Bible Gematria
  • Home
  • Articles #1
    • Pearls of Wisdom
    • Number 216
    • The Son of Abraham
    • The Reciprocal of 89
    • Pythagoras
    • The Golden Ratio
  • #2
    • 288 Holy Sparks
    • The Mysterious 137
    • Names of God
    • O Israel
    • The Big Bang
    • A Mystery in The Universe
    • Speed of Light
  • #3
    • Messiah
    • The Stars of Heaven
    • Choose Life
    • Jerusalem Jerusalem
    • The Sun of Righteousness
    • The Ministry of Jesus
    • The Number of The Beast
  • #4
    • Pi And The Bible
    • A Bell And A Pomegranate
    • Esther
    • Ezekiel Saw A Wheel
    • Sukkot, 5778 And The Rising Sun
    • Euler's Totient Function
  • #5
    • Measure For Measure
    • The Vision of Zechariah
    • The Numbers Point Straight, to 5778
    • The Great Alaskan Earthquake
    • The Song Of Moses
  • Videos
  • Text Menu

Jeremia 1-26

Vorherige
Nächste
Menu
Kapitel 1. Dies sind die Reden Jeremia's, des Sohnes Hilkias, aus den Priestern zu Anathoth im Lande Benjamin, zu welchem geschah das Wort des HERRN zur Zeit Josias, des Sohnes Amons, des Koenigs in Juda, im dreizehnten Jahr seines Koenigreichs, und hernach zur Zeit des Koenigs in Juda, Jojakims, des Sohnes Josias, bis ans Ende des elften Jahres Zedekias, des Sohnes Josias, des Koenigs in Juda, bis auf die Gefangenschaft Jerusalems im fuenften Monat. Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Ich kannte dich, ehe denn ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe denn du von der Mutter geboren wurdest, und stellte dich zum Propheten unter die Voelker. Ich aber sprach: Ach HERR HERR, ich tauge nicht, zu predigen; denn ich bin zu jung. Der HERR sprach aber zu mir: Sage nicht: "Ich bin zu jung"; sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen, was ich dich heisse. Fuerchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich erretten, spricht der HERR. Und der HERR reckte seine Hand aus und ruehrte meinen Mund an und sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund. Siehe, ich setze dich heute dieses Tages ueber Voelker und Koenigreiche, dass du ausreissen, zerbrechen, verstoeren und verderben sollst und bauen und pflanzen. Und es geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen erwachenden Zweig. Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich will wachen ueber mein Wort, dass ich's tue. Und es geschah des HERRN Wort zum andernmal zu mir und sprach: Was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen heisssiedenden Topf von Mitternacht her. Und der HERR sprach zu mir: Von Mitternacht wird das Unglueck ausbrechen ueber alle, die im Lande wohnen. Denn siehe, ich will rufen alle Fuersten in den Koenigreichen gegen Mitternacht, spricht der HERR, dass sie kommen sollen und ihre Stuehle setzen vor die Tore zu Jerusalem und rings um die Mauern her und vor alle Staedte Juda's. Und ich will das Recht lassen ueber sie gehen um all ihrer Bosheit willen, dass sie mich verlassen und raeuchern andern Goettern und beten an ihrer Haende Werk. So beguerte nun deine Lenden und mache dich auf und predige ihnen alles, was ich dich heisse. Erschrick nicht vor ihnen, auf dass ich dich nicht erschrecke vor ihnen; denn ich will dich heute zur festen Stadt, zur eisernen Saeule, zur ehernen Mauer machen im ganzen Lande, wider die Koenige Juda's, wider ihre Fuersten, wider ihre Priester, wider das Volk im Lande, dass, wenn sie gleich wider dich streiten, sie dennoch nicht sollen wider dich siegen; denn ich bin bei dir, spricht der HERR, dass ich dich errette.

Kapitel 2. Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Gehe hin und predige oeffentlich zu Jerusalem und sprich: So spricht der HERR: Ich gedenke, da du eine freundliche, junge Dirne und eine liebe Braut warst, da du mir folgtest in der Wueste, in dem Lande, da man nichts saet, da Israel des HERRN eigen war und seine erste Frucht. Wer sie fressen wollte, musste Schuld haben, und Unglueck musste ueber ihn kommen, spricht der HERR. Hoert des HERRN Wort, ihr vom Hause Jakob und alle Geschlechter vom Hause Israel. So spricht der HERR: Was haben doch eure Vaeter Unrechtes an mir gefunden, dass sie von mir wichen und hingen an den unnuetzen Goetzen, da sie doch nichts erlangten? und dachten nie einmal: Wo ist der HERR, der uns aus Aegyptenland fuehrte und leitete uns in der Wueste, im wilden, ungebahnten Lande, im duerren und finstern Lande, in dem Lande, da niemand wandelte noch ein Mensch wohnte? Und ich brachte euch in ein gutes Land, dass ihr aesset seine Fruechte und Gueter. Und da ihr hineinkamt, verunreinigtet ihr mein Land und machtet mir mein Erbe zum Greuel. Die Priester gedachten nicht: Wo ist der HERR? und die das Gesetz treiben, achteten mein nicht, und die Hirten fuehrten die Leute von mir, und die Propheten weissagten durch Baal und hingen an den unnuetzen Goetzen. Darum muss ich noch immer mit euch und mit euren Kindeskindern hadern, spricht der HERR. Gehet hin in die Inseln Chittim und schauet, und sendet nach Kedar und merket mit Fleiss und schauet, ob's daselbst so zugeht! Ob die Heiden ihre Goetter aendern, wiewohl sie doch nicht Goetter sind! Und mein Volk hat doch seine Herrlichkeit veraendert um einen unnuetzen Goetzen. Sollte sich doch der Himmel davor entsetzen, erschrecken und sehr erbeben, spricht der HERR. Denn mein Volk tut eine zwiefache Suende: mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich hier und da ausgehauenen Brunnen, die doch loecherig sind und kein Wasser geben. Ist denn Israel ein Knecht oder Leibeigen, dass er jedermanns Raub sein muss? Denn Loewen bruellen ueber ihn und schreien und verwuesten sein Land, und seine Staedte werden verbrannt, dass niemand darin wohnt. Dazu zerschlagen die von Noph und Thachpanhes dir den Kopf. Solches machst du dir selbst, weil du den HERRN, deinen Gott, verlaesst, so oft er dich den rechten Weg leiten will. Was hilft's dir, dass du nach Aegypten ziehst und willst vom Wasser Sihor trinken? Und was hilft's dir, dass du nach Assyrien ziehst und willst vom Wasser des Euphrat trinken? Es ist deiner Bosheit Schuld, dass du so gestaeupt wirst, und deines Ungehorsams, dass du so gestraft wirst. Also musst du innewerden und erfahren, was es fuer Jammer und Herzeleid bringt, den HERRN, deinen Gott, verlassen und ihn nicht fuerchten, spricht der HERR HERR Zebaoth. Denn du hast immerdar dein Joch zerbrochen und deine Bande zerrissen und gesagt: Ich will nicht unterworfen sein! sondern auf allen hohen Huegeln und unter allen gruenen Baeumen liefst du den Goetzen nach. Ich aber hatte dich gepflanzt zu einem suessen Weinstock, einen ganz rechtschaffenen Samen. Wie bist du mir denn geraten zu einem bitteren, wilden Weinstock? Und wenn du dich gleich mit Lauge wueschest und naehmest viel Seife dazu, so gleisst doch deine Untugend desto mehr vor mir, spricht der HERR HERR. Wie darfst du denn sagen: Ich bin nicht unrein, ich haenge nicht an den Baalim? Siehe an, wie du es treibst im Tal, und bedenke, wie du es ausgerichtet hast. Du laeufst umher wie eine Kamelstute in der Brunst, und wie ein Wild in der Wueste pflegt, wenn es vor grosser Brunst lechzt und laeuft, dass es niemand aufhalten kann. Wer's wissen will, darf nicht weit laufen; am Feiertage sieht man es wohl. Schone doch deiner Fuesse, dass sie nicht bloss, und deines Halses das er nicht durstig werde. Aber du sprichst: Da wird nichts draus; ich muss mit den Fremden buhlen und ihnen nachlaufen. Wie ein Dieb zu Schanden wird, wenn er ergriffen wird, also wird das Haus Israel zu Schanden werden samt ihren Koenigen, Fuersten, Priestern und Propheten, die zum Holz sagen: Du bist mein Vater, und zum Stein: Du hast mich gezeugt. Denn sie kehren mir den Ruecken zu und nicht das Angesicht. Aber wenn die Not hergeht, sprechen sie: Auf, und hilf uns! Wo sind aber dann deine Goetter, die du dir gemacht hast? Heisse sie aufstehen; lass sehen, ob sie dir helfen koennen in deiner Not! Denn so manche Stadt, so manchen Gott hast du, Juda. Was wollt ihr noch recht haben wider mich? Ihr seid alle von mir abgefallen, spricht der HERR. Alle Schlaege sind verloren an euren Kindern; sie lassen sich doch nicht ziehen. Denn euer Schwert frisst eure Propheten wie ein wuetiger Loewe. Du boese Art, merke auf des HERRN Wort! Bin ich denn fuer Israel eine Wueste oder oedes Land? Warum spricht denn mein Volk: Wir sind die Herren und muessen dir nicht nachlaufen? Vergisst doch eine Jungfrau ihres Schmuckes nicht, noch eine Braut ihres Schleiers; aber mein Volk vergisst mein ewiglich. Was beschoenst du viel dein Tun, dass ich dir gnaedig sein soll? Unter solchem Schein treibst du je mehr und mehr Bosheit. Ueberdas findet man Blut der armen und unschuldigen Seelen bei dir an allen Orten, und das ist nicht heimlich, sondern offenbar an diesen Orten. Doch sprichst du: Ich bin unschuldig; er wende seinen Zorn von mir. Siehe, ich will mit dir rechten, dass du sprichst: Ich habe nicht gesuendigt. Wie weichst du doch so gern und laeufst jetzt dahin, jetzt hierher! Aber du wirst an Aegypten zu Schanden werden, wie du an Assyrien zu Schanden geworden bist. Denn du musst von dort auch wegziehen und deine Haende ueber dem Haupt zusammenschlagen; denn der Herr wird deine Hoffnung truegen lassen, und nichts wird dir bei ihnen gelingen.

Kapitel 3. Und er spricht: Wenn sich ein Mann von seinem Weibe scheidet, und sie zieht von ihm und nimmt einen andern Mann, darf er sie auch wieder annehmen? Ist's nicht also, dass das Land verunreinigt wuerde? Du aber hast mit vielen Buhlen gehurt; doch komm wieder zu mir; spricht der HERR. Hebe deine Augen auf zu den Hoehen und siehe, wie du allenthalben Hurerei treibst. An den Strassen sitzest du und lauerst auf sie wie ein Araber in der Wueste und verunreinigst das Land mit deiner Hurerei und Bosheit. Darum muss auch der Fruehregen ausbleiben und kein Spaetregen kommen. Du hast eine Hurenstirn, du willst dich nicht mehr schaemen und schreist gleichwohl zu mir: "Lieber Vater, du Meister meiner Jugend! willst du denn ewiglich zuernen und nicht vom Grimm lassen?" Siehe, so redest du, und tust Boeses und laessest dir nicht steuern. Und der HERR sprach zu mir zu der Zeit des Koenigs Josia: Hast du auch gesehen, was Israel, die Abtruennige tat? Sie ging hin auf alle hohen Berge und unter alle gruenen Baeume und trieb daselbst Hurerei. Und ich sprach, da sie solches alles getan hatte: Bekehre dich zu mir. Aber sie bekehrte sich nicht. Und obwohl ihre Schwester Juda, die Verstockte, gesehen hat, wie ich der Abtruennigen Israel Ehebruch gestraft und sie verlassen und ihr einen Scheidebrief gegeben habe: dennoch fuerchtet sich ihre Schwester, die verstockte Juda, nicht, sondern geht hin und treibt auch Hurerei. Und von dem Geschrei ihrer Hurerei ist das Land verunreinigt; denn sie treibt Ehebruch mit Stein und Holz. Und in diesem allem bekehrt sich die verstockte Juda, ihre Schwester, nicht zu mir von ganzem Herzen, sondern heuchelt also, spricht der HERR. Und der HERR sprach zu mir: Die abtruennige Israel ist fromm gegen die verstockte Juda. Gehe hin und rufe diese Worte gegen die Mitternacht und sprich: Kehre wieder, du abtruennige Israel, spricht der HERR, so will ich mein Antlitz nicht gegen euch verstellen. Denn ich bin barmherzig, spricht der HERR, und ich will nicht ewiglich zuernen. Allein erkenne deine Missetat, dass du wider den HERRN, deinen Gott, gesuendigt hast und bist hin und wieder gelaufen zu den fremden Goettern unter allen gruenen Baeumen und habt meiner Stimme nicht gehorcht, spricht der HERR. Bekehret euch nun ihr abtruennigen Kinder, spricht der HERR; denn ich will euch mir vertrauen und will euch holen, einen aus einer Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und will euch bringen gen Zion und will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch weiden sollen mit Lehre und Weisheit. Und es soll geschehen, wenn ihr gewachsen seid und euer viel geworden sind im Lande, so soll man, spricht der HERR, zur selben Zeit nicht mehr sagen von der Bundeslade des HERRN, auch ihrer nicht mehr gedenken noch davon predigen noch nach ihr fragen, und sie wird nicht wieder gemacht werden; sondern zur selben Zeit wird man Jerusalem heissen "Des HERRN Thron", und es werden sich dahin sammeln alle Heiden um des Namens des HERRN willen zu Jerusalem und werden nicht mehr wandeln nach den Gedanken ihres boesen Herzens. Zu der Zeit wird das Haus Juda gehen zum Hause Israel, und sie werden miteinander kommen von Mitternacht in das Land, das ich euren Vaetern zum Erbe gegeben habe. Und ich sagte dir zu: Wie will ich dir so viel Kinder geben und das liebe Land, das allerschoenste Erbe unter den Voelkern! Und ich sagte dir zu: Du wirst alsdann mich nennen "Lieber Vater!" und nicht von mir weichen. Aber das Haus Israel achtete mich nicht, gleichwie ein Weib ihren Buhlen nicht mehr achtet, spricht der HERR. Darum hoert man ein klaegliches Heulen und Weinen der Kinder Israel auf den Hoehen, dafuer dass sie uebel getan und des HERRN, ihres Gottes, vergessen haben. So kehret nun wieder, ihr abtruennigen Kinder, so will ich euch heilen von eurem Ungehorsam. Siehe wir kommen zu dir; denn du bist der HERR, unser Gott. Wahrlich, es ist eitel Betrug mit Huegeln und mit allen Bergen. Wahrlich, es hat Israel keine Hilfe denn am HERRN, unserm Gott. Und die Schande hat gefressen unsrer Vaeter Arbeit von unsrer Jugend auf samt ihren Schafen, Rindern, Soehnen und Toechtern. Denn worauf wir uns verliessen, das ist uns jetzt eitel Schande, und wessen wir uns troesteten, des muessen wir uns jetzt schaemen. Denn wir suendigten damit wider den HERRN, unsern Gott, beide, wir und unsre Vaeter, von unsrer Jugend auf, auch bis auf diesen heutigen Tag, und gehorchten nicht der Stimme des HERRN, unsers Gottes.

