen bist, und versammle dich zu deinem Volk, gleich wie dein Bruder Aaron starb auf dem Berge Hor und sich zu seinem Volk versammelte, darum dass ihr euch an mir versuendigt habt unter den Kindern Israel bei dem Haderwasser zu Kades in der Wueste Zin, dass ihr mich nicht heiligtet unter den Kindern Israel; denn du sollst das Land vor dir sehen, dass ich den Kindern Israel gebe, aber du sollst nicht hineinkommen.
Kapitel 33. Dies ist der Segen, damit Mose, der Mann Gottes, die Kinder Israel vor seinem Tode segnete. Und er sprach: Der Herr ist vom Sinai gekommen und ist ihnen aufgegangen von Seir; er ist hervorgebrochen von dem Berge Pharan und ist gekommen mit viel tausend Heiligen; zu seiner rechten Hand ist ein feuriges Gesetz an sie. Wie hat er die Leute so lieb! Alle seine Heiligen sind in deiner Hand; sie werden sich setzen zu deinen Fuessen und werden lernen von deinen Worten. Mose hat uns das Gesetz geboten, das Erbe der Gemeinde Jakobs. Und Er ward Koenig ueber Jesurun, als sich versammelten die Haeupter des Volks samt den Staemmen Israels. Ruben lebe, und sterbe nicht, und er sei ein geringer Haufe. Dies ist der Segen Juda's. Und er sprach: HERR, erhoere die Stimme Juda's und mache ihn zum Regenten in seinem Volk und lass seine Macht gross werden, und ihm muesse wider seine Feinde geholfen werden. Und zu Levi sprach er: Deine Macht und dein Licht bleibe bei deinem heiligen Mann, den du versucht hast zu Massa, da ihr hadertet am Haderwasser. Wer von seinem Vater und von seiner Mutter spricht: Ich sehe ihn nicht, und von seinem Bruder: Ich kenne ihn nicht, und von seinem Sohn: Ich weiss nicht, die halten deine Rede und bewahren deinen Bund; die werden Jakob deine Rechte lehren und Israel dein Gesetz; die werden Raeuchwerk vor deine Nase legen und ganze Opfer auf deinen Altar. HERR, segne sein Vermoegen und lass dir gefallen die Werke seiner Haende; zerschlage den Ruecken derer, die sich wider ihn auflehnen, und derer, die ihn hassen, dass sie nicht aufkommen. Und zu Benjamin sprach er: der Geliebte des HERRN wird sicher wohnen; allezeit wird er ueber ihm halten und wird zwischen seinen Schultern wohnen. Und zu Joseph sprach er: Sein Land liegt im Segen des HERRN: da sind edle Fruechte vom Himmel, vom Tau und von der Tiefe, die unten liegt; da sind edle Fruechte von der Sonne, und edle, reife Fruechte der Monde, und von den hohen Bergen von alters her und von den Huegeln fuer und fuer und edle Fruechte von der Erde und dem, was darinnen ist. Die Gnade des, der in dem Busch wohnte, komme auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Geweihten unter seinen Bruedern. Seine Herrlichkeit ist wie eines erstgeborenen Stieres, und seine Hoerner sind wie Einhornshoerner; mit denselben wird er die Voelker stossen zuhauf bis an des Landes Enden. Das sind die Zehntausende Ephraims und die Tausende Manasses. Und zu Sebulon sprach er: Sebulon freue dich deines Auszugs; aber Isaschar, freue dich deiner Huetten. Sie werden die Voelker auf den Berg rufen und daselbst opfern Opfer der Gerechtigkeit. Denn sie werden die Menge des Meers saugen und die versenkten Schaetze im Sande. Und zu Gad sprach er: Gelobt sei, der Gad Raum macht! Er liegt wie ein Loewe und raubt den Arm und den Scheitel, und er ersah sich das Erbe, denn daselbst war ihm eines Fuersten Teil aufgehoben, und er kam mit den Obersten des Volks und vollfuehrte die Gerechtigkeit des HERRN und seine Rechte an Israel. Und zu Dan sprach er: Dan ein junger Loewe, der herausspringt von Basan. Und zu Naphthali sprach er: Naphthali wird genug haben, was er begehrt, und wird voll Segens des HERRN sein; gegen Abend und Mittag wird sein Besitz sein. Und zu Asser sprach er: Asser sei gesegnet unter den Soehnen und tauche seinen Fuss in Oel. Eisen und Erz sei dein Riegel; dein Alter sei wie die Jugend. Es ist kein Gott wie der Gott Jesuruns. Der im Himmel sitzt, der sei deine Hilfe, und des Herrlichkeit in Wolken ist. Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter den ewigen Armen. Und er wird vor dir her deinen Feind austreiben und sagen: Sei vertilgt! Israel wird sicher allein wohnen; der Brunnen Jakobs wird sein in dem Lande, da Korn und Most ist, dazu sein Himmel wird mit Tau triefen. Wohl dir, Israel! Wer ist dir gleich? O Volk, das du durch den HERRN selig wirst, der deiner Hilfe Schild und das Schwert deines Sieges ist! Deinen Feinden wird's fehlen; aber du wirst auf ihren Hoehen einhertreten.
Kapitel 34. Und Mose ging von dem Gefilde der Moabiter auf den Berg Nebo, auf die Spitze des Gebirges Pisga, gegenueber Jericho. Und der HERR zeigte ihm das ganze Land Gilead bis gen Dan und das ganze Naphthali und das Land Ephraim und Manasse und das ganze Land Juda bis an das Meer gegen Abend und das Mittagsland und die Gegend der Ebene Jerichos, der Palmenstadt, bis gen Zoar. Und der HERR sprach zu ihm: Dies ist das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob geschworen habe und gesagt: Ich will es deinem Samen geben. Du hast es mit deinen Augen gesehen; aber du sollst nicht hinuebergehen. Also starb Mose, der Knecht des HERRN, daselbst im Lande der Moabiter nach dem Wort des HERRN. Und er begrub ihn im Tal im Lande der Moabiter gegenueber Beth-Peor. Und niemand hat sein Grab erfahren bis auf diesen heutigen Tag. Und Mose war hundertundzwanzig Jahre alt, da er starb. Seine Augen waren nicht dunkel geworden, und seine Kraft war nicht verfallen. Und die Kinder Israel beweinten Mose im Gefilde der Moabiter dreissig Tage; und es wurden vollendet die Tage des Weinens und Klagens ueber Mose. Josua aber, der Sohn Nuns, ward erfuellt mit dem Geist der Weisheit; denn Mose hatte seine Haende auf ihn gelegt. Und die Kinder Israel gehorchten ihm und taten, wie der HERR dem Mose geboten hatte. Und es stand hinfort kein Prophet in Israel auf wie Mose, den der HERR erkannt haette von Angesicht zu Angesicht, zu allerlei Zeichen und Wundern, dazu ihn der HERR sandte, dass er sie taete in Aegyptenland an Pharao und an allen seinen Knechten und an allem seinem Lande und zu aller dieser maechtigen Hand und den schrecklichen Taten, die Mose tat vor den Augen des ganzen Israels.