Kapitel 4. Willst du dich, Israel, bekehren, spricht der HERR, so bekehre dich zu mir. Und so du deine Greuel wegtust von meinem Angesicht, so sollst du nicht vertrieben werden. Alsdann wirst du ohne Heuchelei recht und heilig schwoeren: So wahr der HERR lebt! und die Heiden werden in ihm gesegnet werden und sich sein ruehmen. Denn so spricht der HERR zu denen in Juda und zu Jerusalem: Pfluegt ein Neues und saeet nicht unter die Hecken. Beschneidet euch dem HERRN und tut weg die Vorhaut eures Herzens, ihr Maenner in Juda und ihr Leute zu Jerusalem, auf dass nicht mein Grimm ausfahre wie Feuer und brenne, dass niemand loeschen koenne, um eurer Bosheit willen. Verkuendiget in Juda und schreiet laut zu Jerusalem und sprecht: "Blaset die Drommete im Lande!" Ruft mit voller Stimme und sprecht: "Sammelt euch und lasst uns in die festen Staedte ziehen!" Werft zu Zion ein Panier auf; flieht und saeumt nicht! Denn ich bringe ein Unglueck herzu von Mitternacht und einen grossen Jammer. Es faehrt daher der Loewe aus seiner Hecke, und der Verstoerer der Heiden zieht einher aus seinem Ort, dass er dein Land verwueste und deine Staedte ausbrenne, dass niemand darin wohne. Darum ziehet Saecke an, klaget und heulet; denn der grimmige Zorn des HERRN will sich nicht wenden von uns. Zu der Zeit, spricht der HERR, wird dem Koenig und den Fuersten das Herz entfallen; die Priester werden bestuerzt und die Propheten erschrocken sein. Ich aber sprach: Ach HERR HERR! du hast's diesem Volk und Jerusalem weit fehlgehen lassen, da sie sagten: "Es wird Friede mit euch sein", so doch das Schwert bis an die Seele reicht. Zu derselben Zeit wird man diesem Volk und Jerusalem sagen: "Es kommt ein duerrer Wind ueber das Gebirge her aus der Wueste, des Weges zu der Tochter meines Volks, nicht zum Worfeln noch zu Schwingen." Ja, ein Wind kommt, der ihnen zu stark sein wird; da will ich denn auch mit ihnen rechten. Siehe, er faehrt daher wie Wolken, und seine Wagen sind wie Sturmwind, seine Rosse sind schneller denn Adler. Weh uns! wir muessen verstoert werden." So wasche nun, Jerusalem, dein Herz von der Bosheit, auf dass dir geholfen werde. Wie lange wollen bei dir bleiben deine leidigen Gedanken? Denn es kommt ein Geschrei von Dan her und eine boese Botschaft vom Gebirge Ephraim. Saget an den Heiden, verkuendiget in Jerusalem, dass Hueter kommen aus fernen Landen und werden schreien wider die Staedte Juda's. Sie werden sich um sie her lagern wie die Hueter auf dem Felde; denn sie haben mich erzuernt, spricht der HERR. Das hast du zum Lohn fuer dein Wesen und dein Tun. Dann wird dein Herz fuehlen, wie deine Bosheit so gross ist. Wie ist mir so herzlich weh! Mein Herz pocht mir im Leibe, und habe keine Ruhe; denn meine Seele hoert der Posaunen Hall und eine Feldschlacht und einen Mordschrei ueber den andern; denn das ganze Land wird verheert, ploetzlich werden meine Huetten und meine Gezelte verstoert. Wie lange soll ich doch das Panier sehen und der Posaune Hall hoeren? Aber mein Volk ist toll, und sie glauben mir nicht; toericht sind sie und achten's nicht. Weise sind sie genug, Uebles zu tun; aber wohltun wollen sie nicht lernen. Ich schaute das Land an, siehe, das war wuest und oede, und den Himmel, und er war finster. Ich sah die Berge an, und siehe, die bebten, und alle Huegel zitterten. Ich sah, und siehe, da war kein Mensch, und alle Voegel unter dem Himmel waren weggeflogen. Ich sah, und siehe, das Gefilde war eine Wueste; und alle Staedte darin waren zerbrochen vor dem HERRN und vor seinem grimmigen Zorn. Denn so spricht der HERR: Das ganze Land soll wuest werden, und ich will's doch nicht gar aus machen. Darum wird das Land betruebt und der Himmel droben traurig sein; denn ich habe es geredet, ich habe es beschlossen, und es soll mich nicht reuen, will auch nicht davon ablassen. Aus allen Staedten werden sie vor dem Geschrei der Reiter und Schuetzen fliehen und in die dicken Waelder laufen und in die Felsen kriechen; alle Staedte werden verlassen stehen, dass niemand darin wohnt. Was willst du alsdann tun, du Verstoerte? Wenn du dich schon mit Purpur kleiden und mit goldenen Kleinoden schmuecken und dein Angesicht schminken wuerdest, so schmueckst du dich doch vergeblich; die Buhlen werden dich verachten, sie werden dir nach dem Leben trachten. Denn ich hoere ein Geschrei als einer Gebaererin, eine Angst als einer, die in den ersten Kindesnoeten ist, ein Geschrei der Tochter Zion, die da klagt und die Haende auswirft: "Ach, wehe mir! Ich muss fast vergehen vor den Wuergern."

Kapitel 5. Gehet durch die Gassen zu Jerusalem und schauet und erfahret und suchet auf ihrer Strasse, ob ihr jemand findet, der recht tue und nach dem Glauben frage, so will ich dir gnaedig sein. Und wenn sie schon sprechen: "Bei dem lebendigen Gott!", so schwoeren sie doch falsch. HERR, deine Augen sehen nach dem Glauben. Du schlaegst sie, aber sie fuehlen's nicht; du machst es schier aus mit ihnen, aber sie bessern sich nicht. Sie haben ein haerter Angesicht denn ein Fels und wollen sich nicht bekehren. Ich dachte aber: Wohlan, der arme Haufe ist unverstaendig, weiss nichts um des HERRN Weg und um ihres Gottes Recht. Ich will zu den Gewaltigen gehen und mit ihnen reden; die werden um des HERRN Weg und ihres Gottes Recht wissen. Aber sie allesamt hatten das Joch zerbrochen und die Seile zerrissen. Darum wird sie auch der Loewe, der aus dem Walde kommt, zerreissen, und der Wolf aus der Wueste wird sie verderben, und der Parder wird um ihre Staedte lauern; alle, die daselbst herausgehen, wird er fressen. Denn ihrer Suenden sind zuviel, und sie bleiben verstockt in ihrem Ungehorsam. Wie soll ich dir denn gnaedig sein, weil mich meine Kinder verlassen und schwoeren bei dem, der nicht Gott ist? und nun ich ihnen vollauf gegeben habe, treiben sie Ehebruch und laufen ins Hurenhaus. Ein jeglicher wiehert nach seines Naechsten Weib wie die vollen, muessigen Hengste. Und ich sollte sie um solches nicht heimsuchen? spricht der HERR, und meine Seele sollte sich nicht raechen an solchem Volk, wie dies ist? Stuermet ihre Mauern und werfet sie um, und macht's nicht gar aus! Fuehret ihre Reben weg, denn sie sind nicht des HERRN; sondern sie verachten mich, beide, das Haus Israel und das Haus Juda, spricht der HERR. Sie verleugnen den HERRN und sprechen: "Das ist er nicht, und so uebel wird es uns nicht gehen; Schwert und Hunger werden wir nicht sehen. Ja, die Propheten sind Schwaetzer und haben auch Gottes Wort nicht; es gehe ueber sie selbst also!" Darum spricht der HERR, der Gott Zebaoth: Weil ihr solche Rede treibt, siehe, so will ich meine Worte in deinem Munde zu Feuer machen, und dies Volk zu Holz, und es soll sie verzehren. Siehe, ich will ueber euch vom Hause Israel, spricht der HERR, ein Volk von ferne bringen, ein maechtiges Volk, dessen Sprache du nicht verstehst, und kannst nicht vernehmen, was sie reden. Seine Koecher sind offene Graeber; es sind eitel Helden. Sie werden deine Ernte und dein Brot verzehren; sie werde deine Soehne und Toechter fressen; sie werden deine Schafe und Rinder verschlingen; sie werden deine Weinstoecke und Feigenbaeume verzehren; deine festen Staedte, darauf du dich verlaesst, werden sie mit dem Schwert verderben. Doch will ich's, spricht der HERR, zur selben Zeit mit euch nicht gar aus machen. Und ob sie wuerden sagen: "Warum tut uns der HERR, unser Gott, solches alles?", sollst du ihnen antworten: Wie ihr mich verlasst und den fremden Goettern dient in eurem eigenen Lande, also sollt ihr auch Fremden dienen in einem Lande, das nicht euer ist. Solches sollt ihr verkuendigen im Hause Jakob und predigen in Juda und sprechen: Hoeret zu, ihr tolles Volk, das keinen Verstand hat, die da Augen haben, und sehen nicht, Ohren haben, und hoeren nicht! Wollt ihr mich nicht fuerchten? spricht der HERR, und vor mir nicht erschrecken, der ich dem Meer den Sand zum Ufer setzte, darin es allezeit bleiben muss, darueber es nicht gehen darf? Und ob's schon wallet, so vermag's doch nichts; und ob seine Wellen schon toben, so duerfen sie doch nicht darueberfahren. Aber dies Volk hat ein abtruenniges, ungehorsames Herz; sie bleiben abtruennig und gehen immerfort weg und sprechen nicht einmal in ihrem Herzen: Lasst uns doch den HERRN, unsern Gott, fuerchten, der uns Fruehregen und Spaetregen zu rechter Zeit gibt und uns die Ernte treulich und jaehrlich behuetet. Aber eure Missetaten hindern solches, und eure Suenden wenden das Gute von euch. Denn man findet unter meinem Volk Gottlose, die den Leuten nachstellen und Fallen zurichten, sie zu fangen, wie die Vogler tun. Und ihre Haeuser sind voller Tuecke, wie ein Vogelbauer voller Lockvoegel ist. Daher werden sie gewaltig und reich, fett und glatt. Sie gehen mit boesen Stuecken um; sie halten kein Recht, der Waisen Sache foerdern sie nicht, dass auch sie Glueck haetten, und helfen den Armen nicht zum Recht. Sollte ich denn solches nicht heimsuchen, spricht der HERR, und meine Seele sollte sich nicht raechen an solchem Volk, wie dies ist? Es steht greulich und schrecklich im Lande. Die Propheten weissagen falsch, und die Priester herrschen in ihrem Amt, und mein Volk hat's gern also. Wie will es euch zuletzt darob gehen?

Kapitel 6. Fliehet, ihr Kinder Benjamin, aus Jerusalem und blaset die Drommete auf der Warte Thekoa und werft auf ein Panier ueber der Warte Beth-Cherem! denn es geht daher ein Unglueck von Mitternacht und ein grosser Jammer. Die Tochter Zion ist wie eine schoene und lustige Aue. Aber es werden die Hirten ueber sie kommen mit ihren Herden, die werden Gezelte rings um sie her aufschlagen und weiden ein jeglicher an seinem Ort und sprechen: "Ruestet euch zum Krieg wider sie! Wohlauf, lasst uns hinaufziehen, weil es noch hoch Tag ist! Ei, es will Abend werden, und die Schatten werden gross! Wohlan, so lasst uns auf sein, und sollten wir bei Nacht hinaufziehen und ihre Palaeste verderben!" Denn also spricht der HERR Zebaoth: Faellt die Baeume und werft einen Wall auf wider Jerusalem; denn sie ist eine Stadt, die heimgesucht werden soll. Ist doch eitel Unrecht darin. Denn gleichwie ein Born sein Wasser quillt, also quillt auch ihre Bosheit. Ihr Frevel und Gewalt schreit ueber sie, und ihr Morden und Schlagen treiben sie taeglich vor mir. Bessere dich Jerusalem, ehe sich mein Herz von dir wendet und ich dich zum wuesten Lande mache, darin niemand wohne! So spricht der HERR Zebaoth: Was uebriggeblieben ist von Israel, das muss nachgelesen werden wie am Weinstock. Der Weinleser wird eins nach dem andern in die Butten werfen. Ach, mit wem soll ich doch reden und zeugen? Dass doch jemand hoeren wollte! Aber ihre Ohren sind unbeschnitten; sie koennen's nicht hoeren. Siehe, sie halten des HERRN Wort fuer einen Spott und wollen es nicht. Darum bin ich von des HERRN Drohen so voll, dass ich's nicht lassen kann. Schuette es aus ueber die Kinder auf der Gasse und ueber die Mannschaft im Rat miteinander; denn es sollen beide, Mann und Weib, Alte und der Wohlbetagte, gefangen werden. Ihre Haeuser sollen den Fremden zuteil werden samt den Aeckern und Weibern; denn ich will meine Hand ausstrecken, spricht der HERR, ueber des Landes Einwohner. Denn sie geizen allesamt, klein und gross; und beide, Propheten und Priester, gehen allesamt mit Luegen um und troesten mein Volk in seinem Unglueck, dass sie es gering achten sollen, und sagen: "Friede! Friede!", und ist doch nicht Friede. Darum werden sie mit Schanden bestehen, dass sie solche Greuel treiben; wiewohl sie wollen ungeschaendet sein und wollen sich nicht schaemen. Darum muessen sie fallen auf einen Haufen; und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie stuerzen, spricht der HERR. So spricht der HERR: Tretet auf die Wege und schauet und fraget nach den vorigen Wegen, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden fuer eure Seele! Aber sie sprechen: Wir wollen's nicht tun! Ich habe Waechter ueber dich gesetzt: Merket auf die Stimme der Drommete! Aber sie sprechen: Wir wollen's nicht tun! Darum so hoeret, ihr Heiden, und merket samt euren Leuten! Du, Erde, hoere zu! Siehe, ich will ein Unglueck ueber dies Volk bringen, darum dass sie auf meine Worte nicht achten und mein Gesetz verwerfen. Was frage ich nach Weihrauch aus Reicharabien und nach den guten Zimtrinden, die aus fernen Landen kommen? Eure Brandopfer sind mir nicht angenehm, und eure Opfer gefallen mir nicht. Darum spricht der HERR also: Siehe, ich will diesem Volk einen Anstoss in den Weg stellen, daran sich die Vaeter und Kinder miteinander stossen und ein Nachbar mit dem andern umkommen sollen. So spricht der HERR: Siehe, es wird ein Volk kommen von Mitternacht, und ein grosses Volk wird sich erregen vom Ende der Erde, die Bogen und Lanze fuehren. Es ist grausam und ohne Barmherzigkeit; sie brausen daher wie ein ungestuemes Meer und reiten auf Rossen, geruestet wie Kriegsleute, wider dich, du Tochter Zion. Wenn wir von ihnen hoeren werden, so werden uns die Faeuste entsinken; es wird uns angst und weh werden wie einer Gebaererin. Es gehe ja niemand hinaus auf den Acker, niemand gehe ueber Feld; denn es ist allenthalben unsicher vor dem Schwert des Feindes. O Tochter meines Volks, zieh Saecke an und lege dich in Asche; trage Leid wie um einen einzigen Sohn und klage wie die, so hoch betruebt sind! denn der Verderber kommt ueber uns ploetzlich. Ich habe dich zum Schmelzer gesetzt unter mein Volk, das so hart ist, dass du ihr Wesen erfahren und pruefen sollst. Sie sind allzumal Abtruennige und wandeln verraeterisch, sind Erz und Eisen; alle sind sie verderbt. Der Blasebalg ist verbrannt, das Blei verschwindet; das Schmelzen ist umsonst, denn das Boese ist nicht davon geschieden. Darum heissen sie auch ein verworfenes Silber; denn der HERR hat sie verworfen.

Kapitel 7. Dies ist das Wort, welches geschah zu Jeremia vom HERRN, und sprach: Tritt ins Tor im Hause des HERR und predige daselbst dies Wort und sprich: Hoeret des HERRN Wort, ihr alle von Juda, die ihr zu diesen Toren eingehet, den HERRN anzubeten! So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Bessert euer Leben und Wesen, so will ich bei euch wohnen an diesem Ort. Verlasst euch nicht auf die Luegen, wenn sie sagen: Hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel! sondern bessert euer Leben und Wesen, dass ihr recht tut einer gegen den andern und den Fremdlingen, Waisen und Witwen keine Gewalt tut und nicht unschuldiges Blut vergiesst an diesem Ort, und folgt nicht nach andern Goettern zu eurem eigenen Schaden: so will ich immer und ewiglich bei euch wohnen an diesem Ort, in dem Lande, das ich euren Vaetern gegeben habe. Aber nun verlasset ihr euch auf Luegen, die nichts nuetze sind. Daneben seid ihr Diebe, Moerder, Ehebrecher und Meineidige und raeuchert dem Baal und folgt fremden Goettern nach, die ihr nicht kennt. Darnach kommt ihr dann und tretet vor mich in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: Es hat keine Not mit uns, weil wir solche Greuel tun. Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, fuer eine Moerdergrube? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der HERR. Gehet hin an meinen Ort zu Silo, da vormals mein Name gewohnt hat, und schauet, was ich daselbst getan habe um der Bosheit willen meines Volkes Israel. Weil ihr denn alle solche Stuecke treibt, spricht der HERR, und ich stets euch predigen lasse, und ihr wollt nicht hoeren, ich rufe euch, und ihr wollt nicht antworten: so will ich dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, darauf ihr euch verlasst, und den Ort, den ich euren Vaetern gegeben habe, eben tun, wie ich zu Silo getan habe, und will euch von meinem Angesicht wegwerfen, wie ich weggeworfen habe alle eure Brueder, den ganzen Samen Ephraims. Und du sollst fuer dies Volk nicht bitten und sollst fuer sie keine Klage noch Gebet vorbringen, auch nicht sie vertreten vor mir; denn ich will dich nicht hoeren. Denn siehst du nicht, was sie tun in den Staedten Juda's und auf den Gassen zu Jerusalem? Die Kinder lesen Holz, so zuenden die Vaeter das Feuer an, und die Weiber kneten den Teig, dass sie der Himmelskoenigin Kuchen backen, und geben Trankopfer den fremden Goettern, dass sie mir Verdruss tun. Aber sie sollen nicht mir damit, spricht der HERR, sondern sich selbst Verdruss tun und muessen zu Schanden werden. Darum spricht der HERR HERR: Siehe, mein Zorn und mein Grimm ist ausgeschuettet ueber diesen Ort, ueber Menschen und Vieh, ueber Baeume auf dem Felde und ueber die Fruechte des Landes; und der soll brennen, dass niemand loeschen kann. So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Tut eure Brandopfer und anderen Opfer zuhauf und esset Fleisch. Denn ich habe euren Vaetern des Tages, da ich sie aus Aegyptenland fuehrte, weder gesagt noch geboten von Brandopfer und anderen Opfern; sondern dies gebot ich ihnen und sprach: Gehorchet meinem Wort, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; und wandelt auf allen Wegen, die ich euch gebiete, auf dass es euch wohl gehe. Aber sie wollen nicht hoeren noch ihre Ohren zuneigen, sondern wandelten nach ihrem eigenen Rat und nach ihres boesen Herzens Geduenken und gingen hinter sich und nicht vor sich. Ja, von dem Tage an, da ich eure Vaeter aus Aegyptenland gefuehrt habe, bis auf diesen Tag habe ich stets zu euch gesandt alle meine Knechte, die Propheten. Aber sie wollen mich nicht hoeren noch ihre Ohren neigen, sondern waren halsstarrig und machten's aerger denn ihre Vaeter. Und wenn du ihnen dies alles schon sagst, so werden sie dich doch nicht hoeren; rufst du ihnen, so werden sie dir nicht antworten. Darum sprich zu ihnen: Dies ist das Volk, das den HERRN, seinen Gott, nicht hoeren noch sich bessern will. Der Glaube ist untergegangen und ausgerottet von ihrem Munde. Schneide deine Haare ab und wirf sie von dir und wehklage auf den Hoehen; denn der HERR hat dies Geschlecht, ueber das er zornig ist, verworfen und verstossen. Denn die Kinder Juda tun uebel vor meinen Augen, spricht der HERR. Sie setzen ihre Greuel in das Haus, das nach meinem Namen genannt ist, dass sie es verunreinigen, und bauen die Altaere des Thopheth im Tal Ben-Hinnom, dass sie ihre Soehne und Toechter verbrennen, was ich nie geboten noch in den Sinn genommen habe. Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass man's nicht mehr heissen soll Thopheth und das Tal Ben-Hinnom, sondern Wuergetal; und man wird im Thopheth muessen begraben, weil sonst kein Raum mehr sein wird. Und die Leichname dieses Volkes sollen den Voegeln des Himmels und den Tieren auf Erden zur Speise werden, davon sie niemand scheuchen wird. Und ich will in den Staedten Juda's und auf den Gassen zu Jerusalem wegnehmen das Geschrei der Freude und Wonne und die Stimme des Braeutigams und der Braut; denn das Land soll wuest sein.

Kapitel 8. Zu derselben Zeit, spricht der HERR, wird man die Gebeine der Koenige Juda's, die Gebeine ihrer Fuersten, die Gebeine der Priester, die Gebeine der Propheten, die Gebeine der Buerger zu Jerusalem aus ihren Graebern werfen; und wird sie hinstreuen unter Sonne, Mond und alles Heer des Himmels, welche sie geliebt und denen sie gedient haben, denen sie nachgefolgt sind und die sie gesucht und angebetet haben. Sie sollen nicht wieder aufgelesen und begraben werden, sondern Kot auf der Erde sein. Und alle uebrigen von diesem boesen Volk, an welchen Ort sie sein werden, dahin ich sie verstossen habe, werden lieber tot als lebendig sein wollen, spricht der HERR Zebaoth. Darum sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wo ist jemand, so er faellt, der nicht gerne wieder aufstuende? Wo ist jemand, so er irregeht, der nicht gerne wieder zurechtkaeme? Dennoch will dies Volk zu Jerusalem irregehen fuer und fuer. Sie halten so hart an dem falschen Gottesdienst, dass sie sich nicht wollen abwenden lassen. Ich sehe und hoere, dass sie nichts Rechtes reden. Keiner ist, dem seine Bosheit Leid waere und der spraeche: Was mache ich doch! Sie laufen alle ihren Lauf wie ein grimmiger Hengst im Streit. Ein Storch unter dem Himmel weiss seine Zeit, eine Turteltaube, Kranich und Schwalbe merken ihre Zeit, wann sie wiederkommen sollen, aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen. Wie moegt ihr doch sagen: "Wir wissen, was recht ist, und haben die heilige Schrift vor uns"? Ist's doch eitel Luege, was die Schriftgelehrten setzen. Darum muessen solche Lehrer zu Schanden, erschreckt und gefangen werden; denn was koennen sie Gutes lehren, weil sie des HERRN Wort verwerfen? Darum will ich ihre Weiber den Fremden geben und ihre Aecker denen, die sie verjagen werden. Denn sie geizen allesamt, beide, klein und gross; und beide, Priester und Propheten, gehen mit Luegen um und troesten mein Volk in ihrem Unglueck, dass sie es gering achten sollen, und sagen: "Friede! Friede!", und ist doch nicht Friede. Darum werden sie mit Schanden bestehen, dass sie solche Greuel treiben; wiewohl sie wollen ungeschaendet sein und wollen sich nicht schaemen. Darum muessen sie fallen auf einen Haufen; und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie stuerzen, spricht der HERR. Ich will sie also ablesen, spricht der HERR, dass keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum bleiben, ja auch die Blaetter wegfallen sollen; und was ich ihnen gegeben habe, das soll ihnen genommen werden. Wo werden wir dann wohnen? Ja, sammelt euch dann und lasst uns in die festen Staedte ziehen, dass wir daselbst umkommen. Denn der HERR, unser Gott, wird uns umkommen lassen und traenken mit einem bitteren Trunk, dass wir so gesuendigt haben wider den HERRN. Wir hofften, es sollte Friede werden, so kommt nichts Gutes; wir hofften, wir sollten heil werden, aber siehe, so ist mehr Schaden da. Man hoert ihre Rosse schnauben von Dan her; vom Wiehern ihrer Gaeule erbebt das ganze Land. Und sie fahren daher und werden das Land auffressen mit allem, was darin ist, die Staedte samt allen, die darin wohnen. Denn siehe, ich will Schlangen und Basilisken unter euch senden, die nicht zu beschwoeren sind; die sollen euch stechen, spricht der HERR. Was mag mich in meinem Jammer erquicken? Mein Herz ist krank. Siehe, die Tochter meines Volks wird schreien aus fernem Lande her: "Will denn er HERR nicht mehr Gott sein zu Zion, oder soll sie keinen Koenig mehr haben?" Ja, warum haben sie mich so erzuernt durch ihre Bilder und fremde, unnuetze Gottesdienste? "Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin, und uns ist keine Hilfe gekommen." Mich jammert herzlich, dass mein Volk so verderbt ist; ich graeme mich und gehabe mich uebel. Ist denn keine Salbe in Gilead, oder ist kein Arzt da? Warum ist denn die Tochter meines Volks nicht geheilt?

Kapitel 9. Ach, dass ich Wasser genug haette in meinem Haupte und meine Augen Traenenquellen waeren, dass ich Tag und Nacht beweinen moechte die Erschlagenen in meinem Volk! Ach, dass ich eine Herberge haette in der Wueste, so wollte ich mein Volk verlassen und von ihnen ziehen! Denn es sind eitel Ehebrecher und ein frecher Haufe. Sie schiessen mit ihren Zungen eitel Luege und keine Wahrheit und treiben's mit Gewalt im Lande und gehen von einer Bosheit zur andern und achten mich nicht, spricht der HERR. Ein jeglicher huete sich vor seinem Freunde und traue auch seinem Bruder nicht; denn ein Bruder unterdrueckt den andern, und ein Freund verraet den andern. Ein Freund taeuscht den andern und reden kein wahres Wort; sie fleissigen sich darauf, wie einer den andern betruege, und ist ihnen nicht leid, dass sie es aerger machen koennen. Es ist allenthalben eitel Truegerei unter ihnen, und vor Truegerei wollen sie mich nicht kennen, spricht der HERR. Darum spricht der HERR Zebaoth also: Siehe, ich will sie schmelzen und pruefen. Denn was soll ich sonst tun, wenn ich ansehe die Tochter meines Volks? Ihre falschen Zungen sind moerderische Pfeile; mit ihrem Munde reden sie freundlich gegen den Naechsten, aber im Herzen lauern sie auf ihn. Sollte ich nun solches nicht heimsuchen an ihnen, spricht der HERR, und meine Seele sollte sich nicht raechen an solchem Volk, wie dies ist? Ich muss auf den Bergen weinen und heulen und bei den Huerden in der Wueste klagen; denn sie sind so gar verheert, dass niemand da wandelt und man auch nicht ein Vieh schreien hoert. Es ist beides, Voegel des Himmels und das Vieh, alles weg. Und ich will Jerusalem zum Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale machen und will die Staedte Juda's wuest machen, dass niemand darin wohnen soll. Wer nun weise waere und liesse es sich zu Herzen gehen und verkuendigte, was des HERRN Mund zu ihm sagt, warum das Land verderbt und verheert wird wie eine Wueste, da niemand wandelt! Und der HERR sprach: Darum dass sie mein Gesetz verlassen, dass ich ihnen vorgelegt habe, und gehorchen meiner Rede nicht, leben auch nicht darnach, sondern folgen ihres Herzens Geduenken und den Baalim, wie sie ihre Vaeter gelehrt haben: darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, also: Siehe ich will dies Volk mit Wermut speisen und mit Galle traenken; ich will sie unter die Heiden zerstreuen, welche weder sie noch ihre Vaeter gekannt haben, und will das Schwert hinter sie schicken, bis dass es aus mit ihnen sei. So spricht der HERR Zebaoth: Schaffet und bestellt Klageweiber, dass sie kommen, und schickt nach denen, die es wohl koennen, dass sie eilend um uns klagen, dass unsre Augen von Traenen rinnen und unsre Augenlider von Wasser fliessen, dass man ein klaegliches Geschrei hoere zu Zion: Ach, wie sind wir so gar verstoert und zu Schanden geworden! Wir muessen das Land raeumen; denn sie haben unsere Wohnungen geschleift. So hoeret nun, ihr Weiber, des HERRN Wort und nehmet zu Ohren seines Mundes Rede; lehret eure Toechter weinen, und eine lehre die andere klagen: Der Tod ist zu unseren Fenstern eingefallen und in unsere Palaeste gekommen, die Kinder zu wuergen auf der Gasse und die Juenglinge auf der Strasse. So spricht der HERR: Sage: Der Menschen Leichname sollen liegen wie der Mist auf dem Felde und wie Garben hinter dem Schnitter, die niemand sammelt. So spricht der HERR: Ein Weiser ruehme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker ruehme sich nicht seiner Staerke, ein Reicher ruehme sich nicht seines Reichtums; sondern wer sich ruehmen will, der ruehme sich des, dass er mich wisse und kenne, dass ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit uebt auf Erden; denn solches gefaellt mir, spricht der HERR. Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich heimsuchen werde alle, die Beschnittenen mit den Unbeschnittenen: Aegypten, Juda, Edom, die Kinder Ammon, Moab und alle, die das Haar rundumher abschneiden, die in der Wueste wohnen. Denn alle Heiden haben unbeschnittenen Vorhaut; aber das ganze Israel hat ein unbeschnittenes Herz.

Kapitel 10. Hoeret, was der HERR zu euch vom Hause Israel redet. So spricht der HERR: Ihr sollt nicht nach der Heiden Weise lernen und sollt euch nicht fuerchten vor den Zeichen des Himmels, wie die Heiden sich fuerchten. Denn der Heiden Satzungen sind lauter Nichts. Denn sie hauen im Walde einen Baum, und der Werkmeister macht Goetter mit dem Beil und schmueckt sie mit Silber und Gold und heftet sie mit Naegeln und Haemmern, dass sie nicht umfallen. Es sind ja nichts als ueberzogene Saeulen. Sie koennen nicht reden; so muss man sie auch tragen, denn sie koennen nicht gehen. Darum sollt ihr euch nicht vor ihnen fuerchten: denn sie koennen weder helfen noch Schaden tun. Aber dir, HERR, ist niemand gleich; du bist gross, und dein Name ist gross, und kannst es mit der Tat beweisen. Wer sollte dich nicht fuerchten, du Koenig der Heiden? Dir sollte man gehorchen; denn es ist unter allen Weisen der Heiden und in allen Koenigreichen deinesgleichen nicht. Sie sind allzumal Narren und Toren; denn ein Holz muss ja ein nichtiger Gottesdienst sein. Silbernes Blech bringt man aus Tharsis, Gold aus Uphas, durch den Meister und Goldschmied zugerichtet; blauen und roten Purpur zieht man ihm an, und ist alles der Weisen Werk. Aber der HERR ist ein rechter Gott, ein lebendiger Gott, ein ewiger Koenig. Vor seinem Zorn bebt die Erde, und die Heiden koennen sein Drohen nicht ertragen. So sprecht nun zu ihnen also: Die Goetter, die Himmel und Erde nicht gemacht haben, muessen vertilgt werden von der Erde und unter dem Himmel. Er hat aber die Erde durch seine Kraft gemacht und den Weltkreis bereitet durch seine Weisheit und den Himmel ausgebreitet durch seinen Verstand. Wenn er donnert, so ist des Wassers die Menge unter dem Himmel, und er zieht die Nebel auf vom Ende der Erde; er macht die Blitze im Regen und laesst den Wind kommen aus seinen Vorratskammern. Alle Menschen sind Narren mit ihrer Kunst, und alle Goldschmiede bestehen mit Schanden mit ihren Bildern; denn ihre Goetzen sind Truegerei und haben kein Leben. Es ist eitel Nichts und ein verfuehrerisches Werk; sie muessen umkommen, wenn sie heimgesucht werden. Aber also ist der nicht, der Jakobs Schatz ist; sondern er ist's, der alles geschaffen hat, und Israel ist sein Erbteil. Er heisst HERR Zebaoth. Tue deinen Kram weg aus dem Lande, die du wohnest in der Feste. Denn so spricht der HERR: Siehe, ich will die Einwohner des Landes auf diesmal wegschleudern und will sie aengsten, dass sie es fuehlen sollen. Ach mein Jammer und mein Herzeleid! Ich denke aber: Es ist meine Plage; ich muss sie leiden. Meine Huette ist zerstoert, und alle meine Seile sind zerrissen. Meine Kinder sind von mir gegangen und nicht mehr da. Niemand ist, der meine Huette wieder aufrichte und mein Gezelt aufschlage. Denn die Hirten sind zu Narren geworden und fragen nach dem HERRN nicht; darum koennen sie auch nichts Rechtes lehren, und ihre ganze Herde ist zerstreut. Siehe, es kommt ein Geschrei daher und ein grosses Beben aus dem Lande von Mitternacht, dass die Staedte Juda's verwuestet und zur Wohnung der Schakale werden sollen. Ich weiss, HERR, dass des Menschen Tun steht nicht in seiner Gewalt, und steht in niemands Macht, wie er wandle oder seinen Gang richte. Zuechtige mich, HERR, doch mit Massen und nicht in deinem Grimm, auf dass du mich nicht aufreibest. Schuette aber deinen Zorn ueber die Heiden, so dich nicht kennen, und ueber die Geschlechter, so deinen Namen nicht anrufen. Denn sie haben Jakob aufgefressen und verschlungen; sie haben ihn weggeraeumt und seine Wohnung verwuestet.

Kapitel 11. Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah vom HERRN, und sprach: Hoeret die Worte dieses Bundes, dass ihr sie denen in Juda und den Buergern zu Jerusalem saget. Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Verflucht sei, wer nicht gehorcht den Worten dieses Bundes, den ich euren Vaetern gebot des Tages, da ich sie aus Aegyptenland fuehrte, aus einem eisernen Ofen, und sprach: Gehorchet meiner Stimme und tut, wie ich euch geboten habe, so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein, auf dass ich den Eid halten moege, den ich euren Vaetern geschworen habe, ihnen zu geben ein Land, darin Milch und Honig fliesst, wie es denn heutigestages steht. Ich antwortete und sprach: HERR, ja, es sei also! Und der HERR sprach zu mir: Predige alle diese Worte in den Staedten Juda's und auf allen Gassen zu Jerusalem und sprich: Hoeret die Worte dieses Bundes und tut darnach! Denn ich habe euren Vaetern gezeugt von dem Tage an, da ich sie aus Aegyptenland fuehrte, bis auf den heutigen Tag und zeugte stets und sprach: Gehorchet meiner Stimme! Aber sie gehorchten nicht, neigten auch ihre Ohren nicht; sondern ein jeglicher ging nach seines boesen Herzens Geduenken. Darum habe ich auch ueber sie kommen lassen alle Worte dieses Bundes, den ich geboten habe zu tun, und nach dem sie doch nicht getan haben. Und der HERR sprach zu mir: Ich weiss wohl, wie sie in Juda und zu Jerusalem sich rotten. Sie kehren sich eben zu den Suenden ihrer Vaeter, die vormals waren, welche auch nicht gehorchen wollten meinen Worten und folgten auch andern Goettern nach und dienten ihnen. Also hat das Haus Israel und das Haus Juda meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vaetern gemacht habe. Darum siehe, spricht der HERR, ich will ein Unglueck ueber sie gehen lassen, dem sie nicht sollen entgehen koennen; und wenn sie zu mir Schreien, will ich sie nicht hoeren. So lass denn die Staedte Juda's und die Buerger zu Jerusalem hingehen und zu ihren Goettern schreien, denen sie geraeuchert haben; aber sie werden ihnen nicht helfen in ihrer Not. Denn so manche Stadt, so manche Goetter hast du, Juda; und so manche Gassen zu Jerusalem sind, so manchen Schandaltar habt ihr aufgerichtet, dem Baal zu raeuchern. So bitte du nun nicht fuer dieses Volk und tue kein Flehen noch Gebet fuer sie; denn ich will sie nicht hoeren, wenn sie zu mir schreien in ihrer Not. Was haben meine Freunde in meinem Haus zu schaffen? Sie treiben alle Schalkheit und meinen, das heilige Fleisch soll es von ihnen nehmen; und wenn sie uebeltun, sind sie guter Dinge darueber. Der HERR nannte dich einen gruenen, schoenen, fruchtbaren Oelbaum; aber nun hat er mit einem Mordgeschrei ein Feuer um ihn lassen anzuenden, dass seine Aeste verderben muessen. Denn der HERR Zebaoth, der dich gepflanzt hat, hat dir ein Unglueck gedroht um der Bosheit willen des Hauses Israel und des Hauses Juda, welche sie treiben, dass sie mich erzuernen mit ihrem Raeuchern, das sie dem Baal tun. Der HERR hat mir's offenbart, dass ich's weiss, und zeigte mir ihr Vornehmen, naemlich, dass sie mich wie ein armes Schaf zur Schlachtbank fuehren wollen. Denn ich wusste nicht, dass sie wider mich beratschlagt hatten und gesagt: Lasst uns den Baum mit seinen Fruechten verderben und ihn aus dem Lande der Lebendigen ausrotten, dass seines Namen nimmermehr gedacht werde. Aber du, HERR Zebaoth, du gerechter Richter, der du Nieren und Herzen pruefst, lass mich deine Rache ueber sie sehen; denn ich habe dir meine Sache befohlen. Darum spricht der HERR also wider die Maenner zu Anathoth, die dir nach deinem Leben stehen und sprechen: Weissage uns nicht im Namen des HERRN, willst du anders nicht von unsern Haenden sterben! darum spricht der HERR Zebaoth also: Siehe, ich will sie heimsuchen; ihre junge Mannschaft soll mit dem Schwert getoetet werden, und ihre Soehne und Toechter sollen Hungers sterben, dass nichts von ihnen uebrigbleibe; denn ich will ueber die Maenner zu Anathtoth Unglueck kommen lassen des Jahres, wann sie heimgesucht werden sollen.

Kapitel 12. HERR, wenn ich gleich mit dir rechten wollte, so behaeltst du doch recht; dennoch muss ich vom Recht mit dir reden. Warum geht's doch den Gottlosen so wohl und die Veraechter haben alles die Fuelle? Du pflanzt sie, dass sie wurzeln und wachsen und Frucht bringen. Nahe bist du in ihrem Munde, aber ferne von ihrem Herzen; mich aber, HERR, kennst du und siehst mich und pruefst mein Herz vor dir. Reisse sie weg wie Schafe, dass sie geschlachtet werden; sondere sie aus, dass sie gewuergt werden. Wie lange soll doch das Land so jaemmerlich stehen und das Gras auf dem Felde allenthalben verdorren um der Einwohner Bosheit willen, dass beide, Vieh und Voegel, nimmer da sind? denn sie sprechen: Ja, er weiss viel, wie es uns gehen wird. Wenn dich die muede machen, die zu Fusse gehen, wie will dir's gehen wenn du mit den Reitern laufen sollst? Und so du in dem Lande, da es Friede ist, Sicherheit suchst, was will mit dir werden bei dem stolzen Jordan? Denn es verachten dich auch deine Brueder und deines Vaters Haus und schreien zeter! ueber dich. Darum vertraue du ihnen nicht, wenn sie gleich freundlich mit dir reden. Ich habe mein Haus verlassen muessen und mein Erbe meiden, und was meine Seele liebt, in der Feinde Hand geben. Mein Erbe ist mir geworden wie ein Loewe im Walde und bruellt wider mich; darum bin ich ihm gram geworden. Mein Erbe ist wie der sprenklige Vogel, um welchen sich die Voegel sammeln. Wohlauf, sammelt euch, alle Feldtiere, kommt und fresset. Es haben Hirten, und deren viel, meinen Weinberg verderbt und meinen Acker zertreten; sie haben meinen schoenen Acker zur Wueste gemacht, sie haben's oede gemacht. Ich sehe bereits wie es so jaemmerlich verwuestet ist; ja das ganze Land ist wuest. Aber es will's niemand zu Herzen nehmen. Denn die Verstoerer fahren daher ueber alle Huegel der Wueste, und das fressende Schwert des HERRN von einem Ende des Landes bis zum andern; und kein Fleisch wird Frieden haben. Sie saeen Weizen, aber Disteln werden sie ernten; sie lassen's sich sauer werden, aber sie werden's nicht geniessen; sie werden ihres Einkommens nicht froh werden vor dem grimmigen Zorn des HERRN. So spricht der HERR wider alle meine boesen Nachbarn, so das Erbteil antasten, das ich meinem Volk Israel ausgeteilt habe: Siehe, ich will sie aus ihrem Lande ausreissen und das Haus Juda aus ihrer Mitte reissen. Und wenn ich sie nun ausgerissen habe, will ich mich wiederum ueber sie erbarmen und will einen jeglichen zu seinem Erbteil und in sein Land wiederbringen. Und soll geschehen, wo sie von meinem Volk lernen werden, dass sie schwoeren bei meinem Namen: "So wahr der HERR lebt!", wie sie zuvor mein Volk gelehrt haben schwoeren bei Baal, so sollen sie unter meinem Volk erbaut werden. Wo sie aber nicht hoeren wollen, so will ich solches Volk ausreissen und umbringen, spricht der HERR.

Kapitel 13. So spricht der HERR zu mir: Gehe hin und kaufe dir einen leinenen Guertel und guerte damit deine Lenden und mache ihn nicht nass. Und ich kaufte einen Guertel nach dem Befehl des HERRN und guertete ihn um meine Lenden. Da geschah des HERRN Wort zum andernmal zu mir und sprach: Nimm den Guertel, den du gekauft und um deine Lenden geguertet hast, und mache dich auf und gehe hin an den Euphrat und verstecke ihn daselbst in einem Steinritz. Ich ging hin und versteckte ihn am Euphrat, wie mir der HERR geboten hatte. Nach langer Zeit aber sprach der HERR zu mir: Mache dich auf und hole den Guertel wieder, den ich dich hiess daselbst verstecken. Ich ging hin an den Euphrat und grub auf und nahm den Guertel von dem Ort, dahin ich ihn versteckt hatte; und siehe, der Guertel war verdorben, dass er nichts mehr taugte. Da geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: So spricht der HERR: Eben also will ich auch verderben die grosse Hoffart Juda's und Jerusalems. Das boese Volk, das meine Worte nicht hoeren will, sondern gehen hin nach Geduenken ihres Herzens und folgen andern Goettern, dass sie ihnen dienen und sie anbeten: sie sollen werden wie der Guertel, der nichts mehr taugt. Denn gleichwie ein Mann den Guertel um seine Lenden bindet, also habe ich, spricht der HERR, das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda um mich geguertet, dass sie mein Volk sein sollten, mir zu einem Namen, zu Lob und Ehren; aber sie wollen nicht hoeren. So sage ihnen nun dies Wort: So spricht der HERR, der Gott Israels: Es sollen alle Kruege mit Wein gefuellt werden. So werden sie zu dir sagen: Wer weiss das nicht, dass man alle Kruege mit Wein fuellen soll? So sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Siehe, ich will alle, die in diesem Lande wohnen, die Koenige, die auf dem Stuhl Davids sitzen, die Priester und Propheten und alle Einwohner zu Jerusalem fuellen, dass sie trunken werden sollen; und will einen mit dem andern, die Vaeter samt den Kindern, verstreuen, spricht der HERR; und will weder schonen noch uebersehen noch barmherzig sein ueber ihrem Verderben. So hoeret nun und merket auf und trotzt nicht; denn der HERR hat's geredet. Gebet dem HERRN, eurem Gott, die Ehre, ehe denn es finster werde, und ehe eure Fuesse sich an den dunklen Bergen stossen, dass ihr des Lichts wartet, so er's doch gar finster und dunkel machen wird. Wollt ihr aber solches nicht hoeren, so muss meine Seele heimlich weinen ueber solche Hoffart; meine Augen muessen von Traenen fliessen, dass des HERRN Herde gefangen wird. Sage dem Koenig und der Koenigin: Setzt euch herunter; denn die Krone der Herrlichkeit ist euch von eurem Haupt gefallen. Die Staedte gegen Mittag sind verschlossen, und ist niemand, der sie auftue; das ganze Juda ist rein weggefuehrt. Hebt eure Augen auf und sehet, wie sie von Mitternacht daherkommen. Wo ist nun die Herde, so dir befohlen war, deine herrliche Herde? Was willst du sagen, wenn er dich so heimsuchen wird? Denn du hast sie so gewoehnt wider dich, dass sie Fuersten und Haeupter sein wollen. Was gilt's? es wird dich Angst ankommen wie ein Weib in Kindsnoeten. Und wenn du in deinem Herzen sagen willst: "Warum begegnet doch mir solches?" Um der Menge willen deiner Missetaten sind dir deine Saeume aufgedeckt und ist deinen Fersen Gewalt geschehen. Kann auch ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Parder seine Flecken? So koennt ihr auch Gutes tun, die ihr des Boesen gewohnt seid. Darum will ich sie zerstreuen wie Stoppeln, die vor dem Winde aus der Wueste verweht werden. Das soll dein Lohn sein und dein Teil, den ich dir zugemessen habe, spricht der HERR. Darum dass du mein vergessen hast und verlaessest dich auf Luegen, so will ich auch deine Saeume hoch aufdecken, dass man deine Schande sehen muss. Denn ich habe gesehen deine Ehebrecherei, dein Geilheit, deine freche Hurerei, ja, deine Greuel auf Huegeln und auf Aeckern. Weh dir, Jerusalem! Wann wirst du doch endlich rein werden?

Kapitel 14. Dies ist das Wort, das der HERR zu Jeremia sagte von der teuren Zeit: Juda liegt jaemmerlich, ihre Tore stehen elend; es steht klaeglich auf dem Lande, und ist zu Jerusalem ein grosses Geschrei. Die Grossen schicken die Kleinen nach Wasser; aber wenn sie zum Brunnen kommen, finden sie kein Wasser und bringen ihre Gefaesse leer wieder; sie gehen traurig und betruebt und verhuellen ihre Haeupter. Darum dass die Erde lechzt, weil es nicht regnet auf die Erde, gehen die Ackerleute traurig und verhuellen ihre Haeupter. Denn auch die Hinden, die auf dem Felde werfen, verlassen ihre Jungen, weil kein Gras waechst. Das Wild steht auf den Huegeln und schnappt nach der Luft wie die Drachen und verschmachtet, weil kein Kraut waechst. Ach HERR, unsre Missetaten haben's ja verdient; aber hilf doch um deines Namens willen! denn unser Ungehorsam ist gross; damit wir wider dich gesuendigt haben. Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer; warum stellst du dich, als waerest du ein Gast im Lande und ein Fremder, der nur ueber Nacht darin bleibt? Warum stellst du dich wie ein Held, der verzagt ist, und wie ein Riese, der nicht helfen kann? Du bist ja doch unter uns, HERR, und wir heissen nach deinem Namen; verlass uns nicht! So spricht der HERR von diesem Volk: Sie laufen gern hin und wieder und bleiben nicht gern daheim; darum will sie der HERR nicht, sondern er denkt nun an ihre Missetat und will ihre Suenden heimsuchen. Und der HERR sprach zu mir: Du sollst nicht fuer dies Volk um Gnade bitten. Denn ob sie gleich fasten, so will ich doch ihr Flehen nicht hoeren; und ob sie Brandopfer und Speisopfer bringen, so gefallen sie mir doch nicht, sondern ich will sie mit Schwert, Hunger und Pestilenz aufreiben. Da sprach ich: Ach HERR HERR, siehe, die Propheten sagen ihnen: Ihr werdet kein Schwert sehen und keine Teuerung bei euch haben; sondern ich will euch guten Frieden geben an diesem Ort. Und der HERR sprach zu mir: Die Propheten weissagen falsch in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen und nichts mit ihnen geredet. Sie predigen euch falsche Gesichte, Deutungen, Abgoetterei und ihres Herzens Truegerei. Darum so spricht der HERR von den Propheten, die in meinem Namen weissagen, so ich sie doch nicht gesandt habe, und die dennoch predigen, es werde kein Schwert und keine Teuerung in dies Land kommen: Solche Propheten sollen sterben durch Schwert und Hunger. Und die Leute, denen sie weissagen, sollen vom Schwert und Hunger auf den Gassen zu Jerusalem hin und her liegen, dass sie niemand begraben wird, also auch ihre Weiber, Soehne und Toechter; und ich will ihre Bosheit ueber sie schuetten. Und du sollst zu ihnen sagen dies Wort: Meine Augen fliessen von Traenen Tag und Nacht und hoeren nicht auf; denn die Jungfrau, die Tochter meines Volks, ist greulich zerplagt und jaemmerlich geschlagen. Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe, so liegen da Erschlagene mit dem Schwert; komme ich in die Stadt, so liegen da vor Hunger Verschmachtete. Denn es muessen auch die Propheten, dazu auch die Priester in ein Land ziehen, das sie nicht kennen. Hast du denn Juda verworfen, oder hat deine Seele einen Ekel an Zion? Warum hast du uns denn so geschlagen, dass es niemand heilen kann? Wir hofften, es sollte Friede werden; so kommt nichts Gutes. Wir hofften, wir sollten heil werden; aber siehe, so ist mehr Schaden da. HERR, wir erkennen unser gottlos Wesen und unsrer Vaeter Missetat; denn wir haben wider dich gesuendigt. Aber um deines Namens willen lass uns nicht geschaendet werden; lass den Thron deiner Herrlichkeit nicht verspottet werden; gedenke doch und lass deinen Bund mit uns nicht aufhoeren. Es ist doch ja unter der Heiden Goetzen keiner, der Regen koennte geben; auch der Himmel kann nicht regnen. Du bist doch ja der HERR, unser Gott, auf den wir hoffen; denn du kannst solches alles tun.

Kapitel 15. Und der HERR sprach zu mir: Und wenngleich Mose und Samuel vor mir stuenden, so habe ich doch kein Herz zu diesem Volk; treibe sie weg von mir und lass sie hinfahren! Und wenn sie zu dir sagen: Wo sollen wir hin? so sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wen der Tod trifft, den treffe er; wen das Schwert trifft, den treffe es; wen der Hunger trifft, den treffe er; wen das Gefaengnis trifft, den treffe es. Denn ich will sie heimsuchen mit vielerlei Plagen, spricht der HERR: mit dem Schwert, dass sie erwuergt werden; mit Hunden, die sie schleifen sollen; mit den Voegeln des Himmels und mit Tieren auf Erden, dass sie gefressen und vertilgt werden sollen. Und ich will sie in allen Koenigreichen auf Erden hin und her treiben lassen um Manasses willen, des Sohnes Hiskias, des Koenigs in Juda, um deswillen, was er zu Jerusalem begangen hat. Wer will denn sich dein erbarmen, Jerusalem? Wer wird denn Mitleiden mit dir haben? Wer wird denn hingehen und dir Frieden wuenschen? Du hast mich verlassen, spricht der HERR, und bist von mir abgefallen; darum habe ich meine Hand ausgestreckt wider dich, dass ich dich verderben will; ich bin des Erbarmens muede. Ich will sie mit der Wurfschaufel zum Lande hinausworfeln und will mein Volk, so von seinem Wesen sich nicht bekehren will, zu eitel Waisen machen und umbringen. Es sollen mir mehr Witwen unter ihnen werden, denn Sand am Meer ist. Ich will ueber die Mutter der jungen Mannschaft kommen lassen einen offenbaren Verderber und die Stadt damit ploetzlich und unversehens ueberfallen lassen, dass die, die sieben Kinder hat, soll elend sein und von Herzen seufzen. Denn ihre Sonne soll bei hohem Tage untergehen, dass ihr Ruhm und ihre Freude ein Ende haben soll. Und die uebrigen will ich ins Schwert geben vor ihren Feinden, spricht der HERR. Ach, meine Mutter, dass du mich geboren hast, wider den jedermann hadert und zankt im ganzen Lande! Habe ich doch weder auf Wucher geliehen noch genommen; doch flucht mir jedermann. Der HERR sprach: Wohlan, ich will euer etliche uebrigbehalten, denen es soll wieder wohl gehen, und will euch zu Hilfe kommen in der Not und Angst unter den Feinden. Meinst du nicht, dass etwa ein Eisen sei, welches koennte das Eisen und Erz von Mitternacht zerschlagen? Ich will aber zuvor euer Gut und eure Schaetze zum Raub geben, dass ihr nichts dafuer kriegen sollt, und das um aller eurer Suenden willen, die ihr in allen euren Grenzen begangen habt. Und ich will euch zu euren Feinden bringen in ein Land, das ihr nicht kennt; denn es ist das Feuer in meinem Zorn ueber euch angegangen. Ach HERR, du weisst es; gedenke an mich und nimm dich meiner an und raeche mich an meinen Verfolgern. Nimm mich auf und verzieh nicht deinem Zorn ueber sie; denn du weisst, dass ich um deinetwillen geschmaeht werde. Dein Wort ward mir Speise, da ich's empfing; und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt; HERR, Gott Zebaoth. Ich habe mich nicht zu den Spoettern gesellt noch mich mit ihnen gefreut, sondern bin allein geblieben vor deiner Hand; denn du hattest mich gefuellt mit deinem Grimm. Warum waehrt doch mein Leiden so lange, und meine Wunden sind so gar boese, dass sie niemand heilen kann? Du bist mir geworden wie ein Born, der nicht mehr quellen will. Darum spricht der HERR also: Wo du dich zu mir haeltst, so will ich mich zu dir halten, und du sollst mein Prediger bleiben. Und wo du die Frommen lehrst sich sondern von den boesen Leuten, so sollst du mein Mund sein. Und ehe du solltest zu ihnen fallen, so muessen sie eher zu dir fallen. Denn ich habe dich wider dies Volk zur festen, ehernen Mauer gemacht; ob sie wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben; denn ich bin bei dir, dass ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR, und will dich erretten aus der Hand der Boesen und erloesen aus der Hand der Tyrannen.

Kapitel 16. Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach: Du sollst kein Weib nehmen und weder Soehne noch Toechter zeugen an diesem Ort. Denn so spricht der HERR von den Soehnen und Toechtern, die an diesem Ort geboren werden, dazu von ihren Muettern die sie gebaeren, und von ihren Vaetern, die sie zeugen in diesem Lande: Sie sollen an Krankheiten sterben und weder beklagt noch begraben werden, sondern sollen Dung werden auf dem Lande, dazu durch Schwert und Hunger umkommen, und ihre Leichname sollen der Voegel des Himmels und der Tiere auf Erden Speise sein. Denn so spricht der HERR: Du sollst nicht zum Trauerhaus gehen und sollst auch nirgend hin zu Klagen gehen noch Mitleiden ueber sie haben; denn ich habe meinen Frieden von diesem Volk weggenommen, spricht der HERR, samt meiner Gnade und Barmherzigkeit, dass beide, gross und klein, sollen in diesem Lande sterben und nicht begraben noch beklagt werden, und niemand wird sich ueber sie zerritzen noch kahl scheren. Und man wird auch nicht unter sie Brot austeilen bei der Klage, sie zu troesten ueber die Leiche, und ihnen auch nicht aus dem Trostbecher zu trinken geben ueber Vater und Mutter. Du sollst auch in kein Trinkhaus gehen, bei ihnen zu sitzen, weder zu essen noch zu trinken. Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will an diesem Ort wegnehmen vor euren Augen und bei eurem Leben die Stimme der Freude und Wonne, die Stimme des Braeutigams und der Braut. Und wenn du solches alles diesem Volk gesagt hast und sie zu dir sprechen werden: Warum redet der HERR ueber uns all dies Unglueck? welches ist die Missetat und Suende, damit wir wider den HERRN, unsern Gott, gesuendigt haben? sollst du ihnen sagen: Darum dass eure Vaeter mich verlassen haben, spricht der HERR, und andern Goettern gefolgt sind, ihnen gedient und sie angebetet, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht gehalten haben und ihr noch aerger tut als eure Vaeter. Denn siehe, ein jeglicher lebt nach seines boesen Herzens Geduenken, dass er mir nicht gehorche. Darum will ich euch aus diesem Lande stossen in ein Land, davon weder ihr noch eure Vaeter gewusst haben; daselbst sollt ihr andern Goettern dienen Tag und Nacht, dieweil ich euch keine Gnade erzeigen will. Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass man nicht mehr sagen wird: So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel aus Aegyptenland gefuehrt hat! sondern: So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel gefuehrt hat aus dem Lande der Mitternacht und aus allen Laendern, dahin er sie verstossen hatte! Denn ich will sie wiederbringen in das Land, das ich ihren Vaetern gegeben habe. Siehe, ich will viel Fischer aussenden, spricht der HERR, die sollen sie fischen; und darnach will ich viel Jaeger aussenden, die sollen sie fangen auf allen Bergen und auf allen Huegeln und in allen Steinritzen. Denn meine Augen sehen auf ihre Wege, dass sie vor mir sich nicht verhehlen koennen; und ihre Missetat ist vor meinen Augen unverborgen. Aber zuvor will ich ihre Missetat und Suende zwiefach bezahlen, darum dass sie mein Land mit den Leichen ihrer Abgoetterei verunreinigt und mein Erbe mit Greueln angefuellt haben. HERR, du bist meine Staerke und Kraft und meine Zuflucht in der Not. Die Heiden werden zu mir kommen von der Welt Enden und sagen: Unsre Vaeter haben falsche und nichtige Goetter gehabt, die nichts nuetzen koennen. Wie kann ein Mensch Goetter machen, die doch keine Goetter sind? Darum siehe, nun will ich sie lehren und meine Hand und Gewalt ihnen kundtun, dass sie erfahren sollen, ich heisse der HERR.

Kapitel 17. Die Suende Juda's ist geschrieben mit eisernen Griffeln, und spitzigen Demanten geschrieben, und auf die Tafel ihres Herzens gegraben und auf die Hoerner an ihren Altaeren, dass die Kinder gedenken sollen derselben Altaere und Ascherabilder bei den gruenen Baeumen, auf den hohen Bergen. Aber ich will deine Hoehen, beide, auf den Bergen und Feldern, samt deiner Habe und allen deinen Schaetzen zum Raube geben um der Suende willen, in allen deinen Grenzen begangen. Und du sollst aus deinem Erbe verstossen werden, das ich dir gegeben habe, und ich will dich zu Knechten deiner Feinde machen in einem Lande, das du nicht kennst; denn ihr habt ein Feuer meines Zorns angezuendet, das ewiglich brennen wird. So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verlaesst und haelt Fleisch fuer seinen Arm, und mit seinem Herzen vom HERRN weicht. Der wird sein wie die Heide in der Wueste und wird nicht sehen den zukuenftigen Trost, sondern bleiben in der Duerre, in der Wueste, in einem unfruchtbaren Lande, da niemand wohnt. Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den HERRN verlaesst und des Zuversicht der HERR ist. Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt und am Bach gewurzelt. Denn obgleich eine Hitze kommt, fuerchtet er sich doch nicht, sondern seine Blaetter bleiben gruen, und sorgt nicht, wenn ein duerres Jahr kommt sondern er bringt ohne Aufhoeren Fruechte. Es ist das Herz ein trotzig und verzagtes Ding; wer kann es ergruenden? Ich, der HERR, kann das Herz ergruenden und die Nieren pruefen und gebe einem jeglichen nach seinem Tun, nach den Fruechten seiner Werke. Denn gleichwie ein Vogel, der sich ueber Eier setzt und bruetet sie nicht aus, also ist der, so unrecht Gut sammelt; denn er muss davon, wenn er's am wenigsten achtet, und muss zuletzt Spott dazu haben. Aber die Staette unsers Heiligtums, der Thron goettlicher Ehre, ist allezeit fest geblieben. Denn, Herr, du bist die Hoffnung Israels. Alle, die dich verlassen, muessen zu Schanden werden, und die Abtruennigen muessen in die Erde geschrieben werden; denn sie verlassen den HERRN, die Quelle des lebendigen Wassers. Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm. Siehe, sie sprechen zu mir: Wo ist denn des HERRN Wort? Lass es doch kommen! Aber ich bin nicht von dir geflohen, dass ich nicht dein Hirte waere; so habe ich den boesen Tag nicht begehrt, das weisst du; was ich gepredigt habe, das ist recht vor dir. Sei du nur nicht schrecklich, meine Zuversicht in der Not! Lass sie zu Schanden werden, die mich verfolgen, und mich nicht; lass sie erschrecken, und mich nicht; lass den Tag des Ungluecks ueber sie kommen und zerschlage sie zwiefach! So spricht der HERR zu mir: Gehe hin und tritt unter das Tor des Volks, dadurch die Koenige Juda's aus und ein gehen, und unter alle Tore zu Jerusalem und sprich zu ihnen: Hoeret des HERRN Wort, ihr Koenige Juda's und ganz Juda und alle Einwohner zu Jerusalem, so zu diesem Tor eingehen. So spricht der HERR: Huetet euch und tragt keine Last am Sabbattage durch die Tore hinein zu Jerusalem und fuehrt keine Last am Sabbattage aus euren Haeusern und tut keine Arbeit, sondern heiliget den Sabbattag, wie ich euren Vaetern geboten habe. Aber sie hoeren nicht und neigen ihre Ohren nicht, sondern bleiben halsstarrig, dass sie mich ja nicht hoeren noch sich ziehen lassen. So ihr mich hoeren werdet, spricht der HERR, dass ihr keine Last traget des Sabbattages durch dieser Stadt Tore ein, sondern ihn heiliget, dass ihr keine Arbeit an demselben Tage tut: so sollen auch durch dieser Stadt Tore aus und ein gehen Koenige und Fuersten, die auf dem Stuhl Davids sitzen, und reiten und fahren, auf Wagen und Rossen, sie und ihre Fuersten samt allen, die in Juda und Jerusalem wohnen; und soll diese Stadt ewiglich bewohnt werden; und sollen kommen aus den Staedten Juda's, und die um Jerusalem her liegen, und aus dem Lande Benjamin, aus den Gruenden und von den Gebirgen und vom Mittag, die da bringen Brandopfer, Schlachtopfer, Speisopfer und Weihrauch zum Hause des HERRN. Werdet ihr mich aber nicht hoeren, dass ihr den Sabbattag heiliget und keine Last tragt durch die Tore zu Jerusalem ein am Sabbattage, so will ich ein Feuer unter ihren Toren anzuenden, das die Haeuser zu Jerusalem verzehren und nicht geloescht werden soll.

Kapitel 18. Dies ist das Wort, das geschah vom HERRN zu Jeremia, und sprach: Mache dich auf und gehe hinab in des Toepfers Haus; daselbst will ich dich meine Worte hoeren lassen. Und ich ging hinab in des Toepfers Haus, und siehe, er arbeitete eben auf der Scheibe. Und der Topf, den er aus dem Ton machte, missriet ihm unter den Haenden. Da machte er einen andern Topf daraus, wie es ihm gefiel. Da geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: Kann ich nicht also mit euch umgehen, ihr vom Hause Israel, wie dieser Toepfer? spricht der HERR. Siehe, wie der Ton ist in des Toepfers Hand, also seid auch ihr vom Hause Israel in meiner Hand. Ploetzlich rede ich wider ein Volk und Koenigreich, dass ich es ausrotten, zerbrechen und verderben wolle. Wo sich's aber bekehrt von seiner Bosheit, dawider ich rede, so soll mich auch reuen das Unglueck, das ich ihm gedachte zu tun. Und ploetzlich rede ich von einem Volk und Koenigreich, dass ich's bauen und pflanzen wolle. So es aber Boeses tut vor meinen Augen, dass es meiner Stimme nicht gehorcht, so soll mich auch reuen das Gute, das ich ihm verheissen hatte zu tun. So sprich nun zu denen in Juda und zu den Buergern zu Jerusalem: So spricht der HERR: Siehe, ich bereite euch ein Unglueck zu und habe Gedanken wider euch: darum kehre sich ein jeglicher von seinem boesen Wesen und bessert euer Wesen und Tun. Aber sie sprachen: Daraus wird nichts; wir wollen nach unsern Gedanken wandeln und ein jeglicher tun nach Geduenken seines boesen Herzens. Darum spricht der HERR: Fragt doch unter den Heiden. Wer hat je desgleichen gehoert? Dass die Jungfrau Israel so gar greuliche Dinge tut! Bleibt doch der Schnee laenger auf den Steinen im Felde, wenn's vom Libanon herab schneit, und das Regenwasser verschiesst nicht so bald, wie mein Volk vergisst. Sie raeuchern den Goettern und richten Aergernis an auf ihren Wegen fuer und fuer und gehen auf ungebahnten Strassen, auf dass ihr Land zur Wueste werde, ihnen zur ewigen Schande, dass, wer voruebergeht, sich verwundere und den Kopf schuettle. Denn ich will sie wie durch einen Ostwind zerstreuen vor ihren Feinden; ich will ihnen den Ruecken, und nicht das Antlitz zeigen, wenn sie verderben. Aber sie sprechen: Kommt und lasst uns wider Jeremia ratschlagen; denn die Priester koennen nicht irre gehen im Gesetz, und die Weisen koennen nicht fehlen mit Raten, und die Propheten koennen nicht unrecht lehren! Kommt her, lasst uns ihn mit der Zunge totschlagen und nichts geben auf alle seine Rede! HERR, habe acht auf mich und hoere die Stimme meiner Widersacher! Ist's recht, dass man Gutes mit Boesem vergilt? Denn sie haben meiner Seele eine Grube gegraben. Gedenke doch, wie ich vor dir gestanden bin, dass ich ihr Bestes redete und deinen Grimm von ihnen wendete. So strafe nun ihre Kinder mit Hunger und lass sie ins Schwert fallen, dass ihre Weiber ohne Kinder und Witwen seien und ihre Maenner zu Tode geschlagen und ihre junge Mannschaft im Streit durchs Schwert erwuergt werde; dass ein Geschrei aus ihren Haeusern gehoert werde, wie du ploetzlich habest Kriegsvolk ueber sie kommen lassen. Denn sie haben eine Grube gegraben, mich zu fangen, und meinen Fuessen Stricke gelegt. Und weil du, HERR, weisst alle ihre Anschlaege wider mich, dass sie mich toeten wollen, so vergib ihnen ihre Missetat nicht und lass ihre Suende vor dir nicht ausgetilgt werden. Lass sie vor dir gestuerzt werden und handle mit ihnen nach deinem Zorn.

Kapitel 19. So spricht nun der HERR: Gehe hin und kaufe dir einen irdenen Krug vom Toepfer, samt etlichen von den Aeltesten des Volks und von den Aeltesten der Priester, und gehe hinaus ins Tal Ben-Hinnom, das vor dem Ziegeltor liegt, und predige daselbst die Worte, die ich dir sage, und sprich: Hoeret des HERRN Wort, ihr Koenige Juda's und Buerger zu Jerusalem! So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will ein solch Unglueck ueber diese Staette gehen lassen, dass, wer es hoeren wird, dem die Ohren klingen sollen, darum dass sie mich verlassen und diese Staette einem fremden Gott gegeben haben und andern Goettern darin geraeuchert haben, die weder sie noch ihre Vaeter noch die Koenige Juda's gekannt haben, und haben die Staette voll unschuldigen Bluts gemacht und haben dem Baal Hoehen gebaut, ihre Kinder zu verbrennen, dem Baal zu Brandopfern, was ich ihnen weder geboten noch davon geredet habe, was auch in mein Herz nie gekommen ist. Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HERR, dass man diese Staette nicht mehr Thopheth noch das Tal Ben-Hinnom, sondern Wuergetal heissen wird. Und ich will den Gottesdienst Juda's und Jerusalems an diesem Ort zerstoeren und will sie durchs Schwert fallen lassen vor ihren Feinden, unter der Hand derer, die nach ihrem Leben stehen, und will ihre Leichname den Voegeln des Himmels und den Tieren auf Erden zu fressen geben und will diese Stadt wuest machen und zum Spott, dass alle, die voruebergehen, werden sich verwundern ueber alle ihre Plage und ihrer spotten. Ich will sie lassen ihrer Soehne und Toechter Fleisch fressen, und einer soll des andern Fleisch fressen in der Not und Angst, damit sie ihre Feinde und die, so nach ihrem Leben stehen, bedraengen werden. Und du sollst den Krug zerbrechen vor den Maennern, die mit dir gegangen sind, und sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth: Eben wie man eines Toepfers Gefaess zerbricht, das nicht kann wieder ganz werden, so will ich dies Volk und diese Stadt auch zerbrechen; und sie sollen im Thopheth begraben werden, weil sonst kein Raum sein wird, zu begraben. So will ich mit dieser Staette, spricht der HERR, und ihren Einwohnern umgehen, dass diese Stadt werden soll gleich wie das Thopheth. Dazu sollen ihre Haeuser zu Jerusalem und die Haeuser der Koenige Juda's ebenso unrein werden wie die Staette Thopheth, ja, alle Haeuser, wo sie auf den Daechern geraeuchert haben allem Heer des Himmels und andern Goettern Trankopfer geopfert haben. Und da Jeremia wieder vom Thopheth kam, dahin ihn der HERR gesandt hatte, zu weissagen, trat er in den Vorhof am Hause des HERRN und sprach zu allem Volk: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will ueber diese Stadt und ueber alle ihre Staedte all das Unglueck kommen lassen, das ich wider sie geredet habe, darum dass sie halsstarrig sind und meine Worte nicht hoeren wollen.

Kapitel 20. Da aber Pashur, ein Sohn Immers, der Priester, der zum Obersten im Hause des HERRN gesetzt war, Jeremia hoerte solche Worte weissagen, schlug er den Propheten Jeremia und legte ihn in den Stock unter dem Obertor Benjamin, welches am Hause des HERRN ist. Und da es Morgen ward, zog Pashur Jeremia aus dem Stock. Da sprach Jeremia zu ihm: Der HERR heisst dich nicht Pashur, sondern Schrecken um und um. Denn so spricht der HERR: Siehe, ich will dich zum Schrecken machen dir selbst und allen deinen Freunden, und sie sollen fallen durchs Schwert ihrer Feinde; das sollst du mit deinen Augen sehen. Und will das ganze Juda in die Hand des Koenigs zu Babel uebergeben; der soll euch wegfuehren gen Babel und mit dem Schwert toeten. Auch will ich alle Gueter dieser Stadt samt allem, was sie gearbeitet und alle Kleinode und alle Schaetze der Koenige Juda's in ihrer Feinde Hand geben, dass sie dieselben rauben, nehmen und gen Babel bringen. Und du, Pashur, sollst mit allen deinen Hausgenossen gefangen gehen und gen Babel kommen; daselbst sollst du sterben und begraben werden samt allen deinen Freunden, welchen du Luegen predigst. HERR, du hast mich ueberredet, und ich habe mich ueberreden lassen; du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen; aber ich bin darueber zum Spott geworden taeglich, und jedermann verlacht mich. Denn seit ich geredet, gerufen und gepredigt habe von der Plage und Verstoerung, ist mir des HERRN Wort zum Hohn und Spott geworden taeglich. Da dachte ich: Wohlan, ich will sein nicht mehr gedenken und nicht mehr in seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein brennendes Feuer, in meinen Gebeinen verschlossen, dass ich's nicht leiden konnte und waere fast vergangen. Denn ich hoere, wie mich viele schelten und schrecken um und um. "Hui, verklagt ihn! Wir wollen ihn verklagen!" sprechen alle meine Freunde und Gesellen, "ob wir ihn uebervorteilen und ihm beikommen moegen und uns an ihm raechen." Aber der HERR ist bei mir wie ein starker Held; darum werden meine Verfolger fallen und nicht obliegen, sondern sollen zu Schanden werden, darum dass sie so toericht handeln; ewig wird die Schande sein, deren man nicht vergessen wird. Und nun, HERR Zebaoth, der du die Gerechten pruefst, Nieren und Herz siehst, lass mich deine Rache an ihnen sehen; denn ich habe dir meine Sache befohlen. Singet dem HERRN, ruehmt den HERRN, der des Armen Leben aus der Boshaften Haenden errettet! Verflucht sei der Tag, darin ich geboren bin; der Tag muesse ungesegnet sein, darin mich meine Mutter geboren hat! Verflucht sei der, so meinem Vater gute Botschaft brachte und sprach: "Du hast einen jungen Sohn", dass er ihn froehlich machen wollte! Der Mann muesse sein wie die Staedte, so der HERR hat umgekehrt, und ihn nicht gereut hat; und muesse des Morgens hoeren ein Geschrei und des Mittags ein Heulen! Dass du mich doch nicht getoetet hast im Mutterleibe, dass meine Mutter mein Grab gewesen und ihr Leib ewig schwanger geblieben waere! Warum bin ich doch aus Mutterleibe hervorgekommen, dass ich solchen Jammer und Herzeleid sehen muss und meine Tage mit Schanden zubringen!

Kapitel 21. Dies ist das Wort, so vom HERRN geschah zu Jeremia, da der Koenig Zedekia zu ihm sandte Pashur, den Sohn Malchias, und Zephanja, den Sohn Maasejas, den Priester, und liess ihm sagen: Frage doch den HERRN fuer uns. Denn Nebukadnezar, der Koenig zu Babel, streitet wider uns; dass der HERR doch mit uns tun wolle nach allen seinen Wundern, damit er von uns abzoege. Jeremia sprach zu ihnen: So saget Zedekia: Das spricht der Herr, der Gott Israels: Siehe, ich will die Waffen zurueckwenden, die ihr in euren Haenden habt, womit ihr streitet wider den Koenig zu Babel und wider die Chaldaeer, welche euch draussen an der Mauer belagert haben; und will sie zuhauf sammeln mitten in dieser Stadt. Und ich will wider euch streiten mit ausgereckter Hand, mit starkem Arm, mit Zorn, Grimm und grosser Ungnade. Und ich will die Buerger dieser Stadt schlagen, die Menschen und das Vieh, dass sie sterben sollen durch eine grosse Pestilenz. Und darnach, spricht der HERR, will ich Zedekia, den Koenig Juda's, samt seinen Knechten und dem Volk, das in dieser Stadt vor der Pestilenz, vor Schwert und Hunger uebrigbleiben wird, geben in die Haende Nebukadnezars, des Koenigs zu Babel, und in die Haende ihrer Feinde, und in die Haende derer, die ihnen nach dem Leben stehen, dass er sie mit der Schaerfe des Schwerts also schlage, dass kein Schonen noch Gnade noch Barmherzigkeit da sei. Und sage diesem Volk: So spricht der HERR: Siehe, ich lege euch vor den Weg zum Leben und den Weg zum Tode. Wer in dieser Stadt bleibt, der wird sterben muessen durch Schwert, Hunger und Pestilenz; wer aber sich hinausbegibt zu den Chaldaeern, die euch belagern, der soll lebendig bleiben und soll sein Leben als eine Ausbeute behalten. Denn ich habe mein Angesicht ueber diese Stadt gerichtet zum Unglueck und zu keinem Guten, spricht der HERR. Sie soll dem Koenig zu Babel uebergeben werden, dass er sie mit Feuer verbrenne. Und hoeret des HERRN Wort, ihr vom Hause des Koenigs in Juda! Du Haus David, so spricht der Herr: Haltet des Morgens Gericht und errettet die Beraubten aus des Frevlers Hand, auf dass mein Grimm nicht ausfahre wie ein Feuer und brenne also, das niemand loeschen koenne, um eures boesen Wesens willen. Siehe, spricht der HERR, ich will an dich, die du wohnst im Grunde, auf dem Felsen der Ebene und sprichst: Wer will uns ueberfallen oder in unsre Feste kommen? Ich will euch heimsuchen, spricht der HERR, nach der Frucht eures Tuns; ich will ein Feuer anzuenden in ihrem Walde, das soll alles umher verzehren.

Kapitel 22. So spricht der HERR: Gehe hinab in das Haus des Koenigs in Juda und rede daselbst dies Wort und sprich: Hoere des HERRN Wort, du Koenig Juda's, der du auf dem Stuhl Davids sitzest, du und deine Knechte und dein Volk, die zu diesen Toren eingehen. So spricht der HERR: Haltet Recht und Gerechtigkeit, und errettet den Beraubten von des Frevlers Hand, und schindet nicht die Fremdlinge, Waisen und Witwen, und tut niemand Gewalt, und vergiesst nicht unschuldig Blut an dieser Staette. Werdet ihr solches tun, so sollen durch die Tore dieses Hauses einziehen Koenige die auf Davids Stuhl sitzen, zu Wagen und zu Rosse, samt ihren Knechten und ihrem Volk. Werdet ihr aber solchem nicht gehorchen, so habe ich bei mir selbst geschworen, spricht der HERR, dies Haus soll zerstoert werden. Denn so spricht der HERR von dem Hause des Koenigs in Juda: Ein Gilead bist du mir, ein Haupt im Libanon. Was gilt's? ich will dich zur Wueste und die Einwohner ohne Staedte machen. Denn ich habe den Verderber ueber dich bestellt, einen jeglichen mit seinen Waffen; die sollen deine auserwaehlten Zedern umhauen und ins Feuer werfen. So werden viele Heiden vor dieser Stadt voruebergehen und untereinander sagen: Warum hat der HERR mit dieser grossen Stadt also gehandelt? Und man wird antworten: Darum dass sie den Bund des HERRN, ihres Gottes, verlassen und andere Goetter angebetet und ihnen gedient haben. Weinet nicht ueber die Toten und graemet euch nicht darum; weinet aber ueber den, der dahinzieht; denn er wird nimmer wiederkommen, dass er sein Vaterland sehen moechte. Denn so spricht der HERR von Sallum, dem Sohn Josias, des Koenigs in Juda, welcher Koenig ist anstatt seines Vaters Josia, der von dieser Staette hinausgezogen ist: Er wird nicht wieder herkommen, sondern muss sterben an dem Ort, dahin er gefangen gefuehrt ist, und wird dies Land nicht mehr sehen. Weh dem, der sein Haus mit Suenden baut und seine Gemaecher mit Unrecht, der seinen Naechsten umsonst arbeiten laesst und gibt ihm seinen Lohn nicht und denkt: "Wohlan, ich will mir ein grosses Haus bauen und weite Gemaecher!" und laesst sich Fenster drein hauen und es mit Zedern taefeln und rot malen! Meinst du, du wollest Koenig sein, weil du mit Zedern prangst? Hat dein Vater nicht auch gegessen und getrunken und hielt dennoch ueber Recht und Gerechtigkeit, und es ging ihm wohl? Er half dem Elenden und Armen zum Recht, und es ging ihm wohl. Ist's nicht also, dass solches heisst, mich recht erkennen? spricht der HERR. Aber deine Augen und dein Herz stehen nicht also, sondern auf deinen Geiz, auf unschuldig Blut zu vergiessen, zu freveln und unterzustossen. Darum spricht der HERR von Jojakim, dem Sohn Josias, dem Koenig Juda's: Man wird ihn nicht beklagen: "Ach Bruder! ach Schwester!", man wird ihn auch nicht beklagen: "Ach Herr! ach Edler!" Er soll wie ein Esel begraben werden, zerschleift und hinausgeworfen vor die Tore Jerusalems. Gehe hinauf auf den Libanon und schreie und lass dich hoeren zu Basan und schreie von Abarim; denn alle deine Liebhaber sind zunichte gemacht. Ich habe dir's vorhergesagt, da es noch wohl um dich stand; aber du sprachst: "Ich will nicht hoeren." Also hast du dein Lebtage getan, dass du meiner Stimme nicht gehorchtest. Alle deine Hirten wird der Wind weiden, und deine Liebhaber ziehen gefangen dahin; da musst du zum Spott und zu Schanden werden um aller deiner Bosheit willen. Die du jetzt auf dem Libanon wohnest und in Zedern nistest, wie schoen wirst du sehen, wenn dir Schmerzen und Wehen kommen werden wie einer in Kindsnoeten! So wahr ich lebe, spricht der HERR, wenn Chonja, der Sohn Jojakims, der Koenig Juda's, ein Siegelring waere an meiner rechten Hand, so wollte ich dich doch abreissen und in die Haende geben derer, die nach deinem Leben stehen und vor welchen du dich fuerchtest, in die Haende Nebukadnezars, des Koenigs zu Babel, und der Chaldaeer. Und ich will dich und deine Mutter, die dich geboren hat, in ein anderes Land treiben, das nicht euer Vaterland ist, und sollt daselbst sterben. Und in das Land, da sie von Herzen gern wieder hin waeren, sollen sie nicht wiederkommen. Wie ein elender, verachteter, verstossener Mann ist doch Chonja! ein unwertes Gefaess! Ach wie ist er doch samt seinem Samen so vertrieben und in ein unbekanntes Land geworfen! O Land, Land, Land, hoere des HERRN Wort! So spricht der HERR: Schreibet an diesen Mann als einen, der ohne Kinder ist, einen Mann, dem es sein Lebtage nicht gelingt. Denn er wird das Glueck nicht haben, dass jemand seines Samens auf dem Stuhl Davids sitze und fuerder in Juda herrsche.

Kapitel 23. Weh euch Hirten, die ihr die Herde meiner Weide umbringet und zerstreuet! spricht der HERR. Darum spricht der HERR, der Gott Israels, von den Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Herde zerstreut und verstossen und nicht besucht. Siehe, ich will euch heimsuchen um eures boesen Wesens willen, spricht der HERR. Und ich will die uebrigen meiner Herde sammeln aus allen Laendern, dahin ich sie verstossen habe, und will sie wiederbringen zu ihren Huerden, dass sie sollen wachsen und ihrer viel werden. Und ich will Hirten ueber sie setzen, die sie weiden sollen, dass sie sich nicht mehr sollen fuerchten noch erschrecken noch heimgesucht werden, spricht der HERR. Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, dass ich dem David ein gerechtes Gewaechs erwecken will, und soll ein Koenig sein, der wohl regieren wird und Recht und Gerechtigkeit auf Erden anrichten. Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, dass man ihn nennen wird: Der HERR unsre Gerechtigkeit. Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HERR, dass man nicht mehr sagen wird: So wahr der HERR lebt, der die Kinder Israel aus Aegyptenland gefuehrt hat! sondern: So wahr der HERR lebt, der den Samen des Hauses Israel hat herausgefuehrt aus dem Lande der Mitternacht und aus allen Landen, dahin ich sie verstossen hatte, dass sie in ihrem Lande wohnen sollen! Wider die Propheten. Mein Herz will mir im Leibe brechen, alle meine Gebeine zittern; mir ist wie einem trunkenen Mann und wie einem, der vom Wein taumelt, vor dem HERRN und vor seinen heiligen Worten; dass das Land so voll Ehebrecher ist, dass das Land so jaemmerlich steht, dass es so verflucht ist und die Auen in der Wueste verdorren; und ihr Leben ist boese, und ihr Regiment taugt nicht. Denn beide, Propheten und Priester, sind Schaelke; und auch in meinem Hause finde ich ihre Bosheit, spricht der HERR. Darum ist ihr Weg wie ein glatter Weg im Finstern, darauf sie gleiten und fallen; denn ich will Unglueck ueber sie kommen lassen, das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der HERR. Zwar bei den Propheten zu Samaria sah ich Torheit, dass sie weissagten durch Baal und verfuehrten mein Volk Israel; aber bei den Propheten zu Jerusalem sehe ich Greuel, wie sie ehebrechen und gehen mit Luegen um und staerken die Boshaften, auf dass sich ja niemand bekehre von seiner Bosheit. Sie sind alle vor mir gleichwie Sodom, und die Buerger zu Jerusalem wie Gomorra. Darum spricht der HERR Zebaoth von den Propheten also: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen und mit Galle traenken; denn von den Propheten zu Jerusalem kommt Heuchelei aus ins ganze Land. So spricht der HERR Zebaoth: Gehorcht nicht den Worten der Propheten, so euch weissagen. Sie betruegen euch; denn sie predigen ihres Herzens Gesicht und nicht aus des HERRN Munde. Sie sagen denen, die mich laestern: "Der HERR hat's gesagt, es wird euch wohl gehen"; und allen, die nach ihres Herzens Duenkel wandeln, sagen sie: "Es wird kein Unglueck ueber euch kommen." Aber wer ist im Rat des HERRN gestanden, der sein Wort gesehen und gehoert habe? Wer hat sein Wort vernommen und gehoert? Siehe, es wird ein Wetter des HERRN mit Grimm kommen und ein schreckliches Ungewitter den Gottlosen auf den Kopf fallen. Und des HERRN Zorn wird nicht nachlassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr's wohl erfahren. Ich sandte die Propheten nicht, doch liefen sie; ich redete nicht zu ihnen, doch weissagten sie. Denn wo sie bei meinem Rat geblieben waeren und haetten meine Worte meinem Volk gepredigt, so haetten sie dasselbe von seinem boesen Wesen und von seinem boesen Leben bekehrt. Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott von ferneher? Meinst du, dass sich jemand so heimlich verbergen koenne, dass ich ihn nicht sehe? spricht der HERR. Bin ich es nicht, der Himmel und Erde fuellt? spricht der HERR. Ich hoere es wohl, was die Propheten predigen und falsch weissagen in meinem Namen und sprechen: Mir hat getraeumt, mir hat getraeumt. Wann wollen doch die Propheten aufhoeren, die falsch weissagen und ihres Herzens Truegerei weissagen und wollen, dass mein Volk meines Namens vergesse ueber ihren Traeumen, die einer dem andern erzaehlt? gleichwie ihre Vaeter meines Namens vergassen ueber dem Baal. Ein Prophet, der Traeume hat, der erzaehle Traeume; wer aber mein Wort hat, der Predige mein Wort recht. Wie reimen sich Stroh und Weizen zusammen? spricht der HERR. Ist mein Wort nicht wie Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeisst? Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die mein Wort stehlen einer dem andern. Siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die ihr eigenes Wort fuehren und sprechen: Er hat's gesagt. Siehe, ich will an die, so falsche Traeume weissagen, spricht der HERR, und erzaehlen dieselben und verfuehren mein Volk mit ihren Luegen und losen Reden, so ich sie doch nicht gesandt und ihnen nichts befohlen habe und sie auch diesem Volk nichts nuetze sind, spricht der HERR. Wenn dich dies Volk oder ein Prophet oder ein Priester fragen wird und sagen: Welches ist die Last des HERRN? sollst du zu ihnen sagen, was die Last sei: Ich will euch hinwerfen, spricht der HERR. Und wo ein Prophet oder Priester oder das Volk wird sagen: "Das ist die Last des HERRN", den will ich heimsuchen und sein Haus dazu. Also sollt ihr aber einer mit dem andern reden und untereinander sagen: "Was antwortet der HERR, und was sagt der HERR?" Und nennt's nicht mehr "Last des HERRN"; denn einem jeglichem wird sein eigenes Wort eine "Last" sein, weil ihr also die Worte des lebendigen Gottes, des HERRN Zebaoth, unsers Gottes, verkehrt. Darum sollt ihr zum Propheten also sagen: Was antwortet dir der HERR, und was sagt der HERR? Weil ihr aber sprecht: "Last des HERRN", darum spricht der HERR also: Nun ihr dieses Wort eine "Last des HERRN" nennt und ich zu euch gesandt habe und sagen lassen, ihr sollt's nicht nennen "Last des HERRN": siehe, so will ich euch hinwegnehmen und euch samt der Stadt, die ich euch und euren Vaetern gegeben habe, von meinem Angesicht wegwerfen und will euch ewige Schande und ewige Schmach zufuegen, der nimmer vergessen soll werden.

Kapitel 24. Siehe, der HERR zeigte mir zwei Feigenkoerbe, gestellt vor den Tempel des HERRN, nachdem der Koenig zu Babel, Nebukadnezar, hatte weggefuehrt Jechonja, den Sohn Jojakims, den Koenig Juda's, samt den Fuersten Juda's und den Zimmerleuten und Schmieden von Jerusalem und gen Babel gebracht. In dem einen Korbe waren sehr gute Feigen, wie die ersten reifen Feigen sind; im andern Korb waren sehr schlechte Feigen, dass man sie nicht essen konnte, so schlecht waren sie. Und der HERR sprach zu mir: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Feigen; die guten Feigen sind sehr gut, und die schlechten sind sehr schlecht, dass man sie nicht essen kann, so schlecht sind sie. Da geschah des HERRN Wort zu mir und sprach: So spricht der HERR, der Gott Israels: Gleichwie diese Feigen gut sind, also will ich mich gnaedig annehmen der Gefangenen aus Juda, welche ich habe aus dieser Staette lassen ziehen in der Chaldaeer Land, und will sie gnaedig ansehen, und will sie wieder in dies Land bringen, und will sie bauen und nicht abbrechen; ich will sie pflanzen und nicht ausraufen, und will ihnen ein Herz geben, dass sie mich kennen sollen, dass ich der HERR sei. Und sie sollen mein Volk sein, so will ich ihr Gott sein; denn sie werden sich von ganzem Herzen zu mir bekehren. Aber wie die schlechten Feigen so schlecht sind, dass man sie nicht essen kann, spricht der HERR, also will ich dahingeben Zedekia, den Koenig Juda's samt seinen Fuersten, und was uebrig ist zu Jerusalem und uebrig in diesem Lande und die in Aegyptenland wohnen. Und will ihnen Unglueck zufuegen und sie in keinem Koenigreich auf Erden bleiben lassen, dass sie sollen zu Schanden werden, zum Sprichwort, zur Fabel und zum Fluch an allen Orten, dahin ich sie verstossen werde; und will Schwert, Hunger und Pestilenz unter sie schicken, bis sie umkommen von dem Lande, das ich ihnen und ihren Vaetern gegeben habe.

Kapitel 25. Dies ist das Wort, welches zu Jeremia geschah ueber das ganze Volk Juda im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Koenigs in Juda (welches ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Koenigs zu Babel), welches auch der Prophet Jeremia redete zu dem ganzen Volk Juda und zu allen Buergern zu Jerusalem und sprach: Es ist vom dreizehnten Jahr an Josias, des Sohnes Amons, des Koenigs Juda's, des HERRN Wort zu mir geschehen bis auf diesen Tag, und ich habe euch nun dreiundzwanzig Jahre mit Fleiss gepredigt; aber ihr habt nie hoeren wollen. So hat der HERR auch zu euch gesandt alle seine Knechte, die Propheten, fleissig; aber ihr habt nie hoeren wollen noch eure Ohren neigen, dass ihr gehorchtet, da er sprach: Bekehrt euch, ein jeglicher von seinem boesen Wesen, so sollt ihr in dem Lande, das der HERR euch und euren Vaetern gegeben hat, immer und ewiglich bleiben. Folget nicht andern Goettern, dass ihr ihnen dienet und sie anbetet, auf dass ihr mich nicht erzuernt durch eurer Haende Werk und ich euch Unglueck zufuegen muesse. Aber ihr wolltet mir nicht gehorchen, spricht der HERR, auf dass ihr mich ja wohl erzuerntet durch eurer Haende Werk zu eurem eigenen Unglueck. Darum so spricht der HERR Zebaoth: Weil ihr denn meine Worte nicht hoeren wollt, siehe, so will ich ausschicken und kommen lassen alle Voelker gegen Mitternacht, spricht der HERR, auch meinen Knecht Nebukadnezar, den Koenig zu Babel, und will sie bringen ueber dies Land und ueber diese Voelker, so umherliegen, und will sie verbannen und verstoeren und zum Spott und zur ewigen Wueste machen, und will herausnehmen allen froehlichen Gesang, die Stimme des Braeutigams und der Braut, die Stimme der Muehle und das Licht der Lampe, dass dies ganze Land wuest und zerstoert liegen soll. Und sollen diese Voelker dem Koenig zu Babel dienen siebzig Jahre. Wenn aber die siebzig Jahre um sind, will ich den Koenig zu Babel heimsuchen und dies Volk, spricht der HERR, um ihre Missetat, dazu das Land der Chaldaeer, und will es zur ewigen Wueste machen. Also will ich ueber dies Land bringen alle meine Worte, die ich geredet habe wider sie (naemlich alles, was in diesem Buch geschrieben steht, das Jeremia geweissagt hat ueber alle Voelker). Und sie sollen auch grossen Voelkern und grossen Koenigen dienen. Also will ich ihnen vergelten nach ihrem Verdienst und nach den Werken ihrer Haende. Denn also spricht zu mir der HERR, der Gott Israels: Nimm diesen Becher Wein voll Zorns von meiner Hand und schenke daraus allen Voelkern, zu denen ich dich sende, dass sie trinken, taumeln und toll werden vor dem Schwert, das ich unter sie schicken will. Und ich nahm den Becher von der Hand des HERRN und schenkte allen Voelkern, zu denen mich der HERR sandte, naemlich Jerusalem, den Staedten Juda's, ihren Koenigen und Fuersten, dass sie wuest und zerstoert liegen und ein Spott und Fluch sein sollen, wie es denn heutigestages steht; auch Pharao, dem Koenig in Aegypten, samt seinen Knechten, seinen Fuersten und seinem ganzen Volk; allen Laendern gegen Abend, allen Koenigen im Lande Uz, allen Koenigen in der Philister Lande, samt Askalon, Gaza, Ekron und den uebrigen zu Asdod; denen zu Edom, denen zu Moab, den Kindern Ammon; allen Koenigen zu Tyrus, allen Koenigen zu Sidon, den Koenigen auf den Inseln jenseit des Meeres; denen von Dedan, denen von Thema, denen von Bus und allen, die das Haar rundherum abschneiden; allen Koenigen in Arabien, allen Koenigen gegen Abend, die in der Wueste wohnen; allen Koenigen in Simri, allen Koenigen in Elam, allen Koenigen in Medien; allen Koenigen gegen Mitternacht, in der Naehe und Ferne, einem mit dem andern, und allen Koenigen auf Erden, die auf dem Erdboden sind; und der Koenig zu Sesach soll nach diesen trinken. Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Trinket, dass ihr trunken werdet, speiet und niederfallt und nicht aufstehen koennt vor dem Schwert, das ich unter euch schicken will. Und wo sie den Becher nicht wollen von deiner Hand nehmen und trinken, so sprich zu ihnen: Also spricht der HERR Zebaoth: Nun sollt ihr trinken! Denn siehe, in der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fange ich an zu Plagen; und ihr solltet ungestraft bleiben? Ihr sollt nicht ungestraft bleiben; denn ich rufe das Schwert herbei ueber alle, die auf Erden wohnen, spricht der HERR Zebaoth. Und du sollst alle diese Wort ihnen weissagen und sprich zu ihnen: Der HERR wird bruellen aus der Hoehe und seinen Donner hoeren lassen aus seiner heiligen Wohnung; er wird bruellen ueber seine Huerden; er wird singen ein Lied wie die Weintreter ueber alle Einwohner des Landes, des Hall erschallen wird bis an der Welt Ende. Der HERR hat zu rechten mit den Heiden und will mit allem Fleisch Gericht halten; die Gottlosen wird er dem Schwert uebergeben, spricht der HERR. So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, es wird eine Plage kommen von einem Volk zum andern, und ein grosses Wetter wird erweckt werden aus einem fernen Lande. Da werden die Erschlagenen des HERRN zu derselben Zeit liegen von einem Ende der Erde bis an das andere Ende; die werden nicht beklagt noch aufgehoben noch begraben werden, sondern muessen auf dem Felde liegen und zu Dung werden. Heulet nun, ihr Hirten, und schreiet, waelzet euch in der Asche, ihr Gewaltigen ueber die Herde; denn die Zeit ist hier, dass ihr geschlachtet und zerstreut werdet und zerfallen muesst wie ein koestliches Gefaess. Und die Hirten werden nicht fliehen koennen, und die Gewaltigen ueber die Herde werden nicht entrinnen koennen. Da werden die Hirten schreien, und die Gewaltigen ueber die Herde werden heulen, dass der HERR ihre Weide so verwuestet hat und ihre Auen, die so wohl standen, verderbt sind vor dem grimmigen Zorn des HERRN. Er hat seine Huette verlassen wie ein junger Loewe, und ist also ihr Land zerstoert vor dem Zorn des Tyrannen und vor seinem grimmigen Zorn.

Kapitel 26. Im Anfang des Koenigreichs Jojakims, des Sohnes Josias, des Koenigs in Juda, geschah dies Wort vom HERRN und sprach: So spricht der HERR: Tritt in den Vorhof am Hause des HERRN und predige allen Staedten Juda's, die da hereingehen, anzubeten im Hause des HERRN, alle Worte, die ich dir befohlen habe ihnen zu sagen, und tue nichts davon; ob sie vielleicht hoeren wollen und sich bekehren, ein jeglicher von seinem boesen Wesen, damit mich auch reuen moechte das Uebel, das ich gedenke ihnen zu tun um ihres boesen Wandels willen. Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Werdet ihr mir nicht gehorchen, dass ihr nach meinem Gesetz wandelt, das ich euch vorgelegt habe, dass ihr hoert auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, welche ich stets zu euch gesandt habe, und ihr doch nicht hoeren wolltet: so will ich's mit diesem Hause machen wie mit Silo und diese Stadt zum Fluch allen Heiden auf Erden machen. Da nun die Priester, Propheten und alles Volk hoerten Jeremia, dass er solche Worte redete im Hause des HERRN, und Jeremia nun ausgeredet hatte alles, was ihm der HERR befohlen hatte, allem Volk zu sagen, griffen ihn die Priester, Propheten und das ganze Volk und sprachen: Du musst sterben! Warum weissagst du im Namen des HERRN und sagst: Es wird diesem Hause gehen wie Silo, dass niemand mehr darin wohne? Und das ganze Volk sammelte sich im Hause des HERRN wider Jeremia. Da solches hoerten die Fuersten Juda's gingen sie aus des Koenigs Hause hinauf ins Haus des HERRN und setzten sich vor das neue Tor des HERRN. Und die Priester und Propheten sprachen vor den Fuersten und allem Volk: Dieser ist des Todes schuldig; denn er hat geweissagt wider diese Stadt, wie ihr mit euren Ohren gehoert habt. Aber Jeremia sprach zu allen Fuersten und zu allem Volk: Der HERR hat mich gesandt, dass ich solches alles, was ihr gehoert habt, sollte weissagen wider dies Haus und wider diese Stadt. So bessert nun euer Wesen und Wandel und gehorcht der Stimme des HERRN, eures Gottes, so wird den HERRN auch gereuen das Uebel, das er wider euch geredet hat. Siehe, ich bin in euren Haenden; ihr moegt es machen mit mir, wie es euch recht und gut duenkt. Doch sollt ihr wissen: wo ihr mich toetet, so werdet ihr unschuldig Blut laden auf euch selbst, auf diese Stadt und ihre Einwohner. Denn wahrlich, der HERR hat mich zu euch gesandt, dass ich solches alles vor euren Ohren reden soll. Da sprachen die Fuersten und das ganze Volk zu den Priestern und Propheten: Dieser ist des Todes nicht schuldig; denn er hat zu uns geredet im Namen des HERRN, unsers Gottes. Und es standen etliche der Aeltesten im Lande und sprachen zum ganzen Haufen des Volks: Zur Zeit Hiskias, des Koenigs in Juda, war ein Prophet, Micha von Moreseth, und sprach zum ganzen Volk Juda: So spricht der HERR Zebaoth: Zion wird wie ein Acker gepfluegt werden, und Jerusalem wird zum Steinhaufen werden und der Berg des Tempels zu einer wilden Hoehe. Doch liess ihn Hiskia, der Koenig Juda's und das ganze Juda darum nicht toeten; ja sie fuerchteten vielmehr den HERRN und beteten vor dem HERRN. Da reute auch den HERRN das Uebel, das er wider sie geredet hatte. Darum taeten wir sehr uebel wider unsre Seelen. So war auch einer, der im Namen des HERRN weissagte, Uria, der Sohn Semajas, von Kirjath-Jearim. Derselbe weissagte wider diese Stadt und wider das Land gleichwie Jeremia. Da aber der Koenig Jojakim und alle seine Gewaltigen und die Fuersten seine Worte hoerten, wollte ihn der Koenig toeten lassen. Und Uria erfuhr das, fuerchtete sich und floh und zog nach Aegypten. Aber der Koenig Jojakim schickte Leute nach Aegypten, Elnathan, den Sohn Achbors, und andere mit ihm; die fuehrten ihn aus Aegypten und brachten ihn zum Koenig Jojakim; der liess ihn mit dem Schwert toeten und liess seinen Leichnam unter dem gemeinen Poebel begraben. Aber mit Jeremia war die Hand Ahikams, des Sohnes Saphans, dass er nicht dem Volk in die Haende kam, dass sie ihn toeteten.
Vorherige
Nächste
Menu
Geometry existed before creation.  Plato
  • Home
  • Articles #1
    • Pearls of Wisdom
    • Number 216
    • The Son of Abraham
    • The Reciprocal of 89
    • Pythagoras
    • The Golden Ratio
  • #2
    • 288 Holy Sparks
    • The Mysterious 137
    • Names of God
    • O Israel
    • The Big Bang
    • A Mystery in The Universe
    • Speed of Light
  • #3
    • Messiah
    • The Stars of Heaven
    • Choose Life
    • Jerusalem Jerusalem
    • The Sun of Righteousness
    • The Ministry of Jesus
    • The Number of The Beast
  • #4
    • Pi And The Bible
    • A Bell And A Pomegranate
    • Esther
    • Ezekiel Saw A Wheel
    • Sukkot, 5778 And The Rising Sun
    • Euler's Totient Function
  • #5
    • Measure For Measure
    • The Vision of Zechariah
    • The Numbers Point Straight, to 5778
    • The Great Alaskan Earthquake
    • The Song Of Moses
  • Videos
  • Text Menu